Verdammt! Wie konnte ich dumme Kuh dass nur vergessen? Und ich hatte den Jungs schon zugesagt und war hier. Dazu hatte ich hier soviel Spaß. Schmollend verzog ich mich in eine Ecke und sagte zu den Jungs: "Wartet kurz, ja?"
Jungkook lachte provokant: "Ich kann ja für dich machen. Dann holst du vielleicht noch auf." Ich rollte mit den Augen: "Witzig, Kookie. Ich bin gleich da." Ich hielt mein Handy wieder an mein Ohr und entgegnete: "Irina, ich habe es total verpeilt..."
Aus meinem Handy schallte nun ein sarkastisches Lachen: "Und du hast mich wegen Jungkook versetzt? Ehrlich, wenn du selbst ein Date hast sag es doch einfach! Was ich nicht verstehe ist, dass du erst einen auf ich bin für dich da machst und es dann vergisst. Du wusstest wie nervös ich bin."
Ich entgegnete genervt: "Das ist kein Date. Ich bin hier mit mehreren." Irina zickte: "Oh, Sorry. Hab' ich deine Situation falsch zusammen gefasst? Ich sage dir, dass ich nervös bin und du schaffst es noch immer alles auf dich zu beziehen. Danke für gar nichts. Ich krieg das allein hin. Grüß John von mir. Chicks before Dicks gilt wohl nicht bei dir, was?"
Damit legte sie auf. Ich ließ seufzend mein Handy sinken. Ich hatte verkackt. Wieso hatte ich auch so eine bescheuerte Antwort gegeben? Argh... verdammter Mist! Ich schob mein Handy in die Hosentasche und drehte mich wieder zu den Jungs um.
Mit ihnen abzuhängen war einfach das Coolste der Welt. Ich wusste, dass das gerade extrem selbstsüchtig gewesen war. Aber ich wollte hier sein. Bei ihnen. Und das soviel mehr als ich Zuhause sein wollte. Und jetzt, wo ich die Möglichkeit dazu hatte, war ich zufriedener als je zuvor. Hier bei ihnen, anstatt in meiner Welt. Irina... sorry not sorry.
Ich atmete einmal durch und ging wieder zur Bowlingbahn zurück. Taehyung warf die Hände hoch und jubelte: "Hey, sie ist zurück. Ist alles okay?"
Nickend griff ich mir eine lilane Bowlingkugel und antwortete geknickt: "Jap. Es ist alles wie es sein sollte." Ich holte aus und ließ die Kugel über die Bahn gleiten. Meine Genervtheit konnte ich gut kanalisieren und in den Wurf stecken.
"Whoah, Strike!" Jubelte Namjoon, welcher in meinem Team war und sprang auf. Er hielt mir die Hand hin und ich klatschte ein. "Siehst du, Kookie? Ich hole dich auch ohne deine Hilfe ein." Grinste ich selbstsicher.
Jungkook, welcher auf der anderen Seite der Bahn stand, machte Platz für Hoseok. Er war mit Werfen dran und murmelte: "Noch ist nichts entschieden. Außerdem verliere ich nie." Yoongi, welcher entspannt auf dem kirschroten Sofa saß, fügte hinzu: "Das stimmt. Diesen Typen habe ich noch nie irgendwo verlieren sehen."
Man hörte Getrampel. Hoseok stampfte enttäuscht zurück zum Sofa: "Aish... Wieso kriege ich keinen einzigen Strike hin?" Seokjin lachte: "Weil du eben kein Händchen für's Bowlen hast." Hoseok strafte Seokjin mit einem Zwicken in die Wange und setzte sich enttäuscht auf das Sofa zurück.
Jimin erhob sich nun. Er war an der Reihe. Namjoon feuerte ihn an: "Woooo...! Jimin-ah!" Jimin grinste breit und sah in Namjoons Richtung: "Aigoo... hör schon auf!" Taehyung und ich stimmten mitein und gröhlten nun zusammen mit Namjoon.
Unser Team war sehr ambitioniert, wie man merkte. Yoongi schüttelte nur den Kopf: "Das Gebäude nebenan wird noch die Polizei rufen. Also wirf schon Jimin." Jimin lachte geniert weiter: "Aish... oh Gott." Er steuerte auf die Bahn zu und warf zielstrebig die gelbe Bowlingkugel. Zwei Pins standen noch.
Wir feuerten ihn gnadenlos weiter an, und er haute auch die letzten beiden Pins um. Wir jubelten noch mehr. Jimin rief grinsend: "Aish, jetzt seid schon still!" Nachdem wir die Runde beendet hatten, fanden die Jungs Interesse an den Spielmaschinen welche im Gang herum standen.
Eine davon war eine Boxmaschine. Oh, Nein! Das artete jetzt doch wohl nicht in einem Kräfte messen aus, oder? Jungkook begann und schlug gegen den rot-schwarz-gestreiften Stoffsack: "BAM!" Namjoon rief: "Sauber!" Kookie grinste breit und stellte sich zu den anderen.
Jimin ging an ihm vorbei: "Ich will auch. Okay..." Er bereitete sich mental darauf vor und schlug dagegen. Jungkooks Ergebnis war jedoch noch immer höher als Jimins. Seokjin hob beide Hände hoch: "Ich versuch's erst gar nicht." Yoongi nickte zustimmend: "Ich auch nicht."
Ich nutzte die Gelegenheit und gab bekannt: "Ich glaube ich gehe mal auf Toilette. Ihr schafft das schon aufzupassen, dass sie die Maschine heile lassen, oder?" Seokjin und Yoongi nickten bestätigend. Im nächsten Moment bretterte Namjoon so hart mit seiner Faust gegen die Maschine, dass diese schon wackelte.
Ich wurde kurz still, hob die Augenbrauen und grinste dann: "Yo, viel Erfolg dabei." Yoongi seufzte: "Ja..." Grinsend ging ich auf Toilette und erledigte mein Geschäft. Als ich nach dem Händewaschen in den Spiegel sah, seufzte ich leise: "Mit Schuldgefühlen macht es weniger Spaß. Verdammt..."
Als ich wieder rausging, waren ein paar der Jungs noch mit der Boxmaschine in Gange. Jungkook und Jimin hingegen standen vor einem der Greifautomaten. Ich stellte mich dazu und sah, wie sie versuchten eine rote Cappy, welche zwischen einigen Kuscheltieren hervor ragte, zu ergattern. Jimin murmelte: "Es ist unmöglich, Kookie. Sie fällt dauernd wieder runter."
Jungkook entgegnete: "Junge, in den anderen Automaten sind nur Kuscheltiere oder Süßigkeiten und in diesem befindet sich eine Cappy. Ich will die haben. Die sieht voll cool aus. Die hat vorne sogar zwei Metallringe." Jimin klopfte ihm auf den Rücken: "Dann fisch mal schön weiter." Kopfschüttelnd stellte ich mich daneben: "Diese Automaten sind die reinste Verarsche, you know?"
Er warf erneut Geld hinein und murmelte: "Alles was ich weiß ist, dass ich nie verliere. Niemals. Habe ich beim Bowlen nicht und werde ich nicht gegen diese Maschine. Ich kriege die Cap." Er hatte ein entschlossenes Funkeln in seinen dunklen Augen, was einem wie ein Feuer vorkam. Ich hob abwehrend beide Hände: "Wie du meinst. Go for it, Jeon Jungkook."
Nach fünfzehn Minuten die vergangen waren, kam Jungkook mürrisch zu uns angetrottet. Seokjin lächelte erahnend: "Du hast sie nicht bekommen, stimmt's?" Jungkook nickte mürrisch. Namjoon schlug vor: "Kauf dir so eine einfach online. Die gibt es bestimmt nicht nur in dem Automaten."
Jungkook lachte: "Das ist doch nicht dasselbe." Hm... sollte ich es wagen? Ich wollte Jungkook die Cappy fischen, aber ich hatte nicht einmal koreanisches Geld. Idee. Übervorsichtig schlich ich mich an Tae heran und zog ihn dann etwas zur Seite. Mit großen Augen sah er mich an: "Hm?"
Ich entgegnete: "Hast du Lust zu versuchen für Jungkook die Cappy aus dem Automaten zu fischen? Ich habe leider kein koreanisches Geld." Taehyung wühlte in seiner Tasche. "Ich habe nicht sonderlich viele Münzen, aber wir können es damit gerne versuchen."
Jimin rief uns zu: "Hey... die nächste Runde Bowlen geht los. Kommt ihr?" Die anderen hatten sich schon wieder zur Bahn verzogen. Tae rief: "Jaaa... warte noch kurz. Wir sind gleich da." Jimin nickte und ging dann zu den anderen. Die Luft war rein.
Tae beugte sich zu mir und flüsterte: "Okay, wir müssen schnell sein. Funktionierst du gut unter Druck?" Wir schlichen uns zum Greifautomaten und ich lachte: "Leider nicht, aber ich gebe mir Mühe." Die erste Münze versagte, genauso wie die Zweite.
Irgendwann versuchte Tae es. Er schaffte es auch nicht. Bei seinem letzten Versuch griff er die Cappy allerdings. Ich hüpfte auf: "Ja, super! Los!" Taes Augen leuchteten: "Los kleiner Greifarm! Dollar! Dollar! Haruachime jeonbu tangjin. Omo... omomo... Nein!" Seine Mundwinkel rutschten hinunter, genau wie die Cappy vom Greifarm. Sie viel direkt neben den Ausgang und hing dort kläglich auf dem Metall herum.
Tae wich zurück und schmollte: "Ich hasse Greifautomaten. Dabei fühlt man sich immer wie ein Versager. Und wir haben nur noch eine Münze." Er hielt mir die Münze hin: "Kriegst du das hin?" Ich trat wie ein Soldat hervor und griff entschlossen die Münze: "Ja, ich werde ein letztes Mal mein Bestes geben!"
Ich warf die Münze ein, worauf die typische Melodie des Automaten ertönte. Langsam senkte ich den Greifarm, griff aber nicht nach der Cappy sondern stieß von der Seite dagegen. Sie drehte sich immer weiter in Richtung der Röhre und fiel schließlich hinunter. Ich hatte es geschafft.
Tae jubelte: "Super! Nice catch!" Er und ich schlugen ein und Tae setzte mir die rote Cappy auf. Schnell nahm ich sie ab: "Er soll sie noch nicht sehen. Ich gebe dir das Geld wieder okay? Ich kann bei der Bank Geld wechseln."
Tae schüttelte den Kopf: "Ach Quatsch. Lass mal. Es hat Spaß gemacht und wir haben sogar gewonnen." Ich lächelte: "Danke, abe..." Schnell ließ ich die Cappy hinter meinem Rücken verschwinden. Hoseok stand vor uns: "Was macht ihr denn die ganze Zeit? Smalltalk könnt ihr auch beim Bowlen halten. Alle warten auf euch."
Schnell folgten wir Hoseok. Die Cappy ließ ich dann unauffällig in meiner Tasche verschwinden. Mission succeeded. Die zweite Bowlingrunde mischten wir die Teams durch. Jungkook war diesmal in meinem Team. Also keine Rivalitäten. Dafür war Namjoon im gegnerischen Team.
Er und ich machten ab, dass der Verlierer dem anderen ein Stück Kuchen schuldete. Yoongi lachte: "Man könnte meinen, dass ihr ohne Wettstreit nicht funktionieren würdet." Ich drehte mich belustigt zu Yoongi um: "Sagen die, die jede RUN-Episode irgendeinen Wettstreit haben?"
Yoongi grinste nickend: "Okay, jetzt hast du mich erwischt." Grinsend fügte ich hinzu: "Hast du jetzt Angst vor meiner Bangtan-Wissens-Sammlung?" Yoongi schüttelte nur belustigt den Kopf, während Seokjin stumm nickte.
Der restliche Tag verlief total spaßig. Ich vergaß langsam das Drama mit Irina und konnte einfach Spaß haben. Als wir alle fertig waren und unsere Sachen zusammen gepackt hatten, entschuldigte Namjoon sich: "Tut mir leid. Wir hätten dich gerne zum Essen mitgenommen, aber Manager Sejin wird dort dazu stoßen. Er war nur nicht beim Bowlen dabei, weil er einen Termin hatte welcher nur zu diesem Zeitpunkt möglich war. Aber es hat mich gefreut, dass du dabei warst. Es hat Spaß gemacht, oder Jungs?"
Ich sah in die Runde und alle nickten. Während Seokjin etwas dazu sagte, setzte sich Tae eine imaginäre Cappy auf und sah mich fragend an. Achja! Wie lieb, dass er mich erinnerte.
Ich weitete meine Augen und lächelte Tae zu. "...würde ich gerne öfters so etwas unternehmen, aber so kurz vor der Tour ist das zeitlich schlecht. Uns fehlen auch nur noch ein paar Songs bis das Album raus kann. Es ist fast fertig. Also halte dich bereit. Es wird toll sein." Grinste Seokjin stolz.
Ich entgegnete fröhlich: "Ich werde vermutlich wie immer tausend Tode sterben. Wisst ihr schon wie der Titelsong heißt?" Hoseok lachte: "Aigoo... dass ist eigentlich so top secret. Aber erwähnt haben wir ihn eh schon." Er zuckte mit den Schultern.
Namjoon flüsterte lächelnd: "DNA." Meine Augen weiteten sich: "Ahhh... der zu dem ihr im Tanzstudio damals getanzt habt? Die Melodie kenne ich dann ja schon mal. Ich bin gespannt." Lächelte ich breit. Es war so anders und eigenartig mit ihnen selbst über ihr Comeback zu reden. Aber es war toll.
Ich nutzte die Stille und blickte zu Jungkook: "Und da ich vorhin gegen dich verloren habe Jungkook, musste ich dir natürlich noch einmal beweisen dass ich auch gegen die gewinnen kann. Hier. Für dich." Und damit setzte ich ihm schnell die rote Cappy auf den Kopf.
Jimin rief beigeistert: "Whoah, die Cappy die du unbedingt wolltest!" Jungkook nahm sich diese vom Kopf und grinste: "Als ob? Awww... Danke." Er umarmte mich kurz, wuschelte mir durch die Haare und setzte sich zufrieden grinsend seine Cappy auf.
"Also ich habe gesagt, dass ich am Ende immer das bekomme was ich will. Im Endeffekt habe ich gewonnen, weil ich die Cappy letztendlich bekommen habe." Grinste er mich frech an. Is this boy serious?
Seokjin schüttelte seufzend den Kopf: "Aigoo... so undankbar. Mira, du solltest sie ihm wieder wegnehmen." Ich sah zu Jungkook und drohte: "Vielleicht sollte ich das." Jungkook hielt die Cappy hoch in die Luft: "Nein, die gehört jetzt mir. Du hast sie mir geschenkt."
Ich lächelte: "Ja. Ja. Behalte sie bloß. Hahaha..." Sie verabschiedeten sich alle von mir und ich wünschte mich zurück. Es war ein relativ warmer Tag. Ich kehrte zurück ins Haus. Es war fast leer, bis auf Tim welcher lautstark am Zocken war und ab und zu herum fluchte.
Mein Zimmer war total heiß. Allerdings war es eine stehende Wärme. Dazu war die Luftfeuchtigkeit extrem hoch. Viel lieber wäre ich jetzt noch bei den Jungs. Kraftlos warf ich mich auf mein Bett. Ich war müde.
"...ugh..." murrte ich und gähnte. Ich hatte meine eigenen Haare im Mund. Ich wurde von Lärm geweckt. Ich streckte mich und warf einen Blick zum Fenster. Es dämmerte schon. Fuck, wieso war ich eingepennt? Die Nacht würde ich dann schon einmal nicht schlafen. Ugh...
Der Lärm näherte sich. Der Lärm stürmte in mein Zimmer. Es war Irina. "Nein, Mama! Oh mein Gott! Arghh..." Sie schmiss die Tür heftig zu und fläzte sich auf das Schlafsofa. Ich sah sie verwirrt an. Was sollte ich sagen? Sie war bestimmt noch sauer.
"Was glotzt du so?" Entgegnete sie frech. Ich hob eine Augenbraue: "Entschuldige? Du schreist herum und schlägst meine Zimmertür zu. Ich war am Pennen. Und jetzt kackst du mich an, weil ich dich ansehe? Geht's noch?" Es war ja okay, dass sie sauer auf mich war, aber ich ließ mich nicht respektlos von einer Vierzehnjährigen behandeln. Soweit kam es noch.
Sie hob eine Augenbraue und murmelte: "Oh, tut mir leid wenn ich dein Mittagsschläfchen unterbrochen habe. Du bist echt unglaublich findest sogar Zeit für ein Mittagsschläfchen..."
Mir riss endgültig der Geduldsfaden. Ich versuchte es jedem so gut es ging recht zu machen. Und dann hatte ich eben mal was vergessen. Meine Güte! Diese dumme Göre!
Ich rief: "Oh mein Gott, okay ich habe einen Fehler gemacht. Hör verdammt nochmal auf mit deiner sarkastischen Scheiße! Geht einem echt auf die Eier. Es dreht sich nicht die ganze Welt um dich und das wird sie auch nie! Also hör auf allen in deinem Umfeld auf den Keks zu gehen, wenn du mal wieder deinen Willen nicht bekommen hast. Jesus Christ! Kann ich jetzt in meinem Zimmer ein bisschen Ruhe haben, oder willst du weiter nerven, so wie du es immer tust?"
Ich hatte es so satt es ihr recht zu machen. Ihre Beschwerden waren wie die eines nervigen Papageis, der einfach nicht aufhörte sein Maul aufzureißen. Ich konnte ihre Stimme nicht mehr ertragen.
Es war ja eine Sache, dass sie sich über Mareike aufregte, aber dass sie jetzt auch noch anfing mit mir so zu reden ging gar nicht. Selbst wenn ich versagt hatte, würde ich niemals so eine Verwandte, die auch noch jünger war, mit mir reden lassen. Eher starb ich.
Irina wurde still und murrte nur noch: "Ich rauch' eine." Sie stand auf und ging zum Fenster. Danach herrschte himmlische Ruhe. Ich setzte meine Kopfhörer auf und wollte nur noch abschalten. In eine andere Welt abtauchen. Everywhere but here. Wie ich meine Realität hasste. Konnte ich nicht wirklich bei den Jungs leben?
Ich sah auf mein Handy und entsperrte es genervt. Ich hatte eine SMS von Unbekannt.
Habe mir deine Nummer geklaut. Nochmal Danke für die Cappy!
Das war voll lieb^^
Lächelnd betrachtete ich den Bildschirm und laß die Worte. Worte wie Balsam auf meiner rasenden Wut. Wärme breitete sich in mir aus. Diese Jungs schafften es immer mich runter zu bringen und mich wohl fühlen zu lassen. Ich speicherte ihn schnell als 'John' ein und antwortete dann. Ja Deckname muss! Paranoid much.
Bei den wundervollen Songs die ihr uns schenkt, ist dies das Mindeste.
Ich weiß nicht was ich noch sagen soll... aber auf jeden Fall Danke!
Du bist die Beste! >o<
Ich wechselte zum Chat von Tina und mir, da sie mich wieder mit FMVs zu spammte. Ihr Bias war Yoongi. Junge, ich konnte mir keine FMVs von den Jungs mehr geben. Das war so seltsam jetzt wo ich sie persönlich kannte. Ich tat so, als hätte ich sie angeguckt und schrieb ihr zurück.
Mein Leben war ein Chaos. So dermaßen chaotisch. Fuck. Seufzend ließ ich mein Handy fallen und hörte einfach nur der Musik zu. Später beschloss ich dann wieder die neuesten Ereignisse in meinem Notizbuch festzuhalten. Als ich fertig war, ließ ich es wieder in der Schublade verschwinden.
"Du schreibst Tagebuch, als würde dein Leben davon abhängen." Hörte ich Irina murmeln. Inzwischen hörte ich leiser Musik, wodurch ich sie hören konnte.
Ich lachte leise auf und sagte: "Vielleicht tut es das." Wie sollte ich sonst je verstehen, dass meine Erlebnisse real waren? Es hörte sich nicht nur unglaubwürdig an, sondern es fühlte sich auch so an. Dieses Buch erinnerte mich daran, dass alles was ich erlebte wahrhaftig war und nicht nur in meinem Kopf.
Irina sagte nichts weiter und ich drehte ihr ebenfalls den Rücken zu. Heute war ein wundervoller Tag, aber auch ein mieser. Obwohl es so warm war, war mir so kalt. Ich wollte nicht hier sein. Am liebsten würde ich.... Nein. Schnell machte ich die Kette ab. Ich wusste dass sie mich zu den Jungs gebracht hätte.
Oh, Gott. Wieso war ich so deprimiert? Sollte ich nicht der glücklichste Mensch auf Erden sein? Mein Handy-Bildschirm leuchtete auf. Es war eine Nachricht von Manolo.
Hast du Lust demnächst mal vorbei zu kommen? Wir können wie früher einen HIMYM-Marathon halten und uns mit Ben & Jerry's zustopfen.
Natürlich nur wenn du Lust hast.^^
Das wäre echt cool. Es würde mich freuen.
Huch, keine Smileys? Ist alles okay?
Nein.
Ja. Keine Sorge.
Bin nur echt müde.
Achso. Dann schlaf gut!
Danke du auch
Ich schloss mein Handy an das Ladekabel an und nahm meine Kopfhörer ab. Für heute war ich durch. Aber schlafen konnte ich nicht. Dafür war ich zu wach. Die Zeit verging und verging. Und ich starrte die ganze Zeit meine Decke an.
Irgendwann war es halb Drei morgens. Ich war nun das vierte Mal auf Toilette gewesen. Die Jungs waren wahrscheinlich schon wach. Sollte ich ihnen schreiben? Ach, warum auch nicht? Ich ging an mein Handy, hatte aber bereits eine Nachricht.
Guten Morgen. Ich hoffe du hast gut geschlafen. - Joon
Also um ehrlich zu sein bin ivh noch immer wach und kann nicht svhlafen.
Ich* schlafen*
Seufzend betrachtete ich den Bildschirm. Es kam keine Antwort. Ich wartete und wartete, bis mir irgendwann die Augen zu fielen. Doch meine Sorgen ließen sich nicht so einfach weg schlafen. Dafür hatten sie sich zu sehr in mein Herz gefressen.
Eine halbe Woche später saß ich neben Manolo in seinem Zimmer und schaute tatsächlich How I Met Your Mother mit ihm. In seiner Hand befand sich die Ben & Jerry's Sorte Cookie Dough und in meiner Chocolate Fudge.
Ich hörte Barney bei einer seiner absurden Theorien zu, während Manolo sich vor Lachen total wegschmiss. Irgendwie war ich abwesend. Irina und ich hatten in den letzten Tagen kaum geredet, wofür ich meine Beziehung zu Manolo umso mehr pflegte.
Ich lutschte an dem riesigen Eisklumpen herum, welcher sich auf meinem Löffel befand und starrte abwesend auf den Bildschirm. Auf einmal wurde dieser schwarz. Ich starrte diesen verwirrt an, bis eine Hand vor meinem Gesicht umher winkte.
"Sind sie anwesend, Frau Meerich?" Fragte Manolo in einstudierter Lehrer-Stimme. Lachend entgegnete ich: "Scheiße, du klingst wie dein Dad." Manolo lachte auf: "Hör bloß auf! Aber jetzt mal ehrlich, du isst das Eis, als hätte jemand mit dir Schluss gemacht. Ist alles okay?"
Ich stellte den Eisbecher beiseite und fasste mir an die Wangen. Ich schüttelte den Kopf. Es hatte keinen Sinn es länger zu verstecken. Ich war deprimiert. Ich würde ihm einfach die Geschichte mit Irina unterjubeln und dann hatte es sich auch.
"...und seitdem reden wir kaum miteinander." Beendete ich meine Erklärung. Manolo sah mich höchst verwirrt an und murmelte: "Du bist wegen einer Meinungsverschiedenheit so down? Whow... das ist so ganz anders als ich. Vielleicht solltest du dem ganzen einfach weiter Zeit geben, dann renkt sich dass von selbst wieder ein."
Ich schüttelte den Kopf: "Sie ist anders. Sie ist ein nachtragender Hitzkopf. Und ich habe sie so extrem angemacht, als sie das gesagt hat. Aber ich wollte mich auch nich' von ihr angreifen lassen. Es reicht schon dass Fenja und Michael mich nerven. Die haben auch keinen Respekt vor mir. Das kann ich Zuhause jetzt nicht auch noch gebrauchen."
Ich aß wieder einen Löffel Eis und sah nachdenklich vor mich hin.
Manolo nickte: "Verständlich. Ich kenne dich. Du bist eigentlich niemand der gerne in Streitigkeiten verwickelt ist, ob du im Recht sein magst, oder auch nicht. Das war schon früher so. Weißt du... es ist okay Leuten mal die Meinung zu sagen. Vielleicht solltest du das öfter tun. Dann würdest du dich auch nicht instant so schuldig fühlen. Man kann es eben nicht jedem recht machen. Du bist menschlich. Man vergisst mal was. Okay, vielleicht hast du weit ausgeholt aber ich denke es war nicht zu hunder Prozent falsch, was du zu ihr gesagt hast. Aus deinen Erzählungen wirkt sie so, als müssten ihr auch mal Grenzen gesetzt werden."
Manolos Augen sahen mich behutsam an und das Blau seiner Augen hatte eine ernüchternde Wirkung. Ich fühlte mich tatsächlich besser. "Meinst du echt?" Fragte ich. Er nickte sofort: "Ich habe keinen Grund zu lügen."
Das erste Mal lächelte ich mal. "Danke, Manolo. Auf dich kann man sich echt verlassen." Er seufzte: "Hm... ich habe Skippi übrigens darauf angesprochen, was du letztens meintest." Ich setzte mich etwas aufrechter hin und hakte nach: "Ah, okay. Und wie ist es gelaufen?"
Manolo krempelte seine Ärmel hoch und hauchte bedrückt: "Tjaa.... nee... ist eher scheiße gelaufen." Er lachte verzweifelt auf und warf den leeren Eisbecher perfekt eingeübt in den silbernen Mülleimer seines Zimmers. Ich runzelte die Stirn: "Oh no... was ist passiert?"
Manolo setzte sich in den Schneidersitz und begann zu gestikulieren: "Er war total angepisst, obwohl ich es so gelassen und freundlich wie nur möglich gesagt habe. Ich habe ihn ja nich' angemacht. Ich habe es besonnen gesagt und hatte dabei nur das Beste im Sinn. Er war total pissig und ist dann einfach gegangen. Ich zitiere: 'Wenn du keinen Bock auf mich hast, sag es doch einfach.' Und weg war er."
Autsch. Well, das war echt scheiße gelaufen. Mehr als Scheiße. "Oh... ich hätte echt gedacht, dass er es verstehen würde und erwachsener reagiert." Manolo seufzte: "Ich weiß nicht was ich falsch gemacht habe. Habe ich irgendeinen Nerv getroffen? Wieso reagiert er, als hätte er seine Tage?"
Ich schlug ihn mit einem Kissen und lachte: "Hey!" Manolo grinste: "Du weißt was ich meine!" Ich lachte: "Ja. Hm... gib dem ganzen Zeit. Vielleicht ist er erst einmal pissig, aber kommt dann zur Vernunft."
Manolo nickte: "Hoffentlich. Bis jetzt habe ich ja auch noch nie irgendwie ein Problem mit ihm gehabt. Leuten die ich nicht mag, kann ich so einfach meine Meinung sagen, aber bei Freunden kann ich das nicht. Ich will diese Personen nicht verletzen." Ich klopfte ihm auf die Schulter: "Das wird schon. Sobald es was neues dazu gibt, schreib mir. Ja?"
Manolo wuschelte mir durch die Haare: "Dir als erstes. Keine Sorge. Ich weiß wie neugierig du bist." Ich schloss kurz die Augen und grinste dann: "Nicht nur deswegen! Auch weil ich mir Sorgen mache, Dummerle!" Wieder bekam er eines seiner Kissen von mir ab.
Manolo warf es zurück und schmollte: "Ts... ich bin groß um mich braucht man sich keine Sorgen machen." Ich lachte verächtlich auf: "Physische Stärke sagt nichts über soziale Stärke aus, wie man sieht. Du meintest ihr hattet noch nie wirklich einen Konflikt."
Manolo seufzte: "Hm... das stimmt wohl. Ich geh kurz auf Toilette." Ich nickte und er verließ sein Zimmer. Ich stand vom Bett auf und streckte mich gähnend. Wir hatten lange How I Met Your Mother geguckt. Mein Körper hatte sich schon fast in ein Fossil verwandelt.
Neugierig tigerte ich durch sein mittelgroßes Zimmer. An einer der Wände prangte ein großes Poster von Brendon Urie. Such an icon. Ich zwinkerte Brendon zu.
Ich lächelte kurz belustigt und entdeckte dann ein altes Kinderfoto von Manolo. Diese Lockenmähne. "Hahaha...." lachte ich auf und nahm das Bild in die Hand. Das weckte vielleicht Erinnerungen.
Und wir verstanden uns tatsächlich noch genauso gut, wie damals. Wie würde das mit den Jungs wohl weiter gehen? Würde ich auch auf ewig mit ihn befreundet bleiben? Oder würden sie irgendwann genug von mir haben?
Seufzend stellte ich das gerahmte Bild wieder zurück auf die Kommode. Ich vermisste sie schon wieder. Seit ich sie kannte, war meine Realität grau. Aber wenn ich bei ihnen war, war alles bunt und so voller Energie. Wie konnten sieben Menschen einem soviel Freude schenken? Sie waren wunderbar.
"Wo bist du mit deinen Gedanken?" Ertönte es hinter mir, sodass ich zusammenzuckte und wieder in der Realität ankam. Zwei blaue Augen durchdrangen mich fragend. Manolos Mund öffnete sich erneut: "Du bist da, aber auch abwesend. Ist noch irgendetwas anderes passiert, was dich bedrückt?"
Ich lächelte leicht, weil es bescheuert war. So bescheuert, dass ich mit neimandem darüber reden konnte. Wie sollte ich einem normal Sterblichen erklären dass ich sieben Jungs vermisste, die Lichtjahre von uns entfernt wohnten und die ich angeblich ja noch nicht einmal kannte. Keiner würde es verstehen.
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"Where's my mind?"
"I lost my mind..."
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Where's your mind?
IdleTeenz
P.s. stream I feel so lucky for good karma.