Entscheidung

145 7 1
                                    

Ohne mit der Wimper zu zucken eine Familie vernichten, war das brutal? Oder war es krank? Keiner kann wirklich sagen was es ist. Ausser dem Menschen der diese grausame Tat vollbracht hat. Aber unterscheidet sich nicht unsere Auffassung von der des Täters? Oder reden wir uns das nur ein, damit wir uns besser fühlen? Keiner kann das für alle entscheiden. Die Entscheidung zu treffen an was man nun glauben will, kann nur jeder für sich.

War es vorbei? An meinen Händen klebte Blut. Gerächtes Blut der toten Bestien. In meinen Haaren hing eine letzte Lilie. Ihr Duft verströmte scheinheilige Ruhe. Ich sah auf und blickte in die Augen von Elian. Ein letztes Mal werde ich sie fragen und sehen ob ich Gnade walten lassen will oder nicht. Elian stand vor dem Ausgang und wusste nicht recht ob sie mich durch lassen sollte oder nicht. "Elian erzähl mir wieso ich hier bin", knurrte ich. Sie zuckte zusammen als hätte ich sie geschlagen. In dem Moment wurde mir bewusst, wie ähnlich er und ich uns waren. Ich hatte diese Seite an mir immer verbergen wollen, doch wenn es darum geht ein neu gefasstes Ziel zu erreichen waren mir alle Mittel recht. "Elian bitte sag es mir", flüsterte ich leise. Sollte ich sie erpressen? Nein so tief will ich mich nicht sinken lassen. "Er ... der Rächer ...", begann sie. Mir schossen Tränen in die Augen. Er war es, er wollte mich nicht retten. Wütend schlug ich eine Vase vom Tisch. Ich hatte mich nicht mehr unter Kontrolle. In dem Moment ekelte ich mich selbst vor mir. "Bitte ... Aurora hören Sie mir doch zu ", wimmerte Elian. Ich hatte nicht bemerkt, dass sie weiter gesprochen hatte. "In Ordnung", zischte ich.  Sie fuhr fort: "Der Rächer konnte nichts dafür ... dass sie hier gelandet sind. Mein ... mein Mann hatte sie aufgespürt. Oh um alles in der Welt,  ich hatte ihm gesagt es sei eine schlechte Idee. Und nun ... ich ... ich werde ihnen helfen Vergeltung zu finden. Aurora das ... das bin ich ihnen schuldig." Ich war nicht ganz bei der Sache. Meine Gedanken kreisten um meinen nächsten Schlachtplan und in meinem Blut randalierte immer noch das Adrenalin. die Wirkung würde nicht mehr lange anhalten, dass wusste ich von früher. "Sie bleiben hier", schnauzte ich Elian an und verschwand aus dem beängstigend idyllischen Haus. Mein nächster Schritt war Brian zu finden. Mein Entschluss stand fest. Wenn ich Brian helfe, helfe ich auch ihm und somit habe ich mir selbst auch geholfen. Ich zupfte mir die Lilie aus den Haaren und sah sie mir an. Lilien, es gab nur einen weiteren Menschen ausser ihm der noch von meiner Vorliebe für sie wusste. Mein Vater ...

Wenn man sich auf etwas einlässt ohne es zu wollen. Könnte man es im nach hinein bereuen. Aber wollen wir bereuen? Wollen wir nicht lieber lernen etwas zu akzeptieren wie es ist? Würde das unser Leben nicht erheblich leichter machen?

Des Rächers letztes OpferWo Geschichten leben. Entdecke jetzt