behind the screen

By 07nia11

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Tessas Leben ist alles andere als ein Traum. Ihr Vater trinkt und schlägt sie und ihre Stiefmutter behandelt... More

Verlosung!
Behind the Screen wird veröffentlicht!
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50 ★☆
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
Kapitel 60
Kapitel 61
Kapitel 62
Kapitel 63
Kapitel 64
Kapitel 65
Kapitel 66
Kapitel 67
Kapitel 68
Kapitel 69
Kapitel 70
Kapitel 71
Kapitel 72
Kapitel 73
Kapitel 74
Kapitel 75
Kapitel 76
Kapitel 77
Kapitel 78
Kapitel 79
Kapitel 80
Kapitel 81
Kapitel 82
Kapitel 83
Kapitel 84
Kapitel 85
Kapitel 86
Kapitel 87
Dankessagung
Zusatzkapiteeeeeeel
Zusatzkapitel (dieses Mal wirklich)
Zusatzkapitel 2
Veröffentlichungen und Co.

Kapitel 42

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By 07nia11

Zu meinem Pech artete das ganze natürlich zu einem sister/brother-fight aus. Tatsächlich verschlug Ciara Dyan kurzweilig sogar mit ihrer Handtasche, bis er drohte sie aus dem Auto zu schmeißen. Und zwar ohne anzuhalten, denn ansonsten wäre Ciara sogar liebend gerne ausgestiegen. Ich zitiere: 'Gerne doch! Lass mich sofort hier raus! Dann muss ich wenigstens nicht mehr deinen fetten Arsch sehen, du arroganter Mistkerl! Den Pennern auf der Straße wird meine Stimme sicherlich gefallen. Da sieht man mal, dass sogar die mehr Bildung haben als du!'

Ich hing während des ganzen 'Gespräches' zwischen der Aufgabe des Schlichters und der des unbeteiligtem Zuschauers, der sich den Arsch ablachen durfte. Aber nach meinem ersten und letzten Schlichtunfsversuch tendierte ich eher zu Zweiterem.

Trotzdem wurde es mir irgendwann zu viel und ich drehte MEINE Musik voll auf, sodass das ganze Auto vom Bass vibrierte.

"Verdammte Scheiße, Tessa! Was soll das?!", versuchte Dyan über die Musik zu brüllen. Als Antwort tippte ich mir ans Ohr und schrie: "Waaaaas?! Ich kann dich nicht versteeeheeen!"

Dafür erntete ich einen bösen Blick und er versuchte die Musik leiser zu drehen. Doch ich schraubte sie sogleich wieder lauter, was ihn dazu veranlasste sie wieder leiser zu drehen und finster die Augen zusammenzukneifen. Wie man sich sicher denken kann, erhöhte ich die Lautstärke wieder und so entstand ein Kampf, um die Musik.

Leise, laut. Laut, leise. Leise, laut.

Irgendwann fuhr dann eine dritte Hand dazwischen und schielt die Musik ganz aus.

"Okay, wir hören gar keine Musik!", rief Ciara fast panisch und hielt sich die Ohren. Allerdings achteten Dyan und ich kaum auf sie, da wir zu sehr damit beschäftigt waren uns gegenseitig wütend anzustieren.

Ja ich weiß, eigentlich sollte es nur ein Ablenkungsmanöver sein, aber irgendwie war ich jetzt auch sauer auf Dyan. Das war meine Stereoanlage! Ich durfte sie so laut drehen wie ich wollte!

"Achte gefälligst auf die Straße!", blaffte ich ihn an und sein einer Kiefermuskel zuckte.

"Sag mir nicht was ich zu tun habe! Ich fahre!"

Ich lachte schnaubend auf. "Ja, aber MEIN Auto!"

Ich beugte mich über die Mittelkonsole und packte sein Kinn, um es nach vorne zu drehen. Dann tätschelte ich ihm die Wange und lächelte übertrieben süß.

"Und so bleibst du jetzt, mein Kleiner", zwitscherte ich.

Als Antwort bekam ich ein Schnauben und dann blieb es erstmal still, bis wir endlich am Café angekommen waren. Ohne noch irgendwas zu sagen stürzte Ciara, noch bevor das Auto ganz zum Stehen gekommen war, nach draußen und eilte auf ihren Wagen zu.

Sobald sie die Tür zugeschlagen hatte schnurrte der Motor des BMW's auf und Dyan wendete meinen Audi.

Oh fuck, ich würde jetzt geschlagene zehn Minuten alleine mit ihm in diesem Auto sitzen.

Ich schielte zu Soundanlage. Etwas Musik wäre jetzt wirklich gut, aber Dyan würde mir wahrscheinlich die Hand abhacken, wenn ich sie auch nur in die Nähe des Lautstärkenreglers brachte.

Also erfüllte das Innere des Wagens nichts weiter als das stehtige Brummen des Motors, bis Dyan plötzlich die Stille brach.

"Danke das du dich um Ciara sorgst."

Überrumpelt starrte ich ihn an. "Ähm", ich räusperte mich, "ich... ich sorge mich doch nicht um sie."

Mir war das Thema etwas unangenehm. Ich sah es als selbstverständlich jemanden zu helfen, der Hilfe brauchte. Dafür sollte er sich nicht bedanken.

Er nahm kurz eine Hand vom Lenkrad um sich durch die Haare zu fahren. "Doch. Allein das du dich heute mit ihr getroffen hast...", er verstummte kurz. "Dafür will ich dir danken. Ciara hat viele falsche Freunde, da braucht sie jemanden der ihr wirklich zuhört."

Ich riss die Augen geschockt auf. Hatte er mich gerade indirekt als Freundin von Ciara bezeichnet?! Und hatte er damit gemeint das ich eine gute Freundin wäre?!

Okay, vielleicht sollte ich bezweifeln das dieser Tag wirklich real war. Vielleicht träumte ich ja das alles auch nur?

Es klatschte laut, als ich mir selbst eine Ohrfeige gab.

Verwirrt schaute Dyan zu mir rüber. "Was sollte das denn jetzt?"

Ich rieb mir über die Wange während ich aus der Windschutzscheibe schaute. Nein, eindeutig kein Traum.

"Ich wollte nur sicher gehen, dass ich nicht nur friedlich in meinem Bett schlummer."

Ich warf ihm kurz ein Lächeln zu, um nicht ganz so psycho zu wirken und griff dann das vorherige Thema wieder auf.

"Das ist nichts wofür du dich bedanken müsstest, Dyan. Mal ganz davon abgesehen, dass sie schon jemanden hat der ihr zuhört, nämlich dich."

Darauf sagte erst mal keiner von uns mehr etwas. Doch mir lag etwas auf der Zunge, etwas, das ich fand, musste gesagt werden. Also nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und atmete nochmal tief durch.

"Du bist anders als ich gedacht habe. Keine Ahnung wie du das geschafft hast, aber innerhalb dieser paar Tage hast du es vollbracht meine Meinung von dir völlig auf den Kopf zu drehen. Du bist gar nicht so ein Arschloch."

Dann blieb es wieder still und ich spielte unruhig mit den Bendeln der Hose. Dabei traute ich mich nicht aufzublicken, denn auch wenn es der Wahrheit entsprach, war es mir peinlich ihm dieses Zugeständnis zu machen, während er in mir wahrscheinlich immer noch die Zicke von früher sah.

"Du bist auch gar nicht so übel", murmelte er plötzlich ziemlich leise und ziiiemlich schnell, sodass ich mir nicht mal sicher war, dass ich mich nicht nur verhört hatte.

Überrascht riss ich den Kopf nach oben. "Was?!"

Er guckte kurz augenrollend zu mir rüber. "Du hast mich ganz genau verstanden und ich werde mich jetzt nicht wiederholen!"

Ja okay, ich hatte ihn verstanden (glaubte ich zu mindest) aber ich musste mich dazu durchquälen ganz deutlich und langsam zu sprechen und er durfte einfach was vor sich hernuscheln?!

"Woher willst du wissen, dass ich dich verstanden habe!", empört verschränkte ich die Arme vor der Brust.

"Wieso solltest du mich nicht verstanden haben?" konterte er mit einer Gegenfrage.

"Äh, vielleicht weil du total undeutlich geredet hast?!", meine Stimme wurde zum Ende des Satzes lauter und ich sah ihn gereizt an. Doch er zog nur kurz die Nase kraus und schaute einfach weiter gerade aus. Konnte der Arsch mich nicht wenigstens anschauen, wenn wir schon stritten?!

Ähm Nein! Er muss autofahren du Dummkopf!

Ach, du da oben hast erst gar nichts zu melden! Also halt dich raus!

"Nicht jeder von uns ist so schwerhörig wie du. Das erklärt wenigstens weshalb du immer in der Gegend herumschreist".

Ich brauchte eine Sekunde bis mir wieder unser Gesprächsthema einfiel und weitere 30 um ihn fassungslos mit offenem Mund anzustarren. Wie kam er denn jetzt bitte auf den Scheiß?!

"Sag mal, welches Einhorn hat dir eigentlich ins Gehirn gepupst?! ( ;D @Emy0666) ", regte ich mich auf und schmiss die Hände in die Luft.

Er öffnete schon den Mund um mir was zu entgegnen, doch anstatt dann etwas zu sagen runzelte er verwirrt die Stirn und schaute mich komisch an. Misslaunt zog ich eine Augenbraue hoch und betrachtete ihn wütend.

"Hast du gerade ehrlich gefragt welches Einhorn mir ins Gehirn gepupst hat?", in seinem Blick lag Ungäubigkeit und Belustigung.

"Ja! Wie kommt man sonst auf so einen Mist, wie Schwerhörigkeit!", zickte ich, nicht gewollt mich zu beruhigen.

Mich regte dieser Typ so auf! Als nächstes schleppte er mich noch zu einem Optiker, weil ich plötzlich kurzsichtig war, oder was?!

Seine Mundwinkel fingen an zu zucken und plötzlich entschlüpfte ihm ein leises Kichern, das zu einem herzhaften, tiefen Lachen ausartete. Jetzt war ich es, die ihn mit gerunzelter Stirn beobachtete.

"Ich denke mal, man kommt auf so einen Mist, genauso wie man auf pupsende Einhörner kommt!", lachte er und schüttelte leicht ungläubig den Kopf, während er wieder auf den Straßenverkehr achtete.

Ich schwöre, ich versuchte wirklich wütend zu bleiben! Aber dieses verdammte raue, sexy Lachen war einfach zu ansteckend und als ich mir dann meinen Satz nochmal durch den Kopf gehen ließ, war es um mich geschehen.

Zuerst war es nur ein leises Glucksen in meiner Kehle, dass ich zu stoppen versuchte, in dem ich mir die Hand vor den Mund schlug. Aber es brachte nichts und so stimmte ich ein paar Sekunden später in Dyans schallendes Gelächter ein und hörte erst wieder auf, als ich ausversehen meine Hand auf mein Oberschenkel klatschen lies.

Sofort wurde mein Lachen von einem Schwall Schimpfwörter abgelöst und auch Dyan beruhigte sich wieder.

"Sag mal, wie kams eigentlich dazu, dass du gefesselt wurdest?", fragte er mit einem Seitenblick auf meine Beine, nachdem meine Flüche abgeebt waren.

Etwas verlegen spielte ich mit meinem Zopf herum. "Ach das... ähm, das war Ciara."

Meine Aussage schien Dyan so zu überrumpeln, dass das Auto scharf abbremste bevor es ruckelnd weiter fuhr.

"Okay, bin ich jetzt schwerhörig oder hast du gerade behauptet meine Schwester hätte DICH, eine gerissene Kampfmaschiene, gefesselt?"

Ich betrachtete Dyans schockiertes Profil und ein leichtes Lächeln schlich sich auf mein Gesicht. Irgendwie war es witzig mit Dyan zu sprechen, wie mit einem Freund.
Ich war es gar nicht gewöhnt von ihm etwas anderes zu sehen als seine harte 'Badboy-Maske', aber mir gefiel diese scherzende Seite auf jeden Fall viel besser!

"Naja, man sollte vielleicht noch erwähnen, das anscheinend eine Herzinfakt nahe Omas und studierende Aushilfskellner gerne dabei helfen Mädchen zu entführen, mal von den in Müllhaufen wohnenden Pennern abgesehen, bei denen ich mir gut vorstellen könnte, dass man irgendwo in ihrer 'Schlafstätte' kleine gefesselte Kinder finden könnte, die zu laut auf der Straße gespielt haben".

Kopfschüttelnd gluckste Dyan dieses verdammte, wunderschöne, tiefe Lachen, dass ich am liebsten auf Band aufnehmen würde, um es mir Abends zum Schlafen vor zu spielen. Das war echt total beruhigend! Vielleicht konnte er ja mal einen Job im Krankenhaus bekommen, als Beruhigungsmittel für aufgewühlte Teenager Mädchen. Und am besten noch Hausbesuche, wenn man mal einen miesen Tag hatte! Ich glaube damit könnte man ein spitzen Business aufmachen!

Als nächstes verkaufst du noch Karotten als Horn eines Einhornes.

Oh mein Gott! Das ist die Idee! Damit werde ich meine zukünftige Tochter zum 3. Geburtstag überraschen!
Genau, und eine Woche nach dem Geburtdtag lässt du dein Kind mit einer verfaulten Karotte spielen. Sehr verantwortungsvoll.

Ach was! Bis meine Tochter 3 ist, sind alle Lebensmittel unendlich haltbar.

"Ich werde das 'unkapputbar Gemüse-Spray' entwickeln!", klatschte ich wie ein Kleinkind in die Hände... und wurde mir drei Sekunden später bewusst, dass ich diesen Quatsch gerade wirklich laut ausgeprochen hatte.

Ängstlich drehte ich meinen Kopf langsam zu Dyan um, der mich total verständnislos anstarrte. Wieder versuchte ich es mit einem Lächeln um nicht ganz psycho rüber zu kommen, aber ich schätzte spätestens jetzt war jede Hoffnung verloren.

"Ähh... d..du hattest gerade was gesagt?", versuchte ich ihn von meinem peinlichem, verrückten Ausrutscher abzulenken.

Dyan nickte zögerlich und ich könnte wetten, er überlegte gerade ob er es riskieren sollte, zu fragen, was genau ich gerade von mir gegeben hatte.

"Ich habe gefragt, ob du mir das auch mal auf nicht-tessa'risch erklären könntest, sodass ein Normalsterblicher wie ich es auch versteht."

"Äh, ja narürlich! Also das war so...", überschlug ich mich schon fast, um ihm schnellst möglich abzulenken."... ich habe versucht abzuhauen, weil ich nicht von Ciara zu euch oder in ein Krankenhaus geschleppt werden wollte. Allerdings bin ich dann bei meinem verdammten Pech hingelatzt und sie hat mich mit ihrem Schal gefesselt. Daraufhin hab ich nätürlich angefangen zu schreien", ich glaube an der Stelle murmelte er etwas das die Wörter: du, Mund halten und Weltwunder, enthielt, " und plötzlich tauchte aus diesem verdammten Müllhaufen dieser verdammte Penner auf und schrie Ciara an, sie solle mich stummstellen! Tja, keine Minute später hatte ich ein Knebel im Mund", murrte ich und verschränkte bei der Erinnerung wieder leicht eingeschnappt die Arme.

Ich quittete Dyans skeptischen Blick mit einem trotzigem und man konnte gut beobachten wie er versuchte sein Lachen runterzuschlucken, nachdem er kapiert hatte, dass die Geschichte mein voller Ernst war.

Wehe dieser Arsch lachte jetzt! Das war überhaupt nicht witzig!

Tja, ich denke jeder weiß was Dyan die letzten zwei Minuten der Autofahrt durchgehend machte, während ich beleidigt aus dem Fenster starrte.

"Warte...der Penner... Müllhaufen... gefesselt... Schwester...", versuchte er einen Satz zu formulieren, allerdings war ich schon glücklich, wenn er es schaffte uns nicht in den nächsten Graben zu manövrieren.

"Lass es einfach und bring mich heil nach Hause! So witzig ist das jetzt auch nicht!", zischte ich, aber wahrscheinlich konnte der Arsch mich über sein lautes Gelächter gar nicht verstehen.

Als wir dann auch mal endlich meine Einfahrt hochfuhren hatte ich die Nase gestrichen voll vom diesem beschissenem, nicht sexy, tiefem Lachen. Boah wenn der nicht bald mal seine Klappe hielt würde dieses Mal ich ihm das Maul stopfen! Im Notfall mit meinen stinkenden Socken!

Danach wärst du garantiert tot.

Wenigstens wäre ich dann dich los!

Tja wenn es mich nicht gäbe, würdest du Kathrins Ferrari auf dem Brunnenplatz sicher übersehen.

Geschockt glotzte ich zu dem roten Sportwagen und spürte schon wie mein rechtes Auge zu zucken begann.

Jetzt ehrlich?! Ausgerechnet heute konnte sie nicht mal bei einer ihrer Lästerschwestern hocken und sich über das nächste Lippenliftig unterhalten?!

Super, genial, genau das was ich heute NICHT noch gebraucht hatte.

Neben mir stieß Dyan ein anerkennenden Pfiff aus. Anscheinend hatte er es auch mal geschafft, nicht mehr zu lachen. Herzlichen Glückwunsch, das war echt eine große Herausforderung.

"Heißes Gefährt! Wem gehört das?", fragte er mich, doch anstatt zu antworten stieg ich einfach aus, was er mir gleich tat, und gab ihn über das Autodach ein Zeichen, noch eine Sekunde zu warten.

Währenddessen war auch Ciara hinter uns die Kiesauffahrt hochgerollt und sprang breitgrinsend aus ihrem Auto. Ich glaube Stimmungsschwankungen liegen irgendwie bei denen in der Familie...

"TESSA! WO WARS...",hallte da auch schon Katherins liebliche Stimme über das ganze Anwesen und ich antwortete mit einem aufgesetzten Lächeln Dyan: "Ihr gehört das heiße Gefährt", bevor ich mich zur Eingangstür umdrehte, in der unsere wütende Furie schon stand.

Wie immer so dünn und knorig wie ein Ast fehlte ihr mal wieder nur der Hexenbesen, um in die Dämmerung davonzubrausen.

Jedoch wandelte sich ihr verzerrtes Gesicht schnell zu dem glatten, freundlichem Lächeln, dass sie stehts in der Öffentlichkeit trug und schritt mit zusammengefaltenen Händen die Stufen auf den Platz hinunter.

"Oh Schätzchen! Wie ich sehe hast du Besuch mitgebracht! Wer seid ihr denn? Es ist so schön mal Freunde von unserer schüchternen Tessa kennenzuleren!", zwitscherte sie fröhlich und man konnte kaum glauben, dass sie diejenige gewesen war, die noch vor zwei Sekunden mit einer solchen Inbrunst herumgebrüllt hatte.

"Das sind Dyan und Ciara, Kath... Mutter", über das letzte Wort stolperte ich und verzog kurz angeekelt das Gesicht. Ja genau, wenn ich die böse Königin mit 'Mutter' ansprechen würde und wir alleine im, sagen wir mal, Pool wären, könnte man mich am nächsten Tag kläglich ertrunken am Boden des Pooles finden. Sollte jedoch noch eine Freundin von mir dabei sein und ich sie NICHT 'Mutter' nennen... dann würde man mich auch am Grund des Pooles finden.

Obwohl sie sicherlich noch zehn Meter weit weg stand konnte ich das mahnende Blitzen in ihren Augen sehen, als ich sie fast beim Namen genannt hätte. "Ach! Das ist ja herrlich! Ich bin Kathrin Anderson, Tessas Stiefmutter. "

Ich war immer wieder geschockt davon wie gut Kathrin sich verstellen konnte. Obwohl ich wusste, was für ein hinterlistiges Luder sie war, hätte ich es als Außenstehender sicherlich nicht erkannt, als sie sowohl Dyan als auch Ciara herzlich umarmte. Die beiden verzogen dabei ein Gesicht, als würde man sie gerade mit einem Messer bedrohen und ich musste mir ein Lachen verkneifen. Ich würde sie sicherlich nicht vor Kathrin retten, dafür war es einfach zu amüsant.

"Wollt ihr noch rein kommen? Ich habe gerade Kekse gebacken!", spielte 'Mom' weiter die gute Gastgeberin. Haha, das ich nicht lache! Ich glaube Kathrin wüsste nichtmal wo unser Mehl steht, geschweige denn wie der Ofen funktioniert! Die Kekse waren genauso gekauft wie ihr faltenfreies Gesicht!

"Oh nein! Wir wollen nicht weiter stören! Außerdem... müssen wir dann auch wieder los! Ich habe noch einen... Zahnarzttermin!", redete sich Ciara heraus und fuchtelte verneinend mit den Händen herum. Auch Dyan schien von der Idee, schnell von hier wegzukommen, ganz angetan und ich konnte es ihnen echt nicht verdenken. Eigentlich würde ich sogar am liebesten schreien: "Nehmt mich mit!", denn mal ganz ehrlich, eine freundliche Kathrin war einfach nur unheimlich.

Und wo wir gerade bei gruselig und Kathrin sind, den Schmollmund, den sie gerade versuchte zu ziehen, lies jederman die Flucht einschlagen. Mit ihrer stramen Haut und dem Botox sah es einfach nur so aus als wäre sie aus Wachs und zu lange am heißen Herd gestanden. Gott, von diesem Bild werde ich mein Leben lang Albträume haben. Ich schüttelte mich einmal, um die Gänsehaut loszuwerden, was Kathrin zum Glück nicht mitbekam.

"Och das ist aber schade! Aber vielleicht kommt ihr ja ein andermal wieder vorbei!", also nach ihren Gesichtsausdrücken würden sie sich lieber von einer Klippe stürzen.

"Äh... sicherlich doch!", lachte Ciara verlegen und packte Dyan am Arm. "Also wie gesagt... wir müssen dann mal los! War schön Sie kennenzulernen und bis morgen Tessa!"

Ich konnte wortwörtlich nur noch den aufwirbelnden Staub hinter den Rädern des BMWs sehen und dann waren die beiden auch schon über alle Berge.

Zum einen erleichtert und zum anderen entnervt jetzt wieder alleine mit Karhrin zu sein seufzte ich und drehte mich wieder zu ihr um, die mich mit einem kritischen Blick musterte.

"Ciara und Dyan Lawyer, ich bin beeindruckt. Solangsam wirkt wohl mein guter Einfluss", das gefühlslose Lächeln, das ihre Lippen verzog, ließ mir einen eiskalten Schauer über den Rücken jagen.
"Mach weiter so. Vielleicht bist du doch nicht so blauäugig wie ich gedacht habe."

Entgeistert starrte ich ihr nach, als sie wieder auf die Villa zu lief. Mein Herz schien ein Schlag auszusetzen. Konnte man mich wirklich mit ihr vergleichen?

"Ach ja", rief sie über die Schulter, "dein Vater ist bis Sonntag nachmittag auf Geschäftsreise! Und fahr die Wägen in die Garage."

Dann war auch sie fort und ich blieb entsetzt über ihre Worte zurück. Ich wollte ganz sicher nicht, dass Kathrin jemals auf mich Stolz war!

Sry wenn recjtschreibfehler drin sind aber ich bin müde und wollte unbedingt noch aktualisieren :'D viel spaß mit dem extra langem Kapitel ^-^ freue mich auf kommentare und votes ;* danke das ihr so tolle leser seit! ♥♥

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