*

Zurück in Lily's Zimmer waren die Wehen immer noch mit großem Abstand und relativ unregelmäßig.

"Wir schaffen das. Wir schaffen das", flüsterte James durch und durch. Es war sein Mantra. Es war ihr Mantra.

"James?", meinte Lily während ihre Stimme brach.

"Ja", sagte James sofort und griff nach der Hand seiner Frau.

"Unser Baby wird sterben", erklärte Lily, "Und ich kann nichts tun. Du kannst nichts tun."

Während sie dies sagte, fing sie leicht an zu weinen.

"Ich weiß", antwortete James, "Ich weiß."

Er konnte sie nicht beruhigen. James war zum einen, selber nicht ruhig, zum anderen war auch ihm schmerzlich bewusst, was mit ihrem Kind passieren würde.

James gab seiner Frau einen Kuss auf die Stirn und zog sie an sich. In James Brust weinte Lily sich aus und auch James vergoss die eine oder andere Träne.

Nach gefühlten Stunden kam ihr Heiler hinein.

"Und wie sieht es aus?", fragte Mr Montgomery, "Haben sie kürzere Abstände zwischen den Wehen bemerkt?"

Lily schüttelte den Kopf.

"Also im Moment sieht es so aus, als hätten die Wehen einen Abstand von zehn Minuten", erklärte Mr Montgomery, "Ihr Muttermund ist auf zwei Zentimeter geöffnet. Es kann also noch ein wenig dauern. Ich schließe sie jetzt an das CTG an und komme nochmal in einer Stunde vorbei. Wenn sie Beschwerden haben, dann melden sie sich einfach."

James nickte und schon hatte der Heiler den Raum verlassen.

In den nächsten Stunden kam Mr Montgomery stündlich vorbei und checkte den Wehen Abstand und den Muttermund.

Gegen 7h Morgen war der Muttermund bei sieben Zentimeter und Lily hatte regelmäßige Wehen ca. alle drei Minuten.

Lily wusste, dass es jetzt anstrengend werden würde. Die letzten zwei bis drei Stunden waren die Schlimmsten. Auch James wusste das.

Dieser ging um die gleiche Zeit noch mal kurz nach draußen. Dort sagte er Remus, Sirius und Harry Bescheid und versicherte diesen, dass alles okay wäre.

Alle drei sahen fertig aus. Die drei hatten immer noch die Klamotten von der Hochzeit an. Die Haare waren zerhaust und alle hatten tiefen Augenringe. Bei ihren Füßen standen mehrer Kaffeebecher.

*

Die Zeit verging und Lily erreichte schnell den Endspurt.

Gegen 9h war der Muttermund vollkommen geöffnet und die Wehen kamen jede Minute. Inzwischen war auch eine Hebamme im Raum und auch Mr Montgomery kam.

Wenige Minuten später kamen auch schon die Presswehen.

Lily war verschwitz und saß aufrecht auf dem Bett. Mit ihren Armen klammerte sie sich an James.

"Ich kann das nicht. Ich kann das nicht", meinte sie.

"Du schaffst das. Du schaffst das", versprach James ihr, "Du hast das einmal geschafft und du schaffst das auch noch ein zweites Mal."

Mit einem finalen Aufschrei war die kleine auf der Welt.

Sowohl Lily als auch James brachen in Tränen aus.

James durchtrennte mit zitternden Händen die Nabelschnur.

Lily hatte plötzliche jeden Schmerz der Geburt vergessen. Bei Harry war es genau so gewesen. Sobald sie ihre Tochter in dem Arm hatte vergaß sie jede Schmerzen und jedes Problem der Welt.

Schließlich setzte er sich hinter Lily und die beiden bekamen ihre Tochter in die Arme gelegt. Sie war so viel kleiner als Harry und James hatte förmlich Angst sie zerbrechen.

Das kleine Mädchen war außergewöhnlich schön. Sie war ein Einhorn Baby.

Beide weinten inzwischen Rotz und Wasser, als das kleine Kind plötzlich Lily's Finger drückte.

"S-sie hat meinen Finger gedrückt", lachte und weinte Lily.

"Ja. Sie hat es. Sie ist unser kleines Wunder", flüsterte James.

Inzwischen hatte jemand wohl Remus, Sirius und Harry Bescheid gesagt haben müssen, denn schon hörten sie ein leises Klopfen.

"Herein", meinte James und schon standen seine besten Freunde und sein Sohn im Raum.

"Herzlichen Glückwunsch", sagten alle drei, praktisch synchron.

"Danke", lächelte James.

Alle warfen einmal ein Blick auf die kleine Maus. Und alle drei fingen an zu Weinen.

Sobald sie die kleine ansahen wurden sie von einer Rolle von Glück aber auch von Traurigkeit überrollt.

Sirius drückte die winzige Hand des Mädchens. Remus küsste seine Paten Tochter auf die Stirn. Und Harry strich seiner kleinen Schwester über die Wange.

Mit etwas Einbildungskraft konnte man sogar ein kleines Lächeln auf dem Gesicht, des Mädchens erkennen.

Die kleine Familie verbrachte die nächsten Minuten damit, das kleine Mädchen zu bewundern. Sie war klein, aber wunderschön. Zart und Zerbrechlich. Aber sie war James und Lily's kleines Wunder.

Marlene Effie Potter wurde am 25. September 2000 um 9h 33min geboren und lebte volle 42 Minuten und 13 Sekunden bevor sie ihren letzten Atemzug in der Anwesenheit ihrer Familie nahm.

Marlene Effie wurde zu früh von ihren Geliebten genommen, genau so wie ihre Namensgeberinnen Marlene McKinnon und Euphemia Potter.


A/N: i'm really sorry for breaking your hearts.... i'll give you some choclate...?   
(but just that you know, i also cried while writing this)

 

This is the Life - a return of our loved onesWhere stories live. Discover now