Eine Banane im Feuer

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Erzähler Sicht

Es war der nächste Tag angebrochen. Die Sonne bahnte sich ihren Weg durch die Fenster und durchflutete die Gänge und Räume. Es war so still, dass man die Vögel vom Walde heraus singen hören konnte. 

Zuko, der seit Jahren keinen guten Schlaf hatte, genauer gesagt seit fast 3 Jahren, wachte bei der ungewohnten Helligkeit und den nervigen Geräuschen der Vögel auf. Die Paarungszeit war doch längst vorbei?

Im Halbschlaf drehte Zuko, welcher Bauchschläfer war, seinen Kopf Richtung Verena. Rasch musste er feststellen, dass sie nicht mehr da war. Plötzlich wach kniete er sich auf sein Bett, um ein besseren Überblick seines Zimmers zu erhalten. War sie in der Nacht runtergefallen? Hatte er sie runtergeschubst? 

Nein, sie lag nicht auf dem Boden und ihre Sachen waren auch nicht mehr da. Schnell zog er sich seine Schuhe an. Sein Ziel war Verenas Zimmer, er wollte sichergehen, dass sie dort friedlich schlief.

An ihrer Tür angekommen, klopfte er sachte. Leise genug, um sie nicht zu wecken, laut genug, sodass die wache Verena ihn hören könnte. Da keine Antwort kam, ging Zuko davon aus, dass sie entweder schlief oder auch hier nicht anwesend war.

Seine Frage sollte aber direkt beantwortet werden, nachdem er die Tür öffnete. Von Verena konnte er nicht viel erkennen, außer ihre Haare, welche irgendwie in einem leichten Knoten zusammengebunden wurden. Beruhigt schloss er leise die Tür, bevor er sich zurück auf den Weg in sein eigenes Zimmer machte. Nach ihm rief nämlich unter anderem morgendliches Training. 

Nach Verena hingegen rief die Toilette. Das Wasser, welches sie vor einigen Stunden noch getrunken hatte, machte sich bemerkbar. Mürrisch drehte sie sich um, wollte noch ein paar Minuten weiterschlafen, doch das funktionierte nicht. Geschlagen schlug sie die Decke zur Seite und stand auf. Wieder mal warf sie sich den Morgenmantel über, zog ihre Schuhe an, nur um müde durch die leeren Gänge zu geistern. 

An diesem Tag hatte der Leutnant Geburtstag. Da er immer loyal und treu ergeben, sowie der älteste der Crew war, hatten die andere eine kleine Feier für ihn organisiert. Nachdem alle gefrühstückt hatten, das Schiff gestartet wurde und die morgendlichen Pflichten erfüllt waren, trafen sich alle zum Mittagessen auf dem Deck, um zu grillen. Der Leutnant wusste von alledem nichts. 

Die junge Wasserbändigerin befand sich gerade bei den Rhinos. Ihn hatte sie Wasser, sowie Essen gebracht. Nun saß sie einfach nur daneben und beobachtete, wie sie friedlich aßen. Allein waren die Rhinos sehr freundliche Tiere. Man hätte sich nie erträumen können, dass sie auf dem Schlachtfeld so furchteinflößend wirken konnten. Mit ihnen wirkte selbst Zuko wie ein starker Feuersoldat und nicht wie einer, der seiner Ehre hinterher trauerte. Von den Rhinos bekam sie wegen ihrer plötzlichen Lache einen Blick. 

Zuko war für sie wie ein Freund geworden. Wie ein guter Freund. Er war eine Stütze und ein Ort, in dem sie sich sicher fühlte. Ein Gefühl welches sie nur bei zwei Menschen verspürte. Bei ihrem Onkel Iroh und bei Zuko.

In letzter Zeit erwischte sich Verena sehr oft dabei, wie sie an Zuko dachte. Sei es nun, um sich über ihn lustig zu machen, sich über ihn zu ärgern oder um ihn zu loben. Zu Beginn konnte sie sich nur über ihn ärgern, dann begann er freundlicher zu ihr zu werden, ihre Beziehung wurde besser, wodurch sie anfing, ihn in Gedanken zu necken. Doch dann zeigte er andere Qualitäten an sich. Er begann sich Verena zu öffnen, zeigte seine andere Seite an sich, welche ihn menschlich und liebenswürdig machte. Sie waren nun an einem Punkt angelangt, an dem der andere so viel über den anderen wusste, dass es erschreckend wirkte. Für den jeweils anderen agierten sie gerne wie ein offenes Buch. So leicht war es. Da fing Verena an, den jungen Mann zu loben und immer wieder einen Blick auf ihn zu erhaschen mit der Hoffnung, etwas neues erkennen zu können. 

When worlds collide Where stories live. Discover now