|71| pov

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SAN| Wooyoung setzte sich neben mich auf den Beifahrer sitzt und ich mich ans Steuer. Mit Mühe drehte ich mich zurück und legte meine Krücken hinten ab, ehe ich meine Hände ans Lenkrad legte und eben den Motor startete. Mein Blick fiel noch einmal auf Wooyoung, welcher stark benommen schlucken musste.

Natürlich, immerhin verließ er jetzt sein sicheres zu Hause der letzten Jahre. Seinen Safe Place. Ich fragte mich immer noch, wie es so weit kommen konnte, dass er dort lebte und wie er es dort geschafft hat jeden Tag zu überleben und auch zur Schule zu gehen. Ich wollte mir ihm da unbedingt nochmal drüber reden.

Es gab viel, über das ich mit ihm reden wollte, aber das musste glaube ich erst warten.

,,Wir fahren jetzt, ja?" ich bekam ein leichtes nicken von Wooyoung und wir fuhren kurz darauf los, niemand etwas sagend. Ich wollte ihm noch etwas Zeit geben das Geschehen gerade zu verarbeiten bevor ich ihn mit Fragen und Erzählungen bombardieren würde. Ich wollte alles andere als ihn zu überfordern.

Wooyoung lehnte sich sofort in den Sitz zurück und sah aus dem Fenster raus. Sein Blick schwiff über die vielen verlassenen Häuser dieser Gegend, seine schwarzen Haare fielen ihm leicht gewellt ins Gesicht und seine eine Hand stützte seinen Kopf ab. Er war wirklich hübsch. Ich hab es ihm schonmal gesagt und ich würde es ihm immer und immer wieder sagen.

,,Warte." sagte er dann plötzlich hektisch, weswegen ich ihn verwirrt ansah. ,,Hm?" ,,Können wir hier kurz abbiegen? Ich muss.. mich noch von jemandem verabschieden." Wooyoung sah mich flehend an, weswegen ich einfach nur lächelte und nickend abbog, ehe ich am Straßenrand hielt.

,,Ich bin in ein bis zwei Minuten zurück! Oder mehr, keine Ahnung, ich versuche mich zu beeilen!" er öffnete die Tür und stieg aus, ging dann auch schon den Weg zu einem beigen Haus, an welchem er klingelte. Ich musste seufzen und tippte mit meinen Fingern auf das Lenkrad.

Mir war klar, wie spontan und riskant diese Aktion hier eigentlich war, vor allem da wir uns eigentlich so gut wie gar nicht kannten. Irgendwie.. kannten wir uns nicht und doch besser als jeder andere. Wie absurd das doch war.. aber was war gerade denn auch noch normal, hier lief ja einiges anders als erwartet.

Ich stellte leise etwas Musik an und summte die Lieder mit. Zwischen den Häusern erkannte ich die gerade untergehende Sonne und den Himmel sich orange rosa färben, was mich lächeln ließ. Hoffentlich würde gleich nicht zu viel Stau sein.. vielleicht kann ich ihn ja umfahren?

Es dauerte vielleicht höchstens 10 Minuten in denen Wooyoung weg war und dann wieder zum Auto zurück kam, in seinen Händen hielt er einen Beutel, mit welchem er sich wieder rein setzte. ,,Und? Von wem hast du dich verabschiedet?" Ich fuhr wieder los und erkannte ein leichtes Lächeln auf Wooyoungs Lippen.

,,Ich hab dir von ihr erzählt, die alte Frau auf deren Hund ich immer aufgepasst habe. Sie hat mir sogar etwas Essen für die Fahrt und einen selbst gestrickten Pullover mitgegeben.." Wooyoung sah sanft auf den Beutel in seinen Armen, was sofort mein Herz erwärmte.

Wie ruhig und sanft der sonst so freche Wooyoung also sein konnte.

𝗦𝗢𝗠𝗘𝗕𝗢𝗗𝗬 WOOSANWo Geschichten leben. Entdecke jetzt