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Mein Blick wanderte vom Boden zu dem Grünschopf, Midoriya.

Bakugou POV:

Dort saß er. Aufgerichtet im Bett sitzend, mit dem Kopf zu dem Fenster gerichtet. Deku schien mich nicht bemerkt zu haben, denn er war nicht einmal zusammen gezuckt, als sich plötzlich die Tür geöffnet hatte, aber hätte er dies nicht hören sollen? Die Tür war ja, wie eigentlich jede Tür nicht lautlos. Ich stand immer noch in der Tür und musterte Deku. Er hatte ein hellgrünes kurzärmliges Hemd an. Seine Arme waren in Bandagen gewickelt. Und schon durchzog ein unangenehmer Schmerz mein Herz. Was war passiert? Wodurch wurde er verletzt. Wegen was konnte man keine freie Haut mehr sehen, die nicht in weiße Bandagen gewickelt war? All diese Fragen, die ich eigentlich versucht hatte, seit heute morgen zu ignorieren, kamen wieder hoch. Deswegen wollte ich nicht hier her. Ich wollte Deku nicht so verletzt sehen. Ich wollte nicht, dass sich wieder diese ganzen Fragen ansammelten. Und genauso wenig wollte ich, dass das Bild von Deku wieder vor meinem inneren Auge erschien.

Um mich von diesen Gedanken abzulenken, sprach ich ihn leise mit seinem Spitznamen an. Immer noch keine Reaktion.

,,Deku...?", sagte ich jetzt etwas lauter.

Jetzt sah ich Deku zusammenzucken. Langsam drehte sich sein Kopf zu mir und ich konnte keine Emotionen außer ein wenig Angst in seinen smaragdgrünen Augen sehen. Bevor ich einen Schritt auf ihn zugehen konnte, fing er an zu reden.

,,Was... machst du... Was machst du hier?" stotterte er jetzt und seine Stimme war brüchig, er klang heiser.

Ich wollte nicht von der Tür aus mit ihm reden, weshalb ich Anstalten machte, ein paar Schritte auf ihn zuzugehen, doch er richtete sich sofort mehr auf, als würde er auf Abstand bleiben wollen. Hatte er etwa Angst vor mir? Ich hatte doch nichts gemacht.

,,Ich wollte dich sehen."

Gelogen. Das war eine reine Lüge... ich wollte ihn von Anfang an eigentlich in nicht diesem Zustand sehen, jedenfalls mein Kopf nicht. Ich war nur hier, weil mir min Herz es mir sozusagen befohlen hatte.

,,Du wolltest mich also ‚sehen'... sicher doch..." sagt er jetzt mit einem mir unbekannten Unterton.

Ich schätze mal, er glaubt mir nicht. Warum auch? Ich habe ihn schon seit der Mittelschule gemobbt, oder naja halt beleidigt. Ja, warum bin ich hier? Was wollte ich hier? Der Nerd bedeutet mir ja nichts... denke ich... aber trotzdem zerreißt es mir das Herz, ihn so zu sehen.

,,Was ist passiert? Warum hast du geblutet?" fragte ich jetzt unsicher.

,,Nichts"

,,NICHTS??? WILLST DU MICH VERARSCHEN?" schrie ich ihn jetzt aufgebracht an. Sofort nahm Dekus Gesicht die Emotion Angst an. Ich muss mich gefälligst zusammenreißen. Ich entschied mich also noch einmal zu fragen:

,,Was ist verdammt nochmal passiert?"

,,Kann dir doch egal sein!" versuchte Deku mich jetzt zurück anzuschreien, was aber nicht klappte, da seine Stimme zu leise und brüchig war. Was war so schlimm, dass er es nicht erzählen wollte? Sonst heulte er doch auch immer rum.

,,Erzähl schon!"

Eine kurze Stille trat ein. Niemand sagte etwas, ich wartete nur auf eine ehrliche Antwort von Deku.

,,Ich habe mich beim Training gegen dich am Tag zuvor überanstrengt, bin dann in den Wald und habe mich dort an Dornen geschnitten." antwortete Deku.

Ich wusste nicht, ob ich es ihm glauben sollte, aber es könnte ja möglich sein, oder? Ich dachte kurz darüber nach, ob ich ihn weiter mit Fragen durchlöchern soll, oder es dabei zu belassen.

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⏰ Last updated: Jul 10, 2021 ⏰

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,,Dieses Gefühl"Where stories live. Discover now