⛧ Kapitel 1 ⛧

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Ein lautes Klopfen an seine Zimmertür weckte Yeosang auf.

"Yeo? Bist du wach?" Der Blonde grummelte bloß unverständlich vor sich hin und drehte sich auf seine andere Seite um seine Nase wieder in seinem Kissen zu vergraben.

"Yeo! Wir kommen sonst zu spät zur Uni!" Mit einem leisen Fluch öffnete Yeosang endlich seine Augen und blinzelte verschlafen, sein Blick irrte herum und suchte seinen Wecker.

Verdammt! Er war viel zu spät!!!

Mit einem Satz sprang er aus seinem Bett. In einer fließenden Bewegung zog er seine Vorhänge auf um etwas Sonnenlicht in sein Zimmer zu lassen, während er gleichzeitig nach irgendwelchen Klamotten griff, die er für seinen ersten Tag an der Uni für geeignet hielt.

Seine Tür krachte gegen die Wand und der Griff würde bestimmt einen schwarzen Streifen hinterlassen aber Yeosang war das sowas von egal als er an seinem besten Freund vorbei ins Bad hechtete. Wooyoung kicherte während er seinen Freund beobachtete und gleichzeitig an seinem Kaffee nippte.

Aus dem Bad kam ein lautes Poltern, dann flog die Tür wieder auf und Yeosang rannte heraus, schnappte sich im Vorbeigehen seinen Rucksack und schlitterte auf seinen Socken in den Flur, um sich seine geliebten Chucks anzuziehen. Wooyoung gesellte sich etwas entspannter dazu und ein wenig später verließen die beiden Jungen ihr Apartment und machten sich auf den Weg zu ihrem ersten Tag an der Uni.

Yeosang und Wooyoung kannten sich schon von klein auf. Der Weißblonde war in das Haus gezogen, in dem Jongho damals auch schon gewohnt hatte. Er hatte Yeosang eines Tages in seinem Lieblingskleid gesehen und sich in den Kopf gesetzt, sein bester Freund zu werden. Der Blonde wollte am Anfang nichts mit dem überdrehten, bubbly kid von gegenüber zu tun haben aber irgendwann akzeptierte er Wooyoung und die beiden wurden Freunde.

Der Weißblonde war immer für Yeosang eingestanden und auch sonst auf ihn aufgepasst.

Klar, Wooyoung war manchmal unnötig laut und eventuell ein bisschen irre aber Yeosang konnte sich keinen besseren Freund wünschen. Gemeinsam hatten die beiden schon allerlei Blödsinn gemacht, sich zusammen zum ersten Mal betrunken, sich zusammen ein erstes Tatoo stechen lassen (Wooyoung eine Sonne an der Innenseite seines Handgelenks und Yeosang eine kleine Blüte hinter seinem linken Ohr) und auch ihren allerersten Kuss gehabt.

Beide wollten einfach wissen, wie sich ein Kuss anfühlte und, hey, es war gar nicht so übel. Trotzdem waren sie noch Freunde, sie hatten keinerlei romantische Gefühl für einander.

Wooyoung war es auch gewesen, der mit Yeosang ein Gap year nach ihrem Abschluss gemacht hatte, die beiden hatten ein ganzes Jahr lang in verschiedenen Städten und Ländern gewohnt, zum Beispiel in Sydney oder in einem kleinen Dorf im Süden von Spanien.

Und jetzt gingen sie gemeinsam auf eine Uni. Wooyoung war Yeosang einfach gefolgt, da es für ihn nicht wirklich wichtig war was und ob er studierte. Seine Eltern besaßen eine große Firma und er würde irgendwann die Nachfolge übernehmen, etwas, auf das er sich insgeheim freute. Auch wenn er es nicht zeigte.

"Yeo? Kommst du? Seonghwa-Hyung wartet bestimmt schon."

Park Seonghwa war der Dritte und Letzte in ihrer Freundesgruppe. Er hatte Yeosang und Wooyoung kennengelernt, als die beiden in einem alten Skatepark Zeit verbracht hatten und war beiden schnell ans Herz gewachsen. Der hübsche Roséblonde war wie ein großer Bruder für Woosang und immer für die beiden da, ganz egal wann sie ihn brauchten. Er besaß ein kleines Café namens Treasure in der Nähe der Universität in dem die beiden arbeiteten, dass er neben seinem Studium betrieb.

Es lief gut, er müsste eigentlich nichts studieren aber Seonghwa betonte immer wieder das es ihm Spaß machte, neue Dinge zu lernen und genau deswegen belegte er viele verschiedene, nicht zusammenpassende Kurse, die ihn interessierten. Zum Beispiel Pflanzenkunde oder Psychologie, genauso wie Sport und Teekunde.
Aber das war genau das, was Seonghwa zu Seonghwa machte.

Yeosang schüttelte seinen Kopf und rannte zu seinem besten Freund:"Ich komme, Woo."

Und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zu ihrem ersten Seminar.


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