behind the screen

By 07nia11

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Tessas Leben ist alles andere als ein Traum. Ihr Vater trinkt und schlägt sie und ihre Stiefmutter behandelt... More

Verlosung!
Behind the Screen wird veröffentlicht!
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50 ★☆
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
Kapitel 60
Kapitel 61
Kapitel 62
Kapitel 63
Kapitel 64
Kapitel 65
Kapitel 66
Kapitel 67
Kapitel 68
Kapitel 69
Kapitel 70
Kapitel 71
Kapitel 72
Kapitel 73
Kapitel 74
Kapitel 75
Kapitel 76
Kapitel 77
Kapitel 78
Kapitel 79
Kapitel 80
Kapitel 81
Kapitel 82
Kapitel 83
Kapitel 84
Kapitel 85
Kapitel 86
Kapitel 87
Dankessagung
Zusatzkapiteeeeeeel
Zusatzkapitel (dieses Mal wirklich)
Zusatzkapitel 2
Veröffentlichungen und Co.

Kapitel 56

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By 07nia11

Als Dyan mich bat, mit ihm nach draußen zu kommen hatte ich mit allem gerechnet. Davon dass er mir befahl die Jogginghose noch in der nächsten Schulstunde zu holen, bis dass ich sie ihm ersetzen musste, weil er sich wieder zu einem Kindergartenjungen zurückentwickelt hatte und alles was ein Mädchen angefasst hatte als 'verseucht' ansah.

Aber garantiert nicht damit, dass er sich plötzlich zu mir herunter beugte und mich küsste. Und ganz sicher hatte ich auch nicht den elektrisierenden Schauer erwartet, der mir den Rücken herunterjagte und jede Stelle meines Körpers kribbeln ließ.

Selbst meine Fingerspitzen kitzelten derartig, das ich schon Angst hatte, sie würden gleich Funken sprühen.

Es gab nur ein einzigen Teil von mir der nicht kribbelte, sondern brannte. Und das waren meine Lippen, ja die mit Dyans zu verschmelzen drohten.

Selbst in dem Schockzustand, in dem sich mein Gehirn befand, konnte ich spüren wie zart sein Mund auf meinem lag und wie angenehm Wärme, die von ihm ausging, war.

Am liebsten hätte ich mich ganz nah an ihn gedrängt, um komplett von seinem Duft eingehüllt zu sein, und meine Hände in seinen Haaren vergraben.

Aber vielleicht war es auch gar nicht schlecht, dass weder mein Verstand noch mein Körper zu einer solchen Handlung fähig war.

Ich meine, es war immernoch Dyan, der mich gerade küsste. Dyan, der schon so viele andere Mädchen geküsst hatte... naja okay, es war ja nicht so als hätte ich zuvor nicht auch schon ein paar Mal einen Jungen geküsst, aber Dyan war dafür bekannt, die Frauen reihenweise ausgenutzt zu haben...

Aber so wie er auf einmal sanft seine Lippen zu bewegen begann, verstand ich vollkommen, weshalb jeder seiner Betthäschen auch nachdem er sie abserviert hatte, ihm wie ein treuer Dackel folgten.

Anscheinend sah er es als ein gutes Zeichen, dass ich ihm nicht sofort eine verpasst hatte und legte nun mutig eine Hand in meinen Nacken, um meinen Kopf leicht nach rechts zu neigen. Ich war mir allerdings nicht so ganz sicher, ob das nicht eher ein ganz schlechtes Omen dafür war, dass ich den Verstand verlor. Vor einer Woche hätte ich ihm jetzt kräftig in die Eier getreten und ihn derart zur Schnecke gemacht, dass ihm Hören und Sehen vergangen wäre. Und jetzt... jetzt wusste ich nicht mal ansatzweise was ich machen sollte. Die taffe unnahbare Tessa raushängen lassen oder mich diesem berauschendem Gefühl seiner Lippen hingeben?

Gefangen im Wirrwarr meiner Gefühle stand ich einfach weiter unbeweglich da und auch Dyan schien meine Salzsäulenhaltung so langsam auf den Keks zu gehen.

Langsam löste er sich von meinen Lippen. Nicht weit, noch immer schwebten sie nur verführerisch wenige Millimeter über meinen, aber trozdem fühlte ich einen kalten Luftzug und etwas in meinem Bauch fühlte sich plötzlich ganz schwer an.

In etwa so, wie wenn tausende Schmetterlinge auf einmal vom Himmel fallen?

Sein heißer Atem blies mir sachte ins Gesicht und ich spürte wie sein Daumen sanft meinen Hals streichelte. Sofort hatte ich an der Stelle eine Gänsehaut und da seine Lippen nicht mehr meine volle Konzentration beanspruchten, schien seine Hand nun meine Haut zu brandmarken.

Wieso war das Bedürfnis nur so groß, mich auf die zehen Spitzen zu stellen und die kleine Kluft zwischen uns wieder zu schließen?

Und wieso war die Hoffnung, er würde sich einfach wieder runterbeugen, so ohnmächtig stark, nachdem mir klar wurde, dass ich nicht in der Lage sein würde ihn von mir aus zu küssen?

Ein Teil von mir hätte mich am liebsten für diese dämlichen Gedanken in einen der vielen Spinte auf dem Flur eingeschlossen und mich darin vergammeln lassen, bis ich aufhörte so herumzuspinnen. Aber der andere Teil flehte Dyan laut los an und dieser war, im Moment zumindest, übermächtig.

"Komm schon Tessa", murmelte Dyan so nah bei mir, dass ich die Bewegung seiner Lippen schon fast spürte. "Ich weiß doch, dass du keine Schaufensterpuppe bist."

Sein Griff in meinem Nacken wurde stärker und im nächsten Moment presste sich sein Mund wieder auf meinen. Ich weiß nicht, welche Wirkung genau seine Worte auf mich hatten, aber auf jedenfall bewogen sie mich dazu auf ihn einzugehen und mit einem leisen Grummeln erwiderte ich seinen Kuss.

Es war kein ich -reiss-dir-gleich-die-Kleider-von-dem-Körper-Geknutsche aber als unschuldiges Gute-Nacht-Küsschen würde ich es auch nicht bezeichenen. Vor allem nicht, nachdem ich nach einigen Sekunden mit dem Rücken an die Spintwand gedrückt wurde.

Im Laufe unseres Kusses vergruben sich meine Hände ganz ohne mein Zutun in seinen Haaren und ich spürte wie sich auch seine zweite Hand auf meine Hüfte legte.

Zu sagen mein Geist wäre beflügelt wäre eine Untertreibung. Mein Verstand schien eher irgendwo unter der Decke zu hängen, so weit weg wie nur möglich von dem Tornado von Emotionen, der durch meinen Kopf wirbelte.

Und auch nachdem Dyan sich langsam wieder von mir löste und mich leicht atemlos zurück ließ war ich von jeglicher geistigen Aktivität befreit.

Verdammt! Was sollte ich denn jetzt sagen?

"Also wenn du willst wasche ich deine Jogginghose noch heute Nachmittag und bringe sie dir dann morgen mit."

Wenn ich mich selbst mit diesem jetzt-ehrlich?-Blick betrachten hätte können, hätte ich mich damit jetzt in Grund und Boden gestarrt!

Jetzt ehrlich Tessa?! Ihr küsst euch und du kommst wieder mit dieser verdammten Jogginghose an?! Vielleicht sollte ich nochmal auf die Option mit dem Spint zurück kommen und dadrin warten bis mein Gehirn wieder funktionstüchtig war.

Aber selbst wenn ich mich in einen der Schränke verkrichen hätte wollen, müsste ich erstmal an Dyan vorbei und irgendetwas sagte mir, dass er mich nicht einfach gehen lassen würde.

Wo wir aber gerade schon bei dem muskulösen, gelegentlich etwas bedrohlichen, heißem Badboy vor mir waren; der zog gerade eine Augenbraue in bester dein-ernst?-Manier hoch und schaffte es mich mit einer Mischung aus entnervtem Augenrollen und ... hm, ich würde es mal als Interesse interpretieren, zu mustern. Verlegen hielt ich seinem Blick stand und biss mir auf die Lippe, damit mir auch bloß nichts noch dümmeres herausrutschte!

Der verträumte Teil von mir, der noch immer etwas high von dem Kuss war, beschwor einer dieser Filmszenen in meinem Kopf herauf, in der ich mich nun wieder auf die Zehenspitzen stellen und den peinlichen Moment mit einem weiteren Kuss überbrücken würde.

Aber zumindest konnte ich inzwischen wieder rational genug denken um das, um Gottes Willen, NICHT zu tun!

Während wir uns immernoch gegenseitig anstarrten, er in dem Versuch mich dazu zu bringen noch etwas anderes zu sagen als meinen dämlichen Jogginghosen-Kommentar und ich stetig dagegen ankämpfend dem Drang genau das zu tun nachzugeben, began irgendwann sein rechter Mundwinkel zu zucken, bis er schließlich breit lächelte und in Gelächter ausbrach.

Verwirrt beobachtete ich ihn dabei wie er zur anderen Seite des Ganges taumelte und sich dabei vor Lachen den Bauch hielt.

"Wir... wir küssen uns und das erste was du fragst ist wann ich meine Jogginghose wieder haben will?", kichernd lehnte er sich gegenüber von mir an die Wand und wischte sich Lachtränchen aus den Augenwinkeln.

"Du bist eindeutig kein gewöhnliches Mädchen, Tessa Anderson."

Aha. Tja, freute mich wenn er das so witzig fand. Obwohl ich immernoch ziemlich durcheinander war und Dyans Lachflash, ähm, fragwürdig fand, konnte ich nicht verhindern, dass auch meine Mundwinkel sich nach oben zogen.

"Äh, ich denke mal dankschön?", ich räusperte mich und schaute verlegen zur Seite während Dyan  immernoch vereinzelt kicherte.

Genau als ich mich zusammenreissen wollte und mich dem unausweichlichem Gespräch stellen wollte, dass eigentlich gleich nach dem Kuss hätte folgen sollen, hörte ich das Lachen mehrerer Teenager im nächsten Flur, die ich nur zu gut kannte.

Schnell stellte ich mich kerzengerade hin und ging noch ein paar Schritte zur Seite, um den Abstand zwischen mir und Dyan etwas zu vergrößern. Keine Sekunde später bog die ganze Scharr, einschließlich Steven, um die Ecke und kamen auf uns zu.

Obwohl mein Kopf großteils damit beschäftigt war zu hoffen, dass niemand bemerkte wie mein Herz raste oder ein Anzeichen für das was gerade zwischen Dyan und mir passiert war, sah, fiel mir sofort auf, wie Ciara bei Steven untergeharkt an der Spitze der Gruppe lief und bei dem anscheinend sehr fesselnden Gespräch gar nicht merkte, wie sie von weiter hinten vom Muskelprotz unserer Schule mit Blicken aufgespießt wurde. Selbst wenn es keine beabsichtige Taktik war, so hatte es eindeutig die richtige Wirkung oder zumindest schien Marco jederzeit bereit zu sein nach vorne zu stürzen und die holde Prinzessin Ciara auf seine verlassene Burg zu entführen. Das sollte ich mir unbedingt merken, falls wir ihn später mal wieder aus seinem Loch locken wollten. Weshalb beeinflusste Eifersucht Jungs aber auch so derartig?

"Na ihr Turteltäubchen, seit ihr dann auch mal fertig mit eurem Gespräch?", rief Ben mit einem spöttischen Lächeln den Gang runter und auch wenn der Kosename nach nichts anderem als einer Blödelei klang wurde mir mit einem Schauder mal wieder klar, dass seinen eisblauen Augen nichts entging. Ich war bisher nur noch nicht zu einem Entschluss gekommen, ob ich ihn für diese Fähigkeit bewundern oder fürchten sollte.

Verunsichert schaute ich Ben entgegen und er erwiderte meinen Blick ohne mit der Wimper zu zucken.

"Klar, lasst uns los gehen. Tessa wie gesagt, du kannst die Hose so lange behalten wie du willst", antwortete Dyan auf die, glaube ich, eher rethorisch gemeinte Frage und stieß sich von der Wand ab.

Während er an mir vorbei auf die anderen zulief warf er mir ein Zwinkern zu und nachdem ich die Geste nach einigen Sekunden regestriert hatte und mich auch in Bewegung setzte, fing meine  Wut an zu brodeln. Am liebsten hätte ich mich auf ihn gestürzt und ihm die Augen ausgekratzt!

Was sollte dieses beschissene Zwinkern jetzt schon wieder bedeuten?! Ein hey-hab-dich-mit-dem-Kuss-nur-ärgern-wollen-Zwinkern? Oder ein das-bleibt-unser-kleines-Geheimnis-Zwinkern?

Wie automatisch hakte ich mich auf Stevens anderer Seite unter aber bekam kein einziges Wort mit, dass sie sprachen.

Naja aber schlussendlich machte es für mich keinen Unterschied, versuchte ich mich selbst zu beruhigen. Ich hatte weder vor irgendjemandem davon zu erzählen, falls er zweiteres meinte, noch mir irgendwas darauf einzubilden. Immerhin konnte man Dyans Kuss  fast mit einem Schild auf dem 'hey! Ich bin einfach zu haben' draufsteht gleichsetzen, also nicht wirklich etwas mit dem man prahlen sollte oder konnte, noch etwas auf das man Stolz sein konnte.

Ich wollte gerade den Gedankengang weiter führen, als ich heftig an meinem Arm zur Seite gerissen wurde und nach hinten stolperte.

Verwirrt blickte ich zu Steven der mich mit gerunzelter Stirn betrachtete und erst nach einem kurzen Moment fiel mir auf, dass ich fast gegen eine Wand gelaufen wäre, wenn er mich nicht zur Seite gezerrt hätte.

Natürlich war mein Debakel bei den anderen nicht unbemerkt geblieben, sodass die ganze Gruppe im Gang stehen blieb und mich mehr oder weniger verwundert beziehungsweise interessiert musterte. Ich weiß ja nicht, aber irgendwie fehlten mir heute einfach zu oft die Worte, weshalb mir auch nichts einfallsreicheres einfiel, als ein leises: "Ups".

Und mal wieder herrschten einige Sekunden peinliches schweigen, bevor (er sei heilig gesprochen!) Steven kopfschüttelnd anfing tadelnd mit der Zunge zu schnalzen.

"Ich weiß ja nicht Tessa, aber solangsam bekomme ich das Gefühl du läufst gerne gegen Wände und derartiges. Erst die Cafetariatür und jetzt das. Soll ich dich lieber wieder Huckepack nehmen?"

Auch wenn ich ihm lieber dankbar um den Hals gefallen wäre, für den stichelnden Kommentar, der von der mehr als peinlichen Situation ablenkte, verzog ich eine beleidigte Schnute.

"Willst du damit etwa andeuten das ich nicht im stande dazu bin alleine einen Flur entlang zu laufen?"

Grinsend hob er beide Hände. "Hey! Das habe ich niemals gesagt. Aber jetzt wo du es ausgesprochen hast..."

Gespielt entrüstet schlug ich ihm auf den Arm. "Jetzt reichts aber! Los! Du hast es dir  selbst eingebrockt, dass du mich jetzt den restlichen Tag durch die Gegend tragen darfst!"

Gepeinigt stöhnte er auf und murmelte leise:"Darfst..."

Der sarkastische Tonfall war nicht zu überhören und auch wenn ich mir das Grinsen kaum verkneifen konnte, spielte ich weiter auf entsetzt und sprang ihn von der Seite an.

"Ja! DARFST! Soll ich dir das Wort noch buchstabieren? Es ist ja wohl eine Ehre auch nur in meiner Nähe sein zu dürfen!"

Ich verstrubbelte ihm seine schwarzen Haare während er unter meinem Gewicht leicht schwankte. Oder sich doch eher vor Lachen schüttelte und auch ich grinste belustigt. Mein Gott, Steven war erst einen Tag auf der Schule und schon jetzt wollte ich es mir nicht mehr ohne ihn vorstellen.

Unsere kleine Rangelei, die entstand als er versuchte mich von sich runter zu bekommen, wurde jäh von der Schulklingel unterbrochen, die die Schüler wieder in die Folterräume trieb.

"Ihr zwei Spaßvögel kommt jetzt mal mit mir. Wir haben Kunst und Tessa du wießt doch wie Mrs. Larickson ist wenn man zu spät kommt", nörgelte Ciara und legte jedem von uns eine Hand in den Rücken, um uns vorwärts zu schieben.

Auch die Jungs setzten sich in Bewegung, allerdings mussten sie in einen anderen Flügel als wir und bogen deswegen am nächsten Gang rechts ab.

Steven und ich pieksten uns immernoch gegenseitig in die Seiten und ich war gerade dabei misstrauisch seine Hände zu beobachten, als ich merkte wie einer von ihnen haarscharf an mir vorbei ging. Aufgeschreckt schaute ich nach oben und sah gerade noch wie Dyan mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck sich nach vorne drehte und damit mir den Rücken zu. Hatte er das mit Absicht gemacht?

Abgelenkt bekam ich Stevens nächsten Angriff natürlich nicht mit, sodass dieser voll ins Schwarze traf.

Meine Rache schmiedend wandt ich mich wieder meinem Freund zu und zwang mich selbst nicht mehr darüber nachzudenken. Egal was da vorhin passiert war, Dyan und ich würden es noch früh genug klären.

Ich wusste gar nicht wie amüsant Schule sein konnte, wenn man die ganze Zeit mit Freunden herumalberte. Jedenfalls hatten Steven, Ciara und ich in der Doppeltstunde Kunst einen heiden Spaß, auch wenn wir deswegen beinahe aus dem Unterricht geschmissen wurden. Die nächsten zwei Stunden durfte ich mich dann mal wieder alleine durch Sozialkunde und Geschichte quälen. Aber alles Leiden hat sein Ende und so durfte ich schließlich endlich nach Hause.

Auf dem Parkplatz hatten sich die üblichen Verdächtigen mal wieder um mein Baby versammelt und der stolze Besitzer des weißen R8s lehnte lässig plaudernd am Türrahmen.

Lächelnd ging ich auf die Gruppe zu und wurde mir mal wieder darüber bewusst wie Paradox das alles war. Meine Güte, die Jungs, die ich bis vor einer Woche noch als meine Erzfeinde angesehen hatte waren ... waren meine Freunde geworden!

Mir stockte kurz der Atem, bei der großen Bedeutung dieses Wortes. Konnte man wirklich sagen, dass wir Freunde waren? Immerhin wusste ich so gut wie gar nichts über Ben, Seth, Marco oder Cole. Ja selbst meine Informationen über Dan waren veraltet und die einzige Verbundenheit gegen über ihnen bestand aus Dyan und Ciara. Trotzdem... jemanden der so nah an etwas wie einen Freund herankam hatte ich auf dieser Schule noch nie gehabt und jetzt waren es ein ganzer Haufen (meistens) liebenswürdiger Idioten.

Ich stellte mich neben Ciara in den Halbkreis den wir um ihren Bruder gebildet hatten, mit einem aufgewühltem Gefühl im Bauch. Keiner von ihnen hatte auch nur die geringste Ahnung wie seltsam es für mich war in diesen Kreis HINEINZUPASSEN. Normaler Weise hatte ich mich mit Absicht immer abseits von allem gehalten.

"Hey Tessa! Wir kommen dich nachher mit den andern im Dinnertime besuchen, also stell am Besten schonmal eine riesen Portion Pommes zur Seite", sagte Seth, zwischen den und Ciara ich mich gequetscht hatte und gab mir einen spielerischen Stoß in die Seite.

"Na da freue ich mich schon", antwortete ich mit einem Augenrollen und einem Zwinkern, um zu zeigen das meine Worte nicht ernstgemeint waren. Am Besten ich stellte auch noch ein paar Burger und Pizzen zur Seite, so verfressen die Jungs waren.

"Ja, ich komme auch vorbei, also hast du wirklich einen Grund dich zu freuen", kam es prompt von Steven der neben Cole, der wie immer ein Mädchen im Arm hatte, und ein paar der Bitches stand. Zu meinem Leidwesen war auch Stefanie mit von der Partie. "Mein Bruder hat mir gerade geschrieben, dass er jetzt an der Uni fertig ist und nachdem wir uns schon so lange nicht mehr gesehen haben, meinte er ich solle einfach zum Dinnertime kommen. Anscheinend will er mir auch jemanden vorstellen", sagte er und runzelte zum Schluss die Stirn.

Ich konnte mir ein fettes Grinsen einfach nicht verkneifen, bei dem Gedanken, dass Henry seinem kleinen Bruder Amanda vorstellen wollte und wollte schon etwas dazu sagen, als mir Stefanie zuvor kam.

"Das ist ja cool. Ich denke ich komme nachher auch mal vorbei, vielleicht können wir dann zusammen eine Kleinigkeit essen, Stev? Ich darf dich doch Stev nennen oder?", sie klammerte sich mit einem versuchten Welpenblick an seinem Arm fest und schnurrte die Worte selbstsicher und auch wenn ich Steven hoch schätzte, glaubte ich, er würde wie jeder Junge auf den Ausschnitt, der ihm gerade zu ins Gesicht gestreckt wurde, anspringen.

Aber zu meiner Verwunderung drehte er sich vollkommen gelassen zu ihr um und begann jeden einzelnen Finger von ihr von seinem Arm zu lösen, während er in einem harschen Tonfall antwortete. "Nein. Nur meine Freunde dürfen mich bei einem Spitznamen nennen".

Sobald er sich von ihrem Griff befreit hatte wendete er ihr den Rücken zu. Eigentlich schade, so konnte er nicht wie ich sich hämisch über ihren geschockten Gesichtsausdruck freuen. Ach, und ich habe schon gedacht, ich wäre die einzige, die nicht nur Stefanies riesen Busen, sondern auch die Zicke hintendran sah. So gerne ich mir auch weiter heimlich zufrieden die Hände gerieben hätte, wie die Bösewichte immer in Filmen, wenn sie einen genialen Plan ausheckten, so fiel mir genau in diesem Moment siedend heiß ein, dass ich leider keine Zeit für so was hatte.

"Scheiße!", rief ich entgeistert aus und schlug mir gegen die Stirn. Mist! Was trödelte ich hier so lange herum?! Meine Schicht fing schon in guten einundhalb Stunden an und Kathrin lies es sich sicherlich nicht entgehen mir noch irgendeine Aufgabe aufzudrücken.

Hecktisch kramte ich meinen Autoschlüssel aus meiner Handtasche und drängte mich bereits durch die Gruppe durch auf mein Auto zu.

"Also ich freue mich auf jeden Besucher der meine Taschen mit Trinkgeld füllt, außer dir Stefanie. Sorry, aber ich kann mir deine Sprüche für den Rest des Tages wirklich ersparen. Ich bin dann auch mal weg. Bis nachher!"

Die wenigen, die gerade nicht in ein Gespräch vertieft waren, riefen mir einen Abschiedsgruß hinterher und am lautesten von allen konnte man Stefanies: "Du Schlampe!" hören.

Mein rechter Mundwinkel zog sich nach oben. Konnte ich nur zurück geben, Miststück.

Sooooo Kusskapitel 2.0 :D
Ich hoffe euch gefällt die Kussszene ich habe sowas noch nie geschrieben o.O also seit bitte nicht so streng♥♥
Ihr seit echt die besten xD so viel kommentare auf ein kapitel oder au h auf EINE STELLE hatte ich noch nie♡♡♡♡
Vielen dank für jeden einzelnen der kommentare und natürlich auch der votes und reads <3

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