Die Tennis-Balance - Das dynamische Gleichgewicht

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Bei Tennisübertragungen im Fernsehen wird häufig über die Balance beim Tennis gesprochen. Genauer betrachtet, ist das dynamische Gleichgewicht gemeint.

Im Alltag wird zwischen dem statischen und dem dynamischen Gleichgewicht unterschieden. Beim Tennis steht der Tennisspieler niemals ruhig auf der Stelle. Deswegen spielt das statische Gleichgewicht keine Rolle. Das statische Gleichgewicht wird ergänzend am Ende des Kapitels beschrieben.

Beim Tennis ist der Spieler immer in Bewegung. Dies beginnt mit den Vorbereitungen für den Aufschlag sowie für den Return und geht weiter über den kompletten Ballwechsel. Dementsprechend steht der Tennisspieler niemals still auf der Stelle. Deswegen spielt ausschließlich das dynamische Gleichgewicht eine Rolle beim Tennis.

Die dynamische Gleichgewichtsfähigkeit des Spielers ist die Fähigkeit, seinen Körper möglichst im Gleichgewicht zu halten oder ihn bei Lage-, KSP-Veränderungen und bei Krafteinflüssen schnell wieder in ein Gleichgewicht zu bringen. Eine gute dynamische Gleichgewichtsfähigkeit reduziert die Häufigkeit bzw. das Ausmaß von Situationen des „Aus-dem-Gleichgewichtskommens" und leistet somit einen Beitrag zur erhöhten sportlichen Leistungsfähigkeit. Außerordentliche dynamische Gleichgewichtsfähigkeiten hat der Tennisspieler Novak Djokovic.

Der Tennisspieler strebt an, stets das bestmögliche dynamische Gleichgewicht für die momentane Situation, in der er sich gerade befindet, zu erreichen, zu halten und wiederherzustellen. Der Spieler ist im dynamischen Gleichgewicht, wenn sich die auf den Körper des Tennisspielers einwirkenden Kräfte und die vom Tennisspieler erzeugten Kräfte gegenseitig aufheben. In diesem Fall liegt ein dynamisches Kräftegleichgewicht vor. Dann fällt das Scheinlot, die resultierende Kraft aus Schwerkraft und Fliehkraft, vom Körperschwerpunkt (KSP) auf die Unterstützungsfläche. Die Unterstützungsfläche liegt zwischen den Füßen zzgl. der Fläche unterhalb der Füße. Liegt das Gewicht des Spielers nur auf einem Fuß, so reduziert sich die Unterstützungsfläche auf die Fläche des Fußes, wodurch das Gleichgewicht entschieden labiler wird. Bewegt sich der Spieler, so verlagert sich ständig sein Schwerpunkt, wodurch sich die Größe und Position der Unterstützungsfläche und das dynamische Gleichgewicht ändert. Der Spieler verliert das dynamische Gleichgewicht, wenn das Scheinlot auf den Boden außerhalb der Unterstützungsfläche fällt. In diesem Fall spricht man beim Tennis davon, dass der Tennisspieler die Balance verloren hat. Um dagegen anzusteuern, macht der Spieler Ausgleichsbewegungen, die möglichst klein sind.

Beim Tennisschlag verändert sich das dynamische Gleichgewicht von der Ausholphase über die Beschleunigungsphase und über den Treffpunkt bis zum Ausschwung fortwährend. Die dabei ablaufenden Bewegungen sind im Idealfall perfekt aufeinander abgestimmt.

Balancieren
Balancieren bedeutet die Fähigkeit zu haben, seine Bewegungen zu kontrollieren. Weil der Tennisspieler bereits bei der Aufschlag- und der Return-Vorbereitung, bei der Beinarbeit und beim Ausführen der Schläge ständig in Bewegung ist, balanciert er immer, mit dem Ziel, das bestmögliche dynamische Gleichgewicht zu erreichen, zu halten oder schnellstmöglich wiederherzustellen. Das heißt, dass in jedem Moment des Tennisschlags und der Beinarbeit das richtige Maß an Stabilität und Beweglichkeit/Schnelligkeit gefunden werden muss. Zwischen diesen beiden Polen strebt der Tennisspieler stets den bestmöglichen Kompromiss an.

Balancieren bedeutet für den Tennisspieler, sich unter dem Einfluss des Schwerefeldes der Erde im Gleichgewicht zu halten, wobei das Gleichgewicht durch durchgehende Feinkorrekturen erreicht wird, da die Position selbst instabil ist. Dies erfordert eine sehr gute Beinarbeit und ermöglicht dem Tennisspieler eine gute Körperbeherrschung, eine gute Kraftübertragung von den Beinen über den Rumpf bis zur Schlagfläche sowie schnelle Richtungswechsel.

Beim Balancieren spielen der KSP, das Scheinlot und die Unterstützungsfläche eine entscheidende Rolle. Die Unterstützungsfläche bewegt sich unterhalb des Tennisspielers mit, während sich der Tennisspieler über den Platz bewegt. Die Lage des KSP verändert sich ständig während der Bewegung des Spielers. Das Scheinlot wird vom KSP gefällt. Das Scheinlot resultiert aus der Schwerkraft und der Fliehkraft und trifft im Idealfall auf den Mittelpunkt der Unterstützungsfläche. Im Idealfall ist der Tennisspieler ausbalanciert.

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