Kapitel 12

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Meine Gedanken überschlagen sich. Was macht sie hier? Also logisch, sie arbeitet hier, aber wie hat sie das hinbekommen? Unsere Blicke treffen sich. Ihre Miene bleibt ausdruckslos, als würde sie einfach durch mich hindurch sehen. Es sticht leicht in meiner Brust, aber was sollte sie hier vor allen auch machen? Das Essen sieht absolut abartig aus und riecht, als hätten es schon viele vor mir gegessen. Unruhig setze ich mich mit den anderen an einen Tisch. "Die neue Wärterin ist echt heiß." murmelt eine Frau, die sich als Morello vorstellt. Meins, denke ich und verkneife mir jeglichen Kommentar. Mit gesenktem Kopf fange ich an zu essen. Es schmeckt besser, als es aussieht. Das wird jetzt also mein Leben für die nächsten 1,5 Jahre. Mit irgendwelchen bekloppten Ladys ekelhaftes Essen runter würgen. "Was ist los Neue?" fragt die Frau, Nichols glaube ich, von vorhin aus dem Gang. "Ich kann dich wieder aufmuntern grummelt sie und legt mir einen Arm auf die Schulter." Nein danke. Ich komme klar." zische ich zwischen zusammen gebissenen Zähnen." Du weißt ja gar nicht, was du verpasst Baby." flüstert Sie. Peinlich berührt rutsche ich von ihr weg. "Niki, lass die arme in Ruhe." weißt Alex sie zu recht. "Ich mach doch nur Spaß, sie sieht so ernst aus." lacht sie und lässt von mir ab. Ich esse weiter, bis ich merke, dass die anderen aufgehört haben und hinter mich schauen. Ich drehe mich langsam um und sehe in Clarke's eisblaue Augen. Mein Herz setzt kurz aus, nur um dann doppelt so schnell weiter zu schlagen. "Der Direktor will dich sehen, Woods. Kommen sie mit mir." ordnet Clarke an. "Na mit dir würde ich überall hingehen, süße." säuselt Niki und so langsam werde ich warm mit ihrer Art und verstehe ihren Humor. Ich stehe auf und räume das Tablet weg. Clarke wartet mit ausdruckslosem Blick auf mich und führt mich dann aus dem Saal. Wir gehen die Gänge entlang und ich grübele, was der Direktor von mir wollen könnte, als Clarke plötzlich stehen bleibt und ich natürlich volle Kanne in sie rein renne. "Hier rein." zischt sie und zerrt mich in eine Besenkammer. Super romantisch. Ich schaue mich um, um ihr nicht in die Augen sehen zu müssen. Es riecht nach Putzmittel und alten Lappen. Plötzlich packt sie mein Kinn und hält mich fest, sodass ich gezwungen bin ihr in die Augen zu schauen. Ich verliere mich sofort in dem tiefen, klaren Blau. Wie kann man so schön sein? Mein Herz flattert in meiner Brust und ein prickeln geht von der Stelle aus, an der sie mich berührt. "Wie geht es dir?" fragt sie. Etwas überrumpelt von der Frage bringe ich nur ein "Naja, man lebt." heraus. "Was machst du hier, Clarke?" frage ich sie und sie lässt mein Kinn los. Sofort fehlt mir die Berührung und die Stelle fühlt sich kalt an. Sie fährt sich durch die Haare. "Ich soll ein extra Auge auf dich haben, weil sie glauben, dass du mir vertraust und mir Namen zu dem Kartell nennen kannst." sagt sie. "Du sollst mich also ausspionieren?" frage ich tonlos. Na toll. "Lexa, nenn mir einfach die Namen und ich könnte dafür sorgen, dass du hier wieder raus kommst." Clarke packt mich an den Schultern und sieht mich so eindringlich an, dass mir schwindelig wird. "Was bringt es, wenn ich raus komme und dann direkt fliehen muss? Ich weiß, was sie mit Verrätern machen. Ich sitze lieber meine Strafe ab." zische ich und halte ihrem Blick stand. Sie seufzt und lässt mich los. "Auch hier drinnen bist du in Gefahr. Es ist nicht schwer jemanden im Gefängnis umbringen zu lassen. Ich hab Angst um dich, Lexa." mein Kopf schnellt hoch, unsere Blicke verschmelzen mit einander. Ich trete nahe an sie heran ihr Duft vernebelt meine Sinne. "Warum?" hauche ich und mit jeder Faser meines Körpers hoffe ich, dass ich die drei Worte von ihr höre. Unsere Lippen sind keine 2 Zentimeter mehr voneinander entfernt, ihr Atem kitzelt und streicht über meinen Mund. Eine Gänsehaut läuft mir über den Rücken. Die Spannung ist unerträglich. Gerade, als sie den Mund öffnet, um zu antworten hören wir Schreie auf dem Gang. Der Moment ist vorbei und Clarke verwandelt sich wieder in die Polizistin und stürmt nach draußen. Ich folge ihr ohne nachzudenken, dass es komisch sein könnte, dass wir zusammen in der Besenkammer waren. Schnell stelle ich fest, dass es niemand bemerkt hat, denn der Fokus liegt auf zwei Frauen die sich schlagen. Die eine von ihnen hat schwarze kurze Haare und die andere lange blonde. "AUSEINANDER IHR BEIDEN." schreit Clarke mit so viel Autorität in der Stimme, dass sie sich tatsächlich trennen. Erst jetzt fällt mir auf, wie gut die schwarzhaarige aussieht. Clarke packt die Blondine und drückt sie gegen die Wand. Fuck, wie gerne wäre ich jetzt sie." Was war los? Stella?" fragt Clarke während sie die blonde weiter gegen die Wand drückt. Die Schwarzhaarige, Stella, antwortet mit leicht rauer Stimme, die eine Gänsehaut über meinen Rücken kriechen lässt. "Sie hat mich wegen meiner Sexualität beleidigt und hat nicht aufgehört." "DRECKIGE LESBE ICH MACH DICH FER-" keift die blonde aber Clarke wirbelt sie herum und drückt sie auf den Boden. Himmel, sie weiß was sie tut. Mein Unterleib pocht leicht, als ich ihre fast animalische Kraft sehe. "So das wars jetzt. Einzelhaft für dich." knurrt Clarke. Ein anderer Wärter kommt und übernimmt die Blonde Kratzbürste und führt sie ab. Clarke wirft mir einen letzten Blick zu, dann geht sie den Gang entlang und verschwindet. Der Pulk löst sich langsam auf und ich will gerade mit den anderen gehen, als mich jemand am Arm fest hält und herum wirbelt. Ich schaue mitten in die Augen der schwarzhaarigen. An ihrem Mundwinkel ist eine kleine Wunde, die leicht blutet. Hellrot setzt sich die Flüssigkeit von ihrer porzellan farbenen Haut ab. In ihren Augen funkelt noch das Feuer vom Kampf. Ich schlucke ins trockene. "Dich kenne ich noch nicht." stellt sie mit ihrer leicht rauchigen Stimme fest. "Ich bin Stella"

Fast Life (Clexa)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt