»Potter und Evans« - (Jily...

By Gingerbelle_

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Hogwarts anno 1977 - Während Voldemort in der Zaubererwelt immer mehr Anhänger um sich schart, besucht die mu... More

Das, in welchem Potter plötzlich Schulsprecher ist
Das, in welchem ich Black an der Deckenlampe aufhänge
Das von Mäusefürzen und Siruptorten
Das von Kissenschlachten und einer dummen Glaskugel
Das, in welchem Dorcas vom Besen fällt.
Das, in welchem ich Potter (wieder einmal) eine Abfuhr erteile
Das, in welchem ich Potters Muskeln bewundere und dafür in den See falle.
Das, in welchem ich eine Party erlaube und Potter mich knuddelt
Das, in welchem Black mir Komplimente für meinen Hintern macht
Das, in welchem McGonagall uns einen Kopf kürzer macht
Das, in welchem Sirius Liegestützen und Push-ups macht

Das, in welchem Remus Kuchen rumträgt und Marlene fast auf die Tanzfläche kotzt

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By Gingerbelle_

I did it! Oh Gott, nach über fast 2 Jahren endlich mal wieder ein Jily-Kapitel! Ich hoffe, es gefällt euch, schreibt mir fleissig Kommentare, empfielt die Story euren Freunden und Verwandten und lasst ein wenig Liebe da (oder Kritik, dafür bin ich auch immer offen!)
Love Ruby


„Könnt ihr euch das vorstellen? Ich meine...was denkt er sich eigentlich? Er ist Schulsprecher. Wenn McGonagall das erfährt gibt es sooo Ärger!", ich liess mich auf mein Bett fallen und funkelte böse die Wand an.
Ein Seufzer ertönte und Mary liess sich neben mich fallen.

„Lils, schau, wir verstehen, dass du sauer bist, aber..."
„...diese Party ist wirklich eine echt tolle Idee!", Dorcas unterbrach Mary und schob mir versöhnlich einen Schokofrosch zu.
Ich schnaubte nur ungläubig und steckte mir einen Teil des Schokofrosches in den Mund.
„Und wie er hier rumstolziert. Mit dieser doofen Party. Das wird richtig ausarten, das sag ich euch"

Marlene liess sich neben mich auf's Bett plumpsen.
„Ach Lils, sei nicht so. Es ist doch Halloween. Und McGonagall wird nichts davon mitkriegen solange alle dicht halten."
Ich presste die Lippen zusammen.


„Na wie seh' ich aus?", Marlene drehte sich einmal im Kreis. Ich schaute von meinem Buch auf und musste leicht grinsen, als ich sie sah. Ihre blonden langen Haare hatte sie in grosse Korkenzieherlocken gedreht, sie trug ein kurzes blaues Kleid und auf ihrem Gesicht waren gemalte Risse aufgepinselt.
„Eine zerbrochene Puppe. Classy!", lachte ich leicht und zwinkerte ihr zu, „Du siehst toll aus, Marli!"

Sie lächelte triumphierend und fing weiter an, an ihren Locker rumzuzupfen, als Alice aus dem Bad kam.
„Alice!!!", schrie Marlene nun auf und erschreckte damit Mary, die gerade Lippenstift auftrug und deswegen ausrutschte.
„Marlene!", seufzte sie auf und rieb sich mit einem Taschentuch am Mundwinkel herum.
Marlene jedoch beachtete sie nicht weiter, sondern klatschte begeistert in die Hände und strahlte Alice an.
„Ich. Liebe. Es."

Alice grinste verlegen und zupfte an ihrem Hosenanzug herum: „Es ist schon ziemlich cool, danke Marli für die Hilfe."
„Als was gehen Frank und du jetzt nochmal? Mafiapaar?", Dorcas hüpfte auf einem Schuh herum und suchte den anderen.
Marlene stemmte die Hände in die Hüfte, während Alice bloss lachen musste.
„Sie gehen als Bonnie und Clyde, du Kostümbanausin! Sieht man doch."
„Jaja.", erwiderte Dorcas nur und kroch dann unter ihr Bett, wo sie den anderen Schuh zu fassen kriegte, „und was bist du nochmal, Mary?"
Mary verdrehte die Augen: „Ein Gryffindorcheerleader, hab ich doch schon gesagt."

Dorcas zuckte nur mit den Schultern: „Ich weiss immer noch nicht, was ein cherryleader ist...?"

„Chearleader!", rief ich von meinem Bett aus, bevor Mary antworten konnte, „So wie die Veelatänzerinnen an den Quidditchmeisterschaften, einfach mit anderen Kostümen und in der Muggelwelt. Aber auch nur hauptsächlich in Amerika."

Dorcas schien nicht sehr interessiert zu sein und kramte währenddessen in ihrer Kiste: „Ahja."
Ich verdrehte nur grinsend die Augen und warf ihr den Hexenhut zu, der neben meinem Bett lag: „Suchst du das?"
Dorcas grinste und fang den Hut auf: „Danke!"
„Gern!"

Mary seufzte auf: „Lily, willst du nicht doch mitkommen? Das wird bestimmt gut. Und du hättest doch ein Kostüm..."
Ich schüttelte stur den Kopf: „Ich geh' bestimmt nicht auf diese Party. Ich habe ein gutes Buch, Schokofrösche und Zuckermäuse. Mein Abend wird genauso toll wie eurer."
Marlene hob die Augenbrauen, sagte aber nichts und Alice lächelte mich an.

„Du kannst es dir den Abend durch ja auch noch überlegen. Vielleicht willst du ja auch nur kurz reinschauen."
„Vielleicht."

Meine Freundinnen beliessen es dabei und richteten weiter ihre Kostüme. Nach etwas mehr als einet halben Stunde hörte man schon Musik aus dem Gemeinschaftsraum und murmelnde Stimmen, die an unserem Schlafsaal vorbei liefen. Alice war schon los, da sie mit Frank verabredet war und Mary zog nochmal zum hundertsten Mal ihren Lippenstift nach.

„Mary komm schon!", quengelte Marlene, die mit Dorcas schon im Türrahmen stand.
Mary nickte kurz, doch machte nicht Anstalten sich zu erheben.
„Wir gehen schonmal.", sagte Dorcas schliesslich und wuschelte mir nochmal durchs Haar, „Bye Lils, hab einen schönen Abend. Und du musst unbedingt noch kommen, wenn du Lust hast."
Marlene nickte zustimmend und die beiden verschwanden im Flur.

Mary stand kurz danach auf und prüfte ihr Make-Up im Spiegel. Dann sah sie mich an.
„Seh ich gut aus?"
„Wunderschön!", versicherte ich ihr, „Wenn Black das heute nicht rafft, ist er einfach blind und dumm. Also dumm ist er ja schon ein wenig, aber er wär dann auf jeden Fall sehr sehr seeeehr dumm."

Mary drückte strahlend meine Hand und winkte mir dann zu. „Danke Lils. Bis dann, ja?"
„Viel Spass!", rief ich ihr hinterher, während die Tür zu unserem Schlafsaal zuknallte.


Ich biss von meinem Schokofrosch ab und schaute auf die Uhr. 10 vor 10. Mist, es waren noch keine zwei Stunden vergangen! Seufzend legte ich mein Buch beiseite und legte mich auf mein Kissen. Am liebsten wäre ich jetzt schlafen gegangen, aber an Schlaf war nicht zu denken, denn der Bass, welcher aus dem Gemeinschaftsraum dröhnte war unüberhörbar und mein Himmelbett bebte bei jedem Schlag. Ich seufzte erneut und rollte mich auf den Rücken.

Meine Gedanken schweiften unfreiwillig zu der Party.
Hätte ich doch gehen sollen? Was, wenn Black wieder mit einem Mädchen knutscht und Mary meinen Trost braucht? Oder wenn Marlene wieder zu viel trinkt?

Ich seufzte ein drittes Mal und dachte dann an Potter.

Was für ein Kostüm er wohl hatte?
Bestimmt etwas oberkörperfreies! Dieser Angeber konnte es doch nicht lassen, bei jeder sich bietenden Gelegenheit seine Muskeln zu präsentieren.

Ich schüttelte die Gedanken an Potter und seinen unverschämt guten Körper ab und setzte mich auf.

Vielleicht sollte ich mir doch ganz kurz etwas zu trinken holen?
Oder einen kleinen Snack?
Marlene hatte erzählt, dass es Kürbiskuchen geben sollte. Kürbiskuchen!

Mein Magen knurrte.
Ich stampfte einmal mit dem Bein auf.
Aber ich konnte nicht unverkleidet nach unten. Sogar die Erstklässler hatten sich Verkleidungen überlegt, das hatte ich gestern im Gemeinschaftsraum mitbekommen.
Ich seufzte und schlurfte dann langsam zu meinem Kleiderschrank.
Eigentlich wollten Marlene, Alice, Dorcas, Frank, Mary und Ich eine kleine private Fete in unserem Schlafsaal machen und dafür hatten wir uns schon Kostüme ausgesucht.
Ich war Rotkäppchen.
Nicht meine Idee. Marlenes!
Aber das Kostüm war ganz hübsch und etwas besseres hatte ich nicht. Ich band meine langen Haare kurzerhand zu zwei Zöpfen und schlüpfte in das Kleid.
Dann in meine hohen Winterstiefel, die ich sonst auch immer anhatte und trug ein wenig Make-Up auf.
So, das musste reichen.

Ich strich mein Kleid glatt, atmete kurz durch und öffnete dann die Tür zum Flur.
Sofort schallte mir Musik und ein Stimmengewirr entgegen.
Es war laut. Höllisch laut.
Hoffentlich hatten Potter und Remus die Lärmschutzzauber richtig gezaubert.
Ich lief die Treppen hinunter und öffnete die Tür zum Gemeinschaftsraum.

Ein Mädchen fiel mir entgegen. Erschrocken stolperte ich zurück, doch die blonde Gryffindor, die ich vom sehen her kannte, rappelte sich schon hoch und rannte schluchzend die Treppe hoch.
Ich guckte ihr verwirrt nach, doch da rannten schon zwei weitere Mädchen an mir vorbei und der Blondine hinterher.
„Jo, warte doch!", rief die eine und sie verschwanden in einem der Schlafsäle.
Ich schüttelte leicht den Kopf und schnaubte: „Oh wow, muss ja eine tolle Party sein."
Dann trat ich ins bunte Licht des Gemeinschaftsraums. Ich hatte noch gar nicht richtig Zeit mich umzusehen, als ich schon bestürmt wurde.

„LILY!", Alice kam Hand in Hand mit Frank auf mich zu. Die beiden waren wirklich ein hübsches Paar.
„LILY!", sagte Alice noch einmal strahlend und fasste mich am Handgelenk, „Ich wusste, dass du doch noch kommst!"
Ich lächelte leicht: „Ja, irgendwie hat mich die Neugier dann doch gepackt. Wie ist es so?"

Ich schaute mich langsam um. Es war wirklich die Hölle los. Die bequemen Sessel und Sofas wurden alle in eine Ecke geschoben und bildeten eine Art Sitzecke, wo viele ältere Schüler sassen und sich unterhielten oder...ja...rumknutschten.
Auf der anderen Seite stand ein riesiger ausgehölter Kürbis, der bist obenhin mit roter Flüssigkeit gefüllt war und in welchem einige jüngere Gryffindors herumplantschten. Daneben stand ein Holztisch, welcher als Bar diente und dahinter standen einige ältere Hufflepuffs und Gryffindors, die bunte Getränke zusammenmischten, im Gegenzug zu ein paar Knuts.
Im ganzen Raum waren Kürbisse verteilt, Skelette hingen von der Decke und sogar einige Geister konnte ich hier und da entdecken.In der Mitte war die Tanzfläche, wo sich Ravenclaws, Gryffindors, Hufflepuffs und sogar einige wenige Slytherins tummelten. Aus den Boxen schallte unverkennbare Klänge einer amerikanischen Zauberer-Rock-Band und in der Mitte hing eine grosse, glitzerne Discokugel.

Ich hielt nach Mary, Marlene, Dorcas oder Remus Ausschau, konnte sie aber nirgends entdecken.

Alice lachte: „Oh, es ist fantastisch! Nicht wahr, Frank?"
Frank grinste mich schief an: „Es mach wirklich Spass. Du musst den „Graue Dame" Cocktail probieren Lily, der ist wirklich super lecker!"

Ich grinste zurück und nickte. Allmählich besserte sich meine Laune ein wenig.
Ich folgte Alice und Frank durch den Raum, als ich von hinten angestossen wurde.

„EVANS!", wurde ich lauthals angebrüllt.
Und da sank meine Laune wieder.
„Black...", sagte ich, nicht annähernd begeistert und drehte mich um.
Da stand Black, breit grinsend und in einem riesigen Hot-Dog Kostüm!
Mir klappte der Mund auf.
Der Hot-Dog begann wieder zu sprechen.
„Evans, endlich bist du da! Dann kann James ja aufhören Trübsal zu blasen! Wie toll, dass du uns jetzt mit deiner Anwesenheit beglückst."
Ich hätte gerne etwas schnippisches erwidert, aber es blieb mir bei Blacks Anblick im Hals stecken.

Mein Mund verzog sich zu einem leichten Lachen, dann Grinsen, dann entfuhr mir ein leichtes Kichern und schlussendlich brach ich in Gelächter aus.
„Black!", prustete ich irgendwann, „Du hast nie besser ausgesehen!"
Black grinste daraufhin triumphierend: „Ich hab Lily Evans zum lachen gebracht. Mit meinem Kostüm! Wenn ich das eines Tages meinen Kindern erzähle!"
Dann beugte er mich grinsend zu mir herab: „Oh wenn du wüsstest Evans, dann würdest du noch mehr lachen!"

Jetzt war ich verwirrt.
Warum musste der Typ auch immer so in Rätseln sprechen?

„Alles klar Black.", sagte ich und zog die Augenbrauen hoch.

Dann drehte ich mich auf dem Absatz um und lief prompt in Remus rein, der mit einem Totenschädel in der Hand hinter mir stand.
„Remus!", sagte ich freudig und musste dann wieder lachen.
„Hamlet?"
Remus trug einen schwarzen Mantel, schwarze Stiefel, schwarz geschminkte Augenringe, ein glänzendes Schwert am Gürtel und wie schon gesagt, einen Totenschädel in der rechten Hand.
Sein Gesicht hellte sich auf: „Ja, Hamlet. Du bist die erste, die mein Kostüm erkennt!"
Ich grinste ihn an: „Die Zauberer und Hexen sind halt Banausen in der englischen Muggelliteratur."

Remus erwiderte mein Grinsen: „James, Sirius und Peter auf jeden Fall. Ich hab ihnen schon drei Mal mein Kostüm erklärt, sie verstehen's immer noch nicht. Und Sirius findet nur das mit dem Geist cool. Die ganzen psychologischen Überlegungen, die hinter der Person Hamlet stecken, will er einfach nicht..."
Ich unterbrach ihn: „Ich sehe das Problem!"

„Danke!", Remus klemmte sich den Totenschädel unter den Arm, „Schön, dass du hier bist. Marlene und Dorcas meinten, dass du vielleicht nicht kommst."
„Hab's mir anders überlegt.", sagte ich und legte den Kopf schief.
Remus lächelte mich an: „Ahja übrigens, tolles Kostüm. Rotkäppchen!"

Ich lachte: „Ich weiss, sehr orginell. Und um meiner Rolle gerecht zu werden, brauche ich jetzt Kuchen und Wein. Genauer gesagt: Kürbiskuchen und Elfenwein!"
Remus lachte: „Alles klar. Komm, ich lad' dich ein!"

Wir gingen zu der Holzbar, wo wir uns etwas zu trinken holten und ich schnappte mir von einem Tisch ein paar Lakritzschnapper und einen Kürbiskuchen. Dabei trafen wir auf Dorcas und Marlene.

„ICH WUSSTE ES!", Marlene stürmte auf mich zu und umarmte mich so heftig, dass ich kurz taumelte. In ihrem Atem konnte ich den Feuerwhiskey riechen und sie lallte leicht.
„Lily!", schrie sie mich durch die dröhnende Musik an, „Ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen kann! Komm, lass tanzen."
Sie zog mich durch die Menge Richtung Tanzfläche. Ich konnte gerade noch meinen Elfenwein austrinken, Remus meinen Kuchen in die Hand drücken und ihm und Dorcas einen entschuldigenden Blick zuwerfen, da stand ich schon inmitten von tanzenden Menschen und wurde von allen Seiten angestossen und hin und her geschubst.

Doch Marlenes gute Stimmung und ihre Beschwipstheit steckten mich an und so begann ich im Takt zu hüpfen und meine Haare hin und her zu schwingen, selbst wenn ich die Musik nicht sonderlich gut fand.

Nach etwa drei Liedern, nach denen wir komplett vollgeschwitzt waren, zwängten wir uns durch die Menge zurück zur Bar, wo Marlene einen hochgewachsenen Ravenclaw förmlich anschrie, er soll uns zwei Feuerwhiskeys geben.

„Marli, er ist nicht taub!", sagte ich grinsend und sah den Ravenclaw entschuldigend an.
Der grinste bloss zurück: „Aber hätte ja sein können! Hi Lily, hi Marlene!"
„Kennen wir uns?", fragte ich zurück und lächelte entschuldigend, „Sorry, du musst mir nochmal deinen Namen sagen!"

„Er is mit uns in ähhhh...Saubertränke!", schrie Marlene mich von der Seite an, „Das ist Louis, Lily Louis, Louis Lily!"
Sie machte eine wedelnde Handbewegung, die uns wohl einander vorstellen sollte und ich grinste Louis an und gab ihm die Hand.
„Hi! Tschuldige, dass ich dich nicht erkannt habe!"
„Kein Problem!", Louis drückte kurz meine Hand und deutet dann auf Marlene, die ihren Kopf auf den Tresen der improvisierten Bar gelegt hatte, „Soll ich dir ein Wasser für sie geben?"

Ich schüttelte nur kurz den Kopf und lachte: „Ihr geht's gut! Aber gib ihr keinen Feuerswhiskey mehr. Dafür zwei für mich gern!"
Ich kramte einige Knuts aus meiner Tasche und legte sie auf den Tresen.
„Danke dir Louis!"
„Bis dann Lily!"

Ich drehte mich gerade um und versuchte Marlene mit mir zu ziehen, als sich mir jemand in den Weg stellte.

„Evans, wie schön, dass du hier bist!"

„Potter.", sagte ich kurz angebunden und wollte mich an ihm vorbeidrängen, doch er lief mir nach.

„Schönes Kostüm. Rotkäppchen?"
Das überrumpelte mich jetzt.
Ich blieb verwirrt stehen und sah ihn an.
„Seit wann bist du ein Spezialist für Mugglemärchen?"

„Ich hab einige dunkle, mysteriöse Geheimnisse, Evans.", grinste mich Potter an.
„Ahja."
„Willst du nicht auch ein Kompliment zu meinem Kostüm aussprechen?"

Er trug einen lila Morgenmantel, passende Pantoffeln, einen Spitzhut, eine Halbmondbrille und einen langen weissen Bart.
Es war wirklich orginell, dass musste ich ihm lassen.

„Dumbledore?"

Er grinste mich an und ich musste widerwillig ein wenig schmunzeln.
„Okay, ist nicht schlecht.", gab ich zu.
Sein Grinsen wurde breiter und ein wenig triumphierend.

Ich musste ein wenig lächeln und streckte ihm einen Feuerwhiskey entgegen.
„Hier."
Potters Augen weiteten sich und er öffnete den Mund.
Ich glaube, jetzt hatte ich ihn völlig überrumpelt.
Was soll's?
Der Feuerwhiskey war eigentlich für Remus gewesen, aber ich war gut drauf und Potter hatte die Party schliesslich organisiert.

Ein wenig Anerkennung konnte ich mir da sogar für Potter, die Arroganz in Person abgewinnen.
Ich hielt ihm mein Glas entgegen und hob die Augenbrauen.
„Glückwunsch. Für eine gelungene Gryffindorparty! Ich bin überrascht, das du sogar Slytherins eingeladen hast."

Potter schloss seinen Mund wieder und beeilte sich mit mir anzustossen.
„Nunja, wir wollen nicht alle in dieselbe Schublade stecken. Leah zum Beispiel...", er deutete auf eine blonde Slytherin, die am Rande der Tanzfläche stand, „...ist schwer in Ordnung. Die Einzige, die uns nach den Quidditchmatches jeweils die Hand schüttelt."

Meine Augenbrauen verschwanden fast unter meinem Haaransatz: „Ich bin beeindruckt. James Potter hat Prinzipien."

Nun tauchte sein angeberhaftes Lächeln wieder auf und er zwinkerte mir zu: „Nunja, Evans...du würdest meinen Prinzipien auf jeden Fall entsprechen!"

Ich schnaufte auf und drehte mich um: „Gut und hiermit wäre die Konversation beendet. Schönen Abend noch, Potter!"

Ich drängte mich durch die Menge und sah mich nach bekannten Gesichtern um.
Potter rief mir etwas hinterher, doch ich ignorierte ihn.
Ich sah niemanden, abgesehen von Peter, der etwas einsam auf einem Sessel hockte und einen Piratenhut zwischen seinen Fingern drehte.

Ich lief zu ihm hin und lächelte leicht.
„Peter, hilfst du mir Remus und Dorcas zu finden?"
Peter sprang sofort auf und seine wässrigen Augen glänzten: „Klar, Lily!"

Wir schoben uns durch die Tanzenden und wenig später hatte Peter Dorcas, Alice, Frank und Remus entdeckt, die bei einer kauernden Marlene standen.

„Ich glaube, wir müssen sie bald mal ins Bett bringen.", sagte Dorcas und strich Marlene, die laut kicherte, über den Rücken. Ich sah sie verlegen an: „Ich habe sie vorher einfach an der Bar stehen lassen, aber ich musste einfach Potter entkommen."
Alice nickte: „Louis Arrington aus Ravenclaw hat sich um sie gekümmert! Ich bring sie jetzt kurz ins Bett, ja?"
Die zierliche Brünette hievte sich Marlenes Arm über ihre Schultern und redete ihr gut zu. Frank half ihr dabei.

Ich drehte mich zu Dorcas. „Wo ist Mary eigentlich?"
Auf Dorcas Gesicht erschient ein breites Grinsen: „Die hat sich einen Hot-Dog angelacht."
Ich brauchte kurz um diese Information zu verarbeiten. „Was?"
Dorcas drehte mich an den Schultern zu der Tanzfläche, wo tatsächlich Mary in ihrem Cheerleaderkostüm stand und wild mit Sirius Black rumknutschte. Er trug inzwischen schwarze Hose und Shirt und sein Hot-Dog Kostüm lag achtlos in einer Ecke.

Ich schrie kurz auf und packte Dorcas am Arm: „Bei Merlin."
Dorcas grinste zurück. „Ich weiss."
Ich lachte leicht: „Ich find's auch bisschen ekelhaft, weil es Black ist, aber...schön für Mary!"

Inzwischen hatte Alice sich mit einer schwankenden Marlene auf den Weg zu unseren Schlafsälen gemacht und es waren nur noch Remus, Dorcas, Frank und Ich.

„Braucht Alice Hilfe?", fragte Dorcas Frank, doch der schüttelte nur den Kopf.
„Ne, ich glaube das passt schon. Marlene schien auch echt nicht abgeneigt zu sein, jetzt schlafen zu gehen!"

Ich nickte leicht und trank dann meinen Feuerwhiskey aus.
„Wie ist es? Wir holen uns alle noch was zu trinken und dann gehen wir tanzen?"

Remus nickte: „Find ich gut. Aber erst isst du bitte noch deinen Kuchen Lily, den ich hier seit Stunden in der Hand halte."
Ich grinste, nahm ihm meinen Kuchen ab und wir gingen in Richtung Bar.

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