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Tag 35 v.N.

Hektisch raffte ich die wichigsten und verräterischten Dinge zusammem und stopfte sie alle zusammen in einen Beutel, den ich in das Geheimfach drückte, das Kane mir gleich am ersten Tag gezeigt hatte.

Dann riss ich hektisch eines der Fenster auf und kletterte nach draußen auf den Sims.

Von hier aus musste ich nur einige, doch sehr schwer zu gehende Schritte machen und erreichte die Leiter, die nach unten führte.

Es war hoch genug, dass es mir Angst machte, aber nicht so hoch, dass ich dem Boden nicht mehr erkennen konnte.

Mit zitternden Fingern griff ich nach der Leiter und kletterte nach unten in die dunkle Gasse, die sich neben dem Gebäude befand.

Kaum hatte ich wieder festen Boden unter den Füßen, knickten meine Knie auch schon wie von selbst ein und ich hockte im nächsten Moment auf dem harten Asphalt.

Während ich tief durch atmete, überlegte ich, was ich jetzt tun sollte.

Ich konnte schlecht einfach abhauen, ohne Kane Bescheid zu sagen, nicht wahr?

Der Mann eben ... er war einer der Wachen des Königpaares.

Und ich war mir fast sicher, dass er gerade dabei war, Verstärkung zu rufen, um mich zu verhaften oder zu töten. Keine Ahnung.

Vermutlich wollten sie mich aber noch zusammen mit Kane erwischen.

Also sollte ich erst einmal machen, dass ich hier wegkam und mir später einen Weg überlegen, wie ich meinen Ehemann kontaktieren konnte.

Ehemann. Selbst wenn ich das Wort nur dachte, kam es mir immer noch so fremd vor. Dabei war Kane doch genau das.

Aber seltsam war es dennoch.

Ich trug noch immer das Kopftuch, also konnte ich mich einfach unter die Menschenmasse mischen und verschwinden.

Immer wieder erwischte ich mich dabei, wie ich mich umsah. Nach links und rechts sah, die Menschen in meiner Umgebung musterte.

Keiner von ihnen beachtete mich wirklich, aber meine Paranoia verschwand nicht.

Nein, das Gefühl, dass ich verfolgt wurde, wurde sogar immer stärker.

Dark and LightWhere stories live. Discover now