"Yo, guten Morgen. Bist du ihr One Night Stand? Cousinchen, ich wusste ga'nich' dass du in die andere Richtung schwingst." Ich zog meine Augenbrauen genervt zusammen und warf ein Kissen nach Ina, welche gerade gekonnt ihren Eyeliner zog.
Sie wich grinsend aus, ohne ihren Wing auch nur im Ansatz zu versauen, und murmelte: "Uh... Morgenmuffel. Du musst dich doch für nichts schämen. Ich sag's auch nich' deiner Mum. Ihr solltet aufstehen. Die Schule wartet auf uns."
Ich hob meinen Kopf und murmelte gähnend: "Ob du behindert bist? Wieso sollte ich so'was in einem Raum machen, wo du mir drin schläfst? Ew... By the way, wo warst du als wir nach Hause gekommen sind. Mir wurde aufgetragen dir was hoch zu bringen, aber ich finde nur mein leeres Zimmer mit offenem Fenster vor."
Ina lachte: "Haha... jaaa... ich hab hier ein paar Freunde. Sie sind auf eine Party gegangen und haben mich mitgezerrt. Die war in so einem Keller, der absolut kein natürliches Licht hinein lässt. Ich wette hinter der einen abgeschlossenen Tür war ein BDSM-Raum, oder so."
Ich sah sie mit offenem Mund an und griff erst einmal nach der Wasserflasche neben meinem Bett, da mein Mund staubtrocken war. Danach fragte ich: "Du warst auch auf Jordyns Party? So einen Keller hat nicht jeder. Gurl, die waren fast alle Achtzehn und älter. Was hast du auf der Party zu suchen gehabt?"
Sie lächelte belustigt: "Ist dir noch nicht aufgefallen, dass ich mit Leuten die älter sind besser zurecht komme?" Sie strich sich ihre silbernen Haare zurück und tuschte ihre Wimpern. Ich lächelte: "Oh man, naja hauptsache du bist wieder hier und dir ist nichts passiert. Das Silber sieht super aus."
Irina grinste zufrieden: "Ja, oder? Mama hasst mich dafür, aber ich liebe es. Wer ist das denn jetzt neben dir?" Ich drehte mich zu Loana und sah, dass sie noch tief und fest schlief. Mein Gott, sobald ich sie wach machen würde, würde sie nur wieder über diesen Pisser von Kerl nachdenken.
Ugh, sollte ich mit ihr blau machen? Oder war das zu auffällig? Ich murmelte: "Das ist Loana, meine beste Freundin. Ich bin hetero, Irina. Oder hast du die Poster in meinem Zimmer ignoriert?" Sie zeigte grinsend auf ein Poster von Hyuna und zog eine Augenbraue hoch.
Ich lachte: "Ja, okay. Für Hyuna bin ich bi. Aber auch nur für Hyuna." Ich stand auf und stupste Loana ein paar mal an. Sie wälzte sich murrend und drehte sich weg von mir. Ich fragte: "Loana? Loana?" Sie quiekte genervt: "Man... was?"
Ich murmelte: "Es ist Montag. Wollen wir in die Schule, oder möchtest du blau machen?" Sie erhob ihren Kopf und ihre schönen eisblauen Augen kamen zum Vorschein. Sie hatte eine Stupsnase und perfekte Lippen. Meine beste Freundin war wunderschön. Wieso war ich nicht so schön?
Sie gähnte: "Welches Jahr haben wir?" Irina lachte: "2019." Loana murrte: "Was?" Ich schüttelte den Kopf und sagte: "2017." Loana erhob sich und strich sich die wirren blonden Haare aus dem Gesicht.
Ihr Augen wurden wässrig und ihre Augen füllten sich mit Trauer. "Er hat mich betrogen..." Ich setzte mich zu ihr und nahm ihre Hand: "Ja..." Irina schloss ihre Wimperntusche und hakte nach: "Dein Freund?"
Loana nickte und sah sie an: "Mein Ex-Freund. Du bist Irina, richtig? Mira hat mir schon von dir erzählt." Irina nickte: "Ina reicht. Nett dich kennenzulernen. Es tut mir leid. Kerle können echt nur mit ihrem Schwanz denken." Loana lachte auf und sah mich an: "Ich mag die Kleine. Obwohl? Wie alt bist du? Sechzehn, oder Siebzehn?"
Irina lachte: "Hahaha... Danke. Ich bin Vierzehn." Loana sah zwischen ihr und mir hin und her und murmelte: "Waaas... sie sieht viel älter aus." Ich lachte: "Ich weiß."
Loana stand auf und streckte sich: "Ich werde nicht blau machen. Nicht wegen diesem Pisser. Vielleicht bin ich zu Neunundvierzig Prozent traurig, aber zu Einundfünfzig Prozent bin ich noch immer wütend. Also lebe ich lieber meine Wut aus, als ein Trauerkloß zu sein. Wegen ihm skippe ich bestimmt nicht Schule. Soviel Aufmerksamkeit verdient dieses Stück Scheiße nicht."
Irina stand auf und grinste: "Ich mag dich auch. Das ist die richtige Einstellung, Schwester. Er sollte Schule skippen vor Scham. Du brauchst dich nicht verstecken." Ich ging auf die beiden zu: "Also denkst du, dass du ihn ansehen kannst, ohne die Krise zu kriegen?"
Loana atmete tief ein und lächelte irritiert: "Naja, ich werde mein bestes geben. Wir haben ja eh nur zwei Kurse zusammen." Ich nickte: "Okay und wenn was ist, bin ich eh immer nur einen Flur entfernt. Ich werde mein Handy auf Vibration haben. Also schreib mich einfach an, wenn was ist. Ich komme sofort raus. Selbst aus Herr Hefftkens Kurs."
Loana umarmte mich: "Du bist die Beste. Ich liebe dich. Wieso kannst du keinen Penis haben?" Ich umarmte sie zurück und murmelte: "Was soll ich darauf antworten?" Ina grinste: "This ship shall sail. Haha..."
Nachdem wir gefrühstückt hatten und meine Mum Fragen zu Loanas extrem geschwollenen Augen gestellt hatten, erzählte Loana meiner Mum auch alles. Meine Mum war cool mit Loana.
Sie verstanden sich gut und redeten auch viel wann immer sie hier war. Zudem freut meine Mum sich dass jetzt wo Irina und Loana da waren ich auch mal mit frühstückte, was ich an Schultagen sonst nie tat.
Meine Mum bat Loana einen warmen Kakao an, worauf Loana lächelnd einwilligte. Irina und ich nahmen ebenfalls einen. Das war der entspannteste Morgen seit langem. Zu entspannend. Irgendwas war zu perfekt.
"BIO!?" rief ich entsetzt in meinem Kurs und sah Loana an. Loana haute ihren Kopf etliche Male gegen den Tisch: "Fuck, Fuck, Fuck, ich wollte das nochmal durchgehen." Ich riss ihr die Lernzettel aus der Hand und keifte: "Immerhin wusstest du es?! Ich hab es komplett vergessen! Scheiß Klausurphase. Oh mein Gott!"
Loana lachte auf: "Guck nur. Ich lern' eh nichts mehr." Ihr Kopf schwenkte nach links. Sofort griff ich nach ihrer Hand, was sie dazu brachte ihren Blick wieder auf mich zu richten. "Guck ihn nicht an..." Sie würde noch Augenkrebs bekommen. Sie lächelte mich schwach an und hauchte: "Danke..."
Ich lächelte zurück und sah wieder auf die Lernzettel: "Also... die Bausteine der Desoxyribonukleinsäure... wenn die..." Ich stellte ihr noch etliche Fragen und frischte meine Erinnerungen Stück für Stück auf.
Ich fühlte mich nun ein bisschen besser. Nach der Klausur, verließen wir ausgelaugt das Klassenzimmer. Es war ganz okay gelaufen. Ich hatte immerhin die Hälfte der Aufgaben bewältigt. Das sollte für eine Vier reichen. Ich hatte keine großen Erwartungen an mich, was Naturwissenschaften anging.
Loana und ich gingen hoch ins oberste Geschoss. Loana wollte ein größeres Geschäft erledigen und die Toiletten oben waren dazu perfekt. Die meisten neuen Schüler wussten nämlich nicht einmal von der Existenz dieser Toiletten. Ich wartete währenddessen auf den Treppen.
Loana verschwand auf Toilette und ich zückte mein Handy. Eine Nachricht. Zwei Nachrichten. Eine von gestern Abend und eine von heute.
Wir sind gut angekommen. Schlaf gut, Samira. Wir hoffen deiner Freundin geht es bald besser. ^-^
Morgeeeen Fan #1. Alles fresh?
Schmunzelnd überlegte ich. Das von gestern können nur Jungkook und Jimin gewesen sein. Aber Nummer Eins Fan nennt mich nur Hoseok. Lächelnd antwortete ich.
Guten Morgen.
Du bist's Hobi, oder? :D
Ich stellte meinen Rucksack auf eine der unteren Treppenstufen ab, wo ich mich auch hinsetzte und sah wieder auf mein Handy. Bangtans Nachrichten musste ich einfach immer sofort lesen! Aber danach würde ich mein Brot mit Frischkäse essen! Ich war am verhungern. Nur tippte es sich so schlecht mit Essen in der Hand.
Ayy... Right! Heute hab ich das Mirafon. :)
Wir haben beschlossen dass es nich cool is dass Tae es 24/7 hat. Tja und hier bin ich. Ich hoffe du bist nich enttäuscht.
Aber kann ich meinen #1 Fan enttäuschen? :<
Neiiin...! ٩(｡•◡•｡)۶
So ist's richtig! Warte hast du nich' gerade Schule? Lenk ich dich vom Unterricht ab?? (ﾟдﾟ|||)
Ich hab Pause ;)
Achsooo... und wie ist es?
Ganz gut... Schule ist eigentlich recht entsoannt. ^-^
Entspannt*
Das freut mich zu hören. Also hast du kein Problem mit unfreundlichen Menschen, oder so? Du wirst nicht geärgert?
Ich fühlte mich als würde ich von einem meiner weit entfernten Onkel ausgefragt werden, der mich beschützen will. Hobi war echt nett und ein wahrer Sonnenschein. Definitiv jemand der oft und aktiv schrieb. Und viele Smileys. So sympathisch.
Hm... ich wurde ja nicht wirklich gemobbt. Das mit Michael und Fenja war ja eher harmlos. Das sollte ich nicht erwähnen. Das legt sich ja eh.
Nope.
Ich genieße mein Schulleben.
Ich bin zufrieden.
So sollte es sein! Und wenn jemand aufmuckt, sag mir Bescheid. Ich schick Namjoon. Ich bin nicht gemacht für Kämpfe.
ㅋㅋㅋㅋㅋㅋㅋ
Hahaha... Namjoon? Der der angeblich so friedlich ist und der Tauben mag? xD
HAHAHAHAHA... ICH ERINNERE MICH. DASS DU DIR DAS GEMERKT HAST!ヾ(≧∀≦*)ﾉ〃
Grinsend las ich die letzte Nachricht, bis mein rechter Arm nach vorne flog. Mein Handy landete auf dem Boden. Gott sei Dank nicht mit dem Bildschirm nach unten! Oh mein Gott! Ich stand besorgt auf und hob es auf. Ich hätte mich nicht auf die Treppen setzen sollen.
"Opfer... hahaha..." hörte ich eine bekannte Stimme. Ich drehte mich um und erblickte Michael mit seinen gleich gesinnten Primaten. Einer mit dunklen, lockigen Haaren kickte meinen Rucksack mit seinen abgetragenen Yeezys von der Treppe weg und sagte herablassend: "Die Treppe ist zum Gehen." Dann geh weg.
Ich wollte sie schlagen. Aber ich konnte nicht. Die würden mich zerfetzen. "Geht weg." Sagte ich genervt. Die kamen locker von der Raucher-Ecke. Die Raucher-Ecke war eine Sackgasse neben einem Musikraum, welcher kaum benutzt wurde. Dort war das Fenster fast immer offen und kein Lehrer ging die Treppe zum Musikraum hoch.
"Wieso verpisst du dich nicht? Das kannst du doch so gut, du Hexe. Na komm, zeig's mir nochmal? Wie hast du das gemacht?" Seine Kumpels sahen sich verwirrt an und fragten nach: "Alter... was laberst du da?" Genau, was laberst du da? Seine Freunde starrten ihn extrem verwirrt an.
Ich zuckte mit meinen Schultern und grinste, was Michael nur noch wütender machte. Einerseits war ich ein wahrer Schisser und andererseits fuck off, Michael! Michael schnappte sich meine Tasche und grinste: "Soll sie es deiner Kette gleich tun?" Nein, da war mein Frischkäse-Brot drin...
Meine Augen verengten sich und ich wollte gerade etwas sagen, als Michael etwas in den Nacken bekam. Loana stand oben und hatte nasses Toilettenpapier nach ihm geworfen. Und noch eins und noch eins. Ich liebte sie. Er und seine Kumpels wichen aus und verzogen sich fluchend.
"Verpisst euch, Ratten!" Rief Loana ihnen hinterher. "Ich hoffe das war Wasser, du Fotze!" Fluchte Michael und rannte angeekelt weg. Loana zuckte mit den Schultern und streckte ihnen die Zunge raus. Es war zu hundert Prozent Wasser. So ekelig war Loana nicht.
"Mein Rucksack! Da ist mein Essen drin!" Fluchte ich und Loana und ich zogen hinterher. "Bleibt stehen!" Rief ich, während wir im Kreis durch das Treppenhaus rannten. Hier unten waren mehr Schüler. Wieder eine dieser ewigen Verfolgungsjagden. Hatte ich die in der neunten Klasse nicht hinter mir gelassen? Ah... vielleicht waren wir unreifer, weil wir noch mit den Unterstüflern im selben Gebäude waren? Das musste es definitiv sein.
"MICHAEL!" Schrie Loana. Sie war soviel schneller als ich. Ich hörte auf zu rennen und holte Luft. ICH VERFLUCHE DICH MICHAEL GREHLICH! Ich blieb vor der Tür zum Schulhof stehen und starrte ihnen hinterher. Ein paar Schüler sahen mich irritiert an und gingen dann weiter ihren Weg.
Irgendwann kam Loana völlig ausgelaugt mit dem Rucksack wieder. Gerade pünktlich zum Pausenschluss. Sie warf ihn mir zu und lachte: "Gern geschehen, du Sportskanone."
Grinsend umarmte ich sie, dankte ihr und holte schnell meine Brotdose hervor. Mein Frischkäse-Brot, yay! Ich biss hinein und ignorierte den Vorfall. Was sollte ich nun auch schon dagegen tun? Pure Ignoranz. Beste Lösung für Probleme.
Später an diesem Tag, besuchte ich Toni und Beth im Restaurant. Es war fast gar nichts los. Es waren nur zwei Gäste da, mich außen vor gelassen. Keine die ich kannte. Beth zeigte mir gerade Fotos von Leuten aus ihrem Urlaub in Italien. "Das war am Strand." Zeigte sie glücklich lächelnd auf das Foto, welches sie mit zwei mir fremden Mädchen und Kerlen zeigte.
"Wo ist Toni?" Toni gesellte sich zu uns und grinste: "Ich habe das Foto geschossen. Gott selbst weiß wie schön er mich gemacht hat, aber fotogen bin ich um's Verrecken nicht. Ich bin der Anti-Barney." Beth und ich lachten belustigt auf und sie wechselte das Thema: "Du solltest doch die irische Volksmusik anmachen... Wieso schon wieder Celentano?"
Toni verdrehte die Augen und fuchtelte mit den Händen: "Halbschwesterchen, wir sind Italiener... okay Halbitaliener. Aber wir haben ein italienisches Restaurant. Dann irische Volksmusik? Das ist wie... Schinken auf Melone."
Ich hob meine Augenbrauen: "Weit verbreitet?" Toni korrigierte mich: "Gegen die Natur. Hätte Gott es so gewollt, dann würden Melonen mit Schinkenscheiben heranwachsen." Beth lachte: "Wow, dann müssten alle Gerichte dieser Welt so aus dem Boden wachsen, Mr. Oberschlau. Und überhaupt was weißt du von Gott, Mr. Gay?"
Toni grinste stolz: "Dass er mich fabulöser nicht hätte erschaffen können." Der Typ an der Bar grunzte kurz. Ich warf einen Blick hinüber und widmete mich dann wieder unserem Gespräch. Seltsamer Vogel.
"Also kannst du wenigstens die Jazz-Compilation anmachen?" Fragte Beth unzufrieden und fuhr sich durch die roten Haare. Toni nickte: "Na gut, ich trink nur eben meine Cola aus." Ich zeigte auf das Bild und fragte: "Ist das diese Maria von der du erzählt hast?"
Beth nickte: "Ja, ist sie." Ich murmelte: "Wah... die ist echt megast hübsch." Beth hielt meine Hand fest, bevor ich sie zurück ziehen konnte und sagte: "Du warst seit dem einen Mal nicht nochmal bei dem Nagelstudio, oder?"
Ich schüttelte ertappt den Kopf. Beth lächelte: "Morgen kommst du nach der Schule mit. Ich hab frei wegen Ruhetag und du hast Zeit. Hast du doch, oder?" Ich nickte: "Jap. Okii..." Toni murmelte: "Meine Hände müssen auch mal wieder eine Maniküre sehen... meine Nagelbetten sind ein Albtraum geworden seit wir in Italien waren. Und ich vertraue nur Lali. Sie hat magische Hände."
Beth nickte: "Das stimmt. Sie macht die Nägel auch echt schön. Also gehen wir alle zusammen?" Wir nickten lächelnd, bis der Typ an der Bar murmelte: "Kann ich noch mehr Alkohol haben? Dieses schwule Gerede geht einem auf die Nerven. Und du bist Italiener?" Er drehte sich von einem der mit rotem Samt bezogenen Barhocker herum.
Beth erhob sich und sagte: "Wie bitte? Was haben sie gerade gesagt?" Toni hielt Beth zurück, stand auf und antwortete gelassen: "Ja, bin ich. Und?" Toni stemmte seine eine Hand in die Hüfte und fuhr sich selbstbewusst durch die Haare. Show him, boy!
Der bärtige Kerl trank sein Bier aus und lachte dreckig: "Ein Mann der Männer mag. Das ist unehrenhaft. Es ist peinlich dass du Italiener bist. Halte es wenigstens privat. Nicht jeder will so etwas hören. Man kommt in Restaurants um sich zu entspannen. Wie soll man das genießen, wenn einem der Appetit vergeht? Weiß der Besitzer was alles aus deinem Mund kommt?"
Beth ging energisch auf den Mann zu: "Soll ich unseren Papà holen? Liebend gerne. Sie können gerne woanders hingehen. Dass sie Italiener sind ist peinlich! Echt mal! Die Tür steht weit offen für Leute wie sie. Sie können gerne gehen! Sonst noch Fragen?"
Der Mann diskutierte weiter: "Dein Bruder sollte die Gäste hier nicht stören mit seinem ekelhaften Gerede, dass-" "Ehrlich gesagt fühle ich mich durch sie allein gestört." Unterbrach ich den älteren Mann mit italienischem Akzent.
"Entschuldige habe ich mit dir geredet?" Sagte er. Ich lachte auf und murmelte: "Nein, aber ich mit ihnen. Wieso soviel Hass?" Auf einmal öffnete sich die Tür zur Küche und Salvatore trat heraus: "Was ist hier los? Beth streiten du und Toni schon wieder?" Wir waren wohl etwas lauter geworden.
Der Mann entgegnete: "Könnten sie ihrem Sohn sagen, dass er es anderen Leuten nicht unter die Nase reiben muss, dass er es gerne mit Männern treibt?" Mir klappte die Kinnlade herunter.
Salvatore formte eine Faust und murmelte: "Raus aus diesem Laden! Wagen sie es nicht wiederzukommen, außer sie wollen dass ich sie schlage. Ich sage es zu ihrem besten. RAUS! UND IHR GELD WILL ICH NICHT!" Eine Ader trat deutlich an Salvatores Kopf hervor. Oh, dieser Mann hatte sich die falschen Italiener zum aufmischen ausgesucht.
Der dickliche Italiener stand auf und spuckte Salvatore vor die Füße. Beth flippte fast aus und fluchte: "Du Mistkerl wagst es nich-" "Elizabeth, nicht." Hielt Salvatore sie zurück. Der Gast verließ kopfschüttelnd das Restaurant. Alles war totenstill und die eine Kundin sah wie gebannt der Szene zu. Salvatore ging auf Antonio zu und fragte: "Antonio... ist alles... in Ordnung?"
Toni hatte einen ausdruckslosen Blick drauf, welchen er langsam auf seinen Vater richtete. "Seit wann interessiert es dich?" Sagte er fast schon flüsternd.
"Es hat dich nie interessiert. Es hat dich nieee... interessiert wie es mir damit geht. Und jetzt wo ich Zweiundzwanzig bin fragst du nach? Ob es mir gut geht?" Er schwieg und unbehagliche Stille breitete sich im Laden aus. Keiner wagte es etwas zu sagen.
"Bei allem Respekt... du wolltest nie etwas darüber hören. Ich weiß, dass du nicht stolz auf mich bist. Ich weiß, dass du mich gerne anders hättest. Sogar mit meinen Scherzen versuche ich es aufzulockern. Aber du verziehst meistens nur das Gesicht." Toni sah ihn starr an. Salvatore richtete seinen Blick auf den Boden.
"Und ich weiß bis heute... dass es dich nicht interessiert, weil es nicht in deinem Sinn ist. Aber Danke. Ich will nur dass du weißt dass ich es in der Oberstufe gelernt habe mit solchen Leuten umzugehen... dass ist nun wirklich ein paar Jahre zu spät. Mir geht es bestens. Ich lebe das beste Leben, dass ich haben könnte." Beendete er seinen Monolog.
Toni drehte sich um und legte die Kellnerschürze auf die Theke: "Ich bin fertig für heute..." Salvatore sah ihm hinterher und brachte kein Wort heraus.
Beth murmelte niedergeschlagen: "Papá...?" Und umfasste besorgt seinen Arm. Salvatore schüttelte nur den Kopf und zückte eine zerbeulte Zigarette und ein Feuerzeug aus seiner abgetragenen Schürze: "Er hat recht... Er hat recht, principessa."
Damit verschwand er in Richtung Raucherzimmer. Ich sah ihm hinterher und blickte Beth an. Was sollte ich sagen? "Dürfte ich bitte zahlen?" Räusperte sich die Dame mittleren Alters an Tisch zwei, woraufhin Beth noch total verstreut murmelte: "Äh-ähm j-ja, natürlich. Ich brauche nur das Portemonnaie..."
Ich sah es auf der Theke liegen und reichte es Beth. Sie nickte mir dankend zu und druckte dann die Rechnung für die Frau aus. Bei ihr angekommen, entschuldigte sie sich für die ebige Szene.
Die Frau winkte ab: "Ach Liebes, ihr habt alles richtig gemacht. Es war eine herzliche Unterhaltung die ihr geführt habt. Geschwister die morgen etwas unternehmen wollten. Dieser fürchterliche Kerl ist der Einzige, der mich gestört hat. Du brauchst dich nun wirklich nicht zu entschuldigen. Es gibt nun einmal schreckliche Menschen. Aber es gibt genauso viele Gute. Verlier' die Guten nur nicht aus den Augen."
Die Frau zwinkerte mir zu und ich nickte ihr ebenfalls lächelnd zu. Beth grinste ebenfalls: "Das werde ich nicht. Vielen Dank! Ich hoffe sie beehren uns trotzdem bald wieder." Die Frau ging zur Tür und lächelte: "Unbedingt, ich liebe übrigens irische Volksmusik." Beth musste auflachen und murmelte: "Ich werde es im Kopf behalten. Auf Wiedersehen und noch einen schönen Abend."
Die Dame ging und Beth sah mich seufzend an: "Meine Familie ist eine Katastrophe." Ich umarmte sie: "Das wird schon wieder. Ich bin mir sicher, dass Toni und Salvatore das irgendwann klären. Es kann ja nicht immer so weiter gehen." Beth löste sich aus der Umarmung und begann den Tisch der Dame abzuräumen.
"Ich hoffe es. Auch wenn Antonio es vielleicht nicht wahr haben will. Papà liebt ihn. Es fällt ihm eben nur schwer es vollstens zu akzeptieren. Er braucht Zeit... Ich sage auch gar nicht dass das richtig ist, oder war. Aber genauso wie Papà es lernen muss ihn so zu akzeptieren, muss auch Toni realisieren aus was für einer Familie Papà kommt. Er gibt sein bestes. Auch wie er ihn eben verteidigt hat... das war schon gut für seine Verhältnisse. Ugh..." Sie trug das Tablett hinüber zur Theke und räumte die Sachen herunter.
"Ich denke Toni ist noch immer verletzt was seine Mittelstufenzeit angeht. Die war echt nicht leicht für ihn. Er wurde immer geärgert. Und naja Papà war nicht gerade zugänglich für dieses Thema und hat ihn eher alleine damit gelassen. Und ich... eine kleine Schwester war sowieso keine große Hilfe." murmelte sie traurig.
Ich nickte und seufzte: "Ach man... wieso ist das Leben immer so kompliziert? Ich habe auch keine Ahnung wie ich dir beziehungsweise euch helfen soll. Ich bin manchmal echt nutzlos. Besonders im
Ratschlag geben. I am sorry." Ich schmollte und breitete mich mit den Armen auf der Theke aus.
Beth begann lächelnd das Geschirr zu spülen und antwortete: "You don't need to be, honey." Lächelnd ging ich um die Theke herum und umarmte sie: "Was würde ich nur ohne dich tun? Ich mache mich auf den Rückweg, okay?" Sie nickte und stupste mir noch einmal liebevoll auf die Nase.
Sie war die große Schwester, die Tim nie geworden war. Bei dem Gedanken musste ich auflachen. Als ich mein Handy zückte, sah ich dass ich eine neue SMS hatte.
Mein Tag ist fast rum und wir haben kaum geschrieben :((
OMG Es tut mir so leid!!
Alles gut. Ist ja nicht deine Schuld. Ich war total inaktiv und bis eben vorhin am trainieren. Und frisch geduscht. Bin jetzt im Dorm.^^
Achso. Ich dachte schon du hast gewartet, dass ich eine Nachricht schreibe :0
Nee... so bin ich nich. Ich spamme die Leute zu wenn sie nicht reagieren und ich was will :D
Haha passt iwie zu dir
Haha und was machst du grad so? :o
Ich spaziere den Deich von letztens entlang. Du erinnerst dich? :)
Klarooo... gehst du zum Restaurant? ヾ(・ᵌ・)ﾉﾞ
Nee... komme gerade von da. Spazier jez nach Hause und gönn mir wahrs noch ne Eiskugel gleich.
Klingt voll toll... ich will auch Eis
(๑ơ ₃ ơ)♥
Komm vorbei :D
Stimmt... was hält mich ab? Ich habe Schluss für heute. Warte ich hinterlasse eben einen Zettel, falls sie mich suchen.
(°∀°)
Okidoki
Bin fertig. ^_^
Ich wünschte Hoseok her und im nächsten Augenblick stand er vor mir. Breit lächelnd. "Hellooo... Fan Nummer Eins!" Die Sonne ging auf.
Ich begann zu lächeln und wusste nicht wie ich ihn begrüßen sollte. Umarmung? Ging das? Ich breitete mutig meinen rechten Arm aus und ging auf ihn zu.
Er hob überrascht seine Augenbrauen, umarmte mich dann aber lächelnd: "Whoah, fühlt sich toll an wieder hier zu sein. Bei uns ist es gerade so halb Zwölf. Da kann man schon kurz hallo sagen und ein Eis verputzen, haha. Diese Kette ist toll."
Ich ließ ihn los und nickte: "Definitiv. Da vorne ist ein Eisladen. Haha, auch ein Italiener. Er ist mit Salvatore befreundet. Pasquale. Vielleicht arbeitet er heute ja." J-Hope klatschte in die Hände und sagte: "Yeah let's go!"
Angekommen stellte sich heraus, dass nur ein Mädchen dass ich nicht kannte Schicht hatte. Wir holten uns unser Eis und gingen wieder auf den Deich. "Es tut mir so leid. Ich hab es total verpeilt Geld mitzunehmen." Seufzte er total bedauernd. Ich winkte ab: "Kartenzahlung haben die eh nicht. Alles gut sind nur zwei Eiskugeln."
Hoseok lächelte: "Whoah, an angel. Es tut mir leid." Ich begann zu schmunzeln: "Wieso redest du soviel Englisch?" Er lachte auf: "Hahaha... seit Amerika habe ich es mir glaube ich angewöhnt soviele englische Wörter wie möglich zu benutzen, wenn ich im Ausland bin.
Ich nickte: "Ah, okay. Aber das ist gut. Je mehr Englisch ihr sprecht desto mehr verstehe ich euch, haha. Die Kette mal außen vorgelassen." J-Hope aß sein Eis und murmelte: "Deswegen gebe ich mir Mühe. Für all die International Armys, haha. Oh my god, wir müssen wieder auf den Steg!"
Er deutete nach unten und ich zuckte mit den Schultern: "Klar, warum nicht?" Wir hasteten mit unseren Eiswaffeln in der Hand hinunter und setzten uns auf den Steg. Natürlich mit den Beinen im Wasser. Was war der Sommer schon ohne Beine im Wasser?
Hoseok sah auf das Wasser hinaus und sagte fasziniert: "Aigoo... das ist genauso schön wie letztes mal. Wie war dein Tag so?" Ich lächelte: "Er war gut. Ein bisschen Stress zwischendurch, aber naja." Hobi sah mich besorgt an: "Was für Stress?"
Ich starrte kurz vor mich hin und strich mir eine Haarsträhne von der Wange. "Hm... eine Freundin von mir hat Familienprobleme. Ich bin da nicht wirklich involviert, aber es geht einem schon nahe." Hoseok nickte nachdenklich.
"Ich denke du solltest einfach für sie da sein. Das ist am wichtigsten. Mehr kannst du nicht tun. Am Ende müssen sie das unter sich klären. Naja... außer es hat mit häuslicher Gewalt zu tun...?"
Ich hob abwehrend die Hände: "Nein, Nein, nicht so 'was. Oh mein Gott, Nein. Eher emotionales und Meinungsverschiedenheiten. Wie du schon sagst: Etwas wo ich ihr nur beistehen kann." Hoseok nickte: "Jap."
Ich wechselte das Thema: "Und wie war dein Tag?" J-Hope lächelte: "Tanzen. Tanzen. Tanzen. Habe ordentlich geübt. Tja... und jetzt müsste ich eigentlich am Mixtape arbeiten, bin aber überhaupt nicht motiviert dies zu tun. Aish... wenn die Inspiration nicht da ist, kann man alles was ich schreibe in die Tonne werfen. Also lasse ich es lieber."
Ich grinste: "Hahaha... ja das kennt man. Die Sachen werden einfach nicht gut, wenn man nicht motiviert genug ist." J-Hope nickte und beschwerte sich im nächsten Moment: "Aish... ich kann gleich noch einmal duschen gehen. Es ist echt mega warm. Ich schwitze schon wieder."
Ich lachte: "Selber schuld. Hahaha..." Er piekste mich in die Seite und knurrte: "Hey... wer hätte damit gerechnet, dass ich heute nochmal spontan nach Deutschland komme?"
Ich scherzte: "Willst du zurück geschickt werden?" Er hob eine Augenbraue: "Yah... das machst du nicht." Ich schüttelte den Kopf: "Mache ich auch nicht. Ich wollte nur dein Gesicht sehen." Er gab mir das Clapback meines Lebens: "Dann guck einfach dein Hintergrundbild auf deinem Handy an."
Mir klappte die Kinnlade runter: "Hey, ich croppe dich einfach aus dem Bild aus. Du bist ganz rechts!" Er lachte: "Wagst du nicht!" Er kickte etwas Wasser mit seinem Bein in meine Richtung. Ich drehte mich weg lachte: "Ja, wage ich nich', hahaha..." Ich hielt mir grinsend das Handy vors Gesicht und spritzte Wasser zurück in seine Richtung.
Mit Hobi zu sein war einfach die pure Freude. Wie Namjoon schon gesagt hatte, war dieser Kerl wie das Wasser. Seine Ausstrahlung umgab einen komplett und man konnte neue Energie schöpfen.
Er war eine sehr motivierende Person. Mit ihm konnte man herrlich herum albern und einfach den Moment genießen. Ernst geredet hatten wir nur sehr kurz. Ich glaube Hoseok redet eher wenig über tiefgründige Sachen. Vielleicht ist dass ja das Geheimnis seiner Energie und Motivation.
Seine Augen immer auf das Positive zu richten und guter Dinge zu sein. Man sah es einfach an seiner Ausstrahlung. Diesen Tag habe ich sehr genossen. Das Glitzern der Sonne auf den Wellen, den Wind und Hobis Herumalbern. Nachdem Hoseok weg war, fühlte ich mich erholt und vermisste schon sein breites Lächeln. Ich hoffe dass noch viele solche Tage auf mich warten. Gute Nacht.
M I R A
"Schreibst du Tagebuch!?" Zischte Ina und kam näher. Ich warf das Buch in meine Schublade und fluchte: "FICK DIE WAND AN! Ich dachte du schläfst, bruh... oh mein Gott..." Sie grinste: "Hm... Nö, tu ich nicht." Thanks, Captain Obvious. I didn't notice at all, bih.
Ich fuhr mir durch die Haare, während mein Puls sich wieder beruhigte: "Das habe ich gemerkt. Ja, ist so etwas wie ein Tagebuch..." Sie blinzelte aufgeregt und ich bemerkte dass ihr Eyeliner verwischt war.
"Du trägst noch Make-Up." Wies ich sie hin. Irina seufzte: "Shit, stimmt. Oww... man! Ich bin zu faul. Erzählst du mir was du aufgeschrieben hast, während ich mich abschminke?" Ich lächelte: "Sowas wie ein Gute-Nacht-Tagebucheintrag?" Sie nickte grinsend. "Na gut." Murmelte ich müde.
Sie klatschte in die Hände und setzte sich mit Wattepads und Abschminkwasser vor meinen Spiegel. Sie drehte sich zu mir herum. Zum Schlafen trug sie eine schwarze Leggings und ein korallfarbenes Top mit der Aufschrift 'We're all mad here'.
"Also? Was bedrückt dich?" Sie grinste und sah mich erwartungsvoll an. Ich schaltete meinen Celestial Star Projector an, starrte kurz die mit Sternen voll projezierte Decke an und lächelte: "Es ist kein Problem. Ich habe da einen Kumpel. Er ist super und ich hoffe dass wir lange befreundet sein können..."
~~
"In seiner Nähe fühlte man sich unglaublich wohl und unbeschwert."
"Er war wie das Wasser."
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HELLO FELLAS
How are you?
I've been hitting the gym recently and again I am on my way right now.
Ich habe eine Freundin die dort arbeitet und extra für mich BTS gespielt hat. Support 100/10!!!
She's cool.
Sooo... um die Fragen zu klären:
Yep, Ich habe ein Ticket bekommen. Zwar kein Stehplatz aber P1 Reihe 10. Ich bin am 16. in Berlin. :)
Wen von euch sieht man an dem Tag dort noch so? ^-^
I am so friggin' excited.
Ich werde mir wieder Mühe geben öfter und bessere Kapitel zu schreiben. In letzter Zeit hatte ich so eine Blockade, I almost lost my shit fr. -_-
Naja, I am back!
Btw hat Namjoon bei Burn The Stage Hoseok wirklich als Wasser betitelt und ich wollte alles so original wie möglich halten. Deswegen werde ich viel hier und da miteinbauen.
Mal sehen wieviel ihr bemerkt.^^
Ich liebe dieses Kapitel sehr. :)
Ich hoffe ihr mochtet das Kapitel, meine idle teens.^^
IdleTeenz
~♡~