Bonuskapitel

12.3K 607 37
                                    

Tag 549 n.N.

Fluchend griff ich nach dem fallenden Buch, bekam es aber dann doch nicht mehr zu fassen.

Eine Hand griff blitzschnell danach und das Buch wurde mir mit einem Grinsen unter die Nase gehalten.

"Brauchst du Hilfe, liebste Lyon?" Lokis Tonfall war wie immer belustigt. Na ja, wie immer in letzter Zeit.

Kane hatte darauf bestanden, dass Sterek Loki und Elena, Lokis Frau, aus der Gefangenschaft befreite.

Inzwischen war Loki einer meiner besten Freunde geworden.

Kanes Eltern waren schon seit etwa einem Jahr nicht mehr an der Macht.

Dafür aber Colton, Kanes ältester Bruder. Er war in manchen Hinsichten sehr viel schlimmer als seine Eltern.

Die Rebellion im Reich hatte unter seiner Herrschaft allerdings immer weiter zugenommen.

Kane war sehr zuversichtlich, dass die Gleichberechtigung zwischen Dark und Light auch Zuhause bald erfolgen würde.

Ich schüttelte den Kopf. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass Kane sich immer noch stark als Prinz fühlte. Selbst jetzt versuchte er noch, Sterek bei jedem seiner Entscheidungen reinzureden.

Es war lustig, die Beiden dabei zu beobachten.

"Lyon?" Loki wedelte mit der Hand vor meinem Gesicht.

Blitzschnell schnappte ich mir das Buch und streckte ihm die Zunge heraus.

Loki lachte.

Ein Räuspern ertönte. Elena stand in der Tür und lächelte mich schüchtern an, bevor ihr Blick aus Loki fiel.

Mit einem Lächeln schlenderte ich aus der Bibliothek zurück in mein Zimmer.

Kane saß an seinem üblichen Platz. Der Schreibtisch war vollgepackt mit Ordnern und herumliegenden losen Blättern.

Ich legte mein Buch auf den Nachttisch und legte Kane von hinten die Hände auf die Schultern. "Was machst du?"

Geistesabwesend legte Kane seine Hand auf meine. "Arbeiten."

Grinsend legte ich mein Kinn auf seine Schulter. "Und du willst nicht mal kurz eine Pause machen?"

Vor knapp einem Jahr hatten wir unsere Heirat wiederholt, weil Kane darauf bestanden hatte, dass ich kaum etwas von unser ersten Hochzeit hatte und man seine eigene Hochzeit wohl wirklich genießen können sollte.

Mit einem Lächeln auf den Lippen drehte er sich zu mir um. "Wieso? Hast du was bestimmtes vor?"

Beinahe sofort lächelte ich zurück. "Noch nicht."

Das brachte ihn zum Lachen.

Während er sich erhob und zu mir umdrehte, wich ich einen Schritt zurück und hob die Hände. "Warte."

Immer noch lächelnd schlang Kane seine Arme um meine Taille und zog mich wieder näher zu sich heran. "Was denn?"

"Sterek hat uns noch zu einem Abendessen eingeladen, das hatte ich ganz vergessen", erwiderte ich lachend, während ich meinerseits meine Hände in seinen Haaren vergrub.

Belustigt schnaubte mein Ehemann auf, bevor er sich zu mir herunterbeugte. Sein Mund schwebte dicht vor meinem. "Ganz sicher, dass das so dringend ist?"

Mit der Zunge befeuchtete ich meine Lippen und starrte wie hypnotisiert abwechselnd von seinem Mund zu seinen Augen.

Seine Augen. So wunderschön. Sie hatten diesen Effekt auf mich, dass ich an nichts anderes mehr denken konnte als an Kane. Und er wusste es und nutze es schamlos aus.

Abwartend öffneten sich Kanes Lippen.

Ich blinzelte. "Was hast du nochmal gesagt?"

Er lachte leise. "Nicht so wichtig." Und dann endlich, endlich senkte er seinen Mund auf meinen.

Manchmal kam es mir vor, als hätte ich mein ganzes Leben lang nur auf diesen einen Moment gewartet. Dieser Moment, wenn Kane mir leise an die Lippen flüsterte, wie sehr er mich liebte. Dieser Moment, wenn mir bewusst wurde, dass dieser wunderbare, wunderschöne Mann nur mir gehörte.

Dark and LightWhere stories live. Discover now