Kapitel 2

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Kapitel 2

Ella Stone:

Als ich mit dem Unterricht anfangen wollte, stürmte mitten in meinem Satz ein Mädchen zur Tür herein, dass sich hastig für die Verspätung entschuldigte und sich dann für das Mädchen mit den strahlend blauen Augen setzte. >>Wie ist bitte ihr Name?<< >>Ähhhm, ich heiße Elissa Stark, tut mir leid dass ich zu spät bin, ich habe meinen Bus verpasst.<< >> Da heute der erste Tag ist, haben sie noch einmal Glück, sollten sie aber noch einmal in meinem Unterricht zu spät kommen, müssen sie mit den Konsequenzen leben, und glaubt mir, das wollt ihr bei mir nicht. Das gilt auch für den Rest von euch.<< Ich schaute durch den Kurs, und plötzlich war es komplett still. In den Augen meiner Schüler konnte ich größtenteils Angst erkennen. Gut so. >>So, nun stellt euch alle in ein bis zwei Sätzen vor, damit ich weiß mit wem ich es zu tun habe. Ich bin Ella Stone, 29 Jahre alt und bin nach meinem Referendariat hier her an eure Schule gekommen. Ich unterrichte Deutsch, Biologie und Sport. Deutsch und Sport werde ich auch euch unterrichten.<< Jeder stellte sich vor, und ich merkte mir eigentlich immer nur die Namen, doch die Worte von einem Mädchen hallten immer und immer wieder in meinem Kopf nach. >>Hallo, ich bin Diane Grey, ich bin 15 Jahre alt, und möchte Lehrerin werden. Meine Lieblingsbeschäftigungen sind Sport, lesen, schreiben und mit Freunden rausgehen.<< Diane, so ein schöner Name. Er passt zu ihr. Ich weiß nicht, wieso ich die ganze Zeit an ihre Worte denken musste, denn eigentlich waren diese ja nichts besonders, aber mich interessierte es brennen, was sie so für Sport treibt und was sie liest bzw. schreibt. In diesem Moment bemerkte ich, wie mich die Klasse erwartungsvoll anschaute. Ich muss wohl so in Gedanken gewesen sein, dass ich die Realität komplett ausgeblendet hatte. Jetzt wieder komplett geistig anwesend machte ich mit dem Unterricht weiter, bis ich ein Kichern aus der dritten Reihe höre. Das konnte doch wohl nicht wahr sein, wie konnte es jemand nur wagen meinen Unterricht zu stören. Als ich nachschaute, von wem dieses Kichern kam, schaute ich geradewegs in Elissas Augen, die geradezu amüsiert aussehen. Als ich zu Diane schaue, umspielen auch ihre Lippen ein Lächeln, das sie versucht zu unterdrücken. >>Miss Stark, Miss Grey, was ist denn so lustig, dass sie meinen damit meinen Unterricht stören zu müssen?<< Nun schaut mich Diane erschrocken an, während Elissa unbeirrt anfängt zu reden. >> Ach, Miss Stone,...<< plötzlich brach sie ab zu reden, und zuckte Schmerzerfüllt zusammen. Diane hatte ihr gegen das Bein getreten, um sie zum Schweigen zu bringen, und nun setzt sie zum Reden an. >>Entschuldigen sie Miss Stone, es ist nichts, wir werden ihren Unterricht nicht weiter stören.<< Sie dachte also, damit konnte sie ich beruhigen? Falsch gedacht. >>Das beantwortet meine Frage nicht. Was haben sie gesagt?<< >>Das kann ich ihnen leider nicht sagen Miss Stone.<< Sie versuchte mir zu wiedersprechen, innerlich lachte ich gehässig darüber. >>Nun, Miss Grey, sie haben eine letzte Chance, ich frage nicht noch einmal. Was.haben.sie.gesagt?<< Ich sprach diese Worte mit einer solchen Selbstsicherheit aus, dass ich dachte nun könnte sie mir nicht mehr ausweichen. >>Wie schon gesagt, das kann ich ihnen nicht sagen<<. Ich konnte nicht glauben was ich da hörte, sie wagte es mir zu wiedersprechen. Und allein schon bei diesem arroganten Blick könnte ich kotzen, das muss ihr wohl mal jemand austreiben. >>Schön, wenn sie es so wollen. Sie bleiben nach der Stunde hier, und ich will keine Wiederrede hören! Haben sie das verstanden?<< >>Ja,Miss<< nuschelte sie kleinlaut vor sich hin. Ihre Arroganz war ihr wohl vergangen. Ich sah Elissa an, die Diane einen Mitleidigen Blick zuwarf. Sie war aus der Situation gerade nochmal herausgekommen. Nach dem Unterricht würde ich mir Diane vorknöpfen.

Diane Grey:

Na super, jetzt konnte ich nach der Stunde noch mit Miss Stone im Klassenzimmer bleiben, das hat mir gerade noch gefehlt. Hätte Elissa mir nicht so etwas zugeflüstert, wäre das nicht passiert. Was musste ich auch unbedingt mit Miss Stone Diskutieren, so wie sie aussieht, kann man ja nur verlieren. Das habe ich jetzt davon. Den Rest der Stunde verbrachte ich bemüht damit, Miss Stone nicht die ganze Zeit anzustarren. Durch ihre hohen Schuhe wirkte sie noch dominanter, als sowieso schon. Sie hatte ihre dunkelblonden Harre in einen Dutt gesteckt, wodurch man die hellen Strähnen nur erahnen konnte. Zu ihrer schwarzen Hose trug sie eine weiße Bluse, die in der Hose steckte, und eine knielange Weste, trotz der man ihre sportliche Figur sehen konnte. Sie hat eine solche Ausstrahlung, dass man sich am liebsten vor ihr Verkriechen würde, aber genau das macht sie so interessant. Als ich mit ihr diskutiert habe, konnte ich sehen, wie ihre braunen Augen immer dunkler wurden, und sich immer mehr mit Wut gefüllt haben. Sie ist so faszinierend. Ich wurde von der Schulklingel aus den Gedanken gerissen, und war schon erleichtert über diese Erlösung, bevor mir einfiel, dass ich ja jetzt noch mit Miss Stone allein in einem Raum sein muss. Als alle anderen aus dem Raum gegangen waren, schloss Miss Stone die Tür und kam langsam auf mich zu. Ich schaute auf den Boden, konnte jedoch genau spüren, wie mich ihre Augen taktierten. >>So, jetzt zu dir. Was soll ich nur mit dir machen? Glaubst du wirklich, du kannst mir wiedersprechen, du ich lasse das auf mir beruhen?<< Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte, und starrte einfach weiter auf den Boden. Diese Frau hatte meine Selbstsicherheit innerhalb von ein paar Sekunden mit diesen wenigen Wörtern verschwinden lassen. Sie stand nun direkt vor mir, und beobachtete mich eindringlich. Plötzlich spürte ich eine kalte Hand an meinem Kinn, welche dieses aufrichtete, sodass ich gezwungen war, ihr in die Augen zu sehen. >>Sie mich gefälligst an, wenn ich mit dir rede, und antworte mir.<< Als ich meinen Kopf abwandte, und ihr immer noch nicht in die Augen sah, kam sie immer weiter auf mich zu, dass ich bald gegen die Wand knallte, und sie direkt vor mir stand. Ganz langsam stützte sie ihre Arme neben meinem Kopf ab, sodass ich nun keine Möglichkeit hatte, ihr nicht in die Augen zu sehen, oder ihr gar zu entkommen. >>Nun, da du es nicht lassen kannst, dich mir zu wiedersetzen, hast du jetzt hier deine allerletzte Chance, mir zu sagen was Elissa dir zugeflüstert hat.<< >>Elissa meinte, dass sie wohl schon lange keinen guten Sex mehr hatten, so schlecht wie sie drauf sind.<< Ich konnte nicht glauben, dass ich ihr das gerade wirklich gesagt hatte, doch in diesem Moment hat sie ich dazu gebracht, meine ganze Selbstbeherrschung zu verlieren. Sie war mir so nah, dass ich sie atmen hören konnte, und ihr Parfum riechen konnte. >>So so, ich bin also Sex frustriert, sehr interessant. Deine Freundin hat wohl noch nichts von Respekt gehört.<< Ich war in dem Moment nicht fähig, ihr zu antworten, denn sie war mir nochmal ein Stück näher gekommen, wodurch sie nun neben meinem Ohr flüsterte >>Mädchen wie euch muss mal jemand Manieren beibringen.<< Als ich ihr nicht antwortete, spürte ich ihre Hand an meinem Hals, wie sie mir Luft zum Atmen nahm. Als ihre kalte Hand meine Haut berührte, fühlte es sich an als würden tausende Blitze durch meinen Körper direkt in meinen Unterleib schießen. Ich stöhnte kurz auf, einerseits aus Schreck, andererseits aus Erregung. Ich konnte sehen, wie ihre Augen einige Nuancen dunkler wurden, und ein zufriedenes Lächeln ihre Lippen zitiert. >>Nun habe ich deine volle Aufmerksamkeit. Sag dass es dir leid tut.<< >>Aber...< Ich wurde von ihrem Finger, der auf meinen Lippen landete unterbrochen. >>Ich möchte dass du dich entschuldigst, und das ohne wiederreden, oder willst du wissen, was ich mit ungehorsamen Mädchen wie dir mache?<< Ja. Ja, das wollte ich wissen. Diese Situation erregte mich so dermaßen, dass ich wollte, dass ich ihr gehöre, und sie an ihre Grenzen geht. >>Nein Miss, das möchte ich nicht wissen. Es tut mir leid.<< Flüsterte ich schon fast, denn ihr Griff um meinen Hals hatte sich nicht gelockert. Ich hätte ihr sagen wollen, dass ich wissen wollte, was sie mit Mädchen wie mir macht, aber sie hatte mich so eingeschüchtert, dass ich mich das einfach nicht traute. >>Nun, das reicht mir nicht, sag es nochmal, und diesmal vollkommen ehrlich<< Sie gab sich nicht zu schlagen, und wenn ich ehrlich sein soll, dann bin ich lieber ehrlich, denn sie scheint mich wie ein offenes Buch lese zu können. >>Ich weiß nicht, was mir leidtun soll. Also tut es mir auch nicht leid. Und, ich würde gerne wissen, was sie mit unartigen Mädchen wir mir machen. Sehr sogar.<< Den letzten Satz flüsterte ich in mich hinein, denn durch ihre Hand, die eiskalt war konnte ich nun noch bedingt atmen, doch sie hatte ihn anscheinend trotzdem gehört. Miss Stones Augen blitzten kurz auf, und ich konnte die Erregung in ihnen sehen, während sie ihre Hand stärker um meinen Hals greift. >>Glaub mir, das möchtest du lieber nicht wissen, diese Ausmaße hältst du nicht aus. Nun, du entschuldigst dich JETZT. Wenn du respektlos mir gegenüber bist, dann musst du die Konsequenzen auch tragen.<< Oh doch, und wie ich das wissen wollte. Da ich nun so gut wie nicht mehr atmen konnte, presste ich irgendwie eine Entschuldigung heraus. >>Es tut mir sehr leid. Miss, ich werde nie wieder respektlos ihnen gegenüber sein.<< >>Braves Mädchen<<. Sie lockerte ihren Griff, woraufhin ich ihre Hand zurück an meinen Hals drückte. Ich konnte die Überraschung in Miss Stones Augen sehen, welche nun schon fast schwarz wurden. Ein undefinierbares Lächeln umspiele ihre Lippen, während sie nochmal meinen Hals packte, woraufhin ich nun etwas lauter ausatmete. Sie kam mir so nah, bis kein Blatt Papier mehr zwischen uns gepasst hätte, bevor sie ihre Hand von meinem Hals nahm, mir >>Pass auf was du dir wünschst<< in mein Ohr flüsterte, und einfach wortlos ihre Tasche nahm und aus dem Raum ging. Ich konnte nicht fassen, was das gerade war. Diese Frau hatte mich so aus dem Konzept gebracht, dass ich sogar ihr Hand zurück an meinen Hals gelegt hatte. Mit dieser vorherigen Geste hatte sie bei mir einen Wunden Punk getroffen. Völlig aufgelöst nahm ich meine Tasche, lief aus dem Raum zum Biologiesaal, und versuchte mich innerlich etwas zu sortieren und zu verarbeiten was gerade passiert war.

So, hier nun das zweite Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch, und ihr mögt die angehende Spannung zwischen den beiden. Am Donnerstag kommt das dritte Kapitel, seid gespannt! :)

(Es gab eine Nachbearbeitung, da Namen vertauscht wurden)

Miss Stones and other complicationsWhere stories live. Discover now