Kapitel 5

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Ich zog scharf die Luft ein als Lockwood mir die letzte Glasscherbe aus meiner Handfläche zog.

„George, reich mir mal bitte das Verband", George gehorchte ohne ein Wort und sah mich nur Vorwurfsvoll an.
„Was denn?"
„Musstest du so ein riesen Ding draus machen?"
„Warum hätte ich das mit absicht tun sollen George?! Mir sind die Sicherungen Durchgebrannt, tut mir leid das ich auch nur ein Mensch bin"
„Du hättest dich ein wenig beherrschen können"
„Habe ich nicht und jetzt ist doch auch vorbei also lass gut sein George"
„Man Lucy du bist ja genauso dramatisch wie deine Mutter-"
„ICH BIN NICHT SO WIE MEINE MUTTER!", schrie ich ihn an und sprang so heftig auf das der Stuhl nach hinten kippte. Ich funkelte George würend an der mich genauso wie Lockwood überrascht ansah.

„george, bitte lass mal mich und Lucy alleine, du kannst dich ja mal...ähm... im Zimmer von Mrs. Carlyle umsehen."
George nickte knapp und verschwand. Ich hob den Stuhl etwas aggressiver als beabsichtigt auf und ließ mich ohne Lockwood anzusehen drauffallen. Er seufzte und nahm langsam meine noch verletzte Hand und fing an sie erst mal stumm zu verarzten, bis sie in einem verband Steckte. Doch auch als er fertig war, hielt er sie sanft in seinen beiden händen. Ich sah zu ihm und blickte direkt in seine wundervollen dunklen Augen, welche mich besorgt ansehen.

„Luce ich will dir nichts vormachen, ich merke durchaus das dir dieser Fall zu Schaffen macht", ich schnaubte daraufhin nur.
„Mir geht es bestens, danke"
„Nein dir gehts nicht gut Lucy. Ich möchte nicht näher auf das Thema mit deinem Vater eingehen da...ich mir vorstellen kann, was er euch angetan hat..."

Ich sah weg. Lockwood war keineswegs dumm, das würde ich auch nie behaupten. Aber es war...wie als würde man in eiskaltes wasser geworfen werden, wenn ich an meine vergangenheit vor der geisterjagd denke. Ich glaube ich muss nicht näher drauf eingehen was unser Vater uns mit dem Gürtel antat wenn wir nicht hörten oder er betrunken war. Arschloch. Vielleicht hatte Lockwood doch recht und ich hätte nicht mitkommen sollen, aber ich möchte auch nicht schwach erscheinen. Ich nahm tief luft.

„Meine Mutter hatte uns immer damit gedroh, dass wenn wir die Hausarbeit nicht erledigten oder wir zu spät nach Hause kämen, dass sein Geist kommen wird und uns genauso wie früher verprügeln wird, erst später habe ich herausgefunden das es kompletter schwachsinn ist wegen der Geistersieche, aber keine von uns wollte ein Risiko eingehen."

Erzählte ich ihm Monoton ohne aufzusehen. Eine Zeitlang blieb es still.

„Das tut mir leid luce", beachte er schließlich leise heraus und ich zuckte mit den Schultern.
„Ist schon lange her also kein Problem. Wir sollten uns weiter an die arbeit machen."
Ich stand auf und ging schon zur Tür, als mich Lockwood mitten auf dem Weg an der Hand stoppe.
„Warte"
Ich drehte mich zu ihm und schon nahm er mich in seinen Arm. Ich war mehr als überrascht, das war neu. Aber ich entschied den Moment zu genießen, wer weiß ob dies der letzte ist. Ich lehnte meinen Kopf an seiner schulter ab und spürte wie er seinen Kopf auf meinen Legte. Sein e arme hatte er sanft aber bestimmt um meine Hüfte gelegt und an sich gezogen. Ich legte meine Arme etwas verloren um seine Brust. Minutenlang standen wir so da, unsere körper eng aneinandergekuschelt. Ist spürte seinen warmen, gleichmäßigen atem auf meiner Kopfhaut zwischen meinen Haaren und unterdrückte eine Gänsehaut.

Verdammt Lucy konzentrier dich!

Aber er ist so süß...

Der Auftrag ist wichtiger! Er ist dein Boss Lucy!

Sein warmer Atem, sein gleichmäßiger Herschlag den ich gegen meinen Körper spürte...

LUCY DICH WILL JEMAND UMBRINGEN KONZENTRIER DICH!

Ich könnte mich selber tausendmal verfluchen. Es war als würden zwei Lucys auf meiner Schultern sitzen, die eine hoffnungslos in Lockwood verknallt, die andere hält sich zurück und konzentriert sich auf das Überleben und die Arbeit. Ich hatte nicht bemerkt wie ich leise aufgeseufzte hatte.

„Alles gut Luce? Fühlst du dich besser?", fragte Lockwood auf einmal und nahm seinen Kopf von meinem damit wir uns ansehen konnten. Dabei ließn wir uns nicht los. Ein schwacher rosaner streifen zierte seine Wangen und ich Wette um alles das es bei mir genauso ist. Ich nickte langsam.

„Ja...ja. Alles bestens. Danke". Er nickte und seine Mundwinkel zogen sich hoch zu einem sanften lächeln. Ich würde fast sagen...Liebevoll. Er kam langsam näher- warte was?! Er kam näher?! Scheiße was jetzt?! Will er mich küssen?! Fuck ja das will er... unsere Nasenspitzen berührten sich sanft und ich spürte seinen Atem schon auf meinen Lippen. Langsam schlug ich die Augen nieder und bereitete mich auf den Kuss vor.

„Hey leute- wow was ist hier los", fragte Kipps verstört als er die Tür aufriss und uns so sah. Sofort sprangen wir auseinander und wirden knallrot, Lockwood fasste sich als erstes.
„Was gibts kipps?", räusperte er sich. Kipps seufzte.

„Wenn ihr mit eurem geschmuse fertig seid kommt bitte mit runter, im Wohnzimmer hat es schon 7 Grad"
„7 Grad? Es ist aber erst 19 Uhr", fragte ich verwirrt und hatte mich wieder gefasst, doch mein Herz klopfte immernoch wie wild von dem beinahe Kuss. Kipps nickte.
„Deshalb sollte ich euch holen. Es fängt schon an".

Rotwells Geheimnis On viuen les histories. Descobreix ara