Teil 9

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Seit dem Abend, an dem wir bei der Familie Pucey eingeladen waren, sind mehrere Wochen vergangen und meine Kinder sind wieder auf Hogwarts. Seit diesem Tag trotte ich so durch mein Leben.

Bis auf Arbeiten und vor mich hin vegetieren mit schlechten liebes Dramen im Fernseher tat ich so gut wie nichts mehr. Ich wisch schnell jedem persönlichen Gespräch aus und unterhielt mich auch mit meinem Bruder nicht über das was vorgefallen war.

Kida und Cosimo wichen meinen Versuchen, mit Ihnen über das geschehene zu sprechen ebenfalls aus und verdrängten das Thema still. Zu sehen, dass Ihnen das Thema natürlich nahe geht, ließ mein Herz ein Stück mehr brechen.

Terrence hatte ich mittlerweile seit mehreren Wochen nicht gesehen. Ich konnte mir zwar nicht erklären warum, doch würde ich gerne in seinem Armen liegen und einfach Zuneigung erfahren.

Das was Adrian zu mir sagte und das Gesicht was er mir dabei gezeigt hatte, schwirrten seither immer wieder in meinem Kopf und meine Minderwertigkeitskomplexe übernahmen allmählich die Oberhand.

Irgendwas musste schließlich an mir sein, weshalb er mich so behandelt.

Ist es mein Aussehen? Oder doch meine Körperhaltung? Vielleicht auch einfach mein Charakter?

Seufzend nahm ich mein Glas Whisky und nahm einen großen Schluck. Langsam begann ich den Alkohol zu spüren und sollte wahrscheinlich aufhören zu trinken, doch da Freitagabend ist, hatte ich genug Zeit, meinen Kater über das Wochenende auszukurieren.

Ich trank immer weiter und wusste irgendwann schon gar nicht mehr, warum ich eigentlich so traurig war. Ich war mittlerweile sogar so dicht, dass ich die Frau im Fernseher anschrie, das der Mann nur lügen und Sie nicht lieben würde. Stolz auf mich selbst, eine weitere Frau vor Herzschmerz beschützt zu haben, lehnte ich mich lässig zurück.

Ding-Dong

Überrascht sah ich meinen Fernseher an. „Komisch, da spielen die einfach ein Klingeln im Film ab, obwohl die Frau grade am Stand gezeigt wird. Der Regisseur hat bestimmt einen komischen Klingel Fetisch.

Bei meinem letzten Gedanken fing ich laut an zu lachen. Fetisch, wenigstens wird eine Klingel wertgeschätzt.

Ding-Dong

Kritisch sah ich meinen Fernseher an. „Langsam sollte es aber mit dem Klingeln reichen, Regisseur!"

Ding-Dong - Ding-Dong - Ding-Dong - Ding-Dong

Oh, ich glaube das kommt gar nicht aus dem Fernseher. Darüber lachend, das ich dachte, das es im Film klingelt, lief ich mit meinem treuen Begleiter, dem Whiskyglas zur Tür.

Mit einer ruckartigen Bewegung riss ich die Tür auf.

Wankend sah ich die Person vor mir an, konnte in der Dunkelheit jedoch nicht erkennen, wer da vor meiner Tür stand.

„Würdest du mich bitte rein lassen? Ich muss echt pinkeln" sprach eine männliche Stimme mindestens genauso lallend, wie ich es tat.

„Gerne! Immer herein in mein Reich!" Sprach ich voller Euphorie, während ich zur Seite trat. „Die Gästetoilette ist da vorne. Oben dürfen nur meine Stinkies und ich auf Klo" Mit einer Hand wies ich auf eine der Türen im Erdgeschoss.

Darüber lachend, dass ich meine Kinder Stinkies genannt habe, schloss ich die Tür, da mein Gast bereits im Bad verschwunden war.

Voller Elan ging ich schnell in die Küche, um ein Glas für meinen Gast zu holen. Grade als ich mich wieder auf die Couch gekuschelt habe, kommt mein Gast aus dem Bad.

Hmm... irgendwie kommt mir der Typ bekannt vor. Ja, stimmt.

„Du bist doch der Vater meiner Kinder, oder nicht?" Fragte ich laut lachend an meinen Gast. Ohne sich beirren zu lassen, lies er sich neben mir auf der Couch nieder. Ohne auf meine Frage zu antworten, nahm er das für sich vorgesehene Glas, schenkte sich Whisky ein und nahm einen kräftigen Schluck.

Ich beobachtete jede seine Bewegungen wie hypnotisiert. Mir viel gar nicht auf, wie selbstverständlich er sich neben mir niederließ und sich an meinen Sachen bediente.

„Keine Ahnung, sag du mir doch, ob ich das bin." Sprach er betrunken doch ernst und sah mich direkt an.

„Ich würde mal sagen ja, schließlich habe ich nur was mir dir gehabt. Sonst war da leider kein Mann." Ohne darauf zu achten, was ich da von mir gab, warf ich meine Arme theatralisch in die Luft.

Anscheinend nicht zufrieden mit der Antwort, sah Adrian weg.

„Du lügst, Higgs hat mit erzählt das ihr damals was hattet, genauso wie heute. Wo ist dein toller Lover?" gab er bissig an mich.

Da ich nicht wusste, was ich auf den Mist antworten sollte, beschloss ich, den letzten Rest Veritaserum aus meinem Büro zu holen und in mein Getränk zu geben.

Gesagt, getan. Stolz, über meinen Einfall ging ich mit dem Veritaserum auf Adrian zu.

„Das ist mein letzter Rest Veritaserum. DU trinkst was davon und ich, dann wissen wir beide, dass es echt ist." wand ich mich, ohne zu zögern an Adrian, während ich das Serum bereits in meinen Whisky mischte.

Ehe ich das Glas an meine Lippen heben konnte, hielt er meinen Arm fest und nahm mir das Getränt aus der Hand. Das Ganze tat er schnell und flink, trotz dessen das er mindestens so betrunken ist wie ich.

Grade als ich mich lauthals beschweren wollte, prallten seine Lippen schon auf die meine. Völlig überrumpelt sah ich ihn an. Sein Blick zeugte von Ernsthaftigkeit und ich konnte nicht anders, als den Kuss zu erwidern.

Unsere Lippen verschmolzen grade zu miteinander, doch war mir dies nicht genug. Als ob Adrian meine Gedanken gelesen hätte, spürte ich auch schon seine Zunge um Einlass bitten, welchen ich auch direkt gewährte.

Gierig drückte ich mich ihm entgegen und kletterte schließlich auf seinen Schoss. Sofort schlang Adrian seine Arme um meine Teile und ich spürte, dass sein Verlangen nach mir, mindestens so groß ist wie meins nach Ihm. Meine Gefühle explodierten und ich kam gar nicht hinterher, so schnell waren er und ich ausgezogen und ich schon wieder auf seinem Schoss. Ich nahm alles Bruchstückhaft wahr, wie in einem Film. Ich sah nur Bruchstücke davon, wie er sich meinen Hals entlang küsste, meine Brüste massierte und schließlich seine Hände fest auf meinen Hintern legte. Sah nur Bruchstücke davon, wie er in mich eindrang und ich auf ihm auf und ab glitt. Von all diesen Szenen sah ich nur Bruchstücke doch die Gefühle nahm ich durchgängig wahr.

Als ich am nächsten Morgen wach wurde, war es, als hätte ich einen versauten Traum gehabt. Ich lag zwar nackt in meinem Bett, doch war meine Seite leer und als ich runter ins Wohnzimmer ging, um nachzuschauen, ob noch alles wie gestern aussieht, sah ich nur ein einzelnes Whisky Glas und sonst nichts.

Ein weiteres Mal brach mein Herz und die Tränen liefen, wie so häufig, unaufhörlich meine Wangen entlang.

Nichts zeugte davon, das wirklich etwas geschehen war, bis auf das nicht mehr vorhandene Veritaserum und der leere Whisky, doch beides viel nicht auf. 

Vergangenheit ist Zukunft - Adrian Pucey x OCWhere stories live. Discover now