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Er lächelt mich warm und aufmunternd an. „Vielleicht beginnen Sie damit, warum sich der Boggart in Ihre Mutter verwandelt hat, denn damit haben sich meine Sorgen verfestigt." „Ver-Verfestigt?"

„Sie kennen meine Geschichte, Sie wissen, dass Sirius mein bester Freund war. Ich weiß wie es damals ablief und ich hatte nicht wirklich die Hoffnung, dass sich das auch nur irgendwie geändert haben sollte. Als ich erfuhr, dass ich Sie Miss Lestrange unterrichten werde, hatte ich seit dem ersten Tag Sie im Auge behalten. Anfangs hatten Sie mir keinen Anlass gegeben aber irgendwann habe ich angefangen Ihr falsches, aufgesetztes Lachen zu durchschauen, Sie wurden immer mehr nachdenklicher und dann kam das mit dem Boggart. Und nun sind Sie dran..."

„Naja wenn Sie wissen wie es damals im Hause Black ablief dann können Sie sich glaub ganz gut zusammenreimen warum sich der Boggart in Sie verwandelt hat."

„Ok, ich verstehe. Was ist in den Winterferien vorgefallen, das es so weit kommen musste?"

Ich senke mein Blick wieder und verfiel in Schweigen. Ich konnte Ihm davon einfach nicht erzählen. Ich konnte Ihm das einfach nicht antun, dass trotz seiner Mühe im Unterricht, war ich zu schwach. Zu schwach um mich zu verteidigen, verteidigen gegen Sie, verteidigen gegen den dunklen Lord.

„Professor i-ich kann nicht." flüstere ich leise vor mich hin.

„Was ist so schlimm, dass Sie es nicht sagen können. Bitte probieren Sie es doch."

„Professor i-ich...ich kann nicht...ich schäm mich so, i-ich kann einfach nicht."

„Wieso schämen Sie sich und dann auch noch vor mir. Ich könnte Sie nie verurteilen, gerade ich hab nicht das Recht dazu und das wissen sie doch am besten."

„Sie-Sie haben sich immer so große Mühe gegeben, das wir alles lernen was wir brauchen um uns zu verteidigen und.....und....ich war zu schwach..." Die Worte purzelten nur so aus mir raus bis auf die letzten.

„Zu schwach? Wofür zu schwach? Was hat Sie Ihnen angetan?"

Anstatt zu antworten schieb ich einfach nur meinen Ärmel hoch und zeige Ihm die Wunden die Sie mir angetan hatte. „Und das ist nicht mal das schlimmste." bröckelte Stück für Stück aus mir kaum hörbar raus.

„Was ist in den Ferien vorgefallen?"

Mir läuft eine Träne heiß über die Wange und tropft hinunter auf meinen Arm direkt in eine meiner Wunden. Es brannte, doch es brannte bitterlich gut. Den Schmerz zu spüren überhaupt wieder zu fühlen tat mir gut.

„Wollen Sie das wirklich alles wissen?" gab ich leise von mir und eine zweite Träne läuft mir über die Wange. Er lächelte mir sanft zu und nickte.

„In der Woche vor den Ferien war ich mit meinem Kopf ja die ganze Zeit wo anders, ich hatte wohl so eine Vorahnung oder sowas. Ich hatte so Angst davor allein mit Ihr zu sein das ich beim Abschied von Severus Ihn bat doch mal vorbei zu kommen in den Ferien."

Verwirrt schaut er auf weshalb ich schnell noch hinzufügte „Snape ist mein Pate" überrascht schaut er mich nun an und lächelte mich wieder an, was mich aufforderte weiterzusprechen.

„Somit kam ich logischerweise ca. eine Minute nach Draco an worauf hin Sie mich anschrie und nach meinem Handgelenk packte aber das ist normal bei Ihr. Mehr konnte Sie auch nicht tun den wir waren ja noch bei den Malfoys. Dann gingen wir heim."

Die letzten Worte sagte ich immer zaghafter und stoppte nach Ihnen. Ich spüre wie mir viel zu viel Gewicht auf die Brust drückte, was mir das Atmen erschwerte. Noch nie hatte ich auch nur irgendjemanden davon erzählt, nicht mal meiner Tante Cissy obwohl Sie es wahrscheinlich am ehesten verstehen würde.

„Alles ist gut, tief atmen." Diese Worte rissen mich zurück in die Realität und ich bemerkte erst jetzt wie sehr ich tatsächlich nach Luft ringe. Ich versuch mich wieder zu beruhigen was mir sichtlich schwer fällt.

„A-als wir dort ankamen...S-sie hat mich auf den Bodengeschmissen nur um mich dann wieder aufzuheben, nachzufragen warum ich später kam und mir eine rein zu hauen. Mit der Hoffnung das Sie aufhören würde sagte ich ihr schnell, dass ich Snape eingeladen hatte. Daraufhin packte Sie mich wieder und schmiss mich erneut auf den Boden. Sie fixierte mich mit ihrem Körpergewicht und einer Hand so dass ich mich nicht mehr wehren konnte. Mit vielen Beleidigungen zählte Sie auf wofür Sie mich bestrafen würde und pro Sache eine Wunde."

Ich senke meinen Blick wieder Richtung Arm, bleibe aber an dem Becher heißer Schokolade hängen. Er beobachtet jeden meiner Bewegungen und sah das mein Blick dort hängen blieb und zu einem misch aus wollen und Ablehnung wurde.

„Was waren die Gründe?" Seine Stimme war so sanft und sein Blick so warm. Eigentlich wollte ich die Frage überhören doch sein Blick brachte mich dann doch dazu.

„Das dafür das ich zu spät kam und das ich Snape geredet hatte" Ich zeigte auf eine Wunde. „dafür das ich zugenommen hab" Ich zeige auf die nächste „und die weil i-ich mich gewehrt hatte" und zeigte somit auf die letzte.

Ich verstumme, denn ich wusste ganz genau, dass das noch der einfache Teil war. Ich atme einmal tief ein.

„Was passierte danach wenn das nicht das schlimmste war?" fragte er nun. Ein Hauch von Angst lag in seiner Stimme.

An dem Abend bekamen wir besuch." Ich brach ab und schaute Ihn nun genau in die Augen. „Egal was ich jetzt sagen werde, Sie müssen mir versprechen mich ausreden zulassen bevor Sie mich anschreien oder keine Ahnung was machen."

Sein Blick wurde immer besorgter. Er nahm nun einen kräftigen Schluck aus seiner Tasse.

„Wir haben Besuch bekommen von den Malfoys aber auch von...'Ihm'...Nach dem essen wollte er wissen wie alt wir waren und das es doch langsam Zeit werden würde für ...für das Mal. Meine Tante hat sich dagegen erhoben und meinte das wir noch viel zu jung wären und...naja meine Mutter war eben anderer Meinung. Also hab ich mich gewehrt, mich immer wieder losgerissen von Ihrem Griff und rum geschrien, bis Sie..." ich musste Schlucken und noch mal tief atmen, weil ich viel zu schnell geredet hatte als das ich dabei noch Luft hätte hohlen können.

„Sie hat den Imperius-Fluch angewendet, ich konnte nichts mehr tun, mein Körper tat nicht mehr was ich ihm befahl bis auch mein Geist nicht mehr mir gehörte. Als Sie ihn löste war es zu spät. Als alle gegangen waren, musste ich dafür bezahlen mich gewehrt zu haben. Sagen wir so, ich weiß jetzt warum manche sagen, dass Sie lieber den Todes-Fluch abbekommen würden als den Cruciatus-Fluch auch nur einmal zu erleben. Ich verbrachte den Rest der Ferien im Keller eingesperrt."

Meine Stimme verlor sich zum Ende hin in meiner Scham.

„In der Bibliothek nach dem ich gegen Sie gerannt bin, ist er das erste Mal in mein Kopf und hat gefragt ob ich meine Meinung geändert hätte, ich entschied mich wieder gegen Ihn und naja seit her zahl ich dafür...aber egal was er noch tun wird, lieber sterbe ich als jemals Ihm zu dienen. "

Ich hob mein Blick wieder etwas und man konnte mir ansehen wie die Panik in mir aufstieg. Ich traute mich nicht Ihm in die Augen zu schauen. Es kam kein Wort von Ihm und ich wusste nicht ob er nur überlegte was er sagen will oder ob er zu enttäuscht, sauer, oder keine Ahnung was war.

„Ich hab es Ihnen ja gesagt, geben Sie mich auf, ich bin es nicht wert." flüstere ich ihm zu. Nun fließen mir die Tränen wie aus Eimern über die Wange und ich bemerke wie ich anfange zu Zittern. Ich hatte mein Körper nicht mehr unter Kontrolle, meine Atmung wurde immer unkontrollierter und ich wusste mir nicht mehr zu helfen.

Ich nehme eine Hand an meinem Oberarm war und er beginnt zu reden. Er redet auf mich ein und versucht mich zu beruhigen. „Hey alles ist gut, Sie sind hier sicher. Ganz ruhig, atmen wir zusammen. Einatmen, 1,2,3, ausatmen, 1,2,3,..." sagte er mit ruhiger Stimme.

Ich spüre wie mein Kopf wieder anfängt, es tat so weh das ich meine Arme gegen in presste. Mein Atem wurde immer schneller und ich bekam nun auch Ihn nicht mehr wirklich mit. „S-Snape!" presste ich mit aller Mühe hervor und er verstand zum Glück. „Ich hol Ihn sofort, versuch dich zu beruhigen." Mit den Worten stürmte er los, raus aus seinem Büro.

𝙰𝚜𝚊𝚗𝚊 𝙻𝚎𝚜𝚝𝚛𝚊𝚗𝚐𝚎Where stories live. Discover now