"Junge, hey aufwachen!"
"Ist er tot?"
"Nein, aber immer noch bewusstlos und das macht mir Sorgen."
Viele mir unbekannte Stimmen schleichen sich in mein Gehör und unterbrechen meinen unruhigen Schlaf.
Jemand täschelt meine Wange und langsam öffne ich meine Augen. Es braucht eine Weile, bis sich die verschwommenen Silhouetten vor mir zu Menschen zusammen setzen.
Drei Augenpaare starren mich an. Eine davon - eine Frau mittleren Alters mit braunen Haaren - lächelt mich sanft an. Ein Mann steht neben ihr der nun, da ich die Augen geöffnet habe, erleichtert auf atmet. Mein Blick schweift nach rechts. Neben den beiden steht ein Mädchen, etwa in meinem Alter. Ihre dunkelbraunen bis schwarzen Haare sind verfilzt und eingedreht worden, einzelne Strähnen werden von Holzperlen geziert. Sie mustert mich und eine Weile sehen wir uns einfach nur an, bis mir wieder bewusst wird, dass ich niemanden von diesen Leuten kenne.
"Was mache ich hier? Wer seid ihr?"
"Ich bin Vince, das ist meine Frau Mary und das ist Harriet."
Harriet, so heißt sie also.
Ich rappele mich etwas auf und bemerke, dass ich auf der Ladefläche eines alten Trucks sitze.
Ich sehe mich um. Um uns herum weit und breit nur Sand.
Wo bin ich?
"Erinnerst du dich noch an irgendetwas?"
Das Mädchen sieht mich eindringlich an.
"An dein Labyrinth, kannst du uns davon erzählen?"
Mein Labyrinth...
Minho, Newt, Gally, Jeff.
Liv.
Und all die anderen.
Wo sind sie?
"Wo sind die anderen? Wo sind meine Freunde?"
"ANGST hat sie."
Diese Organisation, die uns das alles angetan hat? Aber wieso?
"Ich verstehe nicht..."
Ich beginne zu zittern, was ist hier los?
"Alles ist okay mein Junge, du bist in Sicherheit", meint Mary, "wir versuchen nur all das zu verstehen. Als ANGST euer Labyrinth nach der Flucht gesäubert hat, haben sie nicht nur Vorräte heraus gebracht, sondern auch dich. Wieso warst du nicht bei den anderen aus Gruppe A?"
"Gruppe A? Ich, ich weiß nicht... Ich weiß nur, wie ich im Wald ganz am Rand der Lichtung nach dem großen Rucksack gesucht habe, den ich vor langer Zeit für den Fall einer Flucht vorbereitet und dort versteckt hatte. Dann..."
Plötzlich fällt es mir wie Schuppen von den Augen, "ein Griewer... Wir dachten sie wären weg, doch einer war noch im Wald, er hat mich entdeckt und den Weg zurück versperrt. Ich konnte nur eins tun... Durch das geöffnete Tor in meiner Nähe ins Labyrinth fliehen. Ich bin gerannt und gerannt, habe so gut es geht versucht mir den Weg zu merken, doch ich war nunmal kein Läufer. Der Griewer erwischte mich an meinem linken Oberschenkel und ich verlor viel Blut... Aber dann hat sich eine Mauer verschoben und ich konnte den Griewer abhängen. Eine Nacht und einen Tag saß ich im Labyrinth fest, habe meine Wunde desinfiziert, genäht und einen Verband angelegt. Wasser und etwas Essen hatte ich in dem Rucksack.
Ich habe den Ausweg gesucht und bin schließlich durch ein anderes Tor zurück auf die Lichtung gelangt. Doch niemand war mehr da. Niemand der gelebt hat. Nur Tote. Ich war so erschöpft, dass ich zusammengebrochen bin. Und dann bin ich hier aufgewacht."
Vince nickt.
"Wir wollten den Transport der übrigen Vorräte abfangen, waren in Position und griffen die Arbeiter an. Wir wären fast ohne dich gegangen, doch Harriet hat dich bewusstlos auf der Rückbank eines Transporters entdeckt. Wir wussten, dass du nicht zu ANGST gehörst und haben dich mitgenommen. Jetzt sind wir auf dem Weg zurück zu unserem Posten in den Bergen. Von dort aus gehen wir mit den vielen Kids die wir schon gerettet haben zum sicheren Hafen an dem uns ANGST nicht findet wird."
Ich nicke.
"Was ist mit meinen Freunden? Ich bin mir sicher sie schaffen es zu fliehen. Werdet ihr ihnen auch helfen?"
Der Mann scheint etwas nachzudenken.
"Wir werden schon einen Weg finden."
Dann wendet er seinen Kopf ab und beobachtet die vorbeiziehende Landschaft. Oder das, was davon übrig ist.
"Was ist hier geschehen?"
Mary meldet sich zu Wort.
"Das erzählen wir dir später. Jetzt würde ich zuerst gern deine Wunde sehen, darf ich?"
Ich nicke und beginne den Verband abzuwickeln, den ich über meiner Hose trage, in die ich einen Schlitz an der Stelle der Wunde gerissen habe.
Als ich die Wunde frei lege, atmen Mary und auch ich selbst hörbar aus. Sie hat sich nicht entzündet.
"Diese Stiche wurden sehr präzise und mit Bedacht gesetzt. Und nichts ist entzündet. Wieso kannst du das so gut?"
"Ich war der Hüter der Sanis auf der Lichtung."
Sie lächelt und streckt mir ihre Hand hin.
"Willkommen in meinem Team. Ich bin die Ärztin der Truppe und könnte ab und an Unterstützung gut gebrauchen."
Ich erwidere ihr Lächeln und schüttele kurz ihre Hand, bevor sie los lässt und sich zu ihrem Mann setzt.
Ich sehe zu Harriet, die mich immer noch mustert.
"Harriet also... Woher kommst du?"
"Auch aus einem Labyrinth, Gruppe B. Doch wir waren nur Mädchen abgesehen von einem Jungen, Aris. Er ist auch noch in den Fängen von ANGST... Aber wir bekommen sie da schon irgendwie raus."
Ich nicke.
"Verrätst du mir auch deinen Namen?"
Fragt sie schließlich und zieht eine Augenbraue nach oben.
"Clint. Mein Name ist Clint."
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Hallo meine lieben Lichter!
Hier sind wir nun also...
Ich freu mich mega, dass es weiter geht!!
Und dass so viele Menschen diese FF's lesen, find ich immer noch wahnsinnig, DANKE❤️
Ich hoffe ihr seid und bleibt dabei, wenn die Rettungsmission beginnt. ☣️🏃♀️🏃♂️
Dieses Kapitel widme ich euch allen, ihr seid so treue Leser und mir bedeutet das alles echt viel!
Ganz liebe Grüße gehen raus an raining_cloud!!
Alles, alles Liebe und Gute zu deinem Geburtstag! 🎂
Bleibt alle gesund und bleibt so weit es geht daheim, so haben wir eine Chance gegen Corona. 💪🏼
Bald kommt das erste richtige Kapitel, bis da hin wie immer:
Lest schön ❤️📚