eighth fake

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Hard to sit here and be close to you, and not kiss you.
[#_2842]

CN: Essen (erwähnt), Tod (idiomatisch)


Ich kann nicht glauben, dass du mich versetzt, leuchtet Harry anklagend von seinem Handy aus entgegen und er seufzt. – Es ist nicht so, als hätte er nicht darüber nachgedacht, wie Draco sich fühlen könnte, wenn Harry ihn für den Abend alleinlässt, aber ... um ganz ehrlich zu sein, hat er nicht einmal in Erwägung gezogen, darüber nachzudenken, weil es doch bisher auch kein Ding gewesen ist, wenn Harry sich für einen oder zwei Tage komplett verkrümelt hat. – Entweder ist Draco momentan ganz besonders aufmerksamkeitsbedürftig, er hat sich irgendeine Schnapsidee einfallen lassen, mit der er Harry dazu überreden möchte, zu der Hochzeit zu gehen, und Harry hat ihm gewaltig einen Strich durch die Rechnung gemacht, oder Draco verhält sich der Boyfriend Experience entsprechend, wie er es als fester Freund täte, und ist einfach nur schrecklich anhänglich. So oder so ist es gut, dass Harry ein wenig aus seiner gewohnten Umgebung herauskommt, um vielleicht Rat bei Hermione zu suchen, die ihr Handy demonstrativ in ihre Tasche gesteckt hat, kaum dass sie die Halle betreten und sich Plätze an der Seite gesucht haben.

Aber Harry denkt, dass es noch ein bisschen hin ist, bis der Slam anfängt, weswegen er die Zeit auch genauso noch nutzen kann, Draco abzuwimmeln, bevor er nachher sein Handy aus der Tasche zieht und fünfundfünfzig neue Nachrichten hat, in denen Draco sich bei ihm darüber beschwert, dass er wagt, ein Privatleben zu haben. Also schreibt er: Ich habe noch ein Leben außerhalb der Wohnung, weißt Du.

Es dauert keine zwanzig Sekunden, bis sein Handy mit einer Antwort vibriert: Dass Du das Leben aber nicht mit mir teilst??, was Harry vielleicht etwas zu sehr zum Lachen und deswegen einen kalkulierenden Blick von Hermione einbringt.

»Was ist so witzig?«, fragt sie, aber im Gegensatz zu Ron lehnt sie sich nicht über seine Schulter, um unaufgefordert und unerlaubt selbst nachzulesen, was da auf seinem Handy steht. »Du bist schon die ganze Zeit ein bisschen abgelenkt.«

»Ich bin gar nicht abgelenkt«, erwidert Harry, aber sein Handy straft ihn Lügen, als es noch einmal vibriert, nur weil Harry nicht sofort geantwortet hat. Peinlich berührt aktiviert er die Bildschirmsperre und schiebt das Handy in seine Hosentasche, bevor er sich Hermione zuwendet. »Sorry.«

Sie sagt: »Ist schon gut«, bevor sie zu seiner Tasche nickt und etwas vorsichtiger, aber noch immer bestimmt, fragt: »War das Draco?«

Die Stirn in Falten legend nickt Harry langsam und, ohne dass er sich davon abhalten könnte, legt seine Hand sich über das Mobiltelephon, als könnte er es so vor Hermiones forschendem Blick beschützen, aber vermutlich macht er sich dadurch am Ende noch ein wenig verdächtiger. Er antwortet: »Ja«, und er spürt bereits, wie sich all die Zweifel und Fragen in ihm aufstauen, die Hermione vermutlich als Einzige sezieren und auf ihre grundsätzlichen Bestandteile herunterbrechen kann, bevor sie Lösungsansätze für seine Probleme und Maßstäbe und Regeln aus seinem Verhalten ableiten wird.

»Ich wusste nicht, dass ihr so eng seid«, stellt Hermione fest, während sie ihre Beine überschlägt und die Arme verkreuzt. Bei den meisten Menschen würde Harry eine generelle Ablehnung seiner Person oder des Gegenstands der Unterhaltung vermuten, aber Hermione hat diesen Gesichtsausdruck aufgesetzt, den sie meistens zur Schau stellt, wenn sie vor einem ganz besonders interessanten Exemplar penizillinresistenter Bakterienstämme steht. »Ron hat mir erzählt, dass er Dich gefragt hab, ob Du sein Date bei einer Hochzeit sein willst.« Sie macht eine kurze Pause, die vermutlich mehr für Effekt ist, als dass sie wirklich einen gedankensammlerischen Zweck erfüllt. »Und dass Du nein gesagt hast.«

fake it 'til you make itWhere stories live. Discover now