XIX. Kapitel - memento mori

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[Bedenke, dass du sterblich bist.]

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,,Es gibt keinerlei Garantie dafür,
dass man zurück kommt,
aber dass man stirbt,
das ist todsicher."
- Hector Barbossa

(Fluch der Karibik - Am Ende der Welt)

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Mit einem Ruckeln setzte die White Leviathan auf dem staubigen und rissigen Boden vor der Zitadelle der Sith-Ewigen auf Exegol auf.
Die beiden Machtnutzer verließen das Schiff und gingen schweigend auf das riesige Konstrukt zu.
Blitze zuckten über den Himmel und erhellten immer wieder für wenige Sekunden die Atmosphäre.
Trotz dem über ihnen im Himmel keine Abertausenden von Sternenzerstörern mehr waren, und keine Sith-Ewigen und Sith mehr hier ihr Unwesen trieben, hatte der Planet nichts von seiner Bedrohlichkeit eingebüßt.
Dunkel ragte das finstere Monument in den schwarzen Himmel hinauf.
Exegol war seit Jahrhunderten der geheime Rückzugsort der Sith gewesen. Dort verehrten loyale Anhänger, die Sith-Ewigen, die auf ihre Rückkehr hofften, die Sith weiterhin und bauten eine Streitmacht auf, die eine Generation lang im Dunkeln bleiben sollte.
Exegol war eine der ältesten Bastionen der Sith und bot deren Loyalisten einen sicheren Hafen.

Rey und Ben hatten ihre Lichtschwerter entzündet, um in der ewigen Dämmerung des Planeten mehr sehen zu können, als das, was in sekündlichen Abständen von den Blitzen erhellt wurde.

Mehrere Minuten später fanden sie sich im düsteren Untergrund wieder, suchten die Räume ab, die so groß wie Hallen waren. Die Laboratorien, in denen Sidious' Anhänger versucht hatten, Klone herzustellen, um ein Gefäß für den Geist des Sith-Lords zu erschaffen.

Erst als sie schon sehr viele der Räume in dem Gemäuer durchsucht hatten, gelangten Rey und Ben an eine steinerne, steil abfallende Treppe, die in die Schwärze führte. In stillem Einverständnis gingen sie die Stufen hinab, weiter in den Untergrund und in die Finsternis dieser endlos erscheinenden Hallen. Die aus dem Fels gehauenen Stufen und Wände des Ganges, der gerade groß genug war, dass Ben aufrecht darin gehen konnte, waren gröber behauen als die in der oberen Ebene, die ebenfalls unter der Erde lag. Es gab keine Lichtquelle in der Düsternis außer das Licht ihrer Waffen.
Einige alte Lampen hatte Rey aus den Laboratorien mitgenommen und in ihrer Tasche verstaut.
Die Stille, die diesen Ort allumfassend einzunehmen schien, war bedrückend und ließ Rey erschaudern. Sie und Ben waren wahrscheinlich die einzigen Lebewesen auf diesem gottlosen, verfluchten und von Bosheit und Finsternis durchdrungenen Planeten. Der Schacht schien ewig in die Tiefe zu führen und Rey begann sich zu fragen, ob er jemals ein Ende haben würde.
Das beklemmende Gefühl der Angst begann in Rey zu erwachen, aber sie wusste nicht, welchen Ursprung es hatte. Sie wusste nur, dass ihre Instinkte ,Gefahr' schrien.
„Ich bin bei dir", vernahm sie plötzlich Bens Stimme in ihrem Kopf und dieser einfache Satz brachte ihr die Sicherheit und den Mut, den sie benötigte, um weiter voran zu gehen.
Ben würde sie nicht im Stich lassen, darauf konnte sie vertrauen.

Seit sie in die Katakomben der Zitadelle hinab gestiegen waren, hatten sie kein einziges Wort mehr miteinander gewechselt und über die Lippen gebracht. In stiller Übereinkunft hatten sie beschlossen zu schweigen und die Stille nicht mit Worten zu durchbrechen und sich nur über ihren Bund miteinander zu verständigen. Dieser Ort besaß eine bedrückende und einnehmende Atmosphäre, und sie wollten außerdem die Ruhe der Toten nicht stören, die im Leben zwar nicht viel Gutes getan hatten, aber zumindest im Tod dennoch Respekt verdienten.
Eine Vielzahl der Sith-Ewigen war von den herabstürzenden Gesteinsbrocken erschlagen und verschüttet worden, als das steinerne Konstrukt vor mehr als einem Monat kurzzeitig ins Wanken geraten war, als Rey den Imperator zur Strecke gebracht hatte und mit ihm auch der Thron der Sith zu Staub pulverisiert worden war.

Geister der Vergangenheit Where stories live. Discover now