23 : Du bist wach.

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,,Hier sieht es ja munter aus.", kommt eine Stimme von der Tür und wir drehen uns zu Sai. ,,Morgen, wo warst du denn?", frage ich sofort interessiert. ,,War letzte Nacht spazieren, um den Kopf frei zu kriegen. Dann bin ich wohl im Wald eingeschlafen.", erklärt Sai und lächelt entschuldigend. Er setzt sich zu uns und wir unterhalten uns alle weiter.

Sasuke P.O.V.

Ich schaue auf die Uhr. Es ist inzwischen fast zehn Uhr.
Die anderen quatschen und lachen alle fröhlich miteinander. Aber das wohl auch nur, weil sie verdrängen, was gerade alles in unserer Welt passieren könnte. Ich glaube, desto mehr sie lachen, desto besorgter sind sie. Nur versuchen sie trotzdem das beste aus der Situation zu machen. Wahrscheinlich liegt das alles nur an Narutos Einfluss.

Ich muss für einen kurzen Moment schmunzeln, aber das scheint zum Glück keiner bemerkt zu haben.
Einen Moment höre ich ihnen ganz entspannt zu und bin kurz davor mich von der guten Stimmung mitreißen zu lassen.

Doch dann stehe ich entschlossen auf, um nach Sophie zu schauen. Wieso hatte ich überhaupt gesagt, dass ich gucken gehen werde? Stimmt vielleicht etwas an Narutos Aussage? Ach, quatsch.
,,Ich gehe schauen, ob sie inzwischen schon wach ist.", versuche ich so eintönig wie nur möglich zu sagen, bevor ich schnell den Raum verlasse.

Bei einem letzten Blick zurück sah ich alle zustimmend nicken, außer Gaara.
Da ich so selten anwesend war, weiß ich nicht, ob etwas vorgefallen ist.
Aber irgendwie war sein Blick ungewohnt, aber ich kann es nicht beschreiben.
Aber irgendwas daran erinnerte mich an den alten Gaara von den Chunin Prüfungen... Kann mir eigentlich egal sein, das ist nicht meine Angelegenheit.

Nun wende ich mich wieder der Türe zu, an der ich inzwischen angelangt bin.
Ich klopfe zwei Mal an die Türe und warte einen Moment. Vielleicht schläft sie ja noch.
Ich öffne vorsichtig die Türe, um nachzusehen. Ich schlüpfe kaum hörbar durch den Spalt und stelle mich an ihr Bett. Sie schläft seelenruhig. Irgendwie finde ich den Anblick beruhigend.

Sollte ich sie jetzt wecken oder weiter schlafen lassen? Bevor ich mich entscheiden kann, sehe ich, dass sie sich bewegt. Ich zucke zusammen. Sie scheint wach zu sein. Dann kann ich mir ja die Frage ersparen.

Sie öffnet ihre Augen und kneift sie müde wieder zusammen.
,,Du bist wach.", stelle ich laut fest. Sie zuckt zusammen und dreht ihren Kopf nun zu mir um.
,,Ach du bist es.", sagt sie nur und entspannt ihren Blick wieder.
,,Wie viel Uhr ist es?", fragt sie und fasst mit der Hand irgendwo hin. ,,Zehn", antworte ich nur.
Sie hält ihre Hand an die Wand und scheint sich hinsetzen zu wollen.
,,Bleib liegen.", sage ich ihr und sie nimmt die Hand vor der Wand. Es wirkt so als hätte sie nicht einmal die nötige Energie.
,,Wieso weckst du mich eigentlich?", fragt sie aufeinmal mit wacher Stimme.

,,Ich...", fange ich an und stutze.
,,Ich sollte schauen, ob es dir besser geht.", antworte ich.
Ich sollte nicht nur, ich wollte sogar, aber ich habe den Satz trotzdem abgeändert.
,,Achso.", antwortet sie einfach.
,,Der Rest hat gerade gefrühstückt.", versuche ich sie indirekt zu fragen, ob sie auch was will, doch keine Reaktion. Bevor ich mich einfach umdrehen kann, antwortet sie doch noch: ,,Ich habe keinen Hunger."

Ich nicke kurz und verlasse den Raum sofort wieder.
Ich bin gekommen, um zu fragen, wie es ihr geht. Nichtmal das habe ich geschafft, dabei hätte das Gespräch doch nach einem Satz von jedem beendet sein können. Was ist denn bitte mit mir los?

Ich begebe mich auf direktem Weg wieder in die Küche, wo ich erwartungsvoll angesehen werde.
,,Es scheint ihr gut zu gehen." Dann ergänze ich noch einen Satz: ,,Sie meint sie hätte keinen Hunger."
Nach dem Satz verschwinde ich sofort aus dem Raum und aus dem Haus.

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Die Kage in unserer Welt - cringeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt