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Die flitter-Wochen, welche ich mit meinem Verlobten Oliver geplant habe, habe ich nie vorgehabt anzutreten - es würde eine one-way-Reise werden für ihn und zwar noch vor dem Abflug. Seine verliebten Blicke zu erwidern, fiel mir von Tag zu Tag schwerer. Seine Hoffnung zu spüren, tat mir im Herzen weh, aber es musste so sein, ich konnte ihm nicht mehr vertrauen. Seine Küsse brannten wie Feuer auf meiner Haut, aber ich tat mir schwer ihm diese Zärtlichkeiten zurück zu geben. Es fiel mir schwer seinen Körper so nah neben meinem zu spüren, seine Lebendigkeit zu erleben und seine Kraft zu fühlen. Er war die Liebe meines Lebens gewesen und wir haben schon so viele Krisen zusammen gemeistert. Und doch gab es keine Zukunft in die wir blicken können. Ich musste ihn ein für alle mal los werden bevor er mir gefährlich werden konnte. Das war nun mal nur der Fall, wenn seine Leiche irgendwo lag, wo sie nie gefunden werden würde. Keiner durfte mich dabei beobachten, wenn sein Zusammenbruch kam und ich den Körper des Manns, den ich eigentlich über alles begehrte, entsorgte. Es war von Anfang an irgendwie eine toxische Beziehung zwischen uns gewesen - mit viel Verrat und Misstrauen, aber auch viel Romantik und Erotik. Wir waren schon einmal verheiratet gewesen, haben uns dann aber scheiden lassen. Der Zufall hatte uns wieder zusammen geführt, genauer gesagt eine kleine Pension am Land in der jedoch vieles nicht so war, wie es auf den 1. Blick scheint. Unsere Liebe ist mit jedem Blick, jedem Wort und jeder Berührung wieder erwacht und mit der Zeit immer mehr angewachsen. Ich sah uns schon glücklich verheiratet mit einigen Kindern gemeinsam alt werden. Doch dann öffnete mir eine Absprache mit einem Geschäftspartner, die er hinter meinem Rücken getroffen hatte und die all die illegalen Machenschaften, die ich über diese Pension abgewickelt habe, auffliegen lassen könnte die Augen - er war ein Risiko für mich, mein Leben, mein Geschäft und meine Freiheit. Es war ein Fehler gewesen, der ihm das Leben kosten würde. Er wusste, dass ich auf seinen hinterhältigen Deal drauf gekommen bin und mich bereits gut in alle von ihm doch so gut versteckten geschäftsunterlagen eingelesen hatte und schwor mir von dieser Vereinbarung Abstand zu nehmen. Doch wie konnte ich wissen, dass er nicht irgendwie eine andere Möglichkeit fand den Deal abzuwickeln?! - indem sein Körper still und leise in der Natur vor sich hin rottet. Er sollte mir meinen Sinneswandel nicht anmerken und ich glaube das gelang mir ganz gut. Er unterschätzte mich nach all der Zeit, die wir zusammen verbracht haben immer noch. Wenn er wüsste, wie sein toter Körper schon bald zu meinen Füßen liegen würde, würde er seinen Fehler viel mehr betreuen - auch, wenn ihm das jetzt auch nichts mehr nutzen würde. Es war zu spät für ihn und sein Schicksal war besiegelt. Es würde schnell und schmerzlos gehen, dafür würde ich sorgen. Es würde keinen Todeskampf geben, sondern es würde ein schnelles entschlafen sein. Er würde ein letztes Mal in den Himmel über sich blicken, wenn er sterbend in meinen Armen lag und von der welt Abschied nehmen.

Soll ich diese Geschichte weiter schreiben?

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