»Potter und Evans« - (Jily...

By Gingerbelle_

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Hogwarts anno 1977 - Während Voldemort in der Zaubererwelt immer mehr Anhänger um sich schart, besucht die mu... More

Das, in welchem Potter plötzlich Schulsprecher ist
Das, in welchem ich Black an der Deckenlampe aufhänge
Das von Mäusefürzen und Siruptorten
Das von Kissenschlachten und einer dummen Glaskugel
Das, in welchem Dorcas vom Besen fällt.
Das, in welchem ich Potter (wieder einmal) eine Abfuhr erteile
Das, in welchem ich Potters Muskeln bewundere und dafür in den See falle.
Das, in welchem ich eine Party erlaube und Potter mich knuddelt
Das, in welchem Black mir Komplimente für meinen Hintern macht
Das, in welchem Remus Kuchen rumträgt und Marlene fast auf die Tanzfläche kotzt
Das, in welchem McGonagall uns einen Kopf kürzer macht

Das, in welchem Sirius Liegestützen und Push-ups macht

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By Gingerbelle_

„Ich bin Quidditchkapitän?", jubelte Dorcas und reckte triumphierend die Hände in die Luft.
Als sie mein Gesicht erblickte, nahm sie schuldbewusst die Hände wieder nach unten und grinste schief.

„Ups...sorry Lils. Aber hey, sieh's mal positiv. Ich kann Sirius jetzt Liegestützen machen lassen soviel du willst."
„Ja und ich darf mit Potter nachsitzen bis McGonagall in Rente geht. Ganz toll."
„Oder Squats!", während Dorcas immer noch der Idee nachhing, mit welcher grausamen Sportübung sie Rache an Sirius nehmen würde, strich mir Alice über den Rücken.

„Wird schon nicht so schlimm sein, Lily. Tut uns echt Leid, dass du den ganzen Ärger für die Party abbekommst. Nicht wahr, Marlene?"
Sie schielte zu meiner blonden Freundin, doch Marlene hatte ihren Kopf auf den Tisch gelegt und schien zu dösen.

„Nicht wahr, Marlene?", sagte Alice etwas lauter.
Marlene sabbert leicht auf ihren Teller und hörte nichts.
„Nicht wahr, Marlene?!", rief Alice nun und Marlenes Kopf schrak erschrocken in die Höhe.
„Ich bin wach.", sagte sie nicht ganz überzeugt. Leider schloss sie sich der falschen Unterhaltung an und stimmte lauthals Dorcas zu, die immer noch verschiedenste Foltermethoden für Sirius vor sich hinmurmelte.

„Push-ups! Tolle Idee!", gähnte Marlene und rieb sich kurz die Augen.

Dorcas freute sich über die Zustimmung und sah mich und Alice triumphierend an. „Das hat er jetzt davon, dass er Mary falsche Hoffnungen gemacht hat!

„Was?", ich sah zwischen Alice und Dorcas hin und her, „Was hab ich verpasst?"
Alice biss sich auf die Unterlippe: „Als James und du den Gemeinschaftsraum geputzt habt, sind wir frühstücken gegangen...und ja..."
Sie stockte und sah zu Dorcas.
Diese holte tief Luft.

„Ich mach's kurz und schmerzlos. Sirius hat am Gryffindortisch mit Jo rumgeknutscht, Mary hat's gesehen und ist mit Tränen in den Augen weggerannt. Alice ist ihr nach, aber sie möcht alleine sein..."

„Wer ist Jo?", Marlene hatte ihren Kopf wieder auf ihren Teller gelegt.
„Blond, klein. Gryffindor...fünftes Jahr?"
„Viertes glaube ich.", warf Alice ein.
„Ist das überhaupt legal?"

Dorcas zuckte mit den Schultern: „Jedenfalls ist Sirius ein Vollidiot und hat die fünfzig Liegestützen und hundert Push-ups verdient, die er heute beim Training machen wird."
Ich sah zu Alice: „Arme Mary. Sie war noch so glücklich heute morgen."

Ich kaute auf meiner Unterlippe. Mary war schon seit Jahren in Sirius verliebt gewesen und jedes Mal, wenn er eine neue Flamme angeschleppt hatte, hatte sie ein wenig Liebeskummer gehabt. Aber das war etwas ganz anderes.

Ich schnaubte laut.
„Jungs können solche Arschlöcher sein!"
„Können Mädels auch.", warf Marlene mit matter Stimme ein.
„Ja, aber das ist ja wirklich eine totale Scheiss-Aktion von Black!"

Zustimmendes Murmeln umgab mich. Frustriert biss ich in meinen Toast und kaute wütend darauf herum.

Als wir nach dem Frühstück in unseren Schlafsaal zurückkehrten, sass Mary auf ihrem Bett. Sie schniefte kurz als wir eintraten und sah dann mit verweinten Augen zu uns hoch. Ich lief sofort zu ihr und drückte sie leicht. „Oh Mary...das tut mir so Leid."
Mary schluchzte leicht und sah mich an, während ihr eine Träne über's Gesicht rollte. Marlene und Dorcas setzten sich neben uns und Alice strich Mary tröstend über den Rücken.

„Sirius ist einfach ein Vollidiot."

„Ein blöder Schleimbeutel."

„Ne, das ist Schnief...Snape!"

„Dann halt ein arroganter Schönling."

Mary schluchzte erstickt und strich sich mit der Hand über ihr Gesicht.
„Ich dachte wirklich, er mag mich. Bei Merlin, bin ich dumm!"

Wir verneinten diesen Satz alle und beteuerten immer wieder, wie toll sie sei und dass Black sich glücklich schätzen könnte, dass sie ihn überhaupt auch nur ansieht.
Nach einer halben Stunde, fünf Schokofröschen und drei Packungen gebrauchter Taschentücher ging's Mary dann ein wenig besser und sie konnte sogar über Dorcas Quidditchtrainings- alias SiriusBlackFolterungsplan lachen.

Trotzdem waren die nächsten zwei Tage nicht einfach. Mary weigerte sich, sich an den Gryffindortisch zu setzen, wenn da Black mit seiner blonden Fünftklässlerin (oder Viertklässlerin? Wir hatten es immer noch nicht herausgefunden...) sass und so verbrachten zumindest Mary und Ich einen Grossteil unserer Mittags- und Abendessen bei Frank und Alice am Hufflepufftisch.

Dienstagabend war besonders schlimm, denn Black sass mit seiner Flamme genau in Marys Blickwinkel und so starrte sie die ganze Zeit wütend Richtung Gryffindortisch und zerhexelte frustriert ihren Kartoffelauflauf. Alice und Ich taten unser Bestes um sie irgendwie abzulenken, aber nichts half.

Darum war ich ganz froh, als ich kurz vor sieben zu McGonagall zum Nachsitzen musste und eine Entschuldigung hatte, die wütende und verletzte Mary ihrem Schicksal zu überlassen.
Trotzdem hatte ich ein bisschen ein schlechtes Gewissen, als ich Alice und Frank einen schönen Abend wünschte und mich zwischen dem Hufflepuff- und dem Slytherintisch durchzwängte.

Kaum war ich aufgestanden, ertönte ein Rufen vom Slytherintisch, gerade so laut, dass ich es hörte, aber leise genug, damit es nicht bis zum Lehrertisch klang.

„Evans! Hat dich dein eigenes Haus verstossen, sodass du jetzt an einem anderen Tisch sitzen musst?"

„Sogar Gryffindor ist sich wohl inzwischen zu schade für Schlammblüter!!"

„Schlammblut! Bleib bloss weg von uns!"

Ich presste meine Lippen zusammen und lief stumm Richtung Ende des Tisches. Ich konnte nicht noch mehr Ärger bekommen. Trotzdem trafen die scharfen Worte ihr Ziel und ich merkte, wie sich in meinem Hals ein Kloß bildete.

Schnell hastete ich Richtung Ausgang der grossen Halle und die Flure entlang Richtung McGonagalls Klassenzimmer.

Als ich dort ankam, stand Potter schon brav  da und wartete. Als er mich sah, lächelte er etwas verlegen, sagte aber nichts. Seit ich ihn im Gemeinschaftsraum angeschrien hatte, hatte er mich tatsächlich in Ruhe gelassen und keinen Ton mehr zu mir gesagt. Seltsamerweise wünschte ich mir gerade nichts so sehr wie einen doofen Spruch von Potter, denn meine Augen füllten sich langsam mit Tränen. Das sah auch Potter, denn seine Augen weiteten sich leicht und er trat einen Schritt von der Wand weg.

„Lily? Ist alles in Ordnung? Ist es wegen dem Nachsitzen? Ich schwöre dir, ich sag' Professor McGonagall gleich, dass du nichts mit der Party zu tun hast, dann kannst du bestimmt gleich wieder gehen."

Ich musste leicht grinsen. Die Vorstellung, dass Potter glaubt ich würde wegen Nachsitzen in Tränen ausbrechen, amüsierte mich leicht.
„Das ist es nicht..."

Potter schaute mich stumm an.
Ich wich seinem Blick aus und wischte mir kurz mit dem Handrücken übers Gesicht.
Ich wurde leicht rot. Irgendwie war es mir gerade etwas unangenehm vor Potter zu weinen und ich versuchte meinen immer grösser werdenden Kloß im Hals zu überspielen.

„Mach einen von deinen idiotische Sprüchen...komm, irgendwas dummes..."

Potter schaute mich etwas verdattert an, fing dann aber leicht an zu lächeln.
„Würde es dich aufmuntern, wenn ich dir erzähle, dass Sirius seinen rechten Arm noch immer nicht heben kann, wegen Dorcas Quidditchtraining?"
Ich musste ein wenig schmunzeln. „Ein wenig."

Potter grinste etwas breiter: „Und dass er gestern in Zauberkunst nicht mal mehr einen Schwebezauber ausführen konnte, weil ihm sonst gefühlt der Arm abgefallen wär'?"
Mir entfuhr ein kleines Lachen, als ich mir den sonst so coolen Sirius Black mit einem starren rechten Arm vorstellte.

Ich verdrehte leicht die Augen. „Hat er aber auch verdient. Der „Herzensbrecher"."
Jetzt steckte Potter verlegen die Hände in seine Umhangstaschen.

„Wegen Mary?"
„Klar, wegen Mary."
„Ja...das versteh' ich. Remus und Ich haben Sirius schon..."

Doch er kam nicht weiter, denn McGonagall rauschte heran und öffnete mit einem Zauberstabschwenk die Klassenzimmertür.
„Ahja, Mr. Potter, Ms. Evans! Nur herein."

Während wir unsere Federn auspackten, um verschiedenste Briefe abzuschreiben, beugte ich mich zu Potter.
„Was habt ihr? Also Remus und du?"
„Wir haben Sirius schon gesagt, dass das eine doofe Aktion war. Aber er...mhm...er erinnert sich ehrlich gesagt kaum dran und...ja...nimmt es nicht ganz ernst.", flüsterte Potter zurück.
„Dieser Arsch."
Ich sah, wie Potter kurz mit sich rang, sich dann aber wieder zu mir beugte.
„Sirius ist kein Arsch...er..."

Kurze Pause.

„Er hatte es nicht immer leicht, weisst du. Gerade im Bezug auf...ja...Liebe zum Beispiel."

Ich wollte gerade zu einer schnippischen Antwort ansetzen, dass das gar nichts entschuldigt und dass er Black gar nicht erst verteidigen musste, aber etwas an Potters Blick liess mich meinen Mund wieder schliessen.
Stattdessen nickte ich nur leicht und schaute zu McGonagall, doch die suchte noch immer nach einigen Pergamenten.

Ich drehte mich wieder zu Potter.
„Aber er hat Mary schon sehr weh getan...und da hilft auch das nicht."
„Ich weiss. Tut mir Le..."
McGonagall räusperte sich und wir schreckten beide hoch.

Die nächsten zwei Stunden schrieben wir Briefe ab, steckten sie in Umschläge und beschrifteten sie. Meine Hand schmerzte irgendwann schrecklich und es wären zwei lange Stunden geworden, doch McGonagall verliess irgendwann den Raum, um die Korridore zu kontrollieren, sodass Potter und Ich uns ungestört unterhalten konnten.
Wir sprachen über die anstehende Verwandlungsprüfung, über Mary und Sirius, über Alice und Frank und über die Quidditchteams dieses Jahr.

Und ich musste schlussendlich zugeben, wenn Potter sich Mühe gab, konnte man sich wirklich gut mit ihm unterhalten. Am Ende des Nachsitzens dachte ich gar nicht mehr an die Worte der Slytherins, sondern unterdrückte ein Lachen, als McGonagall den Raum betrat.
„Ms Evans, Mr Potter...Sie dürfen gehen. Aber ohne Umwege zu ihrem Gemeinschaftsraum, wenn ich bitten darf! Ich sehe Sie morgen im Unterricht und nächste Woche erneut beim Nachsitzen!"

Schnell packte ich mein Federkiel zusammen.
„Schönen Abend noch, Professor!", sagten Potter und Ich im Chor und schlüpften aus dem Klassenzimmer.

Als wir Richtung Gemeinschaftsraum liefen, schwiegen wir, doch ich bemerkte, dass Potter ab und an einen Blick in meine Richtung warf. Irgendwie brachte mich das zum schmunzeln, doch ich unterdrückte es und tat so, als wäre ich mit meiner Umhängetasche beschäftigt.

„Caput leonis."
„So ist es.", antwortete die Frau in dem rosa Kleid auf dem Porträt mit gelangweilter Stimme.

Das Porträt der fetten Dame öffnete sich mich einem leisen Quietschen und das schummrige Licht des Gemeinschaftsraums schien durch das Porträtloch.

„Alter vor Schönheit.", witzelte Potter und trat einen Schritt zurück.
Ich schnitt eine Grimasse und stieg durch das Poträtloch.
Der Gemeinschaftsraum war beinahe leer, nur zwei Sechstklässlerinnen sassen noch in den Sesseln und schauten auf, als Potter und ich hereinkamen. Dann fingen sie leise an zu tuscheln.

Wir kamen an den Treppen an, die zu den Schlafsälen führten und ich drehte mich kurz zu Potter um.
Er fuhr sich durchs Haar und grinste mich schief an.
Ich grinste leicht zurück und wandte mich dann zum gehen.

„Schlaf gut.", sagte Potter und lief ebenfalls die Treppe zu seinem Schlafsaal hoch.

Ich blieb kurz stehen und sah mich nochmal um.

„Schlaf gut, James.", sagte ich langsam.
Sofort blieb Potter stehen und wandte sich um. Sein Grinsen wurde breiter und verschmitzter.

„Hast du mich gerade James genannt, Lily?"
Ich zog bloss die Augenbrauen hoch und stapfte die Treppe hoch.

„Gewöhn' dich bloss nicht dran, Potter."

Die Schlafsaaltüre schwang auf und schlug dann mit einem lauten Knall hinter mir zu.

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Halloooo!
Kleines Kapitel für euch :)
Wie immer freue ich mich über Votes, Kommis, Teilen, alles <3
Love Ruby

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