27 | ausbildungserlass nr. 23

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Logan dachte an den schweren Wälzer, den Corben ihr noch vor dem Frühstück zugeschoben hatte. Den ganzen Mittag hatte sie sich In Die Kunst des Zauberformens Vorgehensweisen dazu eingelesen, wie man zwei Zauber am besten spaltete. Mit einem mal kam sie sich seltsam entschlossen vor als besiegelten sie soeben einen Pakt.

„Also gehen wir quasi auf Nummer sicher?"

Corben nickte. „Solange wir nicht wissen, was für ein schwarzmagischer Zauber darin steckt, können wir auch nicht wissen, wie er reagiert, wenn wir ihn von dem Kompass trennen."

„Deshalb schalten wir ihn quasi stumm, bevor wir ihn extrahieren."

Auf Corbens Lippen schlängelte sich etwas, das verräterisch nach Zufriedenheit aussah. „Exakt."

Vierundzwanzig Stunden später saß Rob schon lange in ihrem Ruinenklassenraum, als Logan und Corben hinein schlüpften. Auf seinem schmalen Gesicht zog sich dieselbe Aufruhr, die Logan in ihrem Magen spürte.

„Ich habe alle Möglichkeiten aufgeschrieben." Diesmal war sie die erste, die sprach, und schob den Kompass bedeutungsschwer in ihre Mitte. „Impedimenta, Partificus, Locomotor, Surgito. Das sind alle Lähm- und Spaltungsflüche, die Flitwicks Buch erwähnt werden. Irgendeine Kombination davon muss funktionieren."

In Robs Augen flammte der Aktivismus. „Wie üben wirs?"

Hastig fischte Corben den Wegweiser von der Tischplatte, geradewegs aus seinem Visier: „Nicht daran." Das Gesicht des Slytherins schmälerte sich; Langweiler. „Ich werd das Ganze hier nicht Madam Pomfrey erklären."

Logan lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. „Wer von uns ist am besten in Lähmflüchen?"

Rob schnaubte - „Corben."

Überrascht hob Logan ihre Brauen. „Wirklich?"

„Nein." Corben sah drein, als könnte er sich nicht entscheiden, ob er lieber Robs Grinsen oder den Schalk aus seinem Gesicht wischen wollte.

Doch der blieb vollkommen unberührt. „Naja", sagte er bloß so leger wie möglich, ruckte die Schulter. „Vor zwei Jahren hast du Zacharias Smith damit ziemlich -"

Über Corbens Wangen zog sich einen Rotschimmer, trotzdem blieb er rational: „Ich musste ihn still kriegen. Sonst hätte er uns die guten Trainingszeiten weggeschnappt."

Logan bemühte sich an einem wissenden Ausdruck, konnte sich das Grinsen aber nicht minder wie Rob verkneifen. Der zog prompt sein Metallfeuerzeug hervor.

„Also, Corben, dann mach." Er befand es mit einer Rob-typischen Selbstverständlichkeit. Das Metall klickte auf, eine kleine Flamme tänzelte durch die Luft. „Irgendwer muss anfangen. Probiers mit dem Feuer -", er zielte mit der Spitze seines Zaubers darauf - „Engorgio."

Und die Flamme schoss um einen halben Meter in die Höhe. Abrupt stießen sich Logan und Corben vom Tisch ab.

„Ich hasse dich", befand Corben entschieden, hatte aber genau so schnell seinen Zauberstab in der Hand - „Aguamenti." Ein Wasserstrahl schoss durch das Feuer, haarscharf an Robs Gesicht vorbei.

Das Feuerzeug klickte zu.

Selbstzufrieden rückte Corben an den Tisch zurück. „Wir müssen erst überlegen, mit welchem wir anfangen. Impedimenta lähmt ihn. Petrificus lässt ihn erstarren. Was ist besser?"

Den ganzen Rest der Stunde verstrickten sie sich in Argumentationen. Blätterten durch ihr Zauberkunstbuch, lasen die Kernfähigkeiten der Flüche nach und beugten sich erst Robs Unnachgiebigkeit, als sich die Ausgangssperre näherte.

THE OUTCOME » fred weasley ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt