Kapitel 15

288 9 0
                                    

André

Ich schlug so stark ich konnte auf den Boxsack ein, der sich in meinem Zimmer befand. Wie soll ich es bitte schaffen, innerhalb zwei Wochen, siebenhundert Dollar zu bekommen?
Die Wette war vorbei und meinem Vater davon zu erzählen, ging nicht.
Er würde mich auslachen, aus dem Haus schmeißen und mir ins Gesicht sagen, wie gleichgültig ich ihm sei.
Dann klingelte mein Telefon.
,,André?" Ugh. Ich hatte noch nicht einmal Ruhe von meinem Vater, wenn er weg war.
,,Was willst du?"
,,Ich habe eine Zeremonie in Dubai und möchte, dass du bis nächste Woche ein Date mit bringst."
Nur über meine Leiche werde ich zu dieser Zeremonie gehen.
,,Ich dachte du wärst für zwei Wochen weg?"
,,Nun. Pläne ändern sich. Diese Zeremonie findet statt und du wirst auftauchen. Mit einem Date, verstanden?"
,,Was wenn nicht hm? Wirst du mich dann zwingen?"
,,Wage es nicht, in diesem Ton mit mir zu sprechen. Du wirst in einer Woche, inklusive deinem Date, nach Dubai in meine Firma geflogen. Dort findet die Zeremonie statt. Es werden auch Leute dabei sein, mit denen du guten Kontakt hast, von daher wirst du nicht alleine sein. Also Ja. Wenn du nicht auftauchst, schicke ich meine Bodyguards zu dir und die werden dich dann höchstpersönlich bei deiner Reise begleiten."
Dann fiel es mir ein. Mein Teuflischer Plan. Mein Vater besitzt in Dubai einen großen Safe, indem jede Menge Kohle steckt. Wenn ich mir davon Siebenhundert stibitzen würde, wären die Schulden an James beglichen und ich könnte ein Normales Leben führen.
,,Okay. Ich werde kommen."
,,Mit einem Date, verstanden?", fügte er hinzu.
,,Mit einem Date."

Sierra

,,Komm schon Sierra, ich habe ihm nichts erzählt, wieso glaubst du mir nicht?", sagte Rosie, während sie auf dem Nebensitz saß.
,,Hör mal Rosie, ich will dir glauben, wirklich. Doch seit der Vergewaltigung, kann ich einfach keinem mehr vertrauen."
Sie sah zu Boden.
Sichtlich verletzt, mit den Gedanken, ich würde ihr nicht glauben.
Tief im inneren wusste ich, sie sagte mir die Wahrheit, doch die Angst, angelogen zu werden, prägte mich.
,,Wollen wir zu mir und versuchen es zu klären?", versuchte es Rosie, in der Hoffnung, ich würde zusagen. Ihre Augen funkelten mich an und ich wusste, ich könnte das Angebot nicht abschlagen.
,,In Ordnung."
Als wir bei ihr ankamen, war das erste was ich Tat, mich auf ihrer Couch niederzulassen und ihren Fernseher anzuschalten. Ich drückte mich durch alle Sender durch, fand jedoch nur Shopping Kanäle oder etwas über Mode. Öde.
,,Wie viele Zuckerwürfel?"
,,Zwei."
Sie saß sich zu mir auf die Couch und reichte mir meine Tasse.
,,Weißt du.. Ich hätte dir nie geglaubt wenn du gesagt hättest wir werden nächstes Jahr etwas erleben.", sagte ich, während ich einen heißen Schluck meines Kaffee's nahm.
,,Ich auch nicht."
Wir sahen uns in die Augen, womöglich das gleiche denkend.
,,Es ist nicht so wie ich es mir vorgestellt hatte, um ehrlich zu sein."

André

Ich wusste es war Riskant, eine andere Möglichkeit, hatte ich jedoch nicht.
James wollte das Geld innerhalb zwei Wochen und dies war meine einzige Chance, die Schulden zu begleichen.
Doch ein Problem würde es da noch geben..
Ich brauchte ein Date.
Ich hatte an Sierra gedacht, doch mit alle dem, was geschehen war, denke ich nicht, dass sie Zusagen würde. Vor allem nicht bei einer Zeremonie.
Ich brauchte dringend jemanden, mit einer Gewissen Dummheit, um mich unauffällig verdrücken zu können.
Doch wen?
Dann fiel es mir ein.
Das Club Mädchen, mit dem ich einst Spaß hatte, hatte mir am Abend als wir Sex hatten ihre Telefonnummer zugedrückt. Sie wäre die perfekte Wahl.
Sie wäre dumm und würde so nicht merken, dass ich verschwinden würde.
Ich würde heimlich in das Büro meines Vaters einbrechen und das Geld stehlen.
Ich wühlte in meiner Jackentasche verzweifelt nach dem Zettel, den sie mir gab und fand ihn letztendlich.
Ich wählte ihre Nummer und sie hob direkt ab.
,,Riley Jenkins, wer ist da?"
,,Uhm Hey ich bin es, André, weißt du noch?"
Für einige Sekunden war Funkstille und ich dachte allmählich sie sei zu dumm um zu verstehen, dass ich der Typ vom Club war.
,,Ich bin der Junge, mit dem du im Club Sex hattest."
,,Wow. Welcher?"
Toll. Jetzt hatte ich auch noch eine Schlampe am Apparat. Egal. Eh nur für ein Date.
,,Du wolltest mich kennenlernen und hast mir deine Nummer gegeben."
,,Jetzt erinnere ich mich. Der Sexy Billionärs Sohn. Was willst du denn, wenn ich Fragen darf?", sie begann zu kichern und ich konnte mir schon bildlich vorstellen, wie sie sich freute und dachte, ich würde wirklich etwas von ihr wollen.
,,Ich würde dich gerne als mein Date bei der Zeremonie meines Vaters mitnehmen. Die Zeremonie findet in Dubai statt."

Sierra

Müde und erschöpft erwachte ich auf Rosie's Couch. Ich musste wohl eingeschlafen sein, denn als ich auf die Uhr sah, zeigte diese siebzehn Uhr.
,,Rosie?", keine Antwort.
Ich lief durch ihre Wohnung, konnte sie jedoch nirgends finden. Ließ sie mich jetzt ernsthaft alleine in ihrer Wohnung zurück?
Gerade als ich ins Bad gehen wollte, um mein Gesicht zu waschen, klingelte mein Telefon und Rosie's Name erschien auf dem Display.
,,Rosie? Wo bist du?"
,,Tut mir leid, ich wollte noch kurz zum Bäcker."
Zwanzig Minuten später saßen wir am Esstisch und aßen Brote mit aufstrich.
,,Findest du es nicht komisch das André sich gar nicht mehr gemeldet hat?", fragte Rosie und biss einmal an ihrem Brot ab.
,,Ich weiß nicht.. Gestern ist ein Älterer Herr erschienen, seitdem ist er so kalt zu mir."
Ich zuckte mit den Schultern und nahm einen Schluck aus meinem Pfeffer-Minz Tee.
,,Sierra.. Wie geht es dir eigentlich mit all dem was geschehen ist?"
Diese Frage kam so unerwartet, dennoch so in sanfter Versuchung formuliert.
,,Naja.. Es ist schwer zu verarbeiten aber ich denke, es wird möglich sein. Ich möchte nur das dieses Gott verdammte Video gelöscht wird und Arthur bestraft wird, für das, was er getan hat. Doch wir haben Arthur schon seit Tagen nicht mehr in der Schule gesehen."
Sie sah mich ehrgeizig an und lächelte breit.
,,Glaub mir Sierra. Wir werden dieses Video noch löschen und Arthur für das Bezahlen lassen, das er dir angetan hat, auch wenn es das letzte ist, das wir tun werden."

André

Ich glaubs nicht. Jetzt wollte sich diese Schlampe auch noch mit mir an einer Bar treffen.
Ihre begründung war "ich kenne dich noch nicht gut genug um mit dir nach Dubai zu fliegen".
Sie schläft mit jedem aber findet es gefährlich, auf ein Date nach Dubai zu gehen? Vielleicht sollte sie sich mal lieber vor Geschlechtskrankheiten fürchten, als vor einem Date.
Jetzt musste ich auch noch so tun als würde ich sie mögen. Für was? Für ein einziges Date, das in Dubai stattfinden wird. Danach würde ich sie doch sowieso abservieren.
,,Hey, süßer."
Da saß sie. Auf einem Stuhl in einem Kleid, dass noch knapp ihre Brust und ihren Arsch bedeckte. Normalerweise machte mich sowas direkt heiß, doch dieses Mal war es nicht so und das bereitete mir Sorge.
Ich setzte mich neben sie an den Tisch, woraufhin sie lächelte und ihren Ausschnitt tiefer drängte.
In mir regelte sich jedoch nichts. Kein einziges verlangen, keine Erregung, einfach keine Emotionen.
,,Freut mich, dass du dich gemeldet hast, süßer. Ich bin Riley.", sie streckte ihre Hand aus, beugte sich jedoch mit Absicht nach vorne, sodass ihre halbe Brust raussprang. Erneut kein Gefühl.
Ich wusste, ich musste sie überzeugen, damit sie mitkommen würde, also ließ ich meinen Charm freien Lauf.
Doch ich ertappte mich oft bei dem Gedanken, wie es wäre, wenn Sierra, statt dieser Schlampe, gegenüber von mir sitzen würde. In dem gleichen Kleid, dass sie an unserem Date trug. Das Schwarze wunderschöne Kleid, dass all ihre Kurven betonte, ihre Sanduhr Figur zum Ausdruck brachte und nicht zu vergessen ihre Lache..
Würde ich dann immer noch meinen Charm spielen lassen oder einfach der sein, der ich wirklich bin?
Der sein, der ich sein möchte?
Ich schätze das werde ich nie wirklich herausfinden können.

Baby Don't hurt meWhere stories live. Discover now