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Tag 44 v.N.

Kane hielt mich eng umschlungen auf seinem Schoß, während das Auto geradezu über die Straße schoss.

Thor, der auf dem Beifahrersitz saß, drehte sich zu uns um. "Komm schon, Kane, lass deiner Frau zumindest Raum zum Atmen."

Frau. Ich war jetzt Kanes Frau. Irgendwie war das doch etwas schwer zu schlucken.

Und vor allem, war diese Heirat ja wirklich bindend. Es war kein einfach Schauspiel gewesen. Es war real.

Kurz nachdem wir eingestiegen waren, hatte Kane mir erzählt, warum wir flüchten mussten.

Oder eher ich.

Ich hatte mehr oder weniger als Pfand hergehalten. Als politisches Mittel.

Eines der Nachbarländer hatte mittlerweile so etwas wie Gleichberechtigung zwischen Dark und Light und als Zeichen des Friedens war ich mit Kane verheiratet worden, statt dass ich nur seine Dienerin war.

Aber Dark sollten hier niemals viel Macht haben. Und so musste ich sterben.

Unruhig grub ich meine Hände in Kane steinharte Muskeln, die bis zum Zerreißen gespannt waren.

Er war jetzt scheinbar wirklich komplett aus seiner üblichen Kronprinzrolle raus und ziemlich aufgewühlt.

Beruhigend strich ich ihm über die Wange. Beinahe sofort schmiegte er sein Gesicht an meine Hand.

"Lyon." Es war nur ein ganzes leises Flüstern, gerade laut genug, dass ich es hörte. Das hatte Kane wirklich gut drauf.

Thor seufzte und drehte sich wieder nach vorne. Er schien begriffen zu haben, dass Kane jetzt nicht wirklich in der Stimmung war, mich loszulassen.

Kaum hatten Loki und Thor begonnen, sich vorne leise murmelnd zu unterhalten, fing Kane an, mich fester an sich zu drücken.

Er sah beinahe verzweifelt aus und hätte ich ihn nicht mittlerweile doch ganz gerne, dann hätte ich es lustig gefunden. Ein Light, der sich um das Schicksal einer Dark scherte.

Es war schon weit nach Mitternacht, wir fuhren schon ein paar Stunden lang und ich war ziemlich müde, als kuschelte ich mich noch enger in Kanes Arme und versuchte einzuschlafen.

Dark and LightWhere stories live. Discover now