Prolog

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Es bewegte sich, schnell, unkontrolliert, rote Lichter überall um mich herum. Auf einmal gellend weißes Licht und circa 13 Jungen starrten auf mich herab. Einer von ihnen schaute mich sogar schockiert an und stellte sich unsicher vor:" Hey...ich bin Gally und ähm Willkommen auf der Lichtung, deinem neuen Zuhause". Er zog das Gitter auf, half mir mit noch einem seiner Genossen aus dem Käfig und zum ersten Mal hatte ich Gelegenheit mich umzuschauen. Grüne Wiesen, ein Wald mit sehr vielen Bäumen, ein Schlafplatz aus Hängematten und große Mauern aus Stein, die ein Stück weit offenstanden. Ich drehte mich, überall wo ich hinsah nur Mauern, wobei es vier ‚Öffnungen' gab, wovon nur eine auf war, denn die anderen waren alle zugewachsen. Große Bäume und Büsche standen davor. Plötzlich kam ein anderer Junge auf mich zu. Groß gewachsen, breite Schultern, dunkle Hautfarbe. „Komm mit, du hast bestimmt viele Fragen. Ich zeige dir alles und versuche so viele wie möglich zu beantworten". „Wer bist du? Und wo bin ich? Und wieso kann ich mich an nichts erinnern, ich weiß nicht einmal meinen Namen?" Mein Begleiter nickte bedenklich und erklärte mir folgendes:" Hör mir zu, das ist jedem von uns passiert. Wir kamen alle in der Box an". Er zeigte auf die Kiste, die mich hier hochbrachte. „Dann zeig ich ihnen alles und frage sie allesamt dieselbe Frage: Kannst du dich an irgendetwas erinnern? Vielleicht deinen Namen oder etwas aus deiner Vergangenheit?" „Ich kann mich an nichts erinnern, okay? Das habe ich doch schon gesagt. Ich weiß nicht, wie ich heiße, wie ich hierherkam oder was in meiner Vergangenheit passierte!" „Dein Name kommt wieder in ein paar Tagen, aber der Rest bleibt verborgen, leider", sagte mein ‚Führer', der anscheinend hier der Anführer war. „Ja, wenn ich versuche mich zu erinnern, ist da eine schwarze Leere." Der Junge neben mir nickte verständnisvoll und blieb vor einer Leiter stehen, die auf zwei Holzplattformen hinaufführte. „Ich erzähle dir alles was du wissen musst, da oben. Ach und mein Name ist Alby", und dann kletterte er nach oben. Ich versuchte so schnell wie möglich ihm hinterherzukommen und blieb sprachlos stehen. Es war wunderschön. Ich sah nur die grünen Wiesen, den strahlend blauen Himmel und die selbstgemachten Hütten. Alby lächelte und sagte:" Jeden Monat seit einem Jahr kommt ein neuer Frischling zusammen mit Vorräten nach oben. Ich führe ihn dann herum und erkläre ihnen die Regeln: 1. Helfe mit, jeder hier hat seine eigene Aufgabe. 2. Niemand tut jemand anderem etwas an. All das was du hier siehst hat nur mit Teamwork funktioniert und drittens gehe niemals weiter als zur Mauer!" "Warum, was ist dahinter?" „Wir nennen sie Griever oder auch Monster, wenn du so willst. Sie kommen jeden Abend, wenn sich hier die Mauern schließen, aus ihrem Versteck heraus und streifen durch das Labyrinth", er zeigte auf die Steingebilde und jetzt wusste ich wenigstens was die darstellen sollten, „doch keine Angst, hier kommen sie nicht durch. Die Mauern halten so einiges aus" Ich versuchte die ganzen Informationen zu verarbeiten:" Also warte: Ich bin hier mitten in einem Labyrinth gefangen, durch das niemand gehen darf und dort draußen lauern gefährliche Viecher, die nur darauf warten, dass man in der Nacht da drin eingeschlossen wird? Das klingt nur schrecklich! Wisst ihr wer uns hier eingesperrt hat?" Meine Stimme wurde immer lauter und panischer, doch als Alby den Kopf schüttelte, wurde alles zu viel. Ich fühlte mich, als ob ich nicht mehr atmen konnte und gefangen wäre in einem kleinen, engen Raum. Ich nahm nichts mehr wahr, bis Alby mich an den Schultern packte, mir in die Augen sah und sagte, dass ich nur ganz tief ein- und wieder ausatmen sollte. Langsam klärte sich wieder alles und der Junge neben mir begann herunterzuklettern, sofort folgte ich ihm. Unten angekommen grinste er und sagte:" Komm, ich stell dich allen vor und zeige dir deine Arbeit". Alby ging zu ein paar Leuten und zählte verschiedene Namen auf, während er auf den jeweiligen Jungen zeigte. „Das hier ist Ben, daneben ist George, er war derjenige, der vor dir ankam". Eben genannter lächelte mich kurz an und machte dann weiter. „Dort drüben siehst du Minho und James. James ist Sanitäter und Minho ist Läufer. Ga..." „Läufer?", wiederholte ich verwirrt. „Ach ja! Läufer sind diejenigen, die untertags ins Labyrinth dürfen und versuchen einen Ausgang zu finden". Ich merkte, dass er zu viel Betonung auf das Wort ‚versuchen' legte. „Auf jeden Fall, Gally hast du ja schon kennen gelernt". Er deutete auf einen großen, breitschultrigen Jungen, der mir aus der Box geholfen hatte. „Den Rest wirst du heute Abend kennenlernen und jetzt komm mal mit". Ich wurde zu einem Art Beet geführt. „Du weißt, jeder hat seine Aufgabe und GEORGE", den Namen schrie er und sofort kam der Junge zu uns, der mich vorhin angelächelt hatte," ah gut, George wird dir zeigen, was du zutun hast", mit diesen Worten ging Alby. „Also ich bin wie gesagt George und weißt du wer du bist?" Nach kurzem Kopfschütteln meinerseits machte er weiter. „Und okay...Also das Anpflanzen und Ernten ist relativ einfach" Er erklärte mir vieles und ich merkte, dass er sehr lustig und nett war. Bis es dunkel wurde hatten wir viel Spaß gemeinsam, George half mir bei allem, was ich nicht von selbst konnte und ich fragte ihn, was mir über das Labyrinth noch nicht klar war. Am Abend bis in die späte Nacht hinein feierten wir, denn wie mir Ben erzählte, machten sie das bei jedem ‚Frischling', der ankam. Ich lernte die restlichen Jungs kennen, wie Pfanne oder Winston. Ich sah, dass alle recht nett, freundlich und kameradschaftlich waren, untereinander und auch teilweise zu mir. Doch manche waren sehr skeptisch mir gegenüber, was ich ja verstehen konnte, meine Wenigkeit war eine große Veränderung und ich war sehr gespannt, warum die Schöpfer dieses Spiel uns so verwirren wollten. In der Nacht wurde mir eine Hängematte zugeteilt, aber Schlaf fand ich erst spät in der Nacht, doch träumte ich nur von einer einzigen Sache, einem Wort mit sechs Buchstaben. Emilia! Ein Name...Mein Name!

Maze Runner- Meine GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt