13 - waste of time

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Ich sitze da und starre aus meinem Fenster.

Der Abend naht und der helle Himmel wandelt sich in angenehmen Farben und verteilt sich auf dem gesamten weiteren Himmel.

Meine Augen ruhen auf dem Spektakel und genießen diese wunderschöne Atmosphäre.

Wie gerne ich gerade an einer Brücke stehen würde und diesen Himmel von dort aus beobachten könnte. Denke ich mir und seufze leise.

Auf meinem Stuhl sitzend, klappte ich meinen Laptop auf und öffnete die Dateien, die ich von letzter Woche, jeden Tag notiert hatte. Meine Augen schweiften zum unteren Teil des Bildschirmes.

23.11.2017 19:30pm
Dann öffnete ich die Datei.

Akte von Joker

17.11.2017 21.00pm

Der Patient verhält sich ruhig. Es werden keine Unannehmlichkeiten aufgewiesen und keine Zwischenfälle gemeldet. Wunsch nach Aufforderung der Psychologin wird nicht gefordert.

18.11.2017 22.00pm
Der Patient verhält sich wie am vorherigen Tag ruhig und schweigsam. Unannehmlichkeiten und Zwischenfälle werden nicht gemeldet. Patient verweigert die Alltägliche Nahrung.

19.11.2017 20.30pm
Patient wird zunehmender aggressiver und unruhiger. Es wird nach Aufmerksamkeit der Wachen verlangt. Gebrüll folgt darauf.

20.11.2017 16.00pm
Patient schläft nicht. Es folgen laute Auseinandersetzungen mit dem Patienten. Er verlangt verzweifelt und aggressiv nach seiner Psychologin.

21.11.2017 4.00am
Schwere Verletzungen hinterlassen sich auf seinen nächtlichen Auseinandersetzungen. Patient brüllt, schlägt und verzweifelt in der Zelle. Das Projekt zeigt Wirkung auf unseren Patienten.

22.11.2017 10.00am
Forderung nach der zuständigen Psychologin folgt vom Patienten. Patient weist auf Verzweiflung, Wut und großen Wunsch nach Aufmerksamkeit. Patient schläft seid 6 Tagen nicht mehr.

Müde presse ich meine Lippen aufeinander. Ziemlich kurz gehalten, murmle ich mir selber zu und kratze mich an meiner Stirn.

Mit einem 'ach das sind ja nur zwischen Berichte' winke ich den Gedanken wieder ab und versuche so ruhig wie möglichst meinem Tätigkeitsfeld nachzugehen. Heute Abend würde ich frei haben. Nur fiel mir leider keine Idee ein, was ich an einem Samstag Abend tun sollte. Einerseits war ich müde und erschöpft von der Woche. Meine ganzen Kollegen schoben mir ihre ganze Arbeit in den Schoß, da ich mich größtenteils ja nur mit auf Büro Kram konzentrierte. Wütend schob ich mein Geschirr in die Spülmaschine und schaltete sie an. Hätte mir O'Connor diesem Typen nicht aufgedrängt, würde ich normal weiter verfahren und meine Lieblings Tätigkeit nachgehen. Stattdessen musste ich mich mit meinem grünhaarigen Freund herum schlagen und die Drecksarbeit von meinen Mitarbeitern mit übernehmen. Meine Augen taten mir sogar bereits weh, vom ganzen starren des Computers und meine Finger fühlten sich schlapp an vom ganzen Tippen von Berichten.

Leise seufzte ich. Vielleicht sollte ich mir nichts mehr aufdrängen.

Allein schon der Gedanke wie der Joker es geschafft hatte, diese Akte in seine Hände zu kriegen, jagte mir eine Heide angst ein.
Und der Typ von letzter Woche ließ mich nicht mehr ruhig einschlafen. Zudem kamen immer noch die Gewissensbisse von dem einen kranken Typen der mich verfolgt und dann versucht hatte zu entführen nur um Zugang zum Joker sich zu beschaffen. Der Gedanke, wie ich diesen Kerl immer und immer wieder meine Schuhe gegen seinen harten Körper aufprallen ließ, erschauerte mich. Woher kam dieser Mut? Wie um Himmelswillen schaffte ich körperlich so gewaltsam zu werden?

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