2.𝐾𝑎𝑝𝑖𝑡𝑒𝑙

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Heute ist der Tag der Liebe .
-Anders als bei den Muggeln ist unserer am 29. Juni und nicht am 14. Februar-

Ganz Hogwarts wurde mit vielen Herzen und Rosen verziert. Überall stehen Blumen und an der Decke schweben irgendwelche kleinen Wesen in winzigen Herzchenkostümen.

Es ist viel Gedränge im Gang. Überall sehe ich  verliebte Pärchen sitzen, die sich gegenseitig irgendwelche Geschenke überreichen.
Neben mir taucht Blaise auf , und auch er hat jemanden an seiner Seite.

Blaise : „ Hey Draco!, sagt er und setzt eine kleine Pause ein, in welcher er sich fragend umschaut und dann fortfährt: wo ist dein Date ?"
Die Worte treffen mich hart, doch auch ein Gefühl von Scham überkommt mich als mir bewusst wird, dass ich einem meiner besten Freunde nie etwas von Amelia und mir erzählt habe. Doch nur die wenigsten wussten es.
Alle anderen dachten, dass sie nur eins von diesen einfachen Balldates für mich war ,doch sie war so viel mehr...

Draco : „ Ich habe keins." antworte ich trocken und schlucke all die Schuldgefühle mit einem Zug runter.

Blaise : „ Hatte keiner Interesse, huh ?"fragt er mit einem verschmitzten Grinsen und stupst mich lachend an.
Ein Knoten formt sich in meinem Hals. Mir ist bewusst, dass Blaise nur Scherzen möchte, doch trotzdem kann ich die Welle von negativen und bedrückenden Gefühlen nicht verhindern, und werde wortwörtlich mitgerissen und darin ertränkt.

Ich spüre wie die Blumen in meiner Hand langsam durch meine schwitzigen Hände zu fallen drohen.
Ich umklammere sie etwas fester.
Dann wende ich mich, mit auf den Boden gerichtetem Blick, in die andere Richtung um. Wohlauf bedacht keinen Blickkontakt zu Blaise herzustellen.
Der Situation entfliehend lege ich etwas an Schritttempo zu und blende Blaises immer leiser werdenden Fragen aus.
Sein besorgter Unterton ist kaum zu überhören und bekräftigt nur meine Gefühle von Scham und Schuld.

Jetzt brauche ich Ruhe.
Einen Ort an dem ich für mich und mein verrücktes Gefühlskarussell seien kann.
Ein Ort an dem ich bei ihr seien kann.

.
.
.

Unten am Friedhof schiebe ich das alte rostige Tor zur Seite.
Es quietscht unangenehm.

Ich war nur wenige Male an ihrem Grab, weshalb ich es nicht auf Anhieb finde.
Und da sehe ich es , es steht direkt neben Cedric's .
Beide sind noch schön weiß, obwohl das von Cedric etwas überwucherter ist.

Amelia Rose Diggory
*12. August 1981- 23. September 1995

Ich nehme die Blumen aus meiner Hand und lege sie auf das Grab
.Ich habe extra Rosen gewählt ,da sie nach diesen benannt wurde und auch bei Cedric lege ich eine der Rosen drauf. Nun herrscht wieder viel mehr Leben  an diesem Ort und bei dem Gedanken daran ,dass Amelia mich sieht und sich über die Blumen freut ,macht mein Herz einen kleinen Hüpfer.

„ Ich hoffe du freust dich ."sage ich lächelnd.

Neben mir höre ich ein leises Rascheln.
Als ich mich umdrehe ,blicke ich in zwei kleine braune Knopfaugen.
Der Niffler sieht sehr mitgenommen aus,weshalb ich ihm deute sich zu mir zu setzen.
Ich habe keine Ahnung ob er mich verstehen wird,jedenfalls hat er das immer bei Amelia getan.
Zu meiner Überraschung krabbelt er zu mir und lässt sich von mir streicheln.

D: „ Du vermisst sie auch was ?"frage ich traurig.
Er antwortet nicht doch sein Blick verrät mir ,dass er das gleiche empfindet.

„ Ich weiß das es hart ist ...für mich doch auch ,aber wir müssen es akzeptieren.
Sie ist nun glücklich...
*eine kurze Pause*
Eines Tages werden wir bei ihr sein."

Leise winselt er vor sich hin, was Schluchzen nahekommt. Gequält legt er sich in das Gras und starrt ausdruckslos auf den Grabstein.
Mir ist bewusst das mein Worte ihn nicht trösten konnten, denn um ehrlich zu sein -mich auch nicht-

Müde lasse ich mich neben ihn in das Gras fallen.
Der Himmel ist blau und die Sonne strahlt goldgelb auf uns hinunter.

D: „ Heute ist Tag der Liebe weißt du ?"sage ich an das Grab gerichtet.
„Normalerweise haben wir ihn immer heimlich im Wald verbracht, doch heute sind wir hier !
Dabei deute ich mit einer Geste um uns herum.

Kurze Stille.

Übrigens ich habe immer noch dein Muschelarmband!"sage ich aufgeregt und ziehe meinen Ärmel ein Stück weit hoch.

Ein zierliches, mit Muscheln besetztes Armband ziert mein Handgelenk.
Schmunzelnd blicke ich auf es hinunter.
Allein der Anblick des Armbandes rüttelt so viele Erinnerungen in mir auf.
„ Ich kann mich noch gut daran erinnern,dass du es unpassend fandest,doch ich finde es wirklich schön !"sage ich lachend.

„ Es ist etwas besonderes und einzigartiges! ....genau wie du."
Als ich meinen Blick auf den Niffler richte, schaut mich dieser berührt an.
Ich hatte früher keine Ahnung, dass auch Tierwesen solche menschlichen Gefühle aufbringen können, deshalb nehme ich ihn wieder in den Arm und drücke ihn leicht um ihm zu zeigen, das ich ihn verstehe.

D: „ Morgen kann ich leider nicht bei dir sein, denn ich fahre nach Hause ."sage ich an den Niffler gewandt.

Ich bleibe noch kurz sitzen, ehe ich mich aufrichte und den Niffler bei den Gräbern zurücklasse.

Schließlich muss ich noch packen, da ab morgen die Sommerferien beginnen.

𝐿𝑜𝑣𝑒 𝑖𝑠 𝑚𝑜𝑟𝑒 𝑡ℎ𝑎𝑛 𝑐𝑙𝑜𝑠𝑒𝑛𝑒𝑠𝑠 Where stories live. Discover now