3. Kapitel

8.7K 295 4
                                    

Ehrführchtig schritt ich mit schweren Schritten durch die Eingangshalle, des Hauptquatiers der "Bloody Angels".
Es war ein denkbar alberner Name, wenn man nur einen Blick auf die einzelnen Mitglieder, dieser kriminellen Bande warf. Keiner von ihnen glich auch nur ansatzweise einem Engel und auch wenn ich mich selbst keinem Glauben verschrieben hatte, so war meine Vorstellung eines Engels, doch denkbar moralisch angehaucht.
Doch Moral, war keineswegs nützlich wenn man den Job machte, den wir unser tägliches Leben, nennen mussten. Gewalt, Drogen, Schmerz und Folter waren nur ein kurzer Einblick in unser Tagesgeschäfft und auch wenn ich mittlerweile einen weniger blutigen Job hatte, so war auch ich nicht umhingekommen, verwerfliche Dinge zu tun. Dinge, welche ich nie vergessen werde, denn wenn ich es könnte, dann hätte ich den letzten Rest Menschlichkeit verloren und trotzdem war die Hölle, sofern es sie gab, für Leute wie mich und Mitglieder solcher Gesselschaften reserviert, da war ich mir sicher.

Das Hauptquatier unserer Gang, war, im Gegensatz zu aller schlechten Mafia Geschichten, keine vergammelte Lagerhalle, in welcher sich hauptsächlich Jugendliche tummelten. Nein, denn es war eine protzige Villa, und selbst am Eingang befanden sich schwerbewaffnete Security Leute, welche jeden deiner Schritte bewachten.
Hunter war in den letzten Jahren nicht nur mächtiger und wohlhabender geworden, sonder auch paranoider. Allerdings konnte man ihm dies auch nicht verübeln!
Berüchtigt zu sein bedeutete auch, Verhasst zu sein und es existierten einige Menschen, welche ihm nach dem Tod trachteten.

"Florence! Was verschafft mir die Ehre, dass die Black Familie mich hier uneingeladen besucht?", eine schwere Stimme polterte durch die Einganshalle, welche wir erst zur Hälfte durchschritten hatten. Am oberen Stiegengeländer lehnte ein Mann, um die 30. Sein Lippen zierte ein grausames Lächeln und seine grünen Augen blitzten gefährlich auf. Hunter Smith, war in einen schwarzen Anzug gekleidet und der Schatten seines Dreitagebarts ließ seine Augen noch bedrohlicher hervorstechen.

Ich und meine Brüder blieben stehen, senkten kurz ehrfürchtig unsere Köpfe, ehe man mir das Sprachen überließ.
"Aufgrund neuer Umstände, müssen wir um einen kurzen Termin bitten, um unsere Tätigkeiten hier zu besprechen.", ich wählte meine Worte bedacht, ich wollte ihm nicht jetzt schon einen Grund bieten, uns umzulegen.
Unser Boss war nicht gerade für überlegte Handlungen bekannt, viel zu oft hatte er aus Wut einen Mittelsmann erschossen, ohne auch nur einen einzigen Gedanken an die Konsequenzen zu verschwenden.

Doch anhand des Runzelns seiner Stirn erkannte ich, dass er meine Worte nicht schätzte. Es schien ihm schwer zu fallen, daraus etwas zu interpretieren, aber genau das war auch meine Absicht gewesen.
"Na dann kommt, ich habe nicht ewig Zeit für euch.", missbiligen deutete er uns, ihm zu folgen und sofort Taten wir dies.
Auch wenn Ethan zuvor locker von der Tatsache gesprochen hatte, dass wir in New York weiter arbeiten könnten, so war mir klar, dass es Hunter nicht so locker sehen würde.
Es war riskant, mich aus seinen wachsamen Augen zu lassen. Besonders da ich, mehr Wissen über seine Geschäfte hatte, als jeder andere.

Ich versuchte, das Zittern zu unterdrücken, als ich mich auf dem Stuhl vor seinem Bürotisch niederließ. Meine Brüder stellten sich hinter mich und Jason legte eine Hand auf meine Schulter.
"So, was gibt es zu besprechen?", fragte Hunter und seine harte Stimme riss mich aus den Horrorgedanken, in welchen ich mir seine Reaktion vorstellte.

"Wir müssen um eine Versetzung über den Sommer, nach New York bitten.", auch wenn meine Stimme fest und emotionslos klang, so sah es in mir ganz anders aus.
Als meine Worte verklungen waren, konnte ich in seinen Gesichtszügen keine Emotion lesen. Es schien, als würde er seine Wut unterdrücken, als sich seine Hand langsam zu einer Faust ballte.

"Danach werden wir wieder hier her kommen, aber den Sommer über, können wir aus privaten Gründen nicht hier bleiben.", versuchte ich, unsere Lage zu retten und langsam zeichnete sich auf seinen Lippen ein Lächeln ab. Es war ein grausames Lächeln, es war eines dieser Lächeln, bei welchem ich normalerweise in Deckung gehen würde.

"So so. Ihr denkt also, ihr wärt in der Position, solch eine Bitte auszusprechen. Reizend! Aber dir ist wohlbewusst, Florence Black, dass solche Versetzungen normalerweise nicht auf Wunsch erfolgt, oder?", wütend beugte er sich vor und sah mir provokant in die Augen. Ich schluckte, krallte meine leicht schwitzigen Hände in meine Jeans und erwiderte seinen Blick.

"Aber gut, ich will ja nicht so sein. Ich werde euch über den Sommer versetzen.", sagte er plötzlich und alle Wut war aus seinem Gesicht gewichen. Überrascht starrte ich ihn an und obwohl, er uns diesen Wunsch gestattet hatte, fiel die Anspannung nicht von meinen Schultern. Denn als ich das verächtliche Lächeln auf seinen Lippen erkannte, war mir klar, dass er etwas im Schilde hatte.

"Dankesehr. Wir werden uns am ersten Tag in New York, sofort bei der Leitung melden.", sagte ich und stand eilig auf, aus Angst er könnte seine Meinung noch ändern. Doch er schwieg nur, also machten wir uns auf den Weg zur Tür.

"Aber Florence!", sagte Hunter und ich erstarrte mit der Türklinke in meiner Hand.
"Unsere Abmachung ist in New York nichtig! Du wirst dort jeden Auftrag machen, denn sie dir geben. Du wirst töten und den Lockvogel spielen!"






♡Überarbeitet♡

Badgirl *Wird Überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt