Dark and Light

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Tag 61 v.N.

Kane hatte mich am Arm gepackt und zerrte mich mit sich zu einem Auto.

"Was soll das? Wohin gehen wir?", fragte ich ihn nicht zum ersten Mal.

Er drängte mich nur ins Auto, setzte sich dann dicht neben mich und befahl Thor loszufahren.

"Kane!"

Er fuhr zu mir herum. "Was? Erwartest du jetzt wirklich, dass ich dir einfach so glaube?"

Ich musterte ihn. Er sah furchtbar enttäuscht aus. Wütend. Verletzt.

Aber ich erwartete es irgendwie wirklich. Ich erwartete von ihm, dass er mir vertraute. Auch wenn das völlig hirnrissig war.

Ich ... ich denke, ich hatte irgendwann wirklich begonnen, ihn zu mögen. Vielleicht während der Tanzstunden, in denen er mir geholfen hatte. Vielleicht während des Benimmunterrichts, zu dem er mich gezwungen hatte. Als er mir erklärte hatte, wie man das Besteck richtig hielt.

Ich wusste es wirklich nicht.

Aber sein Verhalten jetzt verletzte mich. Auch wenn ich es im logischen Teil meines Gehirns noch so sehr verstand.

Ich tastete wider meines Verstandes nach seiner Hand.

Kane zuckte zusammen, als unsere Finger sich berührten, ließ aber dennoch zu, dass ich meine Finger zwischen seine schob.

Als unsere Blicke sich trafen, konnte ich den Schmerz in seinen Augen fast körperlich spüren.

Tränen traten in meine.

Beinahe sofort schlossen Kanes Finger sich fester um meine und sein Daumen strich tröstend über meine Finger.

"Wir fahren zu meinem Haus", beantwortete Kane vorherige Frage in einem sanften Ton.

Ich nickte. "Ok." Meine Stimme war ganz rau. Belegt.

Ich fragte nicht nach dem Warum.

Wir fuhren lange. Dadurch, dass die Scheiben des Autos ganz dunkel waren, konnte ich auch nicht erkennen wohin.

Irgendwann während der Fahrt hatte ich meinen Kopf an Kanes Schulter gekuschelt. Sein Arm lag um meine Schultern. Unsere Hände waren noch immer verbunden.

"Wir sind da", unterbrach Thor uns.

Kane nickte und richtete sich auf.

Als ich seinen Augen im Rückspiegel begegnete, war der Ausdruck darin weich.