Kapitel 39

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Heiligabend und die zwei Weihnachtsfeiertage waren einfach super entspannt und schön. Einfach Zeit mit der Familie. Nur geht's jetzt auch schon für mich los nach Hamburg, um Zola dort abzuholen.
„Viel Spaß und komm uns schnell wieder besuchen bitte" lächelt Toby mich leicht traurig an.
„Na klar" schmunzle ich „Ich komm dieses Jahr definitiv öfter hoch, hab ich doch versprochen."
Ich nehme meine Brüder kurz in den Arm, knuddle Balu nochmal kurz und widme mich dann meinen Eltern. Meine Mutter zieht mich als erstes kurz in die Arme und drückt mir einen Kuss auf die Wange, bevor ich in den Armen meines Stiefpapas liege.
„Pass auf dich auf, Große" flüstert er mir ins Ohr.
„Mach ich immer und du auf Mama und die Jungs" murmle ich und löse mich etwas von ihm.
„Mach ich immer" zwinkert er, bevor ich ins Auto steige und zu Zola fahre.
Ich parke vor ihrer Tür und nicht einmal fünf Minuten später wirft sie ihre Tasche in den Kofferraum und sich selbst auf den Beifahrersitz.
„Ach ich hab dich so vermisst" quieken wir zeitgleich und fallen uns um den Hals.
„So, bereit, die nächsten zehn, elf Stunden im Auto mit mir?"
„Wir müssen definitiv öfter wechseln" schmunzle ich „Ich bin jetzt schon todmüde."
„Dagegen weiß ich was" grinst sie leicht und holt eine Packung Gummibärchen aus ihrer Handtasche.
„Abendessen?" lache ich und Zola gibt die Adresse in mein Navi ein.
„Ne, Abendessen gleich bei Mces?"
„Im Urlaub mit dir kann ich echt nur fett werden" lache ich und fahre langsam los.
Die ersten hundert Kilometer lassen wir es einfach krachen. Wir lassen laut One Direction, Justin Bieber, Shawn Mendes und vieles mehr, singen dazu aus voller Kehle mit und lachen einfach. So war das mit ihr schon immer, egal wie heftig der Streit, egal wie lange wir uns mal nicht gesehen haben, es ist immer alles so locker und unbeschwert zwischen uns... oder um es wie Meredith Grey und Christina Yang zu sagen: „Sie ist meine Person."
Während wir also über die Autobahn brettern und unsere Lieblingssongs mitgrölen, bekomme ich langsam ganz schön Hunger.
„Nächster Mces?" grinse ich Zola an, da ich auch schon in ihrem Blick erkenne, dass sie ebenfalls immer hungriger wird.
„Ja, dann auch gleich mal nen Fahrerwechsel?"
„Sehr gerne und ich muss denke mal tanken" schmunzle ich und steuere den nächsten Rastplatz an.

Während ich einmal voll getankt habe, hat Zola drinnen die wohl größten Augen überhaupt gehabt.
„Wie sollen wir das jemals aufessen?" lache ich.
„Wir haben noch acht Stunden vor uns" zuckt sie mit den Schultern und pflanzt sich auf den Fahrersitz.
Ich setze mich auch in mein Auto und habe damit jetzt DJ- und Fütterungsdienst. Immer wieder stopfe ich Zola nen paar Pommes und Nuggets in den Mund und halte ihr ihre Cola hin, während auch ich das alles in mich rein stopfe, die Musik steuere und nebenbei auch etwas auf Social Media bin. Außerdem nehme ich eine kurze Story auf, von dem ganzen Essen, was im ganzen Auto verteilt liegt und der Autobahn bei Nacht vor uns, dabei hört mal One Direction aus den Lautsprechern und auch kurz Zolas lachen. „Two best friends on the road🤞❤️" kommentiere ich das Ganze und markiere noch Zola, bevor ich die Story poste.
Ich scrolle dann etwas durch mein Instagram, bis eine WhatsApp von Wincent runter kommt.
„Doch kein simples Silvester in Hamburg?😜"
„Nope, Last Minute Wien😂"
„Klingt nice!"
„Naja, wir haben noch ca 7,5 Stunden Fahrt vor uns, sehr nice😂 was machst du grade?"
„Sitze im Hotelzimmer in Tel Aviv und kann nicht schlafen😅"
„Schlaf ruhig nen bisschen" kommt es auf einmal von Zola neben mir.
„Mach ich gleich, ja" lächle ich nur so halb in ihre Richtung, während ich weiter mit Wincent schreibe.
„Mit wem schreibst du daaa?"
„Ein Freund."
„Namens?"
„Wincent."
Daraufhin kommt nichts mehr von ihr, aber im Augenwinkel erkenne ich ihr Grinsen und somit kann ich mir schon denken, dass es da nochmal nen Gespräch gibt.

Irgendwann hab ich mein Handy dann doch mal beiseite gelegt und bin relativ schnell eingeschlafen. Natürlich nicht sehr tief und fest, bei Musik und vor allem im Sitzen geht das einfach nicht soo gut, und somit bekomme ich schon relativ viel mit, während ich irgendeine komische Scheiße träume. Ich bin zurück zu Jonas, meinen Job aufgegeben und das brave Hausfrauchen gespielt. Immer die glückliche Fassade oben lassen, das ist die Devise, ich bin doch eigentlich glücklich, das is alles nur eine Phase...
„Hey!" schnippst Zola dann vor meinem Gesicht herum, weswegen ich leicht zusammenschrecke „Hey, alles okay? Was hast du geträumt?"
Sie schenkt mir einen besorgten Blick und legt ihre Hand vorsichtig auf meine.
„Absolute Scheiße" murmle ich und sehe durch die Frontscheibe auf die Autobahn.
„Wir machen ne kleine Pause" lächelt sie und setzt den Blinker.

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