Teil 11

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Die letzten Wochen hatte ich mich nach der Arbeit direkt in mein Haus verzogen. Zum Glück hatte die morgendliche Übelkeit schnell nachgelassen und ich konnte wieder hochkonzentriert und produktiv arbeiten.

Zum Glück hatte auch Terrence's führsorge nachgelassen, nachdem ich ihn mehrfach versicherte, dass alles wieder gut sei. Das schlechte Gewissen, das, obwohl er mir mich mochte und ich ihn eigentlich auch, und dennoch wieder an Adrian geraten war, brach mir das Herz. Deshalb hatte ich beschlossen, ihn mit einer guten Arbeitskollegin aus einem anderen Bereich zu verkuppeln. Leider stellte es sich als schwieriger heraus als Anfang gedacht.

Weder Terrence noch meine Kollegin hatten ein Händchen für das anderen Geschlecht. Ich hatte erwartet, dass Terrence es verstehen würde, wenn eine Frau Ihm Signale schickt, aber er nahm Sie einfach nicht wahr. Zugegeben, die Signale waren auch eher schwer zu deuten, wenn man Sie so gut kennt wie ich.

Meine Schwangerschaftsvorsorgetermine hatte ich bisher nicht wahrgenommen. Ich konnte mich noch nicht so recht mit der Situation anfreunden, erneut alleinerziehende Mutter zu werden. Nicht das ich das Kind nicht bekommen wollen würde. Weder ich kann es was für die Situation noch möchte ich dem Kind keine liebende Familie und tolles Leben verweigern.

Unsicher sah ich auf meine Hand, die einen Federkiel in der Hand hielt. Sollte ich auch dieses Kind vor Adrian vorenthalten oder die Fakten auf den Tisch legen?

Missmutig atmete ich tief aus und wurde durch ein Klopfen an meiner Bürotür aus meinen verwirrenden Gedanken gerissen.

„Ja bitte?" Rief ich etwas lauter, damit ich auch von außen gehört werden konnte. Sie Tür wurde geöffnet und Herr Pucey stand in dieser. Verwirrt sah ich ihn an, schließlich hatten wir uns seit bereits mehreren Wochen nicht mehr gesehen und auch keinen Kontakt gehabt.

„Hallo Reyna." Sprach er recht monoton und ich fühle mich wie auf der Anklagebank bei den eigenen Eltern. Sein Blick hatte etwas Ernstes an sich, was keinerlei Ablehnung erlaubte.

„Ich denke wir haben einiges zu bereden." Fuhr er fort, während er geschmeidig auf mich zukam. Kurz vor meinem Tisch blieb er stehen und wendete das erste Mal, seitdem er das Büro betrat, den Blick ab und sah missmutig zu dem leeren Platze von Higgs.

Wieder seine Aufmerksamkeit mir schenkend, hielt er mich seine Hand entgegen und forderte mich somit auf, diese anzunehmen.

„Ich verstehe ni-" ohne, dass ich meinen Satz beenden konnte, wurde ich durch Herrn Pucey's ernste Stimme unterbrochen.

„Würdest du mich bitte begleiten? Wie gesagt, haben wir so einiges zu besprechen und ich halte diesen Ort dafür für nicht geeignet."

Wie ein gescholtenes kleines Mädchen zog ich meinen Kopf kurz ein, ehe ich mich daran machte, meine Sachen schnell zusammen zu räumen. Etwas an ihm, ließ mich gleichermaßen unsicher und sicher fühlen.

Ohne zu zögern ergriff ich den von Ihm angebotenen Arm. Während wir schweigend das Gebäude verließen, viel es mir wie Schuppen von den Augen. Da Herr Pucey aus England kommt, wird er für das Gespräch zu seinem Wohnsitzt apparieren wollen. Das wäre jedoch schädlich für mein Kind und könnte sogar dafür sorgen, dass ich es verliere, da sich das Apparieren stark schädlich auf ein Baby auswirkt.

Augenblicklich blieb ich stehen und erlangte somit die Aufmerksamkeit von Herrn Pucey, der mich stirnrunzelnd ansah.

„Ich kann leider nicht apparieren, wir müssen daher entweder zu mir oder uns in ein Café setzte." Informierte ich Herrn Pucey.

Dieser sah mich jedoch nur leicht lächeln an. Ohne auf meinen Hinweis einzugehen, führte er mich zu einem großen schwarzen SUV, wo bereits eine hintere Türe durch den Fahrer, der zuvor am Wagen gelehnt stand, geöffnet.

Herr Pucey gab mi zu verstehen mich in das Auto zu setzten und ich fühlte mich wie in einem schlechten Mafia Film.

„Keine Sorge Reyna, mein Fahrer wird dich sicher zu meinem Anwesen geleiten. Du wirst zwar einige Stunden in diesem Auto sein, dafür nimmt jedoch das Baby keinen Schaden." Sprach Herr Pucey und schloss die Autotür.

Durch das Fenster konnte ich sehen, wie Herr Pucey einige Sätze mit dem Fahrer wechselte, ehe er kehrt machte und wieder in das Ministerium schritt.

Völlig überfordert und ungläubig, ob das grade wirklich passiert ist, sah ich den Fahrer dabei zu, wie er in das Auto stieg und den Motor startete.

„Hallo Frau Ren, ich werde in den nächsten Stunden, bis zu ihrer unversehrten Ankunft auf Pucey Manor, für Sie Sorge tragen. Sollten Sie etwas benötigen, sagen Sie es bitte." Sprach er mit einer ernsten Stimme und fuhr auch schon los.

Erst jetzt realisierte ich den Ernst der Lage und wurde unglaublich wütend. Wütend auf mich, wütend auf Herrn Pucey und wütend auf Adrian.

Wie konnte Herr Pucey wissen, dass ich schwanger bin und dann auch noch von Adrian. Was bildet sich diese Familie eigentlich ein. Ich hatte weder gesagt, dass ich das Kind behalte, noch das es sich um das Kind von Adrian handelt.

„Hören Sie, ich will sofort aussteigen! Halten Sie bitte an!" warf ich wütend an den Mann vor mir.

Dieser jedoch hielt weder an, noch ging er auf meine Anforderungen ein.

Die ganze Fahrt über hatte ich meine volle Wut an den Fahrer ausgelassen. Doch dieser schmunzelte nur bei meinem Wutanfall und bat mich auf das Kind zu achten. Ich war so in Rage, dass ich erst bei der Auffahrt zum Anwesen merkte, dass ich wohl stundenlang gemeckert haben musste.

Langsam fuhr der Fahrer, dessen Name ich nicht kannte, zum Anwesen vor und zielt an dem pompösen Eingang.

An diesem wurde ich bereits von Herrn Pucey erwartet und ahnte, als ich mein Auto auf dem Schotterweg stehen sah, böses. 

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 19, 2021 ⏰

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Vergangenheit ist Zukunft - Adrian Pucey x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt