MAN MAID | ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿ

37 | T H I R T Y S E V E N

Wir sind auch gleich da

Bin irgendwie voll nervös nsksnsjk

Smurfie 💙
Das wäre ich auch,
wenn ich meine
potenziellen Schwiegereltern
kennenlernen würde 😏

Jimin runzelt aufgrund dieser Nachricht die Stirn und dreht sein Handy ein wenig aus Yoongis Sichtfeld weg. Dieser kann sowieso nicht mitlesen, da er gerade fährt, doch sicher ist sicher.

Naja, die sollen angeblich
voll schlimm sein...

Egal. Ich wollte dich nur
fragen ob alles in Ordnung
ist, weil du jedes Mal so
abwesend warst, als wir was
zusammen gemacht haben?

Dieses Mal dauert es ein bisschen länger, bis Taehyung ihm zurück schreibt. Währenddessen sieht Jimin flüchtig zu seinem Nebenmann rüber, welcher sich mit einer Hand kurz übers Gesicht fährt, ehe diese wieder das Lenkrad umgreift. Der Jüngere starrt eine Weile unbewusst auf seine langen Finger, wie sie jede Bewegung elegant und selbstsicher ausführen.

Jimin muss stark schlucken. Er wusste gar nicht, dass der alleinige Anblick dieser blassen Hände ihn leicht... anmachen könnte. Allgemein, dass Hände so heiß sein können. Bevor er sich endgültig verliert und anfängt, einen weiteren Kink zu seinen unzählig vielen zu entwickeln, vibriert sein Handy.

Smurfie 💙
Echt? Sorry, ich hab
zurzeit viel um die
Ohren

Willst du darüber reden?

Smurfie 💙
Hm... vielleicht morgen? Ich
könnte kurz bei dir
vorbeischauen

Okay, dann bis morgen!

Smurfie 💙
Bis morgen~
Grüß Yoongi von mir 😏

Belustigt schüttelt Jimin mit dem Kopf, als das Auto in eine Einfahrt einbiegt und er deshalb schnell das Handy wegsteckt, um neugierig aufzuschauen. Aufgrund der Verhältnisse, wie Yoongi lebt, hat Jimin sowas wie eine heftige Villa erwartet, mit einem riesigen Pool im Garten, irgendwelchen teuren Skulpturen als Dekoration drum herum und ein paar Butlern, die sie hinein bitten und ihnen dann teure Häppchen anbieten würden.

Doch es scheint so, als wären Jimins Vorstellungen einer reichen Familie etwas zu überspitzt, denn alles, was er zu sehen bekommt, ist tatsächlich nur ein zweistöckiges, dennoch recht schönes Einfamilienhaus mit einem übersichtlichen und gepflegten Vorgarten. Na schön, im Gegensatz zu der Bruchbude in welcher Jimin mit seinen Eltern lebt, ist das hier für ihn immer noch purer Luxus.

Der erste äußerliche Eindruck ist jedenfalls relativ sympathisch.

Schließlich kommt das Auto langsam zum stehen. „Wir sind da", gibt Yoongi mit einem leisen Seufzen von sich, was Jimin aufgeregt in seinem Sitz hin und her wackeln lässt. Die Müdigkeit, welche der knapp zweistündigen Fahrt zu verschulden ist, ist wie verflogen und wird durch eine gewisse Nervosität ersetzt.

Jimin macht schon Anstalten, die Autotür zu öffnen, als er mit einem Seitenblick zu Yoongi rübersieht und erschrocken feststellt, wie blass dieser im Gesicht ist. Seine Sitzhaltung ist starr, die Hände liegen verkrampft im Schoß und die mandelförmigen Augen fixieren irgendeinen Punkt, weshalb er zunächst nicht merkt, wie der Jüngere ihn anstarrt.

Dieser kann fast sofort erkennen, dass Yoongi sich offensichtlich nicht wohl fühlt und auch, wenn das neben ihm sein Erpresser ist, macht er sich doch irgendwie Sorgen um ihn. Was ist es in diesem Haus, das ihn wie ein verletzliches Kind wirken lässt?