Kapitel 10

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Sierra

Als ich heute morgen endlich Rosie fand, war das erste was ich tat, zu ihr zu rennen und sie einmal fest zu umarmen. Dies war alles so viel für mich.
,,Alles in Ordnung, Sierra?"
Ich sah zu ihr hoch, strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr und schluckte einmal.
,,Ja, ich hatte dich nur nirgends finden können."
Sie lächelte und zog mich noch einmal in eine tiefe, feste Umarmung.
,,Was ist los Sierra? Ich kenne dich schon seid wir klein sind, etwas muss vorgefallen sein."
Und so erzählte ich ihr alles.
Sie war sichtlich geschockt, hatte jedoch Einsicht auf dies, was geschehen war.
,,Dieses Arschloch! Er hätte nicht so mit dir umgehen sollen, schon gar nicht als du mit ihm zum Krankenhaus gefahren bist!"
,,Und nicht zu vergessen das mit Arthur.", gab ich hinzu.
,,Und wer ist Arthur jetzt nochmal?", fragte sie überlegend.
,,Hat jemand meinen Namen gesagt?", erfasste mich eine tiefe männliche Stimme, woraufhin ich mich sofort umdrehte und ihn breit lächelnd sah.
,,Ich bin Arthur, Arthur Hill.", sagte er und reichte Rosie seine Hand, die sie daraufhin skeptisch annahm.
,,Wow. André hat dich wirklich schlimm zusammengeschlagen.", sagte Rosie, mit dem Blicke zu seinem Gips an der Nase.
,,Dieser Bastard. Er hat es verdient von der Schule verwiesen zu werden."
Warte was? Sagte Arthur gerade verwiesen??
,,Was meinst du mit verwiesen, Arthur?"
Arthur drehte sich zu mich und legte seine Hand auf meine Schulter.
,,Er hat es verdient, Sierra. Siehst du denn nicht was er mir angetan hat?"
Tief im inneren wusste ich, dass Arthur recht hatte, das André ihn nicht hätte verprügeln sollen, doch ich konnte nicht anders, als Mitleid zu empfinden.
Er war der Neue gewesen, und das nicht aus Spaß. Etwas muss vorgefallen sein, so wie Arthur sagte, die Prügelei war nichts hingegen der Sache gewesen, die er an seinem Alten College getan hatte.
Ich nickte nur stumm und zog Rosie am Arm zum nächsten Kurs den wir hatten.
,,Ich finde Arthur etwas verdächtig, wenn du mich fragst.", sagte Rosie und sah noch einmal nach hinten zu Arthur, der sich selbstbewusst am Spind stützte.
,,Nein finde ich nicht, er wirkt so.."
Rosie sah zu mir, verdrehte ihre Augen und vollendete meinen Satz.
,,Unschuldig, Süß?"
Ich merkte wie ich leicht rot wurde, woraufhin Rosie besorgt zu mir blickte.
,,Sierra, ich meine es ernst. Er wirkt nicht vertrauenswürdig. Etwas ist faul an ihm."
Ich konnte nicht Antworten, denn bevor ich es tat, klingelte die Glocke.

André

Nachdem ich das hatte was ich wollte, verließ ich den Club direkt. Das Mädchen jedoch, wollte dass ich bleibe.
Ich hatte ihr mehrmals erklärt, dass dies nur ein One-Night-Stand für mich gewesen ist. Sie verstand das aber nicht, sagte mir, wir sollten uns kennenlernen.
Dann wurde es mir zu blöd und ich wollte den Club verlassen. Als sie das merkte, steckte sie mir einen Zettel zu und zwinkerte.
,,Falls du es dir anders überlegst."
Zu Hause angekommen Duschte ich, putzte mir die Zähne und legte mich ins Bett. Das einzige an das ich denken konnte war Sierra.
Ich hatte Angst sie zu verlieren, vor allem an Arthur. Der Typ war ein Psycho, sie wusste doch kaum wie er wirklich war. Einer der Gründe weshalb ich wollte dass er von Sierra Abstand hielt.
Seine Letzte Freundin musste, auf Grund von ihm, in eine Psychiatrische Anstalt eingewiesen werden.
Ich konnte mich nicht genau erinnern wie sie hieß. Ich meine, ihr Name begann mit einem R.

7:00

Es ist Sieben uhr und ich hatte kein Auge zu bekommen. In meinem Kopf spielten sich sämtliche Szenarien zwischen Sierra und Arthur ab, wie er ihr Dinge von mir erzählt, darüber lacht, Lügen erfindet.
Ich muss mit ihr reden. Dringend!
Doch wie? Ich hatte keine Adresse, keine Telefonnummer, außerdem wurde ich von dem College verwiesen. Ich habe keine Möglichkeit mit ihr in Kontakt zu treten. Außer... Ich würde zum College gehen, was mir jedoch verboten wurde.
Naaahhh seit wann halte ich mich, André Moreau, an die Regeln?

Sierra

Im Unterricht war alles merkwürdig still ohne André.
Der Lehrer begann mit dem Unterricht, erklärte uns wie ein Gehirn aufgebaut war, was meiner Meinung nach Stoff der neunten Klasse ist.
Dennoch meldete ich mich bei den Dingen, für die ich die Antwort wusste.
Wir sahen uns einen kleinen Film über das Gehirn an und bekamen daraufhin Aufgaben, die wir ausfüllen mussten.
,,Das Gehirn ist einer der Wichtigsten Organe unseres Körpers. Ohne diesen wären wir so, wie Feuer unter Wasser."
,,Psst." Unauffällig sah ich eine Reihe hinter mich, Rosie. Da es in diesem Raum nur Einzel Tische gab, war Rosie gezwungen sich hinter mich zusetzen.
,,Psst!"
,,Ugh, was denn?"
Ohne etwas zu sagen drückte sie mir einen kleinen Zettel in die Hand, auf den mein Name stand, und zwinkerte mir zu.
Ich öffnete diesen und sah nur eine Adresse mit einem Kleinen Text darunter.

*Hardford Street 34, Sofort! Es ist wichtig.*

Verwirrt drehte ich mich zu Rosie um.
,,Von wem ist das?", flüsterte ich beinahe heißer, woraufhin sie nur die Schultern zuckte und zurück antwortete.
,,Keine Ahnung, habe ihn einfach bekommen, mit der Aussage, ich solle es an dir weiterleiten."
Komisch. Mein Gefühl sagte mir, ich solle da nicht hingehen, konnte aber nicht anders und wieder einmal übernahm die Neugier die Kontrolle.
,,Mr. Miles, dürfte ich kurz auf die Toilette?"

....

An meinem roten Honda angekommen, fuhr ich zur Adresse, die auf dem Zettel stand. Ich wusste es wäre sehr Riskant, sich während der Schulzeit rauszuschleichen, leugne aber nicht, dass es ein wenig aufregend ist. Schließlich machte ich das zum ersten mal.
Die Adresse führte mich zu einem Riesigen Haus, dreimal so groß wie meine Mietwohnung und so Antik, meiner Meinung nach.
Das Haus bestand aus grauen Ziegelsteinen und sah so aus, als hätte es ein Vermögen gekostet. Eines war klar.
Nur ein wohlhabender Mensch könnte sich sowas leisten.
Mit wackeligen Beinen trat ich vor die Haustür und untersuchte noch einmal den Zettel, um sicher zu sein, ich hätte mich nicht verfahren.
Kaum wollte ich anklopfen, da öffnete sich die Tür schon automatisch und mit dieser Person, hätte ich als letztes gerechnet.
,,Arthur? Müsstest du nicht in deinem Kurs sein?"
,,Ich dachte wir könnten Zeit zusammen verbringen."
Verwirrend sah ich ihn an.
,,Auf dem Zettel stand es sei wichtig."
Er lächelte und trat mir einpaar Schritte näher.
,,Mit dir Zeit zu verbringen ist wichtig, Süße."
Ich merkte wie meine Wangen sich rot Färbten.
,,F-Findest du?", stotterte ich.
,,Oh süße, du hast keine Ahnung."
Ich wusste nicht genau weshalb, doch dieses 'Süße' bewirkte etwas in mir.
So wie er es Aussprach, mit Leidenschaft, mit Verlangen.
,,Komm ruhig rein.", bat er mich, und ich trat in das Haus.
Ich wünschte ich hätte das nie getan, denn hätte ich gewusst was passieren würde, wäre ich ohne zu Zögern in mein Auto gestiegen und weggefahren.

Baby Don't hurt meWhere stories live. Discover now