Anm.: Sollte sich irgendjemand (was wahrscheinlich der Fall ist) durch dieses Kapitel angesprochen fühlen, kann ich nur sagen: Ich möchte niemanden bloßstellen oder verletzen. Ich habe darüber nachgedacht und das ist meine Meinung. Wenn sich jemand angegriffen fühlt, kann er mir schreiben und dann lösche ich dieses Kapitel wieder.
Bestimmt kennt jeder Romeo und Julia (Shakespeare). Oder vielleicht auch Pyramus und Thisbe.
Im Prinzip handeln beide Geschichten von derselben Sache: Sehnsucht.
Man sehnt sich nach einer Sache oder einer Person, die man nicht (mehr) haben kann, und es zerreißt einen von innen. Man möchte am liebsten tot sein.
Julia nimmt sich das Leben, um mit Romeo im Tod vereint zu sein, genau wie Thisbe.
Meiner Ansicht nach darf man sich eigentlich nicht das Leben nehmen, da uns unser Leben geschenkt wurde und wir nicht darüber verfügen. Wir dürfen entscheiden, WIE wir leben.
An Julias oder Thisbes Stelle hätte ich mich wahrscheinlich auch umgebracht. Wirklich herausfinden werde ich das erst, wenn ich selbst in dieser Situation bin.
Aber was ist eigentlich Sehnsucht? Das Gefühl, zerrissen zu sein, sich unendlich nach einer Sache zu sehnen, zu verzehren, bis nichts mehr von einem übrig bleibt? Ist das nicht auch eine Art von Selbstmord? Denn daran zerbricht man.
Um Sehnsucht zu überwinden, muss man lernen, loszulassen. Das ist eines der schwersten Dinge überhaupt. Trotzdem wird man immer wieder in Situationen kommen, wo genau das gefordert wird. Um Loszulassen, muss man stark bleiben, darf niemals aufgeben, es so lange versuchen, bis es klappt. Das geht nicht in ein paar Tagen, nicht in ein paar Wochen, selten in ein paar Monaten, eher in ein paar Jahren.
Meiner Meinung nach darf man sich nicht aus Liebe (oder aus Sehnsucht bei Romeo und Julia) aus Liebe zu einer anderen Person das Leben nehmen. Die Ausnahme ist dann, wenn diese Person gestorben ist und man ohne sie nicht weiterleben kann. Wenn man den Schmerz jeden Tag, jede Minute, jede Sekunde spürt.