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Wir saßen noch lange so da und er hielt mich fest, die ganze Zeit über. Vor Professor Lupins Büro angekommen rutscht mir das Herz in die Hose. Ich hatte noch nie so viel Angst davor Ihn zu treffen, denn nun weiß er alles. Nur schwer konnte ich meine Hand dazu bringen endlich zu klopfen.

„Herein." Langsam öffne ich die Tür. „Ahh, Miss Lestrange, Sie sind es, kommen Sie doch rein, setzten Sie sich." Wieder zeigte er auf das Sofa was mich leicht verwunderte, denn schließlich war ich aus Schulgründen hier.

„Erst mal muss ich mich bei Ihnen Entschuldigen." sagte er sobald er gegenüber von mir Platz genommen hatte. „Was meinen Sie Professor, wieso entschuldigen?" „Weil ich Sie unter einem falschen Vorwand hier her bestellt hab." „Also bin ich nicht wegen dem Unterrichtsstoff da, warum dann?" „Ich glaub das können Sie sich denken." „Professor Sie wissen doch nun alles, also was gibt es da noch zu bereden?"

„Erinnern Sie sich noch an die Frage die ich Ihnen gestern gestellt hab, bevor Sie gegangen sind?" Er fragte vorsichtig und man merkt Ihm an wie er jedes einzelne Wort mit Bedacht wählte. Ich schüttele meinen Kopf nachdenklich. Ich konnte mich nicht mehr daran erinnern.

„Ok, dann kommen wir später darauf zurück." Er lächelt mir zu, doch ich war in Gedanken versunken, was hatte er mich nur gefragt? „Miss Lestrange?" Er riss mich zurück in die Gegenwart. „Oh, bitte nennen Sie mich doch Asana, ich bin nicht sonderlich erfreut über meinen Nachnamen, wie Sie sich sicherlich denken können und nachdem Sie mich eh schon so oft bei Vornamen genannt haben." „Okay, dann Asana, wie geht es Ihnen?"

Ich musste überlegen, doch ich kam auf keine Antwort. Die Leere hatte sich in mir eingenistet. „Tut mir leid Professor, ich weiß nicht." „Das muss Ihnen doch nicht leidtun." „Tut mir leid." „Ok nein, halt stopp, vor den Ferien hatten wir vereinbart, dass Sie sich nicht mehr bei mir entschuldigen, erinnern Sie sich, führen wir das wieder ein." Als er das sagte musste er sich ein lächeln unterdrücken aber damit war er nicht allein, selbst meine Lippen formten sich kurz zu einem leichten Lächeln.

„Professor darf ich Sie was fragen?" brachte ich zaghaft hervor. „Natürlich, jeder Zeit." „Gestern, warum waren Sie beim Astronomie Turm? Ich hab extra geschaut das mir niemand folgt" „Oh das naja, ich hatte so mein Verdacht und Hilfe."

„Professor, was meinen Sie damit? Verdacht? Hilfe?" „Naja Ihr Verhalten, die ganze Zeit waren Sie kaum Ansprechbar und so energielos. Gestern haben Sie wieder mit den anderen geredet, im Unterricht mitgemacht und strömten nur so vor Energie. Ich mein, an sich ist das absolut gut gewesen aber es kam zu plötzlich und auch wenn es die anderen nicht mitbekommen haben, wie gesagt ich hatte da mein Verdacht. Also hab ich Sie über die Karte des Rumtreibers im Auge behalten. Als Sie im Astronomie Turm waren bin ich so schnell ich konnte losgerannt.
Nun zu meiner Frage, werden Sie es wirklich nochmal probieren oder hatte ich da gestern ein falschen Verdacht?"

Leicht geschockt heb ich mein Blick, senke ihn aber gleich darauf auch wieder und verfalle in ein schweigen. „Okay, die Reaktion ist auch eine Antwort. Können Sie mir was versprechen? Jetzt wo Sie nicht mehr allein damit sind, geben Sie uns eine Chance Ihnen zu helfen. Können Sie das?"

Nach kurzen überlegen, nicke ich leicht. „Asana bitte, es ist mir wichtig das Sie weiter kämpfen. Glauben Sie mir, da es Snape und ich nun wissen, wird es anders sein. Geben Sie noch nicht auf, nicht jetzt." Seine Stimme war so eindringlich. Er machte sich echt sorgen, selbst jetzt noch nachdem er weiß was ich bin. Er behandelt mich wie bevor er es wusste.

„Professor, denken Sie, ich kann überhaupt noch gerettet werden?" Selber verdutzt das ich das wirklich laut ausgesprochen habe, hebe ich meinen Blick und schaue Ihm direkt in seine Augen. „Asana, was veranlasst Sie so zu denken?" „Naja vielleicht denk auch nur ich so, es war dumm von mir das anzusprechen Professor, tut...naja Sie wissen schon." Ich senke meinen Blick wieder und meine Gedanken rasten nur so durch meinen Kopf.

„Asana, bitte schauen Sie mich an. Was veranlasst Sie so zu denken? Und nein, 'ist egal' oder anderes in die Richtung werde ich nicht mehr als Antwort akzeptieren." Langsam schau ich Ihn wieder an.

„Naja erstens bin ich eine Lestrange, spätestens in den Sommerferien muss ich Heim und ich will nicht wissen was Sie dann tuen wird. Zweitens denken Sie echt, Sie wissen schon wer wird es einfach dabei belassen mit der Kopfsache und es irgendwann einfach fallen lassen? Noch nie hat sich jemand gegen Ihn aufgelehnt und das überlebt."

Nun musste selbst er schlucken und brach den Blickkontakt.

„Wissen Sie jetzt was ich meine? Ich bin 14 Jahre alt, eigentlich sollte ich mir vermutlich Gedanken um Jungs oder so machen und nicht um solche Themen wie die gerade. Professor, ich halt das nicht mehr lange aus. Das einzige, was gerade wirklich in meiner Hand liegt, ist zu entscheiden wie ich von dieser Welt gehe und die Genugtuung es Ihm zu überlasse werde ich Ihm sicher nicht gestatten. Zumindest ist das meine Sicht auf die Situation gerade." Die Verzweiflung die ich ansonsten immer gut verstecken konnte, brach nun aus mir raus.

Eine einzelne Träne läuft mir über die Wange. In Gedanken frage ich mich immer wieder, warum war ich nicht eine Sekunde schneller? Warum war ich zu langsam gewesen? Alle hätten jetzt weniger Probleme, hätte ich es doch nur geschafft.

„Asana, bitte hören Sie mir jetzt genau zu. Weder Snape noch ich werden zulassen, dass Sie zurück in die Obhut von Ihr kommen werden oder dass Ihnen auch nur irgendjemand etwas antun kann. Darauf haben Sie mein Wort."

𝙰𝚜𝚊𝚗𝚊 𝙻𝚎𝚜𝚝𝚛𝚊𝚗𝚐𝚎Where stories live. Discover now