Albträume

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Bokuto pov.
Mitten in der Nacht wurde ich plötzlich geweckt.
"Mhm..nicht...lass mich" murmelte verängstigt Akashi während er immer unruhiger wurde. "Ich...ich will nicht...ich hab Angst...Bitte." Strampelnd wälzte er sich unruhig im Bett. Seine Gestalt nahm immer mehr Federn an und die Merkmale einer Eulen wurden immer deutlicher an ihm. Träumte er von früher ? "E-es tut weh...bitte hör auf!" Akaashi fing an zu weinen und schluchtze. Dabei hatte ich einen Blick auf seine langen Eckzähne die gefährlich lang aussahen. Eulen hatte keine Zähne, da aber Akaashi ein Hyrafüm war, hatte sein menschlicher Körper ein für das Wildnis geprägteres Gebiss aber auch andere Körperteile unterschieden sich deutlich von Menschen. Wie seine Hände die er zu Krallen wandeln lassen konnte. Überfordert mit der Situation wusste ich nicht was ich tuen sollte. Ich hatte mich schon aufrecht hingesetzt an die Seite des Bettes. auch Viktor, der schon längst Hellwach geworden war stupste Akaashi besorgt an. Immer mehr wandelte Akaashi seine Form sodass er langsam immer Eulenartiger wurde. Sein Verband ! Wenn Akaashi sich jetzt verwandeln würde könnte er seine Flügelfraktur zerstören und der Verband würde keinen Halt mehr für die Fraktur geben. So entschied ich mich die Sache selber in die Hand zu nehmen und fing an Akaashi zu beruhigen und aufzuwecken.
"Sssh es wird alles gut werden, niemand wird dir mehr was antun können." Sprach ich sanft auf ihn ein und streichelte ihn zusätzlich wodurch er sich etwas beruhigte.
"N-nein... ni-nichts- wird gut werden-" Antworte Akaashi mir in Schlaf "Es wird alles gut werden, du musst nur deine Augen öffnen und aufwachen, dann werde ich da sein." Versicherte ich ihm und strich seine Haarsträhnen aus seinem Gesicht.
Plötzlich riss Akaashi seine Augen auf und setzte sich kerzengerade auf. Augenblicklich nahm er seine menschliche Gestastalt wieder an und sein Federfell verschwand.
"I-ich" Er brach mittem im Satz ab und fing an zu weinen.
"Sss~ Es ist jetzt alles gut." Ich nahm ihn in meine Arme und seinen Kopf streichelte.
"Will...willst du darüber reden, über was du geträumt hast meine ich ?"
"I-i-ich" Akaashi sammelte sich und atmete tief ein "Ich habe geträumt d-das mir dieser Bastard w-wieder Federn rausgeri-"
Weiter kam Akaashi nicht bevor er wieder in lauten Schluchzen ausbrach. Nicht ganz verstehend saß Viktor da. Gefühle deuten konnte er noch nie. Kein Wunder er war eine Eule und Eulen hatten eine komplett andere Körper Sprache um sich auszudrücken. Aber dennoch konnte er es unterscheiden und spürren wenn es einem schlecht oder gut ging.
"Es- es tut mir so leid, Akaashi. Das alles hätte nie passieren sollen ich-" Ratlos saß ich da und starrte vor mich hin. "Sag mir bitte einfach bescheid falls du etwas brauchst, ich besorg dir alles." Das war das erste mal das ich als König in so einen Schlamassel geraten war. Ich war überfordert mit dieser, für mich komplett neuen Situation. Ich hatte auch nie ein Fabelwesen in so einem schlimmen und zerbrechlichen Zustand gesehen. Akaashi nickte mir nur zu während er seine Tränen aus dem Gesicht wischte und sich von mir weg drückte. Als ich versuchte ihn mit physikalischen Kontakt zu beruhigen zuckte er auf oder ließ sein Gefieder sträuben das inzwischen wieder gewachsen war. Das ganze überforderte mich noch mehr Akaashi zu beruhigen. Ich konnte es selbstverständlich nachvollziehen das er keinen Körperkontakt wollte nach alldem doch trotzdessen kannte ich dieses verängstigte Verhalten nicht. Nicht einmal von Eulen.
"Sollen wir in meine Bibliothek oder-oder." Mir viele nicht die richtigen Worten ein weshalb ich Vorschläge versuchte zu machen.
"Die Bibliothek klingt gut." Inzwischen hatte er sich wieder einiger maßen beruhigt und hatte wieder einen recht monotonen Gesichtsausdruck auf der einem nicht verrieht, dass er gerade geweint hatte. Nur seine roten Augen, nassen Wangen und sein zitternden Körper verrieten ihn. Mit sicherem Abstand folgte mir Akaashi in die Bücherrei wo er sich gleich in einen der Sessel niederlies und Viktor sich auf die Lehne setzte. "Ich komme gleich wieder..." Brachte ich mit einem ernsten Ton heraus und ging in die Küche. Von dort holte ich eine Tasse die ich mit Tee füllte und machte noch einen zwischen Stopp in unseren Zimmer und brachte zwei Decken mit. In der Bibliothek überreichte ich ihm schließlich eine Decke und die Tasse mit Tee gefühlt. Ein leises "Danke" kam von ihm bevor er wieder in seinen Gedanken verschwand und vor sich hinstarrte. Ohne ein Wort zu sagen, stand ich auf und entzündete die ganzen Kerzen im Raum mit einwenig Magie. Von meinen Zeigefinger ging eine kleine Flamme aus an der ich mich aber nach kurzer Zeit verbrannte und fluchend meinen Finger schüttelte. "Warum habe ich meine Magie heute so schlecht drauf." Grummelte ich vor mir her bevor ich meine Hand öffnete und in dieser einen kleinen goldenen Wirbelinwind auf meiner Hand tanzen ließ. Dieser erlosch nach einer Zeit und seuftztend schloss ich meine Hand wieder. Komisch, jetzt klappte es wieder. Anschließend tratt ich an die Bücherregale und suchte nach einem Buch. Als ich es fand tratt ich vor Akaashi und hielt es ihm vor die Nase. "Würde es dir was aus machen wenn ich dir was vorlesen würde ?" Das machte man eigentlich bei Kleinkindern da ich aber absolut keine Ahnung von Hyrafüm Traditionen hatte versuchte ich es einfach mal. Wieso nicht ? Am Ende konnte sowie so nicht viel mehr schief gehen.

Akaashi pov.
Mir waren alle Erinnerungen hoch gekommen. Die vielen Menschen, wie sich mich behandelt hatte und abwertend auf mich herabgesehen hatten. Bei dem Gedanken wurde ich wütend. Ich wollte sie alle aufreißen und zerfetzten bis nichts mehr von ihnen übrig wäre. Ohne das ich es merkte wuchsen meine Krallen wieder. Viktor war es schließlich der mit einem kleinen 'uhu' mich aus meinen dunklen Gedanken riss. Es war nicht richtig wie ich dachte und was ich tuen wollte, denn wenn ich es tat, würden all die Leute die mich als Monster bezeichnet haben Recht haben. Ich musste einfach wieder mal Jaggen gehen. Ich brauchte etwas zum reißen und töten- Plötzlich hielt mit Bokuto mir ein Buch vor die Nase mit dem Titel 'in einem anderen Leben'. Ich sah erst das Buch und dann rauf in sein ernstes Gesicht. Nervös biss ich mir auf meiner unteren Lippen herum. "Würde es dir was aus machen wenn ich dir was vorlesen würde ?" Bokuto machte mir den Eindruck als einen sehr netter Mensch. Nur erschien es mir so als könnte er absolut nicht jemanden wie mir helfen mit einem traumatischen Berührungs Erlebnissen. Es war schön das er es versuchte nur kann man nicht alles versuchen. Manchmal musste man es können oder lassen. Beides zu machen ging oftmals schief.

Bokuto setzte sich in den Sessel schräg gegenüber mir, schlug das Buch auf und fing an zulesen. Gespannt hörte ich im zu während ich immer wieder an meinem Tee nippte. Kurzerhand stellte ich in hin. Mir war schlecht, schlecht wegen den ganzen Erinnerungen weshalb ich es lies zu trinken.

Die Geschichte gefiel mir recht, sie war auf eine traurige Art schön nur das Ende enttäuschte mich einwenig. Wieso wusste ich nicht. Denn eigentlich hatte das Buch nur die Wahrheit mit dem Tod seines zukünftigen Liebhabers ausgesprochen. Das Leben war unfair und nichts wird so gerecht verteilt wie die Ungerechtigkeit. Die ganzen Hexen die hingerichtet wurden nur weil sie ein naturnahes Leben führen wollten, die ganzen Tiere die von Krankheiten grausam aufgefressen werden und Kinder die sterben noch bevor sie das Licht dieser Erde erblickt hatten.

In Gedanken versunken wurde ich immer müder, machte es mir bequem in dem Sessel und döste vor mich hin. Bokuto der zu glauben schien dass ich eingeschlafen war stellte das Buch wieder in das Regal, erschlöste alle Kerzen und verlies den Raum nachdem er sicher gestellt hatte das ich zugedeckt war.

Das Mittelalter [Bokuto x Akashi] 1/4Where stories live. Discover now