Ignoranz

由 Quzelkurt

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Fortsetzung von Arroganz. Arroganz muss erst gelesen werden, damit man mit der Fortsetzung richtig mitkommt. ... 更多

Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
Kapitel 60
Kapitel 61
Kapitel 62
Kapitel 63
Kapitel 64
Kapitel 65
Kapitel 66
Kapitel 67
Kapitel 68
Kapitel 69
Kapitel 70
Kapitel 71
Kapitel 72
Kapitel 73
Kapitel 74
Kapitel 75
Kapitel 76
Kapitel 77
Kapitel 78
Kapitel 79
Kapitel 80
Kapitel 81
Kapitel 82
Kapitel 83
Kapitel 84
Kapitel 85
Kapitel 86
Kapitel 87
Kapitel 88
Kapitel 89
Kapitel 90
Kapitel 91
Kapitel 92
Kapitel 93
Kapitel 94
Kapitel 95
Kapitel 96
Kapitel 97
Kapitel 98
Kapitel 99
Kapitel 100
Kapitel 101
Kapitel 102
Kapitel 103
Kapitel 104
Kapitel 105
Kapitel 106
Kapitel 107
Kapitel 108
Kapitel 109
Kapitel 110
Kapitel 111
Kapitel 112
Kapitel 113
Kapitel 114
Kapitel 115
Kapitel 116
Kapitel 117
Kapitel 118
Kapitel 119
Kapitel 120
Kapitel 121
Epilog
Neues Buch?
Buch ist draußen

Kapitel 25

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由 Quzelkurt

Montag, 23. Mai

Heute bin ich etwas früher auf den Beinen, als sonst. Gute Laune habe ich ebenfalls, da Hamburg immer wärmer wird, aber leider kommen umso mehr Pollen in die Stadt und misshandeln meinen Körper. Gerade mache ich mir etwas zu Essen und höre dabei Musik, bis der WhatsApp-Benachrichtigungston meine Aufmerksamkeit auf sich zieht.

'Ich hole dich ab', schreibt Can.

'Ähm, okay?' Verdutzt lege ich das Handy weg und mache nachdenklich weiter, als mich eine weitere Benachrichtigung unterbricht.

'Bist du schon fertig?' Ich ziehe die Augenbrauen zusammen.

'Wir haben 09:15 Uhr.'

'Gut, mach auf.' Meine Augen weiten sich.

Wie? Er ist doch nicht im ernst hier? Als ich ein festes Klopfen an der Tür höre, was mich zusammenzucken lässt, habe ich meine Verifizierung. Hastig sprinte ich zur Tür und sofort scheint mir Cans Brust ins Gesicht. "Ich habe Brötchen", sagt Can kryptisch und zieht seine Schuhe aus. "Ähm, okay?" Er nickt mit einem intensiven Blick und tritt in die Wohnung. "Was zum?", murmele ich leise und tapse Can hinterher. In der Küche sehe ich, dass Can schon zwei Teller rausgeholt hat und gerade eine Gurke wäscht. "Nur zu, fühl dich wie Zuhause." Ich mache eine wegwerfende Bewegung, woraufhin Can lächelnd zu mir schaut, sich aber dann wieder der Gurke widmet. Wow, sah das gut aus. Ich hole eine weitere Schale raus und nehme zwei Eier in die Hand. "Willst ein Omelett mit einem oder-," "Zwei." Ich atme tief ein und nicke. "Okay." Unterbrich mich ruhig! Kein Problem! Ich verdrehe fast meine Augen und schlage dann beide Eier auf, die ich dann quirle und noch einige Gewürze hinzufüge. Gerade, als ich Käse hinzufügen will, will ich Can vorsichtshalber fragen, ob er es mit Käse haben will. "Ja." Es regt mich irgendwie auf, dass er vorhersehen kann, was ich sagen will! Ich schütte die Flüssigkeit für Can in die vorgeheizte Pfanne und wende sie zwischen durch. Als Can anscheinend fertig mit seiner Schnippelei ist, hält er es für nötig, sich ganz nah zu mir zugesellen und mir beim kochen zuzuschauen. "Gibt es irgendetwas interessantes?", frage ich leicht genervt, woraufhin er ein tiefes Brummen als ein Ja ausstößt, was mich leicht frösteln lässt. "Ich will sehen, wie du kochst." Seine Stimme ist rauer als sonst, also gehe ich davon aus, dass er nicht lange wach ist. "Und dann?", gebe ich patzig von mir. "Dann überlege ich es mir, ob ich dich als Hausfrau einstelle." Ich atme tief ein und kann mir ein Augen verdrehen nicht verkneifen. "Wenn ich dich einstelle, darfst du deine Augen nicht mehr verdrehen." Aus reiner Provokation verdrehe ich wieder meine Augen. "Weißt du, Can? Diese Pfanne ist bestimmt schon um die 50 Grad heiß. Das heißt, dass du in Sekunden ein Traumapatient bist und Verbrennungen zweiten Grades mit dir trägst!", zische ich, was ihn lachen lässt. Ich wende ein letztes Mal das Omelett und lege es auf den Teller, welches mir Can hinhält, danach mache ich noch schnell meins und bitte Can nebenbei den Schafskäse kleinzuschneiden. "Irgendetwas zu trinken?", frage ich mürrisch. "Was ist vorhanden?" Ich öffne den Kühlschrank. "Mineralwasser, Cola und Orangensaft." "Mineralwasser." Mit zwei Gläsern und der Flasche bewaffnet, lasse ich mich gegenüber von Can nieder. Ich streiche über das dunkle Holz, der kleinen Kücheninsel und fange an zu essen, schaue kurz zu Can, der auf seinem Handy rum tippt. "Leg dein Handy weg, wenn du mit mir isst!" Ich hasse es, wenn man mit jemanden beim Essen schreibt. Es ist bestimmt irgendetwas ohne Wert, also kann er es auch verschieben. "Okay." Er schiebt mir das Handy zu, welches sich als meins entpuppt. "Was zum? Was hast du gemacht?", fahre ich ihn an und sehe, dass er auf WhatsApp war. "Habe nur abgelehnt", kommt es in einem unschuldigen Ton von Can. Er hat Aykan geschrieben.

'Shana?'

'Ja?'

'Soll ich dich zur Uni fahren?'

'Ich fahre sie schon.' Can hat dahinter noch einen Zwinkersmiley gesetzt, was mich reizt.

"Du hast ihm im Ernst ein Bild geschickt?" Ich schaue fassungslos zu Can, der seelenruhig sein Omelett ist. "Hast du gut gewürzt", ist das Einzige, was ich zuhören bekomme. "Can!", zische ich, doch es interessiert ihm nicht im Geringsten. "Okay, fein. Wenn das so ist." Ich wähle Aykans Nummer und stelle auf Laut, sodass Can alles mitbekommt.

"Ja?" Sofort schnellt Cans Kopf finster zu mir.

"Aykan?" Ich zwinkere Can zu und nehme eine Gurkenscheibe in den Mund.

"Shana? Alles in Ordnung?" Can steht gefährlich langsam auf und auch ich erhebe mich vom Barhocker.

"Ja, alles bestens. Ich hätte da eine Frage an dich." Ich werde langsam immer schneller und Can kommt mir von Schritt zu Schritt gefährlicher vor.

"Ja, bitte?" Ich stelle kurz auf Stumm.

"Er ist so freundlich!", kommt es zynisch von mir, bevor ich wieder auf Laut stelle.

"Würdest du mich morgen zur Uni fahren?" Cans Augen verdunkeln sich.

"Ich-, ja, klar! Heimat 7, richtig?" Ich höre, wie Can scharf die Luft einzieht und mit schnellen Schritten auf mich zukommt.

"Ja, richtig. Ich wollte mich noch für gerade eben Ent-," Can reißt mir das Handy aus der Hand und legt auf.

"Willst du mich verarschen?!", zischt er und drückt mich gegen den Kühlschrank. "Nein", hauche ich und schaue ihn provozierend an. Er beginnt seinen Unterkiefer zu mahlen und mich mit seinen Blicken zu taxieren. Can lehnt sich zu mir nach vorne und fährt mir über meinen Oberarm. Gerade bedauere ich und freue mich zugleich, dass ich ein Tank-Top anhabe. "Netter BH", raunt er mir zu und zieht am Träger, weswegen meine Augen sich weiten. Verdammt! Ich weiche sofort aus und versuche die Träger zu schnell wie möglich zu verstecken. Wie peinlich! "Du kannst das Top ruhig ausziehen." Cans Lippen verziehen sich zu einem schiefen Grinsen, was mir das Blut ins Gesicht schießen lässt. "Du kannst mich mal!", zische ich, woraufhin Can zwei Schritte nach vorne wagt. "Gerne, ich stehe auf Nachtisch, nach dem Frühstück." Mein Mund öffnet sich empört. "Vor allem süßes." Er leckt sich über die Unterlippe, was verdammt sexy aussieht. Gott, kannst du ihn bitte hässlich machen? Ich will seine Unterlippe sein, hehe. "Vergiss es!", fauche ich, als ich wieder zu mir komme und sicher gegangen bin, dass man meine Träger nicht sieht. Auf dem Barhocker lasse ich mich wieder nieder und ziehe mein Top ab und zu etwas nach vorn, da man die Ränder der BH-Schalen durchsieht und ich genau das über alles verabscheue! Ich weiß, dass Can mich die ganze Zeit anstarrt, doch durch das Essen versuche ich mir nichts anmerken zulassen. Ich greife nach einem warmen Brötchen und esse es, dabei schaue ich kurz zu Can, der mich unbekümmert weiter anschaut. "Was?", frage ich nuschelnd, da ich noch Brötchen im Mund habe. "Du siehst hübsch aus." Sofort fällt mir das Brötchen aus dem Mund, was ich zum Glück noch rechtzeitig wieder zurück in den Mund stopfen kann. "Can!", murre ich und beiße ein weiteres Stück ab. "Ist doch so?" Meine Augenbrauen ziehen sich zusammen und mir wird sehr warm. Sein Blick wird irgendwie intensiver, was mich nervös macht. "Kannst du aufhören so zu gucken?", nuschele ich und esse eine Gurke, in der Hoffnung, dass ich irgendwie wieder die Normaltemperatur erreiche. "Nein." Okay, er ist total komisch! "Hast du etwa eine Morgenlatte?", frage ich und halte mir sofort die Hand vor den Mund. Verdammt! "Ich-, das ist mir-," "Ausgerutscht?", fragt Can und kneift die Augen spitzbübisch zusammen. "Möglicherweise?", murmele ich und trinke etwas. "Nein, heute nicht." Ich nicke. "Das... das ist doch gut?" Er legt den Kopf zur Seite. Sein Blick hat nicht an Intensität verloren, was mich glühen lässt. "Ja", summt er. Okay, er muss langsam damit aufhören! "Was geht in deinen Gedanken ab?", möchte ich wissen und zucke kurz zusammen. "Was denkst du, male ich mir so schönes aus?" Ich atme tief ein und schaue ihn an, auch wenn sein Blick mich dazu bringen sollte gleich hier und jetzt zu schmelzen. "Ich habe das Gefühl, dass du gleich über mich herfällst und... weiß Gott was machen wirst", nuschele ich wahrheitsgemäß und sehe, wie Can sein Gesicht empört verzieht. "Shana! Du hast ja richtig dreckige Gedanken." Ein schiefes Lächeln legt sich auf seine Lippen. "Gefällt mir, wir können sie ja gleich praktizieren. Die Kücheninsel eignet sich besonders gut für so etwas." Er zwinkert mir zu, während ich erröte. "Nein", gebe ich mit fester Stimme von mir und räuspere mich. "Aber deine Gedank-," "Nein, Can." Er schmollt und schaut auf seinen leeren Teller. Da ich keinen Hunger mehr habe, räume ich alles ab, wobei mir Can netterweise hilft und putze mir die Zähne, bevor ich mich auf mein Bett fallenlasse. Wir haben gerade mal 09:47 Uhr und ich dachte, wir hätten schon halb Elf.

Can betritt ebenfalls das Zimmer und schaut sich um. "Wie viele Parfüms hast du?", fragt er mit zusammengezogenen Augenbrauen und inspiziert die Victoria's Secret und Hollister Flaschen. "Das sind Bodysprays, die Parfüms sind da", weise ich ihn hin, woraufhin er seine Augen verdreht. "Wie viele Body-," "Einundzwanzig", unterbreche ich ihn. "Und Par-," "Zehn." Er brummt. "Unterbr-," "Doch, ich tue es." Ich lächele. "Wie gut, dass ich nachtragend bin", säusele ich und strecke mich. "Ich bin müde", nuschele ich dann und sehe, wie Can sich ebenfalls streckt, wobei sein T-Shirt glücklicherweise hochrutscht und ich einen tollen Blick auf seinen Bauch und seinen Unterhosenbund habe. Apropos. Ich stehe auf und hole aus dem Schrank seine Unterhose hervor. "Hier." Er zieht die Augenbrauen zusammen. "Keine Sorge, ist gewaschen." Ich verdrehe meine Augen. "Was soll ich damit?", fragt er mich. "Ähm, das ist deine Unterhose, die von Calvin Klein ist?" Er zuckt mit seinen Schultern, was mich seufzen lässt. "Also, Can: Unterhosen sind Bekleidungen, die meistens aus Baumwolle bestehen, welche dazu dienen, sie-," "Ich hab schon verstanden, behalte sie." Ein Schmunzeln bildet sich auf meinen Lippen. "Und dann?" Nun seufzt Can. "Also, Shana. Unterhosen sind dazu geeignet, sie sich-," "Ich habe schon verstanden, nimm sie." "Ich schenke sie dir." Er schenkt dir etwas, was er anhatte, hehe. Ich verkneife mir ein Schmunzeln. Er hatte es an, säuselt meine innere Stimme, die bestimmt krankhaft Grinsen würde, wenn sie eine Person wäre. Sei froh, dass du nicht schwanger geworden bist. Meine Augen weiten sich. "Was ist los? Realisierst du erst jetzt, dass wir dasselbe anhatten und praktisch schon sehr intim waren?" Er leckt sich schalkhaft über die Lippen. "Ja, Shana. Unsere Geschlechtsteile haben-," "Nein! Da war rein gar nichts!", zische ich und fahre mir über meine Wangen. "Wie kommst du denn da drauf?" Er legt die Unterhose in den Schrank und setzt sich auf mein Bett, was ich ihm nachtue. "Weil zwischen dem Unterhosenboden und meiner-, weil dazwischen die Binde war!" Ich finde es gerade so grotesk, dass ich mich wegen so einer banalen Sache rechtfertigen muss. Und was ich überraschend finde, ist, dass ich weniger Hemmungen Can gegenüber habe. "Ach, hast du die Unterhose kein zweites Mal angezogen? Hast du dich nicht selber angefasst und dabei meinen Namen gestöhnt?" Mein Mund öffnet sich und mein ganzer Körper wird von einer brennenden Hitze empfangen. Das hast er nicht gesagt! "Ich-, du-, das..." Ich komme gerade nicht wirklich auf das klar, was Can gerade gesagt hat. "Nein!" Ich schüttele fassungslos den Kopf. "Sicher?" Ich nicke stark. "Schade, wenn ich ein Höschen von dir hätte-," "Dann hättest du es angezogen?" Ich muss schmunzeln. "Das nicht, aber sehr viele andere Dinge", raunt er, was mich schlucken lässt. Gerade fühle ich mich total nervös, da wir auf einem Bett sind und will deswegen aufstehen, was Can anscheinend vorhergesehen hat. "Nein, nein. Wir haben noch Zeit." Er drückt mich wieder runter und rutscht zu mir. "Huch", nuschele ich und entferne seine großen Hände von meinen Schultern. Nicht einschüchtern lassen, Shana! Gesagt, getan: mutig recke ich ihm mein Kinn hervor und nähere mich ihm, dabei drücke ich ihn fest auf die Matratze. Erst schaut er überrascht, aber dann schmunzelt er. "Wir sind heute ganz wild", raunt er und setzt sich schnell auf, bevor er auf mich zu kommt. Dieser Junge ist verdammt schnell und erinnert mich gerade an einen Löwen, der sich seinem Opfer nähert. Oh Gott. Langsam rutsche ich nach hinten, bis mein Rücken das kühle Metallkopfteil trifft. Ich will zur Seite huschen, als dann Cans Hand zum Kopfteil schnellt und mich vom meinem Tun abhält. "Nein, nein." Ich schlucke und nicke leicht. Wieso nicke ich?! Seine gelben Augen taxieren mich und gerade fühle ich mich total unwohl in meinem Tank-Top und in meiner knielangen Short. Ich folge seinem Blick, der an meinem Bauch angehalten hat und bemerke erst jetzt, dass mein Top etwas nach oben gerutscht ist. "Ups", nuschele ich und ziehe es wieder nach unten. Ich zupfe nervös am Top herum, bis Can meine Finger nimmt und mit ihnen spielt. "Willst du dich umziehen?", fragt er und schaut wieder so intensiv, dass ich langsam wirklich das Gefühl habe zu schmelzen. "Ja", flüstere ich zwei Oktaven zu hoch, woraufhin er nickt und aufsteht. Ich atme lautlos ein und aus und schaue leicht verstört auf Cans Rücken. Was war das? Ich schlucke, stehe langsam auf und danke meinem Körper, dass er weder schwankt, noch umkippt. Mein Nasenpiercing! Schnell entferne ich die Kreole und mache sie an meine Nase ran. Wie können Cans Adleraugen das nicht aufgefallen sein? Er sucht in meinem Schrank herum und fischt am Ende ein großes, weißes T-Shirt heraus. "Warum ist hier ein T-Shirt aus der Männerabteilung drin?", möchte Can verärgert wissen. T-Shirts aus der Männerabteilung sind besser, als die aus der Frauenabteilung, Can. "Tja." Ich zucke lediglich mit meinen Schultern und entnehme Can das T-Shirt. "Shana", sagt Can warnend. "Ja?" Ich schenke ihm mein unschuldigstes Lächeln. "Wem gehört das T-Shirt?" Sein Blick fällt auf meine Nase, weswegen er tief einatmet und die Augen schließt. Wieso sieht er dabei so attraktiv aus? "Ich frage noch einmal, okay? Wem. Gehört. Dieses. T-Shirt?" Seine Kiefermuskeln treten hervor und sein Blick wird dunkel. Ich bin möglicherweise dabei zu sterben. "Mir." Er presst seine fülligen Lippen aufeinander. "Gehört es Aykan?" Meine Augen weiten sich. "Gehört es ihm?", zischt er. "Nei-, wie kommst du darauf?" Mit Can ist gerade nicht zu spaßen. Er greift nach meinem Oberarm und zieht mich mit einem Ruck zu sich, sodass meine Brust gegen seine knallt. "Sag mir die Wahrheit", kommt es ruhig von Can. "Can, das ist mein T-Shirt!" Es fasziniert mich, dass ich Can nur mit einem T-Shirt aus der Fassung bringen kann. "Sicher?" Ich nicke und er brummt unzufrieden. "Du ziehst mein T-Shirt an." Ich schaue ihn entrüstet an, woraufhin er sein weißes T-Shirt auszieht. Was ein Anblick! Ich muss mir über die Unterlippe lecken, als ich seine Bauchmuskeln sehe. Ich schaue zu Can hoch, der meinen Blick wohl gesehen haben muss. "Ich-, ja-, ich habe auch... Bauchmuskeln." Ich nicke bekräftigend, während sich ein schiefes Grinsen auf seine schönen Lippen legt. "Bessere sogar." Ich räuspere mich und fahre mir durch meine Haare. "Warte, was ziehst du dann an?" Ich schaue in seine Augen, dann auf seine Brust und dann wieder in seine Augen. "Deins." Ich ziehe meine Augenbraue hoch. "Und wie-," "Weil es mich stört, dass du ein T-Shirt, welches eigentlich für Männer ist, anziehst." Ich ziehe die Augenbrauen zusammen und hebe sein T-Shirt an. "Und wieso soll ich-," "Weil es meins ist", antwortet Can. "Ach so, alles was dir gehört, ist absolut legitim für mich, aber der Rest nicht?" Er tätschelt meinen Kopf. "Richtig, Kleines." Ein Lächeln kann ich mir wegen des Kosenamens nicht verkneifen. Seine Augen leuchten gerade so zufrieden, was mich glücklich stimmt. Ich könnte ihm stundenlang in die Augen sehen, doch die Tatsache, dass er oben ohne ist, macht mich etwas kirre. Meine Augen huschen wieder auf seinen schönen Oberkörper und das Verlangen ihn anzufassen wird von Sekunde zu Sekunde größer. Ich zögere, lege aber dann meine Hand auf seine Brust. Nach dem Tag, an dem mir meine Weisheitszähne gezogen wurden, brauche ich mir keine Sorgen zu machen, dass ich mich blamieren könnte, denn den Tag kann ich nicht toppen. "Gefällt es dir?", fragt Can, woraufhin ich brumme. "Die sind echt hart", stelle ich forschend fest und pikse in seine Brust. Ich lege jeweils eine Hand um eine Brust und drücke beide zusammen, was Can lachen lässt. "Du hast schöne Brüste", nuschele ich. "Danke, du au-," Ich lege schnell meine Hand auf seinen Mund, damit er seinen Satz nicht aussprechen kann. "Weißt du, was ich jetzt machen könnte?", brummt Can durch meine Hand. "Ich will es nicht wissen." Er greift mit seinen beiden Händen, nach der meiner, die sich auf seinem Mund befindet und... macht er gerade mit meiner Hand rum?! "CAN!", kreische ich und versuche die Gänsehaut zu unterdrücken. Er brummt und verkneift sich ein Lachen. "Lass die Zunge drin!", zische ich hysterisch und versuche meine Hand wegzuziehen. Ich kneife ihm in die Brustwarze, sodass meine verwöhnte Hand von seinem Mund wegkommt. Ich wische mir die Hand an meinem Bauch ab und verdränge die Kälte und Hitze in meinem Rücken. "Wenn du willst, kann ich es auch wo anders machen." Er zwinkert mir zu, während ich mir benommen durch die Haare gehe. "Ich-, nein, danke!", gebe ich leicht verwirrt von mir. Doch, bitte! Ich drehe mich um und ziehe das weiße Nike T-Shirt an, welches fabelhaft nach Can riecht. Als ich mich wieder umdrehe, sehe ich Can an meiner Kommode herumschnuppert. "Wo ist deine Schminke?", fragt er grübelnd, woraufhin sich meine Augen verdrehen "Ich schminke mich immer noch nicht." Er schaut mich überrascht an. "Oh", nuschelt er und schaut sich meine Duftsammlung an. "Du magst diese Bodysprays sehr?" Ich bestätige dies. "Würdest du dir jetzt etwas anziehen?" Can dreht sich mit einem leicht süffisanten Blick zu mir und stützt seinen Arm auf der Kommode ab, wo ich eine perfekte Sicht auf seine Armmuskulatur und einige Venen habe. "Was, wenn ich so zur Uni gehe?", möchte Can wissen, woraufhin ich mit meinen Schultern zucke. "Dann wird es bestimmt etwas frisch obenrum, deine Brustwarzen würden hervorsprießen und dann würdest du vielleicht als Exhibitionist abgestempelt." Ich schmeiße ihm das T-Shirt zu und finde es etwas paradox, dass Can es nicht zulässt, dass ich mein eigenes T-Shirt anziehe, nur weil es aus der Männerabteilung ist. "Mein T-Shirt kannst du behalten." Ich ziehe entgeistert die Augenbrauen zusammen. "Warte mal, willst du mir jetzt allen Ernstes mein T-Shirt wegnehmen, nur weil es aus der Männerabteilung ist?" Er nickt und nimmt sich dann meins. "Außerdem ist der Stoff nicht gerade gut", erklärt mir Can und rümpft die Nase, als er meins vor meinem Gesichts wedeln lässt. "Ach, deins ist also hochwertiger Stoff?", kommt es trotzig von mir, woraufhin Can wieder nickt. "Ist gut für deine sensible Haut, außerdem ist es von Nike." Ich verdrehe meine Augen. "Wow", kommt es in einem sarkastischen Ton von mir. Ich ziehe eine dunkelblaue Hose hervor und schaue zu Can, welcher konzentriert auf meinem Bett sitzt und am T-Shirt zupft, welches ihm ausgezeichnet steht. "Was ist los?", möchte er wissen. "Raus?" Ich hebe die Hose an, woraufhin er seine Augen verdreht und aus dem Zimmer läuft. Natürlich schließe ich noch die Tür ab, da man bei Cans lungernden und scharfen Augen nie vorsichtig genug sein kann und ziehe die Hose an. Das Oberteil stopfe ich in die high-waisted Hose und zupfe daran, bis ich zufrieden bin. Von meinem Schmuckbaum nehme ich mir eine etwas enganliegende, goldene Kette und lasse meine Locken über meine Schultern fallen. Die Kreole richte ich noch einmal und sprühe mich noch mit Deo ein. Parfüm lasse ich vorweg, da ich gerade so berauscht von Cans Duft bin.

Als ich aus dem Zimmer trete, sitzt Can im Wohnzimmer und zupft an diesem schwarzen Haargummi herum, was mich nervt. Wieso trägt er es die ganze Zeit?! Ich schaue ihn mir an und bemerke, dass wir dasselbe anhaben. "Partnerlook", grinst Can und zwinkert mir zu. Er schaut auf seine silberne Uhr und dann wieder zu mir, als ich mich neben ihm fallen lasse. "Wir haben gerade mal 10:49 Uhr, was möchtest du machen?" Can schaut mich zweideutig an, weswegen ich ihm auf den Schenkel haue. "Ich glaube, du wolltest deine Hand etwas höher anlegen." Nun schlage ich auf seinen Bauch, den er davor angespannt hat. "Doch etwas tiefer." Meine Augenbraue hebt sich. "Bist du dir wirklich sicher, dass ich dir da rein schlagen soll?" Er legt sich eine Hand vor den Schritt und schüttelt verdutzt den Kopf. "Ich werde dich immer selber abholen." Fragend schaue ich zu ihm. "Ich hole dich von deiner Haustür ab. Ich riskiere nicht, dass du alleine Cihan und Elif über den Weg läufst", knurrt er. "Aber morgen holt mich Aykan ab." Zornig schaut er zu mir. "Ich werde ihm nicht absagen, Can", gebe ich mit fester Stimme von mir. "Mir kannst du aber ab-," "Can." Mahnend schaue ich zu ihm und seufze. "Ich kann einfach nicht verstehen, wieso du bei ihm bist, obwohl du weißt, dass er dich mit Absicht in den Laden gebracht hat", seufzt Can und fährt sich über seine nach hinten gestylten Haare. "Aykan ist jemand, der freundlich und ehrlich ist." Seine Augen funkeln verwirrt. "Er hat es zugegeben?" Ich nicke. "Hat etwas mit Emanzipation zutun", gebe ich etwas kryptisch von mir und spüre, dass Can es nicht gefällt. "Alles klar", spuckt er giftig und lehnt sich nach hinten, während er seine Augen schließt. Ich kann verdammt nochmal nicht leugnen, wie gut er aussieht. Er sitzt einfach normal da, die Beine perfekt angewinkelt und gespreizt. Wieso sieht er so gut aus? Ich fahre mir nachdenklich über die Lippen und schmachte ihn weiter an, während er sich seine tätowiere Hand über seine Augen legt und er langsam ein- und ausatmet. Can schluckt, was seinen ausgeprägten Adamsapfel aufspringen lässt und genau das lässt mich frösteln. Can sieht gut aus. Er sieht verdammt gut aus. Er ist die Definition des Adonis'. In der griechischen Mythologie sollte man statt diesen Adonis, Can benutzen. Gott, mein Herz schlägt gerade schneller und mein Rücken füllt sich mit Wärme, je länger ich diesen jungen Mann betrachte. Sein Schoß macht mir ein verlockendes Angebot, mich einfach auf ihn zusetzten. Sofort weiten meine Augen sich. An was denke ich da bloß? Trotz meiner plötzlichen Obszönität gegenüber Can, muss ich schmunzeln und fahre mir indigniert durch meine Haare. "Hast du Durst?", frage ich und schlucke, da mein Hals dem Austrocknen nahe ist. Er entfernt die Hand von seinen Augen und nickt. Sofort erhebe ich mich und fülle zwei Gläser mir Wasser. "Danke." Die Rauheit in seiner Stimme gefällt mir etwas zu sehr, und schon taucht wieder diese Hitze auf, weswegen ich schnell trinke und mich daran verschlucke. Can klopft mir sachte auf den Rücken, bis ich mich beruhig habe. "Ganz ruhig." Glaub mir, bei deiner Aura muss man ein Mönch sein, wenn man die Ruhe bewahren will. Verlegen schaue ich zu Can auf, der genau neben mir sitzt und unsere Beine sich schon berühren. Seine große Hand, die eine unglaubliche Wärme ausstößt, liegt ruhig und gefährlich nahe an meinem Kreuz, und ich versuche gerade wirklich alles, um mich nicht winden, nicht schmelzen, zusammenzucken oder sonstiges zu müssen. Okay, langsam wird es echt warm hier! Ich trinke das Wasser auf ex und fühle mich schon etwas besser. "Alles in Ordnung?", fragt Can mich und spielt mit einer Locke. Ich nicke, da ich mir ziemlich sicher bin, dass meine Stimme jetzt, der eines Kükens ähnelt. Plötzlich habe ich das Gefühl, dass etwas prickelndes in der Luft liegt. Dieses Gefühlt hatte ich noch nie und es fühlt sich gut an - gefährlich gut. "Willst du?" Er hält mir sein Glas hin, was ich nur zu gerne annehme und einen kleinen Schluck trinke, da ich gerade irgendwie überfordert und inkompetent zugleich bin. Mit einem Hauch an Verwirrung schaue ich in seine gelben Augen, die es immer noch schaffen, mich in ihren Bann zu schließen. Ich habe sie vermisst. Das Gelb, die grauen Sprenkel, der schwarze Ring um die Iris und das Weiten seiner Pupillen - welches gerade eintritt. Das Glas umklammere ich stärker und versuche normal zu atmen und das Kribbeln in meinem Bauch zu ignorieren. "Shana", raunt Can und kommt mir näher, wodurch ich seinen Duft noch intensiver wahrnehme. Seine Hand verlässt mein Kreuz und fährt meinen Rücken hinauf, bis hin zu meiner Wange. Sofort stellen sich die feinen Härchen dort auf und meine Arme werden von einer Gänsehaut empfangen. Meine Hände sind schon ganz verkrampft und langsam kriege ich Angst, dass ich das Glas in meiner Hand zerdrücke. Seine Nasenspitze berührt schon fast die meine und seinen heißen Atem spüre ich jetzt schon etwas. Ich kriege langsam das Gefühl zu hyperventilieren. Ganz ruhig, Shana. Alles wird gut. Gerade hilft mir meine innere Stimme auch nicht, denn Cans Nasenspitze ist wenige Millimeter, wenn nicht Mikrometer entfernt von meiner.

Als dann ein Schlüssel sich in im Schloss bewegt und kurz danach die Tür aufgemacht wird, ziehe ich mich sofort zurück und schütte Can das Wasser ins Gesicht. "Oh mein Gott!", kommt es hysterisch von mir, woraufhin meine Hand auf meinen Mund schnellt. "Shana?", höre ich Ranjas Stimme, die sich mir immer mehr nähert. "Im Wohnzimmer", kommt es kratzig von mir, während ich Can entschuldigend anschaue. "Shana, man macht Besucher nicht nass", tadelt Ranja, die Can begrüßt und ihm dann ein Küchentuch gibt. "Danke." Er schaut kurz zu mir und wischt sich über sein Gesicht. Absolut peinlich berührt fahre ich mir über meine Wangen und bin bestimmter roter, als rot. "Wieso hast du Can nass gemacht?", möchte Ranja wissen. "Shana ist sehr schreckhaft. Das war sie schon immer." Er schaut mich vielsagend an, woraufhin ich hastig aufstehe und die Gläser in das Waschbecken lege. "Wieso bist du schon hier?", frage ich und versuche normal zu klingen. "Habe Hunger und heute gibt es in der Uni nur langweilige Pommes", erklärt sie mir. Ranja inspiziert mich und dann Can, der das Küchentuch in den Müll schmeißt. "Partnerlook, also?" Schmunzelnd schaut sie zu mir. Natürlich bin ich die Ruhe selbst und stütze meine linke Hand am Kühlschrank ab, während ich mit der anderen mir den Nacken reibe und kurz nach hinten zu Can schiele, der ebenfalls schmunzelt. "Zufall?" Ich will jetzt gleich im Boden versinken. Diese Ausrede war ja mal grottenschlecht . "Nettes Oberteil, Shana." Scharf ziehe ich die Luft ein und nicke. "Mhm", summe ich als ein Ja und schaue auf mein Handgelenk. "Wir sollten langsam gehen", sage ich zu Can, der auf seine Uhr schaut. "Wir haben erst 11:30 Uhr." Ich nicke stark. "Es ist aller höchste Eisenbahn, Can." Ich presse wegen meiner komischen Wortwahl die Lippen aufeinander und haste in mein Zimmer, wo ich mir meine Jeansjacke zur Hand nehme und mir meine Air Jordan 11 Colombia anziehe. Cans weißen Reebok Classics stelle ich vor ihn und wage es nicht einmal hinaufzuschauen. "Deine Tasche." Er legt sie neben mich ab und kniet sich dann hin, um sich seine Schuhe zuzubinden. Schnell laufe ich aus der Tür und warte, bis Can sich erhebt. "Na sieh mal einer an", höre ich eine bekannte Stimme sagen, zu der ich mich hindrehe.

Nicht auch noch das!

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Gute Bücher? Finde seit Monaten nichts mehr auf Wattpad ☹️

-Helo

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