⛧ Kapitel 7 ⛧

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Yeosang hatte keine Ahnung wie das passiert war.

Er stand in einer Ecke des riesigen, zur Tanzfläche umfunktionierten Wohnzimmers, mit einem roten Plastikbecher und einer dubiosen Flüssigkeit darin in der Hand und fragte sich, wann er endlich sterben konnte.

Seonghwa und Wooyoung (also hauptsächlich Wooyoung) hatten es am Ende doch geschafft, ihn unter viel Gebettel und Gewimmer aus seinem Zimmer und zur Party zu zerren, ihn sogar umgezogen und geschminkt.

Unter normalen Umständen hätte Yeosang ihr Werk wirklich gut gefunden aber hier? In einem zu warmen Raum mit weiß Gott wie vielen Menschen, die sich dicht an dicht wie Ölsardinen auf der Tanzfläche tummelten und merkwürdig zuckten? Nein, ganz sicher nicht.

Und von seinen Freunden war auch keine Spur zu sehen. Seonghwa wurde von Hongjoong ja beinahe schon gekiddnapped und Woosan waren irgendwo im Sardinenpulk auf der Tanzfläche. Also, wahrscheinlich.

Mit einem Seufzen leerte er seinen Becher und begann, sich einen Weg durch die Menschen in Richtung Küche zu bahnen. Er würde einfach noch eine halbe Stunde oder so nach bleiben und etwas trinken, dann ein Taxi rufen und sich daheim in Hoodie und Rock in sein Bett kuscheln und Netflix schauen.

Klang doch nach einem guten Plan.

Yeosang war fast da, als er plötzlich bemerkte, wie jemand an seinen Hintern fasste. Er spannte sich an und wirbelte herum:"Hey! Was soll das?!" Es war ein junger Mann, größer als Yeosang. Er hob grinsend seine Hände:"Sorry Kleiner, aber wenn du so knappe Hosen trägst." "N-Nur weil ich solche, solche Hosen trage heißt das noch l-lange nicht, dass, dass du mich anfassen d-darfst!!" Oh, das nervige Stottern war zurück. Wie Yeosang es hasste.

Aber er war stolz auf sich. Er war dem Kerl entgegen getreten.

"Sag immer deine Meinung, selbst wenn deine Stimme zittert.",wie seine Mom ihm schon von klein auf predigte.

"Was?! Du Kleiner-" Der Kerl holte aus, Yeosang kniff die Augen zusammen, wartete auf den Schlag...der nie kam.

Ein anderer Mann mit lilanen Locken hatte die Faust aufgefangen und schnalzte enttäuscht mit der Zunge:"Na na na. Haben dir deine Eltern nicht beigebracht, andere Menschen nicht zu schlagen?" Der andere schnaubte abfällig und verzog sich dann aber zum Glück. Wahrscheinlich war Yeosang die Arbeit nicht wert. "D-Danke." "Kein Problem. Ich bin übrigens Finn."

"Y-Yeosang." Finn lächelte, der Blonde konnte ein Grübchen sehen:"Was hälst du von einem Drink Yeosang?"
Nichts. Ich will bloß nach Hause. Lass mich einfach in Ruhe und geh wieder.

"Klingt g-gut, Finn." Das Lächeln des anderen vertiefte sich:"Ich bin gleich wieder da." Damit verschwand er Richtung Küche. Yeosang seufzte und fuhr sich müde durch die Haare. Was tat er hier bloß?

"Yeosang? Bist du das?" Die Stimme kannte er aber. Der Blonde lächelte erleichtert:"Jongho!" Der Rothaarige kam näher, ein vorsichtiges Lächeln auf den Lippen. Er hielt eine Flasche Mineralwasser in der Hand, aus der er ab und zu einen Schluck nahm. "Was machst du denn hier? Ich dachte du wärst kein Fan von Partys?" "Das selbe könnte ich dich fragen. Bei mir waren es Hwa und Woo, bei dir?" "Yunho und Mingi. Die Nervensägen."

In genau dem Moment kam Finn wieder und reichte dem Blonden einen Becher:"Hier Darling. Wer ist das?" Der letzte Satz war kalt und klang merkwürdig abschätzend. War mit 'das' Jongho gemeint?

Yeosang nahm einen Schluck. Und gleich noch einen. Es schmeckte gar nicht so übel:"Das ist -" "Jongho. Ein Freund." Er streckte Finn die Hand hin, beide schüttelten ihre Hände und sahen aus, als würden sie sich gegenseitig am liebsten die Knochen brechen. Der Blonde kicherte, trank noch einen Schluck. Das Zeug war unglaublich gut.

Jongho und Finn führten höflichen Small Talk, redeten über alles mögliche in einem so passive-aggressiven Tonfall, dass man die Anspannung zwischen beiden förmlich spühren konnte.

Plötzlich ertönte neben ihnen ein dumpfer Aufprall, beide drehten ihre Körpfe herum:"Yeosang!!"

Der Blonde war ohnmächtig geworden.

One Day at a Time   Where stories live. Discover now