Prolog

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Ruhig schwimmt er durch das klare Meer

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Ruhig schwimmt er durch das klare Meer. Mit seinen Händen streift er ein paar Korallen in seinem Lieblingsriff.

Er ist schon viel zu weit von zu Hause weg. Eigentlich darf niemand so nah an die Küste, zu den Menschen.

Es ist Verboten, da Menschen nichts von ihrer Existenz wissen und es auch nicht wissen dürfen.

Nur eine Gruppe glaubt an ihre Existenz. Fischer. Aber die sind auch die Gefährlichsten mit ihren Netzen.

Für die Fischer sind Meerjungfrauen eine Legende, böse Wesen aus den tiefen des Meeres. Für Meerjungfrauen und eben auch Meermänner sind Fischer zweibeinige Ungeheuer, genau wie die anderen Menschen, nur tödlicher. 

Doch irgendwie ist Jimin fasziniert von ihnen. Wenn er hier im Riff, nahe der Küste liegt und zur Wasseroberfläche schaut, sieht er manchmal die Schiffe, wie sie über das Wasser gleiten. 

Jimin weiß, dass Menschen viel erfinderischer sind als das Meervolk. Dafür basiert seine Art mehr auf Magie. 

Er interessiert sich sehr für das Land oberhalb der Wasseroberfläche, doch gesehen hat er es noch nie, geschweige denn einen Menschen.

Wie immer wenn er einfach seine Ruhe genießt, lässt er sich auf dem Rücken treiben und schaut hoch zur Oberfläche, wo sich, durch dunkle Wolken, ein Gewitter ankündigt. Anscheinend singt mal wieder einer seiner Freunde.

Der Gesang eines Meereslebenwesens verursacht bei Menschen eine Hypnose und lässt sie gegen Felsen fahren. Immer wenn sie ihren dunklen Gesang ausführen, zieht ein Sturm vor der Küste auf, der die Seefahrer noch mehr verwirrt.

Jimin durfte noch nie singen, worüber er mehr als verärgert ist, denn für das Singen müsste er an die Oberfläche. Da kommt ihm eine Idee. Viele seiner Artgenossen schauen sich das Spektakel an, wieso also er nicht.

Schnell löst er sich aus seiner Position, um rasch seinen Weg nach oben anzutreten.

Zum ersten Mal schaut sein Kopf aus dem Wasser empor und eine kühle Briese kommt ihm entgegen. Er streift über seinen Hals, seine glatten, schuppigen Kiemen.

Unweit von ihm erkennt er ein Schiff, gefertigt aus dunklem Holz, stolz und groß.

Er sieht ein paar Männer aufgeregt hin und her rennen, schmutzige Kerle. Unter ihnen sieht er einen eher ärmlich gekleideten Mann, dessen schwarze Haare von dem Wind vor seine Augen geweht werden. Im Vorbeifahren des Schiffes wendet er seinen Blick kein einziges Mal von den Mann ab, dessen Augen und Blick, scharf wie Messer, durch die Umgebung schweifen. Sein weißes Hemd, das er in seine braue Lederhose gesteckt hat, steht im perfekten Kontrast zu seinem Haar und flattert aufgeregt in den Böen des Windes. 

Jimin hatte sich die Menschen anders vorgestellt, nicht so ähnlich zu ihnen. Kein einziges Mal verlassen seine Augen den Seemann, der unbeeindruckt auf das Gewitter vor ihnen blickt.

Mermen {Yoonmin}Where stories live. Discover now