Schildkrötenentenplüschtier

159 11 4
                                    

Erzähler Sicht

,,Du willst diese Schildkrötenente, richtig?" Er kannte die Antwort. Verena konnte sich schon beim letzten Stand nicht zwischen der Schildkrötenente und dem Koalaschaf entscheiden. Im Endeffekt hat sie sich nur für letzteres entschieden, weil ersteres aus "schlechtem" Material bestand. Beide wussten aber, dass sich das Mädchen nur für das Koalaschaf Plüschtier entschieden hatte, weil es größer war. 

Mit ihm in den Armen, lief sie neben Zuko weiter durch die Straßen. Während Verena alle Stände mit großen Augen musterte, konnte Zuko seinen Blick von dem schönen Mädchen nicht abwenden. Ihre Haut schien nur zu strahlen in dem Licht der untergehenden Sonne und als sich Verena's Blick in seine Richtung wandte, strahlten ihre Augen wirklich. Zum ersten Mal seit fünf Minuten, wandte sich Zuko ab. Er verfolgte ihren Blick, welcher auf dem Schildkrötenente-Plüschtier lag. Auf dem selben Plüschtier, vor dessen Stand sie gerade standen.

,,Ja, die hätte ich gerne." Antwortete Verena ihm. Dabei ließ sie ihre Augen nicht vom Plüschtier los. Sie hatte noch nie ein Plüschtier in der Hand gehalten. Weder als sechsjähriges Mädchen, noch als 15 Jähriges. Erst jetzt, wo sie nun 16 war, konnte sie eines dieser flauschigen Dinger ihres nennen. Dieses Plüschtier war das erste Geschenk, welches sie nicht aus selbstsüchtigen Gründen erhalten hatte. Zuko hat es nur allein für Verena gewonnen, damit sie glücklich war. 

Vielleicht hatte es doch einen selbstsüchtigen oder egoistischen Ursprung, denn er wollte sie nicht nur glücklich sehen, was er durch ihr Klatschen wahrnahm, sondern auch seinen Status bei ihr erhöhen. Er wollte, dass Verena sah, dass er nicht nur ein wütender Teenager war, welcher allein seine Rückkehr nach Hause anstrebte. Er wollte sicherstellen, dass sie bemerkte, dass er auch an das hier und jetzt dachte. Die Zeit mit Verena, welche leider beschränkt war.

,,Mir ist bewusst, dass man nicht lauschen sollte. Dennoch habe ich euer Gespräch mitbekommen. Ihr wollt die Schildkrötenente? Sie ist unser Hauptgewinn an diesem Stand. Wenn ihr dieses Plüschtier haben wollt, müsst ihr diese 12 Dosen mit nur drei Bällen umwerfen." 

,,Keine Sorge, das schaffe sich." Selbstbewusst übergab die Wasserbändigerin die nötigen Münzen der Frau, welche ihr im Gegenzug die Bälle überreichte. Das Koalaschaf fand seinen Platz in den Armen Zukos, welcher es verblüfft annahm. Er wollte ihr dieses Plüschtier gewinnen und jetzt nahm sie ihm diese Chance. Es stimmte zwar, dass er vorhin erst etwas für sie gewonnen hatte, aber war es übertrieben, ihr alles bieten zu wollen?

Trotzdem hielt er das Tier fest in der Hand und beobachtete, wie der erste Ball die untere Reihe traf. Sie hatte den Ball mit so einer Präzision und Leichtigkeit geworfen, dass Zuko sich fragte, in wie vielen Aspekten der Kriegskunst dieses Mädchen unterrichtet wurde. Sie schien wie eine mächtige Waffe, weigerte sich jedoch, andere zu verletzen, mit ihrer Hilfe könnten Schlachten beendet werden, doch sie entschied sich, sich vom Krieg fernzuhalten. Doch wenn sie mit solchen Vorstellungen ihrer Eltern aufgewachsen ist, wie konnte sie sich nur so sehr von ihnen entfernen?

Schneller als Zuko weiter das Mädchen neben ihm bewundern konnte, gewann Verena schon den Hauptpreis. Ein 2 Meter großes Schildkrötenentenplüschtier. 

,,Yey!" Zögerlich überreichte die Frau den Hauptgewinn. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass ihn jemand gewinnen würde, vor allem nicht so schnell. Verena allerdings riss der Frau das Tier förmlich aus der Hand. ,,Schau mal, was ich habe!" Freudig streckte sie das Tier in die Höhe, was alles von ihr bedeckte, denn sie war nicht einmal annähernd so groß, wie das Ding in ihren Händen.

,,Es ist kaum zu übersehen." Erwiderte der junge Prinz zögerlich. Wie sollten sie denn jetzt weiter umher laufen?

,,Keine Sorge, ich werde es tragen." Gekonnt legte sie sich das Tier auf ihrem Kopf und lief einfach weiter.

When worlds collide Where stories live. Discover now