Die Nachtigall

By sarahyxo

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Sie denkt sich ein Stück aus. Er ist neu an der Schule und kann zufälligerweise Schauspielern... Schicksal od... More

Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Epilog

Kapitel 3

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By sarahyxo

„ Morgen Mama!"

„ Morgen Joyce! Na gut geschlafen?"

„ Joa einigermaßen... Wann musst du los?"

„ Ich warte noch auf Violet und dann werde ich losfahren. Soll ich dich mitnehmen?"

„ Nein danke! Ich wollte heute laufen und auf dem Weg zur Schule Faye abholen."

„ Gute Idee! Frische Luft ist gesund. Soll ich dich dann wenigstens abholen?"

„ Nein,ich muss mit Alan noch zum Tanztraining. Heute werde ich nur laufen und auf den Beinen sein."

„ Tut dir bestimmt auch mal ganz gut."

„ Denke ich auch! Hast du mir auch Brote gemacht?"

„ Natürlich,so wie immer. Ich habe dir auch noch einen Apfel eingepackt und deinen Joghurt mit Müsli auch schon vorbereitet, wenn du noch Früchte reinmachen willst, dachte ich, wäre es dumm das alles schon einzupacken. Ah Violet, da bist du ja!"

„ Morgen!"

„ Pass auf, ich gehe noch mal auf die Toilette und dann können wir beide los ja?"

„ Alles klar."

Violet guckte mich an und ich sah schon in ihrem Gesichtsausdruck, dass sie überlegte ob sie etwas wegen gestern sagen oder es lassen sollte.Ich hingegen nahm ihr die Entscheidung ab, indem ich mein Essen einpackte, meinen Rucksack griff und und dann nachdem ich alles andere eingepackt und meine Schuhe angezogen hatte, das Haus verließ.

Nun lief ich diesen einsamen Weg also entlang und steuerte dann nach rechts und sah Faye schon vor ihrem Haus stehen und auf mich warten

„ Na!Alles okay, du siehst so sauer aus...?"

„ Mmh.Habe einen kleineren Streit mit Violet, aber wird schon wieder.Vorausgesetzt sie entschuldigt sich bei mir und zwar ordentlich."

„ Was hat sie gemacht?"

Ich erzählte ihr also bis ins kleinste Detail was gestern Abend in meinem Zimmer genau passiert ist. Aber, da ich ihr das mit Alan auch noch sagen wollte, kam ich nun auf das Thema zu sprechen.

„ Und ihr beiden tanzt jetzt zusammen?"

„ Na müssen wir ja, wegen dem Stück!"

„ Okay,aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es nicht beim tanzen bleiben wird."

„ Ist mir relativ egal, ich will nur, dass dieses Theaterstück ein voller Erfolg wird. Nicht mehr und nicht weniger! Welche Rolle Alan dabei in meinem richtigen Leben spielen wird, ist eine Sache, welche sich im Laufe der Zeit zeigen wird."

„ Alsobist du nicht ganz abgeneigt?"

„ Nein!Und jetzt halt bitte den Mund, da ist er nämlich. Da bei Remy undQuinn."

„ Gut,ich sage dazu jetzt nichts mehr, aber sei dir im klaren, dass ich irgendwann mit dir über das Thema in aller Ruhe reden werde!"

„ Überwelches Thema werdet ihr in Ruhe reden?"

„ Quinndu Arsch! Ich hab dir doch gesagt, dass wir zusammen laufen! Wo warstdu?"

„ Ichwollte mit Remy noch etwas für die Requisiten besorgen und deshalbsind wir früher los. Aber das habe ich dir geschrieben! Würdest duirgendwann in deinem Leben mal wieder auf dein Handy gucken?!"
„Irgendwann werde ich das sicherlich machen!"

„Geschwisterliebe?"

„ TotalJoyce!"

„ HeyJoyce, kann ich kurz mit dir reden?"

„ Jaklar."

Alanund ich gingen etwas an die Seite um etwas von den anderen getrenntreden zu können.

„ Wasgibt's denn?"

„ Wegendem Training heute..."

„ Gehtes doch nicht?"

„ Dochschon, aber ich kann leider nicht...."

„ Wieso?Ist was passiert?"

„ Nein,ich habe vergessen, dass ein Kumpel von mir noch vorbeikommen wollte.Tut mir leid, aber wir machen das dann einfach morgen..."

„ Morgenkann ich nicht, da muss ich selber lernen. Für den Wettbewerb!"

„ Okay,dann müssen wir das für die Woche ausfallen lassen. Aber mehr alsentschuldigen kann ich mich jetzt nicht."

„ Schonokay! So, ich muss los, denn immerhin geht der Unterricht gleichlos!"
„ Es tut mir leid!"

„ Jucktmich nicht Alan! Wenn dieses Stück in die Hose geht, weil du keineZeit hast, dann werde ich mehr als sauer sein! Und ein Tipp gebe ichdir. Wenn du nächstes mal lügen willst, versuch es mal ohne rot zuwerden und weniger zittern in der Stimme!"

„ Estut mir trotzdem leid Joyce..."

„ Lassstecken!"
Ich drehte mich um, sah in Remy sein besorgtes Gesichtund rannte direkt in seine Arme und hielt ihn einfach nur fest. Alleaus der Schule und meinem Freundeskreis wusste, dass wir nicht mehrals Beste Freunde sind, weshalb es auch total natürlich war, dassich mich so an ihn klammerte.

Remyhielt mich fest und redete ruhig auf mich ein, da ich wie eine Irrezitterte.

„ Heywas denn los Joyce?"

„ Alankann heute nicht, aber das ist nicht das Problem."

„ Wasdann?"

„ Ersagte, er hat vergessen, dass er sich mit einem Kumpel treffenwollte. Ich habe in seinem Gesicht aber schon gesehen, dass ergelogen hat. Ich will doch nur meine Eltern glücklich machen unddieses Stück ohne jegliche Probleme auf die Beine stellen..."

„ Pscht,es ist alles gut! Wir schaffen das! Wir alle zusammen, okay?!"
„Okay."

„ Duhast meinen Pulli total nass geheult!"
„ 'tschuldigung."

„ Schonokay. Ich habe noch ein Shirt unter."

„ Denkstdu wirklich wir schaffen das?"

„ Klar!"

Ichhob meinen Rucksack wieder auf und zusammen mit Quinn, Remy und Fayegingen wir zum Unterricht. Alan hingegen war wie durch Zauberhandverschwunden, auch als wir anfingen tauchte er nicht auf.

Dasverletzte mich innerlich so, dass ich schon überlegte Remy die Rollezu geben, aber ich kann nicht, nur weil er einmal nicht auftauchte,so eine riesige Konsequenz daraus ziehen. Vielleicht hat er aucheinfach nur einen schlechten Tag erwischt und kann im Moment keinenklaren Gedanken fassen.

„ Regdich bitte nicht unnötig auf, weil er nicht hier ist."

„ Ichrege mich nicht auf. Sauer sein bringt mir nichts, vielleicht hat ereinfach einen schlechten Tag erwischt und.. ach keine Ahnung, ichrufe ihn später an und frage was los war."

„ Machdas! Ich bin da wenn du mich brauchst!"

„ DankeFaye! Ich gehe kurz raus und rufe jetzt schon an, sagst du HerrnItonis ich bin kurz auf die Toilette, falls er fragen sollte?"

„ Klar!"

„ Danke!"

Ichschnappte mir mein Handy und ging nach draußen um dann in einerruhigen Ecke telefonieren zu können, aber natürlich nur wenn erabnimmt.

Esklingelte einmal, zweimal, dreimal und dann nahm er ab.

„ Ja?"

„ Alan,ist alles okay? Wo bist du verdammt?"
„ Mir ging es nicht sogut, ich bin nach Hause. Tut mir leid, ich kann jetzt nicht reden.Bis morgen in der Schule!"

„ Alan!"

Erantwortete nicht, nichts war mehr zu hören. Doch dann hörte ich nurein Tuten und da wurde mir klar, dass er aufgelegt hatte. Gut, heuteNachmittag würde ich alleine üben müssen und die nächsten Tagewohl auch. Nur leider kann ich heute nicht in den Tanzsaal, sondernmusste in den Park, wo eine große freie Fläche ist. Vielleicht istsie heute nicht besetzt und ich kann dort üben, was sehr gut wäre.

„ Ister ran gegangen?"

„ Ja,hat mich abgewimmelt. Das einzige was er gesagt hat, war das es ihmwohl nicht so gut ginge und er jetzt nicht reden könne. Irgendwasstimmt doch da ganz und gar nicht!"

„ Vielleichtsolltest du mal Quinn fragen. Wenn einer etwas zu Alan sagen kann,dann er."

„ Gutmache ich."

Alsosteuerte ich auf Quinn zu und sah ihn erwartungsvoll an.

„ Washast du Joyce?"

„ Wiesoist Alan nicht hier?"

„ KeineAhnung..."

„ Quinn,wenn einer hier was zu Alan sagen kann, dann du. Bitte!"

„ Esging ihm nicht gut, er hat sich übergeben. Mehr hat er mir nichtgeschrieben. Hier!"

Erhielt mir sein Handy hin und ich las mir den Chatverlauf in allerRuhe durch. Doch ich stellte fest, dass er wirklich die Wahrheitgesagt hatte, denn Alan hatte ihm nicht mehr gesagt, als mir ebenerst am Telefon.

„ Dumachst dir wirklich Sorgen um ihn, oder Joyce?"

„ Janatürlich mache ich das! Würde ich mir bei dir und jedem anderenauch machen, wenn er sich so benehmen würde!"

„ Okay,pass auf. Ich gehe heute nach dem ganzen hier bei ihm vorbei und sagedir dann morgen, oder später, was ich herausgefunden habe!"

„ Rufeinfach an, ich habe meinen Ton an. Außerdem kannst du auch jetztschon gerne gehen. Wir müssen eh nur noch aufräumen und deinenTeil, kann ich auch übernehmen. Fällt nicht auf."

„ Gut,danke!"

Quinnschnappte sich seine Sachen und verschwand dann durch die Tür nachdraußen. Natürlich musste Herr Itonis in genau dem Moment zu mirgucken. Aus einem Reflex heraus, sah er mich natürlich fragend an,aber als ich mit meinem Mund lautlos das Wort Alan formte,nickte er nur kurz und verabschiedete sich dann bei uns allen.

Nachdemwir alles eingeräumt hatten, packten auch Faye und ich unsere Sachenund wollten gerade gehen, als mein Handy klingelte und Quinn seinName aufleuchtete. Sofort nahm ich an und stellte auf laut, damitauch Faye mithören konnte.

„ Quinn?Quinn was ist los? Was ist mit Alan?"

„ Allesgut... ihm geht es.... ja, es geht ihm gut.."

„ Quinn,hier ist Faye! Du sagst jetzt sofort was los ist, sonst kannst duzuhause was erleben!"

„ Esist wirklich alles gut... es geht ihm gut... noch... Wir sehen unsmorgen in der Schule! Bis später Faye!"

Quinnlegte auf und ich sackte leicht innerlich zusammen, auch Faye schiengemerkt zu haben, dass etwas nicht stimmt. Sie nahm mich sofort inden Arm und sagte irgendwas von, es wird wieder werden.

Wiesokönnen weder Quinn noch Alan mir sagen, was mit ihm los ist?

„ Ichverstehe das ganze hier nicht! Wieso können die mir denn nicht sagenwas los ist?"

„ KeineAhnung, aber Quinn wird zuhause erstmal einen Einlauf von mirkriegen! Außerdem, wenn Alan morgen wieder in der Schule seinsollte, dann redest du mit ihm und verpasst ihm auch einen Einlauf."

„ Okay,dann gehe ich jetzt erstmal bisschen üben. Vielleicht komme ich jaso auf andere Gedanken, auch wenn ich jetzt noch daran zweifel."

„ Sollich mitkommen?"

„ Nein,ich muss mal alleine sein, nachdenken und komplett abschalten."

„ Gut,dann sehen wir uns morgen."

„ Bismorgen!"

„ Meldestdu dich trotzdem, falls etwas sein sollte?"

„ Macheich, aber ich glaube ich schaffe das alleine..."

„ Trotzdem,du weißt, dass du dich melden kannst wenn etwas ist."

„ Danke!"

Ichumarmte Faye nochmal, ging dann jedoch schnellen Weges in den Park umendlich meine Kopfhörer in die Ohren stecken zu können und endlichzum üben zu kommen.

Eswar wirklich leer auf der Fläche heute, nicht eine einzige Personwar zu sehen, es joggten oder liefen nur einige ältere Menschenherum.

Deshalbkonnte ich auch meine Sachen an die Seite stellen, mich bereit machenund die richtige Musik abspielen. Allerdings merkte ich schon nacheinigen Minuten das ich mich nicht konzentrieren konnte und ließ ausdiesem Grund meinen Blick nochmal durch die Gegend schweifen.

Geradeals ich wieder anfangen wollte, erblickte ich Alan. Keine Ahnung woer jetzt herkam, aber ich sah ihn torkelnd über die Wiese laufen. Soschnell ich also konnte, riss ich meine Kopfhörer vom Kopf, schmissmeine Wasserflasche weg und rannte zu ihm rüber.

„ Alan!Alan! Hallo? Was machst du hier?! Was ist passiert?!"

„ Joyce...Es tut mir leid!"

„ Setzdich hin!"
Alan folgte meinen Anweisungen und setzte sich aufden Boden.

Ichrannte zurück, packte meine Sachen zusammen, hob meine Wasserflascheauf und ging wieder zu ihm zurück, wo ich ihm die Flasche mit demWasser sofort hinhielt.

„ Wiesiehst du denn aus? Was ist los? Jetzt komme mir bitte nicht mit derAusreden, dir wäre schlecht, oder was auch immer."

„ Ichbin gefallen, mehr ist das nicht."

„ Alan,ich weiß wie es aussieht wenn man hinfällt und deine Verletzungenim Gesicht passen da überhaupt nicht zu! Jetzt lass dir doch nichtalles aus der Nase ziehen und sag was los ist!"

„ Kannich nicht... es geht nicht..."

SeinGesicht war total verbeult, blau und rot, dass ganze Blut lief ihmaus der Nase und an der Stirn hatte er ebenfalls noch eine Wunde. Essah allerdings nur aus wie eine Platzwunde, also nicht ganz soschlimm.

Ichmeine, ja wir kennen uns erst seit maximal zwei Tagen, aber das heißtnicht, das ich mir keine Sorgen machen darf.

„ Warumkannst du denn nicht? Alan, mach den Mund auf! Bitte!"

„ Nein,ich kann nicht... es... tut mir leid..."

„ Sollich dich zum Arzt bringen?"
„ Ich gehe alleine... Schaffe ichschon."

Erstand auf, doch fiel direkt wieder in sich zusammen.

Alsogriff ich ihm unter den einen Arm und half ihm beim aufstehen.

„ Duwillst mir jetzt wirklich weiß machen, dass du es alleine zum Arztschaffst ja?"

„ Ja,ich kriege das hin."

„ Miregal, was du jetzt sagst. Ich gehe nach Hause und überlasse dichdeinem Schicksal. Bis morgen!"

Ichdrehte mich um, griff meine Sachen und ging einfach ohne mich nochmalumzudrehen.

„ Warte!Joyce!"

„ Was?"

„ Kannstdu vielleicht doch mit zum Arzt kommen?"

„ Habeich doch eben schon gesagt."

„ Würdestdu es denn machen?"

„ Ja!"

„ Danke."

Ichschulterte meinen Rucksack, schlang einen Arm und seinen und griffmit dem anderen nach seiner Hand. Würde ich es nicht besser wissen,dann sah es gerade glaube ich so aus, als wären er und ich glücklichzusammen. Aber das ist ein Thema welches hier jetzt nichts zu suchenhatte.

DerWeg zur Notaufnahme war zum Glück nicht weit, denn eine Straßeweiter war nämlich das Krankenhaus.

Nachdemwir dort ankamen, ihn angemeldet und uns hingesetzt hatten, merkteich deutlich wie nervös er doch war.

„ Dietun dir hier nichts!"

„ Ichweiß.."

„ Wasist denn nun wirklich passiert Alan?"

„ Nichts,ich bin einfach dumm gefallen..."

„ Sollich erst Quinn anrufen, damit er es aus dir herausprügelt?"

Beidem Wort prügeln zuckte er zusammen und mir wurde klar, dass esirgendwas damit zutun hat. Ich faste ihm am Arm und er sog scharf dieLuft ein. Entweder habe ich gerade eine schlechte Stelle erwischtgehabt, oder er fand die Nähe nicht gut.

„ Neindu musst Quinn nicht anrufen, er sieht teilweise zwar besser aus alsich, hat aber das Gleiche durchgemacht..."
„ Und ihr beideseid verprügelt worden?"

„ Jaschon..."

„ Vonwem?"

„ Nichtwichtig."

„ Alan!?"

„ Bitte,hör auf mich zu löchern mit irgendwelchen Fragen, die ich eh nichtbeantworten werde!"
„ Weißt du was! Du kannst mich mal! Ichwollte dir nur helfen, nicht mehr und nicht weniger, aber so wie dudich gerade verhältst, kann man dir anscheinend nicht helfen!Tschüss!"

„ Joycebitte!"

„ Lassmich ja in Ruhe sag ich dir!"

Sowütend wie ich war, stand ich auf, schnappte meine Sachen und ließihn alleine im Krankenhaus zurück. Das Einzige was ich wirklich nochtun konnte, war meine Tanzlehrerin anzurufen und ihr Bescheid zusagen, was mit Alan ist. Diese bedankte sich auch sofort und meinte,sie würde sich sofort auf den Weg zum Krankenhaus machen. Ichhingegen machte mich auf den Weg nach Hause und rief auch noch Fayean um herauszukriegen, was mit Quinn los ist und ich wollte wissenwas mit Alan und ihm passiert ist.

„ Faye,was ist mit Quinn passiert?"

„ Erhatte eine Prügelei mit einigen von dem anderen Gymnasium.Eigentlich wollte er nur Alan helfen, denn er war es, der dieeigentliche Streitereien mit denen hatte. Quinn hat mir nur erzählt,dass es um ein Mädchen ging, welches Alan wohl sehr mag und dieseKerle von seiner Schule wollten halt, dass er sie nur ins Bettkriegen soll und dann Bilder von ihr machen, um diese im Internet zuveröffentlichen. Alan wollte das aber nicht und hat dann wohl aufden einen eingeschlagen. Doch diese Kerle haben ihm danach immer nochgedroht, sogar auch mit dem Tod..."

„ Wiesosagt er mir das denn nicht? Ihm muss doch klar sein, dass ich dichoder Quinn danach fragen werde..."

„ Vielleicht,weil du dieses Mädchen bist..."
„ Klar und der Osterhasewohnt auf Mallorca und macht dort Party mit dem Weihnachtsmann!"

„ Joyce!Rede doch mit Alan darüber und spreche ihn darauf an. Du bist dochgerade mit ihm im Krankenhaus."

„ Nein,er hat mich abgewiesen. Nach jeder Frage hat er überlegt wie erdieser am besten ausweichen kann, dann hat es mir gereicht, weil ermeinte ich solle doch endlich aufhören ihn zu löchern, da er ehkeine Antwort geben würde."

„ Okayverstehe schon! Gut, dann gehst du jetzt erstmal nach Hause, ruhstdich aus und morgen in der Schule reden wir in aller Ruhe miteinanderdarüber. Quinn und ich werden morgen früh auf dich warten."

„ Okay,ich gehe jetzt.. Bis morgen!"

„ TschüssJoyce!"

„ TschauFaye!"
Ich legte auf und setzte meinen Weg nach Hause fort...

Dortangekommen traf ich direkt auf Violet, welche mir auch sofort ansah,das etwas nicht stimmte.

„ Willstdu reden?"

„ Ichbin gar nicht da, also muss ich auch nicht reden!"

„ HeyJoyce, es tut mir wirklich leid, was ich gesagt habe. So was hätteich nie gesagt wenn ich wüsste, dass du dabei gewesen wärst."

„ Aha,also hättest du es gesagt, wenn ich nicht anwesend gewesen wäre?Wow! Macht die Sache jetzt auch viel besser!"
„ Ich meine esernst, das ganze tut mir wirklich leid!"

„ Jucktmich immer noch nicht. Ich muss nach oben."

„ Joyce!"

„ Haltdie Klappe, mir reicht es jetzt langsam mit dir! Nicht mal ich, hättedir solch einen scheiß an den Kopf geworfen, oder würde so etwasabwürfiges zu anderen sagen!"

„ Joyce,es tut mir wirklich leid.."

„ Ambesten sagst du mir das in zwei Tagen nochmal, dann bin ichvielleicht auch zu einer Aussage in der Lage."

„ Estut mir leid."

Ichließ sie einfach links liegen und ging geradewegs in mein Zimmer, ummir dort nochmal alle Texte durchzulesen, vielleicht einigeVeränderungen daran vornehmen zu können und wenn ich irgendwann dieZeit finde, nochmal tanzen üben.

Anschließendmusste ich wohl eine halbe Ewigkeit geübt haben, denn irgendwannstand meine Mutter in der Tür und sagte mir Bescheid, dass es Essengeben würde. Weshalb ich dann auch nach unten ging und michwiderwillig an den Tisch setzte. Leider Gottes war mein Vater nichtda, denn er war heute auf einem seiner wöchentlichen Skatabende, dieunter keinen Umständen ausfallen dürfen, denn an diesem Abend inder Woche hat er mal keinen Weiberabend, wie er es immer so schönbetont.

Alsosaß ich da nun am Tisch gegenüber von Violet und neben meinerMutter. Die beiden sahen mich fragend an, doch ich war heute echtnicht in der Lage um irgendwas noch zu erzählen.

„ Schatz,alles okay mit dir?"

„ JaMama, mir geht es super!"

„ Würdestdu das nicht mit dem gekünsteltem freundlichen Ton sagen, würde ichdir auch glattweg glauben. Also was ist los bei dir?"

„ Nichts,es ist alles super. Wirklich!"

„ Okay,wenn du nicht reden willst. Violet wie war dein Tag?"

„ Super!Die älteren Damen haben heute mit mir Karten gespielt und der ausZimmer 132 hat wieder über sein Essen gemeckert!"

„ Wenigstenseine bei der es gut gewesen zu sein schien."

„ Ichbin fertig. Ich gehe in mein Zimmer!"

„ Joyce,du hast gerade mal eine Möhre gegessen!"

„ Dasreicht mir, ich habe wirklich keinen Hunger! Und du brauchst Violetnicht fragen, ob sie mit mir reden könnte, denn auf diese Personhabe ich genauso wenig Lust wie auf das Essen! Gute Nacht!"

„ Joyce,jetzt fahr aber mal einen Gang runter! Was hat Violet dir denngetan?"

„ Wassie MIR getan hat? Sie hat mich vor ihrem Freund als nervige Klettebezeichnet und meinte sie wäre froh, wenn ich gar nicht existierenwürde und da fragst du noch was sie mir getan hat?!"

„ Aberich habe mich entschuldigt!"

„ Machtdie Sache auch nicht besser!"
„ Joyce..."

„ Lasstmich heute bitte einfach in Ruhe. Ich kann jetzt nicht! Ich geheschlafen! Gute Nacht!"
Wütend stapfte ich nach oben, knalltedie Tür zu und legte mich auf mein Bett. Ich wusste immer noch nichtwas ich jetzt wegen Alan machen sollte... Einem anderen kann ich dieRolle jetzt nicht mehr geben, dass hätte ich gleich gestern machenmüssen, aber da wusste ich auch noch nicht, dass er so unzuverlässigist und sich lieber mit Leuten aus seiner Schule prügelt....

Gottwie wütend mich das gemacht hat... Irgendwann bin ich sogar vor Wuteingeschlafen und wurde erst wach, als mein Wecker klingelte.

Ichraffte mich auf, machte irgendwas vorzeigbares aus meinem Gesicht undsuchte dann erstmal meine Sachen zusammen, welche ich glaube ich inder Küche habe liegen lassen. Nun sei es drum, nach unten muss icheh wenn ich heute zur Schule wollte um die Proben zu begleiten, dennspielen würde ich mit meiner Laune ganz sicherlich nicht. Tanzenwäre jetzt eine willkommene Ablenkung, aber da ich los muss wird danichts draus, vielleicht ja wenn die anderen proben und ich eineruhige Ecke finde... Ja, dass klingt nach einer guten Lösung.

„ MorgenJoyce!"

„ HeyFaye! Morgen Quinn... mein Gott siehst du scheiße aus!"

„ Dawäre ich nicht von alleine drauf gekommen, danke das du es mirnochmal gesagt hast Joyce."

„ SorryQuinn, ich... Tut mir leid! Tut es noch weh?"

„ Schonokay. Es geht. Der blaue Fleck an meinem Hals ist am schlimmsten, derRest ist zwar da aber ich merke es nicht."

„ Wiesohaben die sich denn auch auf dich gestürzt?"

„ Quinnwollte Alan helfen, aber anstatt von ihm abzulassen, sind dann zweiauch auf ihn los!"

„ Ohman. Um wen ging es denn bei der Prügelei?"

„ Alansagte nur, es ginge um ein Mädchen von unserer Schule, welches erseht nett findet. Den Namen hat er mir leider nicht gesagt... Wie wares in der Notaufnahme?"
„ Keine Ahnung, ich bin abgehauen,weil er mir die Fragen nicht beantwortet hat und mich im generellenbehandelt hat wie ein Stück Scheiße. Sorry, aber ist so!"
„Verstehe ich! Quinn war gestern nicht anders!"

„ Wassoll das denn jetzt heißen?!"

„ Genaudas!"

Wirdrei fingen an zu lachen, die Stimmung schien so ausgelassen, wieschon lange nicht mehr, doch als wir dann den Raum betraten und ichAlan erblickte, verblasste leider auch mein Lachen.
Faye undQuinn haben sich schon hingesetzt gehabt und ich suchte verzweifelndnach einem freien Platz, doch dieser war nur neben Alan zu finden.Wohl oder übel musste ich mich also neben ihn setzen, allerdings zogich den Stuhle etwas weiter nach hinten, so musste ich nicht ganz nahan ihm hocken.

Ersah mich nur an und es schien förmlich so, als würde er alleanderen ignorieren.

„ SoLeute, ich wünsche euch einen schönen guten Morgen und das Wortauch direkt an Joyce übergeben!"
„ Ja, also guten Morgen!Gestern sind wir etwas langsamer voran gekommen, was aber definitivnicht an jedem lag! Heute würde ich gerne einmal die Szene siebenbis zwölf durchgehen und danach könnt ihr weiter an den Requisiten,Kostümen und Bühnenbildern arbeiten. Ich ziehe mich aus den Probenheute zurück, da ich die Tanznummer noch üben möchte, weshalb mirauch egal ist, was der Prinz heute macht! Wenn wir heute mitdem vorgenommenen fertig sind, können wir eigentlich auch schongehen, so hat jeder noch Zeit um für die Prüfung nächste Woche zulernen. Also nicht lang schnacken!"

„ UndKopf in Nacken!"

„ NaRemy, ich glaube nicht das du das machen wirst, sonst könnte esziemlich peinlich für dich enden!"

„ Joyce,wehe du suchst das raus!"

„ Nein,ich habe es schon offen!"

„ Wehe!"

„ Dannran an die Arbeit!"

Allegingen zu ihren Plätzen und fingen an alles durchzusprechen, dochAlan blieb auf seinem Platz sitzen und starrte mich an. Da ich nichtwusste wie ich darauf reagieren sollte, stand ich auf und wollte übengehen, doch er hielt mich am Handgelenk zurück.

„ Warte!"

„ Lassmich los!"

„ Joycebitte!"
„ Lass mich los habe ich gesagt! Wenn du rede willst,dann spreche deine Texte durch!"

„ Ichmeine es ernst Joyce, hör mir zu!"

„ Nein!Quinn hat mir gesagt was los war, du hattest ja keinen Arsch in derHose um das zu sagen! Also lass mich endlich los verdammt!"

„ Gibt'sProbleme?"

„ JaQuinn, die gibt es allerdings. Dein Kumpel möchte mich nichtlos lassen."

Quinnmusste Alan nur einmal angucken und er ließ meine Hand sofort los.Keine Ahnung, was in seinem Blick war, aber definitiv nicht nur Wut.Es war, als würde Quinn ihm gerade klarmachen wollen, dass er einebestimmte Sache nicht verraten hat, er es aber tun würde, wenn Alanmich nicht sofort loslassen würde.

„ SorryJoyce, seit gestern ist er nicht mehr der Selbe!"

„ Istmir relativ egal was mit ihm ist!"

Damitließ ich ihn stehen und ging in eine Ecke um mich bereit zum tanzenzu machen.

Fayegab ich ein Zeichen, damit sie die Musik anmachen konnte und miteinem Mal habe ich alles um mich herum vergessen gehabt. Esexistieren nur noch ich und die Musik in meinem Ohr, doch ich nahmwahr, dass alle anderen aufgehört hatten ihren Aufgaben nachzugehenund stattdessen mich anguckten wie ich tanzte. Was mich ehrlichgesagt etwas verwundert hatte, denn immerhin wussten sie alle, dassich tanzen kann.

Docheinige Minuten später wurde mir klar, weshalb sie alle guckten. Ichtanzte aus irgendeinem Grund die Choreographie, welche ich mir fürDie Nachtigall ausgedacht habe und noch niemandem gezeigthatte.

Tja,wenn mit dem Kopf etwas nicht stimmt, tanzt man nicht mehr nacheigener Nase.

Alsich fertig war und die Musik auch zu Ende gespielt hatte, klatschtenund schrien alle. Anscheinend war die Choreographie eine sehr guteZeitinvestition, denn ich wollte nicht irgendeine Null-Acht-FünfzehnNummer nehmen, die jeder kann.

„ Wow...Das war der Wahnsinn Joyce!"
„ Alta, wie?!"
„ Joyce,wie?!"
„ Danke Leute! Diese Choreographie habe ich mir fürdas Stück ausgedacht und wollte mal gucken wie es ist sie im ganzenzu tanzen... Soll ich die nehmen im Stück?"

Sofortschrien alle JA und damit war diese Frage auch geklärt.

Wieso oft wanderte auch jetzt mein Blick zu Alan, welcher nur vollererstaunen den Mund offen zu stehen hatte und erst alles bemerkte, alsich meinen Blick gerade wieder abwenden wollte.

Füreinen ganz kurzen Moment sahen wir uns in die Augen, ehe ichangerempelt wurde und mir eindeutig bewusst wurde, was ich geradegetan hatte.

„ EyJoyce, ist alles okay?"

„ JaRemy, alles gut."

„ Joyce,ich kenne dich nicht erst seit gestern. Sag bitte was los ist."

„ Okay..."

Remyund ich zogen uns in eine ruhige Ecke zurück, damit ich ihm ganzgenau erklären konnte, was mit mir, mit Faye und Quinn los ist, aberauch was Alan für eine Rolle bei dem ganzen spielt.

Alsich dann alles von gestern und vorgestern erzählt hatte, kam er ausdem Staunen gar nicht mehr heraus. Immerhin bin ich seine besteFreundin und habe ihm nichts von der ganzen Misere erzählt. Wieschlecht ich mich in diesem Moment gefühlt habe, glaubt ihr mirnicht...

„ Unddas alles hast du mir nicht gesagt weil?"

„ Estut mir leid..."

„ Schonokay. Ich verstehe es. Aber nächstes mal redest du bitte sofort mitmir. Als dein bester Freund, verlange ich, dass du mir ab sofortimmer sagst was los ist. Verstanden?!"
„ Mache ich... ichverstehe nur nicht, was mit diesem Kerl falsch ist.. Ich habe mirdoch einfach nur Sorgen gemacht. Vielleicht haben die anderen alleRecht und die von dem Tannen-Willhelm-Gymnasium sind einfach nurgroße Arschlöcher, welche in Wirklichkeit nur auf eine große Showaus sind..."
„ Denk nicht so Joyce. Es kann doch sein, dass ernicht so ist und einfach nur Angst hat."

„ Undwarum redet er dann nicht mit mir?"

„ Weiler vielleicht ein Mädchen, welches er sehr mag, beschützen will!"

Ichdrehte mich um und sah direkt in Alan sein Gesicht und genau indiesem Moment traf mich der Schlag.. Ich war das Mädchen um was esging, wegen mir hat er sich geprügelt und sieht so aus wie eraussieht! Wegen mir hat kein Wort erwähnt und ist mir soausgewichen, weil er Angst hatte, dass diese Kerle mir auch etwasantun würden... und ich habe nichts besseres machen können, als ihndie ganze Zeit abzuweisen...

„ Aber..."

„ Istokay Joyce. Ich bin dir nur deshalb ausgewichen, weil ich nichtwollte, dass diese Arschlöcher auf dich kommen..."

„ Was...?"
„ Schon gut, ich lass euch beide alleine."

Remyging zu Faye und Quinn und ich blieb alleine mit Alan stehen.. Alleanderen hatten bereits ihre Sachen gepackt und waren nach Hausegegangen.

„ Aber..."

„ Joyce,ich mag dich, freundschaftlich versteht sich, aber ich kann nicht mitdir gesehen werden, weil diese Kerle sonst auf dich kommen. Ich willwirklich nicht, dass dir etwas passiert."

„ Wie.."

„ Tutmir leid. Ich wollte mich gestern nicht so benehmen, aber ich konntees dir ja wohl schlecht sagen. Die Jungs werden mich in Ruhe lassen,wenn ich dir aus dem Weg gehe."

„ Wiestellst du dir das vor? Wir Beide spielen die Hauptrollen, wir tanzenzusammen und daraus lässt sich schlussfolgern, dass wir auchzusammen üben müssen!"
„ Das werde wir auch, aber sobald wirdieses Gebäude hier verlassen, sind wir so gesehen, getrennteLeute!"

„ Daskann ja wohl nicht dein Ernst sein jetzt?! Wieso gehst du nichteinfach zur Polizei?!"

„ Kannich nicht, sonst wird es schlimmer als es jetzt schon ist..."

„ Undwer hat dir das angetan?"

„ Sageich dir jetzt sicherlich nicht!"

„ Gut,dann würde ich das Gespräch hier jetzt gerne beenden und gehenwollen! Immerhin sind wir, wie du es gerade nanntest, getrennteMenschen!"

Mitdiesen Worten ließ ich ihn wieder stehen, genau wie am Tag zuvor undlief zu Faye, hakte mich bei ihr unter und zusammen verließen wirmit Quinn und Remy das Gebäude.

„ Joyce,ich wollte dir noch sagen, dass ich genau wusste, wer mit dem Mädchengemeint war und das er es nicht nur freundschaftlich meinte ist dirhoffentlich auch klar?! Wer uns, oder eher gesagt ihn, verprügelthat war dein Exfreund..."
„ Remy macht das aber nicht!"

„ Waslaberst du Quinn?!"

„ Nichtdu Remy, ich meinte den Typen, den sie vor dir hatte. Außerdem kannman euch gar nicht als Exfreund und Exfreundin bezeichnen!"

„ Dumeinst Kenneth?"

„ Genauden meine ich... Er will wohl immer noch was von dir.."

„ AberAlan hat doch gesagt, dass die Kerle nicht wissen, dass ich esbin..."

„ Tja,da hat er wohl mal wieder gelogen. Kenneth, hat gestern eindeutignoch gesagt, das er dich wieder kriegen wird, egal wen er dabei ausdem Weg räumen muss."

„ DiesesArschloch kann was erleben ich sag es euch. Nächsten Montag, wirdauch er sein blaues Wunder erleben."

„ Joyce,ich glaube es wäre nicht so sinnvoll, mit Kenneth zu reden, der Kerlwird doch dann nur aggressiver!"

„ Ichglaube Quinn hat Recht, Joyce! Faye und ich wollen auch nicht, dassdu auch noch in Mitleidenschaft gezogen wirst."

„ Lasstdas mal meine Sorge sein, okay?!"

„ Passeinfach auf dich auf!"

„ Weißtdu ich werde das schon schaffen, wenn es einer schafft Kenneth vonirgendetwas abhalten zu wollen, dann ja wohl ich. Das habe ich vorzwei Jahren schon geschafft!"

„ Stimmtwohl."

Damitließen wir das Thema auch auf sich beruhen und gingen alle unserenWeg nach Hause.

DerFreitag verlief nicht anders als die restliche Woche auch. Alan gingich aus dem Weg, doch da wir zusammen proben mussten, gelang es mirnicht so besonders, wie ich es mir erhofft hatte. Doch Quinn, Remyund Faye halfen mir den Tag auszuhalten.

Anschließendsind wir wieder etwas zusammen gelaufen. Eigentlich wollte Quinn auchmit Alan zu sich gehen, doch dann hätte ich mich mit ihm blickenlassen müssen und genau das versuche ich ja zu vermeiden. Immerhinmuss ich die Sache mit Kenneth unter vier Augen klären und mussdafür vermeiden, dass Alan irgendwas mitbekommt.

DasWochenende verbrachte ich teilweise eigentlich nur damit, dass ichdie Texte auswendig lernte, Aufgaben für die Prüfung machte und imgenerellen auch nebenbei noch tanzte.

Alsdann der Tag da war, an dem ich mich mit Kenneth treffen wollte,merkte ich genau wie mir flau im Magen wurde.

ZumGlück wusste ich von Quinn, wo Kenneth zur Zeit zur Schule geht,sodass ich am Montag zu meinem Lehrer sagte ich müsste zum Arzt,weil ich schmerzen im Fuß beim tanzen hätte, was tatsächlich derWahrheit entsprach, denn irgendwie hatte ich mir den wohl verdreht.Nachdem er zustimmte, ging ich zur Schule von Kenneth und wartete vordem Schulgelände auf ihn. Als er mich dann erblickte, erhellte sichsein Blick und er deutete seinen Kumpels an, dass diese Schnitte dazu ihm gehöre und auf ihn warten würde.
Manchmal frage ichmich, wie ich mal in den verliebt sein konnte..

„ MorgenJoyce, schön dich hier zu sehen! Was kann ich für dich tun?"

„ Kenneth,du weißt genau warum ich hier bin!"

„ JaSchatz, ich habe dich auch noch lieb!"

„ Neindeshalb bin ich nicht hier! Es geht um Alan!"

„ Washabe ich mit dem zutun?!"
„ Stell dich nicht auf dumm! Duweißt genau worum es geht! Warum hast du ihn zusammengeschlagen?!"

„ Weiler auf dich steht, deshalb!"

„ Dasist doch nicht verboten! Wir beide sind schon seit zwei Jahren nichtmehr zusammen!"
„ Trotzdem habe ich noch Gefühle für dich!"

„ Kennethbitte, mache dir hier nichts vor. Sowohl du, als auch ich wissenbeide worum es geht. Du kannst es doch nur nicht ertragen, dass ichdamals Schluss gemacht habe, weil du aggressiv geworden bist! Bittelass Alan in Ruhe, er kann nichts für seine Gefühle. Eigentlich binich immer davon ausgegangen, dass du und ich Freunde sind."

„ WirFreunde?"
„ Dachte ich eigentlich... aber wenn du das anderssiehst und Menschen die ich mag, verletzt und verletzen lässt, dannweiß ich ehrlich gesagt nicht, was die Freundschaft dann für einenSinn hat."

„ Estut mir leid. Aber als ich mich mit Alan getroffen hatte und er mirsagte, dass an seiner Übergangsschule jemand ist, den er sehrgutaussehend und freundlich findet, da wurde mir irgendwie bewusstdas er dich meinte, weil er dich halt auch ganz genau beschriebenhatte. Als ich dann noch deinen Namen gesagt habe und er fragte woherich dich kenne, da ist irgendeine Sicherung bei mir durchgeknallt undich bin mit den Jungs auf ihn los. Der Kerl, der dann da noch kam,ist irgendwie mit rein geraten und dadurch kam es zur endgültigenPrügelei. Ich schwöre, es tut mir sogar voll leid. Ich bereue daswirklich. Bitte sag mir, dass Alan noch nicht zur Polizei gegangenist.."

„ Ichweiß es ehrlich gesagt nicht, denn ich habe mich von ihm fernhaltenmüssen. Auf deine Anweisung drauf hin, so schilderte er mir das.Mehr kann ich dir auch nicht sagen Kenneth. Aber ich sage dir, dasswenn du es nochmal machen solltest, wir beide uns definitiv bei derPolizei wiedersehen. Und falls es dich beruhigt, so wie es jetztaussieht, will Alan nur auf freundschaftlicher Ebene etwas von mirund momentan, will ich mit einem Lügner eh nichts zutun habenwollen. Seine Art ist einfach totale Scheiße."

„ Istauch besser so..."

„ Wieso?"

„ Weiler mit jedem Mädchen nur eine Nacht etwas hat und das war es danngewesen auf nimmer wiedersehen, wenn man es so sehen will. Bitte,lass dich nicht auf eine Nummer ein. Wenn was ist melde dich bei mir.Ich muss zum Unterricht!"

„ Darfich dir eine verpassen?!"
„ Du willst mir eine Knallen?"

„ Ja!"

„ Okayhau rein!"

„ Hahadenkst du! Ich brauche die Gewalt nicht!"

Ichumarmte Kenneth einmal und versicherte ihm, dass ich mit Alan redenwerde um die Sache zu klären und um ihm ein klärendes Gespräch mitihm zu besorgen. Ist nämlich wohl sehr verständlich, dass Alan undKenneth gerade nicht persönlich miteinander reden werden.

Eigentlichdachte ich, ich könne dann gehen und mich von Kenneth nochmal mitWorten verabschieden, als ein Kerl gegen mich rannte und mir seineCola überschüttete. Natürlich entschuldigte er sich sofort und ichnahm sie auch an, aber so konnte ich ja nicht zum Arzt oder zurSchule gehen.

Magjetzt komisch klingen, aber Kenneth gab mir seinen Pullover und ichzog ihn mir über, so musste nicht jeder diese Misere mitkriegen undansehen. Klar, in der Schule später werden Blicke fallen, aber diesind mir relativ egal. Kann ja schließlich auch der Pullover von mirsein... Okay, nein, aber egal. Hauptsache saubere Klamotten.

„ DankeKenneth, den gebe ich dir bei Gelegenheit zurück, oder du kommstmorgen einfach an meiner Schule vorbei."
„ Kann ich machen.Aber bitte sag Alan das es mir wirklich leid tut."

„ Macheich. Tschüss!"

„ Tschau!"

Aufdirektem Wege ging ich dann zum Arzt und bekam von diesem danngesagt, dass ich meinen Fuß ein oder zwei Tage schonen soll und dannwieder vorsichtig tanzen dürfe. Das war eine sehr gute Nachricht,denn es wäre wirklich schade gewesen, nach dem ganzen Training nichtmehr auftreten zu dürfen.

Nachdemich dann wieder in der Schule angekommen war, meinem Lehrer denZettel gegeben und mich bei Faye gemeldet habe, fing ich an den Textvon vorne nach hinten komplett auswendig durchzugehen, was mir zumGlück auch gelungen war.

Alsich dann fertig war gesellte sich Faye zu mir und fragte mich nachdem Gespräch mit Kenneth aus und auch Quinn und Remy interessiertensich dafür und hörten ganz gespannt zu.

Nacheiniger Zeit bemerkte ich auch das Alan sich dazu gesellte und meinenWorten lauschte.

Jedochsaß er nicht direkt neben uns, sondern war etwas im Abseits und ichkann euch sagen, dass ich gerade all meinen Mut zusammengenommen habeund auf ihn zugegangen bin.

Dasetzte ich mich nun neben ihm hin, drehte mich so, dass wir einanderdirekt ins Gesicht sahen und schüttelte erstmal den Kopf.

„ Manman man, du machst Scheiße ey echt!"

„ Unddu? Du bist die Exfreundin von Kenneth."

„ Jaund, dass ist mindestens zwei Jahre her!"

„ Trotzdemträgst du jetzt sein Pullover!"
„ Weil mir irgendein Kerlseine Cola über geschüttet hat. Hier!"

Ichzog den Pullover aus, hielt ihm mein Shirt so hin, dass man den Flecksehen konnte und guckte dann wieder Alan an.

„ Glaubstdu mir jetzt?"

„ Ja,das habe ich eben auch schon."

„ Dannwäre das ja schon mal geklärt. Jetzt aber zur eigentlichen SacheAlan. Du hast mitbekommen was ich den Anderen gerade erzählt habe?"

„ Ja.."

„ Gut,dann wirst du auch mit Kenneth reden! Ich sehe es nicht ein, Grundeiner so bescheuerten Aktion von Kleinkindern zu sein! Also entwederihr Beiden redet wie ganz normale Menschen miteinander, oder aber ihrgeht euch aus dem Weg und sorgt dafür, dass ich mich immer außenherum mit euch treffen muss. Obwohl, wenn ich mir das Recht überlege,werde ich mich mit dir nicht mehr treffen. Auf Lügner habe ichdefinitiv keine Lust und so wie es momentan aussieht, bist du leidereiner! Du hast keine Eier in der Hose um mir die Wahrheit zu sagen,um mir zu sagen das du Gefühle für mich hast und du hast keine Eierin der Hose um deshalb mit mir zu tanzen, weil du denkst, deineGefühle könnten überhand nehmen! Zudem hast du schiss vor Kenneth,dabei wird er nichts machen. Klar er hat dich zusammengeschlagen,aber nur, weil seine Gefühle überhand genommen haben! Er macht sichauch nur Sorgen um mich, denn wie er mir erläutert hat, schläfst dumit einer und lässt sie dann nach einer gemeinsamen Nacht fallen.Mit so einem will ich erst Recht nichts zu tun haben. Leider geht esaber nicht, denn wir beide müssen die Hauptrollen verkörpern undtanzen. Wenn du das nicht schaffst, dann tut es mir leid. Ichhingegen will und werde dieses Stück auf die Beine stellen und auchDie Nachtigall spielen, ob mit oder ohne deine Hilfe ist mirdabei relativ egal!"

„ Joyce?"

„ Was!?Sorry Faye.. Was ist?"

„ Duhast so laut geschrien, dass es jeder gehört hat..."

„ Istmir gerade so was von egal. Mit dem ganzen Kindergarten hier, willich nichts zutun haben. Wenn du mich jetzt entschuldigst, ich würdegerne weiter proben. Remy, würdest du den Prinz Oregion lesen?"

„ Ichspiele sie!"

„ Gut,dann hätten wir das auch geklärt."

Alanund ich stellten uns in Position und begannen dann, dass ersteaufeinandertreffen in dem Stück durchzuspielen.

OhWertes Fräulein, nennt mir Euren Namen!"

DieNachtigall, Euer werter HerrPrinz!"

Wohaben sie das tanzen so hervorragend gelernt? Bitte.. Bitte tanzt mitmir!"

Sehrgerne Herr Prinz!"

Bittenennt mich doch Oregion!"

GutOregion! Es ist mir eine Ehre mit Euch zu tannzen!"

DerPrinz und Die Nachtigall liefen Arm in Arm zur Tanzfläche undbegaben sich in Position. Die Musik, welche einen Walzer einläutete,setzte ein und schon war Die Nachtigall wieder in ihrer Welt undschwebte wie eine Feder über die Fläche. Der Prinz hielt sie fest,ließ sie nicht los und bewunderte ihr Antlitz.

Nunsagt Nachtigall, wo habt Ihr das Tanzen gelernt?"

Ichselbst habe es mir beigebracht und ihr Oregion?"

Diekönigliche Schule verlangt, dass diese Tänze geübt werden. Liebendgern, würde ich in Zukunft mit dir tanzen Nachtigall!"

Ichglaube das wird nicht gehen... aber es wäre sehr schön!"

Wirfinden eine Lösung, versprochen!"

DieNachtigall sah auf die Uhr und erschrak. Ihre Zeit war vorbei und siemusste das Schloss verlassen. Keiner weiß,ob die beiden sichwiedersehen werden...

Als wir mit dem Proben fertigwaren klatschten sie alle in die Hände und auch ich musste etwaslächeln, denn mit Alan zu spielen ist wirklich besser, als alles wasich mir je erträumt hätte.

Er spielt authentisch, ehrlichund mit sehr viel Gefühl. Wäre ich nicht sauer auf ihn gewesen,hätte ich mich wahrscheinlich in seine Arme geworfen um ihn zuumarmen und dann wäre die Gefahr so hoch gewesen, dass ich ihn nichtmehr hätte loslassen können.

Aufeinmal bekam ich einen Stoßgegen meine Taille und sah Remy erschrocken ins Gesicht. Habe ichirgendwas getan, was ich nicht hätte tun sollen, oder wieso guckt erso erstaunt?

„ Was ist?"

„ Ihr.. Also du und Alan..."

„ Ja? Wir haben gespielt,nicht mehr und nicht weniger... Was war da?"

„ Es sah aus, als würdet ihrwirklich verliebt in einander sein..."

„ Soll ja auch bei denZuschauern real rüberkommen, oder?"

„ Schon, aber sicher, dass beidir nichts ist? Also Gefühlsmäßig..."

„ Remy?! Da ist nichts und eswird auch nie etwas sein!"

„ Ich glaube du hättestgerade nicht so schreien sollen..."

Remy zeigte in Richtung Ausgang,welchen Alan gerade wutentbrannt ansteuerte. Ich wusste genau, waspassiert gewesen war. Alan hat mitangehört, was ich gerade zu Remygesagt habe und dann auch noch, was ich etwas lauter geschrienhabe... Aber im Grunde genommen konnte mir das total egal sein, dennich habe zuvor schon etwas lauter geredet und nur nochmal daswiederholt, was ich vorhin versucht habe ruhig auszudrücken.. Okay,ruhig im Sinne von, ich rede außen herum und habe dadurch gehofft,dass er es verstanden hatte.

„ Geh ihm hinterher Joyce!"

„ Wieso sollte ich Quinn?"

„ Weil auch du gerade Fehlergemacht hast. Du hast allen gesagt, dass er auf dich steht, obabsichtlich oder nicht. Aber auch er hat welche gemacht, aber wenn duihn abweist und anschreist, kann er sich nicht entschuldigen!"

„ Gut, ich gehe. So Leute, wirmachen Schluss für heute! Räumt bitte alles weg und dann dürft ihrgehen."

Ich griff nach Alan seinemRucksack, aber auch nach meinem, dann eilte ich nach draußen und sahmich nach ihm um. Doch leider habe ich ihn nirgends entdeckt, weshalbich dann das ganze Gelände absuchte. Leider war sein Rucksack aberso schwer, dass ich ihn abstellen und mich hinsetzen musste. Miteinem großen seufzen ließ ich mich neben dem Baum sinken, ehe ichein seufzen von einer anderen Person wahrnahm. Ich drehte meinen Kopfund erkannte den Schuh von Alan, weshalb ich mich einmal zusammenrissund dann zu ihm rutschte.

Erst schien er mich nicht zuerkennen, doch dann sah er mich an und drehte sich schnell wiederweg, blieb jedoch sitzen.

„ Alan, ich... Es tut mirleid."

„ Wieso tut es dir denn leid?"

„ Weil ich gerade allenmitgeteilt habe, dass du auf mich stehst... ich habe dich öffentlichgedemütigt und... das tut mir leid."

„ Eigentlich müsste ich michentschuldigen, nicht du."

„ Ich glaube wir beide müsstendas machen."

„ Oder man sieht das so, ja.Mir tut es leid, dass ich dir nicht die Wahrheit wegen Kenneth gesagthabe, ich dachte nur es wäre besser, wenn du... wenn du es nichtwüsstest."

„ Ich verstehe schon. Dubrauchst mir das nicht nochmal zu erklären..."

„ Wollte ich aber."

„ Stimmt es denn?"

„ Was?"

„ Das du Gefühle für michhast?!"
„ Pass auf, wir beide kennen uns erst seit einerWoche. Es mag schon sein, dass ich dich in der Zeit sehr ins Herzgeschlossen habe, aber Gefühle sind es definitiv nur auffreundschaftlicher Basis. Ich denke mal, da sind wir uns beideeinig."

„ Okay... Dann hätte ich miralso alles, was ich vorhin gesagt habe, sparen können?"

„ Nicht alles, aber das mitden Gefühlen, hättest du weglassen können...."

„ Gut, dann sind wir und jabeide einig..."

„ Also redest du wieder mitmir?"

„ Mache ich doch schon dieganze Zeit oder?"

„ Ja."

„ Da hast du deine Antwort!"

„ Okay!"

Er stand auf, half mir hoch undzog mich dann an sich um mich zu umarmen.

Seine Arme lagen ruhig aufmeinem Rücken und meine ruhig auf seinem. Keine Ahnung wie lange wirso da standen, aber als die anderen aus unserem Team da vorbei kamen,jubelten sie uns zu, obwohl doch nichts passiert gewesen war. Wirhatten uns weder geküsst, noch sonstiges, wir haben uns lediglichwie Freunde umarmt. Manchmal müssen die Menschen wohl mehr reininterpretieren, als es in Wirklichkeit ist.

„ Wow, Freunde die sichumarmen, kriegen anscheinend mehr Aufmerksamkeit als die ganzenPärchen um uns herum!"

„ Haha! Das ist lustig! Aufdie Freundschaft Joyce!"

„ Aber Hallo!"

Ich hakte mich bei ihm unter undüberreichte ihm feierlich seinen Rucksack, ehe wir wieder reingingenum uns von den anderen zu verabschieden. Danach fragte er mich, obich Lust hätte mit ihm für das Stück zu üben und ich beschloss,da ich die Freundschaft nicht kaputt machen wollte, zu sagen, das ichsehr gerne lernen wollen würde. Obwohl ich nicht lernen muss, da iches schon längst auswendig könne, aber zusammen spielen und tanzenwäre trotzdem eine gute Sache.

„ Okay, wo lernen wir?"

„ Bei mir, wenn du nichtsdagegen hast. Im Garten ist genug Platz!"

„ Okay, dann lerne ich dieCasa de la Joyce kennen!"

„ Aber nur, wenn ichirgendwann die Casa de Alan kennenlernen darf."

„ Darfst du sogar ganz baldschon!"

„ Wie meinst du?"

„ Am Samstagabend ist bei mireine Hausparty angesagt und mein Bruder hat alle seine Kumpeleingeladen. Im Gegenzug, dass ich ihn nicht bei meinen Elternanschwärze, darf ich auch einige einladen. Also was denkst du?Willst du vorbeischauen?"

„ Wenn Quinn, Remy und Fayeauch dabei sein dürfen bin ich da."

„ Klar sind die dabei. Bringdoch Violet auch mit!"

„ Du kennst meine Cousine?"

„ Ja, sie ist die Freundin vonmeinem Bruder! Wusstest du das nicht?"

„ Nein, bis vor kurzem wussteich nicht mal, dass sie einen hat..."

„ Oh, ihr habt wohl nicht dasbeste Verhältnis, oder?"

„ Nicht mehr, aber irgendwannwird es vielleicht wieder."

„ Bestimmt!"

„ Gut, dann folge mir bitteunauffällig. Meine Mutter müsste da sein, sonst glaube ich aber istkeiner weiter da."

„ Cool, deinen Da kenne ich jaschon!"

„ Stimmt, dass hatte er mirerzählt."

Er folgte mir tatsächlich dieersten Momente unauffällig, aber als ich dann lachte, trat er wiederneben mich und wir liefen ganz entspannt zu mir.

Dort angekommen, hörte icherstmal nichts, weshalb ich davon ausging das meine Mutter doch nichtda war. Jedoch ging ich dann in die Küche und sah sie dort mitKopfhörern stehen und sie sang sogar leise mit. Ich wusste nicht,dass sie so gut singen konnte.

„ Mama?"

„ Oh Gott Kind, du kannst michdoch nicht so erschrecken! Hallo!"

„ Hey! Alles gut?"

„ Ja alles super. Wer ist derjunge Mann dort?"

„ Das ist Alan, der Sohn vonmeiner Tanzlehrerin. Wir wollen im Garten für das Theaterstückzusammen lernen. Ist das okay?"

„ Klar doch. Hol dir dieMusikbox von Violet aus dem Zimmer, sie sagte das du die nehmendarfst wenn du sie brauchen solltest. Ich werde Alan so lange deinenBesuch beherbergen."

„ Okay Mama."

Dann ging ich in den Flur ummich an Alan zu wenden.

„ Ich gehe eben hoch, die Boxholen. Wenn du willst, meine Mutter ist in der Küche, dann kannst duzu ihr gehen und etwas zu trinken besorgen."

„ Kann ich machen. Wo soll ichden Rucksack hinstellen?"

„ Stelle ihn dort in die Ecke,dort kann keiner drüber stolpern."

„ Gut, wird gemacht!"

Ich riss die Tür zu Violet'sZimmer auf und stieß einen tiefen Seufzer aus. Sie war doch in ihremZimmer und meine Mutter hatte das mir gegenüber nicht erwähnt. Ichging eigentlich davon aus, dass sie noch im Seniorenheim wäre, aberanscheinend war denken an diesem Zeitpunkt wohl falsch....

„ Hallo Violet!"

„ Hey Joyce. Suchst du was?"

„ Der Bruder von deinem Freundist da."

„ Alan? Was will er denn vonmir?"

„ Von dir will er gar nichts.Er ist hier, weil wir zusammen üben wollen."

„ Der Alan, ist der Alan dendu so magst?"

„ Tja, so schließt sich derKreis wieder. Außerdem habe ich beim Essen doch seinen Namen erwähntgehabt?"

„ Da habe ich aber mit Roccogeschrieben gehabt und habe deshalb nur den Vornamen wahrgenommengehabt."

„ Okay."

„ Was willst du eigentlichhier?"

„ Die Nervensäge spielen!"

„ Haha.. Wie oft muss ich michnoch bei dir entschuldigen?"

„ Gar nicht mehr. Ich bin zwarnoch sauer, aber ich denke das legt sich mit der Zeit. Immerhin habeich dich lange genug zappeln lassen."

„ Danke!"

Sie sprang von ihrem Bett aufund umarmte mich sofort.

„ Okay, ich glaube das reichtdann wieder mal. Eigentlich wollte ich nur fragen, ob du mir deineBox leihen würdest.."

„ Klar würde ich. Darf icheuch zugucken?"

„ Ich habe nichts dagegen,aber frage bitte auch Alan."

„ Werde ich tun. Ich kommedann gleich nach und bringe die Box mit."

„ Dankeschön!"

Ich schenkte ihr noch einLächeln, ehe ich nach unten ging und in die Küche eilte um zuschauen wie meine Mutter und Alan sich verstanden.

„ Alles klar, ich habe Violetgefragt und sie bringt die Box gleich runter... Ah da ist sie ja."

„ Hey Alan, lange nichtgesehen!"

„ Hi Violet."

„ Könnte mich einer von euchmal bitte aufklären?"

„ Mama. Also ganz vorn vorne.Alan ist der Sohn von Frau Herbert, die männliche Hauptrolle inmeinem Theaterstück, der Stiefbruder von Rocco und Rocco ist derfeste Freund von Violet."

„ Okay, ich glaube ich binmitgekommen. Gut, ich halte euch nicht weiter ab. Wenn du möchtestAlan und deine Eltern einverstanden sind, dann kannst du gerne zumAbendessen bleiben."

„ Danke, ich frage mal nach."

Danach gingen wir drei in denGarten und bereiteten alles vor, ehe Alan und ich uns auf dieTerrasse begaben und wir uns in Position stellten. Anschließendschaltete Violet die Musik an und Alan und ich begannen zu tanzen.Dann sprachen wir noch die ganzen Texte durch und meine Mutter,welche inzwischen dazu gekommen war, sowie auch Violet jubelten undklatschten ganz laut.

Nachdem wir uns bedankt haben,fing meine Mutter an zu schwärmen, wie toll Alan und ich dochharmonieren würden. Mehr als bedanken konnten wir nicht, ehe unsmeine Mutter ein Stück Kuchen in die Hand drückte und wir uns aufden Rasen setzten. Violet hatte sich wieder in ihr Zimmer zurückgezogen, weil sie sich in einer Stunde mit Rocco treffen würde,welchen ich am Samstag bei der Party endlich mal kennenlernen würde.

Alan und ich saßen also imGarten, redeten über alles und jeden, ließen jedoch den längerenStreit den wir hatten nicht einmal zum Thema werden, denn ich glaube,sowohl er, als auch ich hatten keine Lust die gute Stimmung kaputt zumachen.

„ Also, bleibst du?"

„ Zum Essen meinst du?"

„ Ja.."

„ Klar, wenn das Abendessengenauso gut ist, wie der Kuchen, dann kann man gar nicht nein sagen!"

„ Ich hoffe du weißt, dassder Kuchen gekauft ist."

„ Ja, ich habe doch dieVerpackung in eurer Küche gesehen."

„ Na dann ist ja gut. Aber..du bleibst trotzdem, oder?"

„ Klaro!"

Ein großes, ehrliches Lächelntrat in mein Gesicht, welches er sofort erwiderte und mich noch mehrzum strahlen brachte. Am liebsten würde ich ihn jetzt gerne wiederin die Arme nehmen, jedoch war meine Mutter in der Nähe und deshalbließ ich es lieber bleiben.

Als wir aufgegessen hatten,brachte ich die Teller in die Küche, stellte die Box zurück inViolet's Zimmer und ging dann mit Alan in mein Zimmer. Dort setztenwir uns vor mein Bett und ich schaltete den Laptop ein um kurz daraufNetflix zu starten. Jetzt blieb nur noch die Frage offen, was wirgucken wollten. Ich wäre ja für Stranger Things gewesen, erjedoch wollte lieber Vampire Diaries gucken, als wir uns nichteinig wurden, startete ich aus dem unergründlichen eineTierdokumentation und diese schauten wir uns dann tatsächlich an.

Wirklich lustig wie wir beideuns dann darauf konzentrierten diese Doku anzuschauen. Zwischendrinalberten wir etwas herum, meine Mutter steckte ihren Kopf durch dieTür um zu schauen ob alles okay ist und ich überlegte derweil, obich nicht doch einfach an meinem neuen Stück arbeiten sollte. Dochich entschied mich dazu, dass nicht zu machen, denn dann würde ichauch Alan beichten, dass ich es als Hobby machte, also die Stückeoder eher gesagt, die Geschichten zu schreiben... und das wollte ichnicht..

„ Alles okay?"

Die Frage kam so unerwartet,dass ich vielleicht eine Minute länger überlegte, als icheigentlich wollte.

„ Ja, wieso?"

„ Du sahst so nachdenklichaus."

Was wiederum bedeutet hatte,dass er mich anschaute, obwohl wir nebeneinander und nicht gegenübervoneinander saßen. Das war wirklich sehr interessant.

„ Nein, es ist alles gut."

„ Sicher?"

„ Ja.. und bei dir so?"

„ Auch Haha. Außer, dass ichmir eine Tierdokumentation anschaue, während meine Partnerin inihren Gedanken versunken ist."

Hat er gerade das Wort Partnerinbenutzt um mich zu bezeichnen? Oh shit, ich rutsche so langsamaber sicher in das Gefühl von früher zurück. Damals, wie beiKenneth, nur etwas schlimmer und intensiver. Das darf unter keinenUmständen passieren, denn.. ich habe zwar schon von Anfang anGefühle für Alan aufgebaut, aber ich kann mich nicht auf etwaseinlassen, mit 16 Jahren habe ich immerhin noch so viel vor mir, wasich nicht jetzt schon verschwenden möchte, indem ich eine Beziehungführe, welche eh in die Brüche geht.

„ Partnerin?"

Er wird rot! Er ist tatsächlichrot geworden. So, als hätte ich ihn gerade dabei erwischt wie erPornos geguckt hat.

„ Na ja, du weißt... du weißtdoch wie ich es meine!"

„ Wie meinst du es denn?"

„ Tanzpartnerin...Schauspielpartnerin... Lernpartnerin...."

„ Versteh schon..."

Ich drehte mich zur Seite, umihm nicht länger in die Augen schauen zu müssen, denn na ja... DasWort Partnerin, saß schon tief in mir fest...

Ich atmete einmal tief durch,ehe ich nach Fassung rang, mich wieder zu Alan umdrehte und direkt inseine Augen sah. Darauf war ich nicht vorbereitet gewesen, er sahdirekt in meine Augen und ich sog scharf die Luft ein... Ohne eswirklich wahrzunehmen, kam er näher an mich heran, bis uns nur eineHandbreite trennte. Es wäre eine Leichtigkeit gewesen sein Gesichtin meine Hände zu nehmen und ihn zu küssen, doch ich kann nicht,darf nicht und drang mir auch auf es nicht zu wollen.

Aber die Frage die ich mir immernoch stellte war, wieso er aufeinmal so dicht an mich heran kam.

Gerade als ich ihn jedoch fragenwollte kam er noch ein Stück näher und fing an zu flüstern.

„ Du bist gut!"

Flüstern, schreien odervielleicht doch ganz normal reden? Definitiv flüstern!

„ Wie meinst du das?"

„ Na im spielen, schreiben undauch im tanzen. Es ist beeindruckend, dir dabei zuzuschauen, ehrlich.Manchmal würde ich das auch so gut können wollen."

Sein Atem hauchte über meinenKörper und brachte mich dazu, dass ich etwas zuckte. Aber nicht aufeine schlechte, sondern auf eine gute Art.

„ Das kannst du doch aber!Sogar besser als ich!"

„ Wenn du das sagst... wird...dann.. dann wird es... wohl.."

„ Stimmen..."

Ich beendete seinen Satz unddann geschah es, er kam näher und streifte meine Lippen mit seinem..

Doch bevor es zu einem Kuss kam,zog ich mich zurück und sah ihn total erschrocken an.

„ Nicht!"

„ 'tschuldigung..."

„ Warum?"

„ Ich wollte nicht... Es tutmir wirklich leid."

„ Schon okay. Es war ja nichtsschlimmes. Ich tue jetzt einfach mal so, als wäre das eben nichtpassiert. Wir erwähnen es nicht. Weder uns noch anderen gegenüber,okay?"

„ Ja!"

„ Gut, ich glaube wir solltendann auch mal runter. Das Essen ist bestimmt gleich fertig."

„ Okay..."

Ich rappelte mich auf, schnapptemein neues Skript und zusammen gingen wir ins Esszimmer.

Mein Vater empfing mich mitseinen offenen Armen und ich rannte direkt hinein. Alan hingegengrüßte er einmal freundlich, ehe wir uns an den Tisch setzten.

„ Wie war denn euer Tag?"

„ Gut, wir haben heute in derSchule geprobt und dann im Garten. Wenn das bei der Aufführung auchso ist wie heute, dann kann ich definitiv sagen, dass es ein vollerErfolg wird!"

„ Das freut uns Schatz! Alan,du gehst aber nicht auf Joyce' Schule, oder?"

„ Nein, eigentlich gehe ichauf das Tannen-Willhelm-Gymnasium, aber leider ist es wegen dem Brandgeschlossen und wir wurden aufgeteilt..."

„ Weißt du denn wie lange dieSchule geschlossen bleiben wird?"

„ Also, eigentlich hat ja nurein Raum gebrannt, deshalb ist es auch unnötig, dass wir alle gehenmussten.

Na ja, vielleicht nach denPrüfungen. Oder auch erst nächstes Schuljahr..."

Bitte lieber Gott, lass es erstnächstes Schuljahr sein, denn so kann ich in aller Ruhe mit ihm Zeitverbringen.

„ Davon wusste ich garnichts?"

„ Du liest ja auch nie ZeitungMama."

„ Lass es jetzt nicht wie einVorwurf klingen Joyce!"

„ Würde ich niemals wagen!"

Meine Mutter funkelte mich nocheinmal mit ihren großen Augen an und dann sprangen wir von Alanseiner Schule, wieder zum Theaterstück, bis wir am Schluss beiirgendwelchen Tieren waren, die wir gerne mal in Natur sehen wollten.Bei mir wäre es zum Beispiel ein Elefant in freier Wildbahn und beiAlan ein Tiger. Keine Ahnung was er an diesen Tieren so toll findet,aber wahrscheinlich die Fellfarbe.

Nachdem wir dann aufgegessen unddie Sachen weggeräumt hatten, packte Alan seine Sachen und ichbrachte ihn zur Tür.

Dort standen wir uns eine ganzeWeile nur gegenüber, denn keiner von uns traute sich etwas zu sagen.Ich meine, ein einfaches Tschüss hätte doch auch gereicht.Wieso also, sagte keiner etwas? Warum kriege ich denn meine Klappenicht einfach auf und sage dieses Wort?
Okay, einmal durchatmenund dann reden...

„ Also dann..."

„ Ja.. also.. dann... Ähm...Bis morgen?"

„ Bis morgen!"

Er drehte sich um, machte sichbereit zu gehen, doch ich rutschte von der Treppe, griff nach Haltsuchend in sein Shirt und riss ihn mit runter. Dabei landeten unsereLippen aufeinander, was ihn erschrecken ließ.

Eigentlich dachte ich, so waspassiert immer nur in Filmen, aber wie man sieht, es passiert auchmir, einem Bauerntrampel, der nicht mal Treppen laufen kann, ohne hinzufallen.


________________________________________________________________________________

~Hey Leute,

ich wollte nur kurz unterbrechen, um euch zu sagen, dass ich es immer noch nicht ganz glauben kann, dass ich tatsächlich die Geschichte fast komplett veröffentlicht und fertig habe...

Es ist nicht real gerade und dann auch noch das Ranking.. 
Danke an jeden einzelnen von euch, die sich meine Geschichte durchlesen!

Falls mal Wörter zusammengeschrieben worden sind, welche eigentlich nicht zusammen gehören, dann tut es mir sehr leid. Aber in der Überarbeitung, bin ich noch drin. Jedoch wollte ich das Rohmaterial  mit euch teilen und meine Angst überwinden, um mir selbst zu beweisen, dass ich vielleicht doch etwas schreiben kann. 

Bei weitem bin ich nicht so gut wie andere, aber das will ich auch nicht. Ich mache es, weil es mir Spaß macht! 


Danke! 

Eure yxo~


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