|18| Quidditchspiel & alte Feinde

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Ich war von Lord Voldemort an den Hals. Geküsst. Worden.

Nachdem ich das erfahren hatte, musste ich erst einmal weit weit weg. Das heißt, auf die Toilette. Die im zweiten Stock, von der ich wusste, dass dort der Eingang zur Kammer des Schreckens verborgen war. Jetzt, da ich wusste, dass der Basilisk tot war, fiel es mir auch leichter, mich unbeschwert im Haus zu bewegen, doch während meines zweiten Jahres, da hatte ich mich kaum getraut auch nur aus dem Bett zu gehen.

Denn wenn die Monster unter dem Bett plötzlich real werden, ist das ganz schön beängstigend.

Ich hielt von Tom, seitdem ich das erfahren hatte, erst einmal ganz viel Abstand. Warum hatte er das gemacht? Ich meine, mit seinen Fähigkeiten hätte er uns doch ganz locker desillusionieren können. Ich war von Lord Voldemort geküsst worden. Innerlich schüttelte es mich.

Heute stand das Quidditchspiel an. Harry war ruhig, Ron war hingegen kurz vor dem Ausflippen. "Oh Gott, was wenn ich einen Quaffel durchlasse, die kicken mich doch raus", seufzte Ron über seinem nicht aufgegessenen Frühstück, was sehr uncharakteristisch für den Rotschopf war. Hermine sagte etwas zu Harry, woraufhin er das kleine mit flüssigem Gold gefüllte Fläschchen hochhielt. "Harry, das hast du nicht getan, oder? Und Ron trinke das nicht!", stieß Hermine entsetzt hervor.

Harry lächelte nur geheimnisvoll und steckte es wieder zurück in seine Brusttasche. Mir war aufgefallen, dass da kein Tropfen fehlte, doch ich beschloss nichts zu sagen. Ron starrte auf den Becher vor ihm und nahm dann einen großen Schluck. "Ron! Ich kann nicht glauben, dass du das tun würdest!"

"Hat er doch gerade", entgegnete eine Stimme trocken. Ich drehte den Kopf nach links. Tom hatte sich gerade am Tisch niedergelassen. Er trug schon seinen Quidditchpullover und seine Stiefel und Hose.

Er sah wirklich gut aus, wobei wir bei meinem gegenwärtigen Problem wären, dass ich ihm aus dem Weg zu gehen versuchte und er aber überall, egal, wohin ich auch ging, war. Womit wir bei meinem zweiten Problem wären: Immer, wenn er in meiner Nähe war, mutierte ich zum wandelnden Feuermelder.

Was jetzt wieder der Fall war. Ich meine, ich wusste ja sowieso nie was ich in so einem Fall sagen müsste. Aber, was sagte man in so einem Fall zum Bösewicht Nr. 1? Gerade entschied ich mich dazu, mit einem Quietschen aufzuspringen, doch ich stieß mit Draco zusammen.

Ihm fiel eine kleine, leere Zaubertrankphiole herunter, die ich ihm wieder gab. Er riss sie mir ruppig aus der Hand. "Setz dich, Schlammblut!", zischte er mir zu und ich senkte den Kopf und gehorchte. Dann ging er neben Tom hin, der gerade dabei war zu frühstücken. Dabei stieß er versehentlich gegen Toms Becher mit Kürbissaft und stellte ihn wieder auf.

"Ich sehe hier drei Verlierer sitzen", tönte Draco. Harry zog die Augenbrauen zusammen. "Draco, ich glaube, die einzigen Verlierer heute werdet ihr sein", entgegnete Harry entschieden. "Ja, verzieh' dich, Malfoy", zischte Ron. Tom erdolchte den Slytherin mit seinen Blicken.

Jetzt saß ich also doch wieder neben Tom. Vor lauter Aufregung wegen Draco hatte ich ganz vergessen, rot zu werden. Das holte ich jetzt umso mehr nach. Beim Aufstehen, stolperte Tom unelegant, von dem ich nicht geglaubt hatte, dass er dazu überhaupt fähig war und stützte sich an mir ab. "Alles okay?", fragte ich ihn perplex. Tom nickte und stellte sich wieder gerade hin.

Harry und Ron standen ebenfalls auf und gingen hinaus.

Hermine deutete mir an, näher zu kommen. "Was ist zwischen dir und Riddle los? Du redest kaum noch mit ihm. Du weißt doch, dass wir so viel, wie möglich über ihn in Erfahrung bringen müssen", seufzte die Brünette mit den buschigen Locken. Ich wurde allein schon beim Gedanken daran rot. "Louisa?", hakte meine beste Freundin nach, als ich nichts sagte.

ᴘᴏʀᴛᴇ-ᴍᴏʀᴛ [ᴛᴏᴍ ʀɪᴅᴅʟᴇ]Where stories live. Discover now