28• Die längsten Minuten

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Frances POV.

Ich drückte auf die Klingel, aufgeregt wippte ich mit meinen Füßen nach vorne und wieder zurück "Ja?" Meldete sich meine beste Freundin "Hey, ich bin da. Kommst du runter?" "Ich bin in zwei Minuten bei dir". Ich lies von der Sprechanlage ab und suchte in meiner Stofftasche meine Zigaretten, inklusive Feuerzeug. Es dauerte einpaar Minuten bis ich die zwei Dinge fand, da sich mal wieder viel unnötiger Kram in meiner Tasche befand -wie das als junge Frau nun mal so war. Kleingeld, Stifte, leere Feuerzeuge, Kaugummi, Kassenzettel, leere Süßigkeiten Verpackungen, Tampons und vieles mehr. Ich zündete mir eine Kippe an und blies den inhalierten Rauch wieder aus meinen Mund raus. Nervös schaute ich mich in der Gegend um, viele Menschen die es eilig hatten, Autofahrer die hupten da der vor ihnen nicht sofort losgefahren ist, als die Ampel auf grün umschaltete. Wenn sich die zwei Minuten jetzt schon wie Kaugummi zogen, wie soll es denn dann bei mir daheim sein, wenn ich meinen Test mache? Da drehe ich doch komplett durch! Mein Handy gab ein Ton von sich und ich zückte es aus meiner Bauchtasche, Kasi.

Babe:
Und? Warst du inzwischen beim Arzt? Was hat er gesagt, Baby?

Ich:
Kam noch nicht dran, sitze noch im Wartezimmer. Melde mich später bei dir.

***

Wir beide saßen uns gegenüber auf dem Boden, unter der Türzarge. Ich musste noch ganze zwei Minuten warten, bis ich wusste was Phase war. Der Schwangerschaftstest lag am Waschbeckenrand. Jede Minute fühlte sich wie eine Stunde an. Ich fühlte mich gerade, als würde ich auf meine Abi Ergebnisse warten, das waren mit die schlimmsten Minuten meines Lebens. Der Test überbot nochmal alles. Seufzend lehnte ich meinen Kopf gegen den Türrahmen "Was ist wenn der Test positiv ist? Was ist wenn ich schwanger bin?" Sprach ich meine Gedanken aus. Ich hatte das Bedürfnis einen Schnaps zu trinken oder eine zu rauchen, am besten einen, zur Entspannung. Hat Kasi noch grünes daheim? "Wir sind erst neunzehn, Kasi will als Rapper durchstarten, es ist einfach kein guter Zeitpunkt für so ein kleines Wesen". "Wir warten erstmal den Test ab, wenn er positiv sein sollte, bekommen wir das auch hin. Wir werden alle für dich oder euch da sein" meinte sie beruhigend, wir sahen uns beide in unsere Gesichter "Was ist wenn er mich alleine lässt?" Desto mehr ich drüber nachdachte, was ich mache wenn das Ergebnis positiv sein wird, desto mehr Sorgen kamen mir in den Kopf.

"Quatsch, Schlag dir den Gedanken sofort wieder aus deinen Kopf und wenn rede ich mit ihm Klartext, was sich gewaschen hat" meinte Lou sofort "Kasi wird dich damit nicht alleine lassen" hauchte meine beste Freundin. Ein Klingeln lies mich zusammen zucken, es war mein Timer. Ich stoppte diesen penetranten Ton und sah wieder zu der schwarzhaarigen rüber, diese nickte mir aufmunternd zu. Ich atmete noch einmal tief ein, bevor ich langsam aufstand. Mein Herz pochte wie verrückt gegen mein Brustkorb, mit schweren, langsamen Schritten ging ich auf das Waschbecken zu. Meine zitternde Hand umfasste den weißen Plastik Test. Ich schloss noch einmal kurz meine Augen, atmete tief ein. Nun werde ich sehen, wie meine Zukunft aussehen wird. Ich schaute auf den Schwangerschaftstest herunter "Shit" zischte ich. Zwei Striche. Zwei Kleine nebeneinander liegende Striche, die mein Leben komplett auf den Kopf stellen werden. Ich drückte meiner besten Freundin den Plaste Stab in die Hand, fassungslos lies ich mich ist den Klodeckel fallen. "Das kann doch nicht wahr sein" ich raufte mir meine Haare "Ich bin doch viel zu jung, um so viel Verantwortung zu übernehmen. Wir benehmen uns doch beide manchmal noch wie ein Kind, wie soll das gehen?" Mit glasigen Augen schaute ich hoch.

Louisa umarmte mich und streichelte mir beruhigend über meinen Rücken "Psch. Wir bekommen das hin, süße. Es wird alles gut glaub mir. Unsere Eltern haben uns auch hinbekommen, schau uns an, wir sind doch gut geworden und unsere Eltern waren bestimmt auch manchmal ratlos mit uns" Lou gab mir ein Kuss auf die Stirn und kniete sich vor mich, ihre Hand legte sich sanft auf mein Knie "Es ist doch auch nicht schlecht früh Mama zu werden, später-" ich unterbrach sie indem ich aufstand und aus dem Bad rauslief. "Ich kann das nicht Lou! Es stand nie unbedingt auf meiner To-Do Liste, wenn nur ganz klein mit Bleistift, kaum sichtbar" aufgebracht wühlte ich in meiner Jackentasche, nach meiner Zigarettenschachtel. Ich setzte mich in die Küche an den Tisch, zündete mir eine an und schmiss die Schachtel auf den Tisch. Zufrieden zog ich an dem Glimmstängel "Meinst du, es ist jetzt so gut, das du rauchst?" Fragte die schwarzhaarige, die sich an die Küchentheke, gegenüber von mir lehnte. Sie hatte immer noch das weiße Ding in der Hand, mit den zwei schrecklichen Strichen, die mein Leben für immer verändern werden. Ich zuckte mit meiner Schulter "Vielleicht, wache ich mir morgen früh auf und es war alles ein schrecklicher Albtraum" provokant blies ich den inhalierten Rauch in ihre Richtung "Frances, du befindest dich gerade in einer Schocksituation, später bereust du es" meinte sie kopfschüttelnd. "Hey Babe! Ich bin früher heim gekommen, ich hab uns was zu essen mitgebracht". Meinen Zeigefinger hielt ich an meinen Mund, um ihr zu signalisieren, das sie leise sein soll.

Na, was glaubt ihr wie Kasi reagieren wird?☺️❤️

Zurück zu dir // Kasimir1441 fanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt