17 - powerful

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Charles Sicht

Charles Smith
Mein Name ist Charles Smith
Kennen Sie auch meinen Namen?

Mein Blick schweift zum Gemeinschaftsraum, wo sich ein kleiner Kreis anfing zu bilden. Ich konnte nicht erkennen, um was oder weswegen sich dieser Kreis bildete aber eines war mir klar:
Gleich würden die Aufseher an mir vorbei stürmen und dieses kleine Grüppchen auflösen. Nur um einen Aufstand zu verhindern.

Larry aus der Station 29- wo sich die Emotional Angeschlagenen befanden, war der erste der sich aus dem Kreis löste. Zu meinem Bedauern war aber auch er der erste der anfing zu kreischen wie ein großes Baby.

,,Hör auf." rief ich.
Doch er hörte nicht auf, stattdessen fing er an immer lauter zu werden, so dass es beinahe zu unerträglich wurde noch eine einzige Minute in diesen Raum zu verbringen. Er wurde mit einem dumpfen Schlag auf dem Nacken, zur Ruhe gebracht und zogen ihn aus dem Raum.
So als wäre nie etwas gewesen, saßen wir alle noch da und musterten den Marmor befließten Boden.

Manchmal raunte ein knurren durch den trübseligen Raum... Manchmal aber auch ein fröhliches Gesumme was einem oftmals mit bewegte zu summen, unbewusst.

Diesmal hatte ich eine Melodie im Kopf. Meine Melodie war aber eher nicht so fröhlich. Und das gefiel mir.
Also summte ich, wippte mit meinen Beinen.

Doch ehe ich mich versah, setzte sich eine Frau neben mir und stöhnte erschöpft auf.

Keine Ahnung wer das nun neben mir war, aber was ich wusste war das sie eine dieser Psychologinnen war. Sie trug eine rote Bluse und dazu ein weißen Kittel. Ihre braunen Augen starrten irgendetwas verdächtig lange an und ehe ich hinsehen konnte was sich dort befand oder so interessant war, fiel ein Wort von ihr:

,,Unwissenheit "

Unwissenheit ? Warum Unwissenheit ?

Ich runzelte meine Stirn und lächelte mildern.
Vielleicht hätte ich fragen sollen was sie damit meine. Oder zustimmend nicken müssen, doch meine Instinkte rieten mir davon ab. Ich wollte nicht aufdringlich, zu blöd oder zu neugierig wirken. Nein, stattdessen wartete ich einen Moment ab und musterte sie stattdessen.

Statt ein kühle Ausstrahlung, strahlte sie Mut und auch etwas rebellisches aus.

Auch sie lächelte mich mildern an und sprach weiter.

,, Je weniger die Leute davon wissen, wie Würste und Gesetze gemacht werden, desto besser schlafen sie.", zunächst blieb für eine Sekunde mein Herz stehen, um zu realisieren was diese Erwachsene von sich gerade gegeben hatte, dann entwich meiner trockenen Kehle ein kräftiges Lachen.

Doch dann verstummte ich erneut. Ich realisierte dass ich über etwas gelacht hatte, was garnicht so witzig gemeint war. Viel mehr die auf eine Tatsache beruhte.

,,Warum erzählen Sie mir das?", fragte ich vorsichtig nach und erneut erntete ich ein freundliches Lächeln von dieser Frau.

,,Warum nicht?"

Ich überlegte und antwortete

,,Weil wir un..", doch ich stoppte. Ich wollte nichts unverschämtes von mir geben und senkte deswegen meinen Kopf.

Doch sie beendete meinen Satz. ,,uns nicht kennen, richtig?" und ich nickte schüchtern.

,,Aber ich weiß was sie meinen.", ich verstummte leise und dachte darüber nach. Anschließend fügte ich noch hinzu ,,Ich hatte schon oft Situation wo ich mir es gewünscht hätte in Ungewissheit zu sein."

,,Was ist deine Geschichte?", ihr dunklen Augen funkelten bei der Frage und zum ersten Mal spürte ich ehrliches Interesse.

Ich wollte wirklich darauf antworten. Mein Herz ihr ausschütten, obwohl sie zu denen gehörte. Etwas in mir verspürte dringende Liebe, Aufmerksamkeit und Zuneigung. Ich wollte nicht mehr in diesem kühlen, einsamen Wänden mein Leben verbringen. Nicht mehr angeschnauzt und als eine Gestörte abgestempelt werden.

Doch ich konnte es nicht. Nein, ich konnte es nicht. Was wäre gewesen wenn..

Dieses wenn.

Und dann fing es wieder an.

Wenn. Wenn. Wenn. Wenn. WENN WAS?

Ich spürte nur eine kalte Hand auf meinen Schultern was mich auf beben ließ.

,,Ist okay." flüsterte ihre sanfte Stimme. Meine Augen wanderten stumm in ihre Richtung und musterten sie erneut.

Ein paar Minuten später ertönte die tiefe Stimme meines Werters und ich erhebte mich.

,,Es ist Zeit." sagte er und ich spürte wie er schon hinter mir ungeduldig wurde.

Ich nickte ihr zu und verschwand hinter der nächst liegenden Türschwelle.

Auf dem Weg zu meinem Zimmer schniefte der Werter immer wieder und ließ seinen Blick zu mir gleiten. Ich hatte Angst dass er mich wieder mit seiner ranzigen Hand an mir vorbei gleiten lassen würde und hielt deswegen einen ordentlichen Abstand von ihm.

Angekommen an meinem Zimmer, verzog er sich und ich war nun allein. Mit leisen aber schnellen Schritten eile ich zu meinem Bett und versuch es beiseite zu schieben. Zum Vorschein kommt eine demolierte Wand und ich greife unter mein Kopfkissen, um einen Edding raus zu fischen.

Meine Finger wanderten zur sonst verborgenen Rand der Steinwand und kritzelte wie von selbst geführt

A U D R E Y

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