Serena Black || π‘³π’–π’Žπ’π’”

By Liily_112

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❝ π“π‘πž 𝐬𝐭𝐨𝐫𝐲 𝐝𝐞𝐩𝐞𝐧𝐝𝐬 𝐨𝐧 𝐰𝐑𝐨 𝐒𝐬 𝐭𝐞π₯π₯𝐒𝐧𝐠 𝐒𝐭. ❞ Serena wuchs wohl behΓΌtet bei ihre... More

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π‘ͺ𝒂𝒔𝒕 𝑰
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A Father's Sin
Eine unbequeme Wahrheit
Abreise von Gleis neundreiviertel
Im Dunkeln gelassen
Zweites Zuhause
TeeblΓ€tter und zwei Grimme
Der Grimm und seine Wirkung
GefΓ€hrliche LΓ€ndereien
Gesichtet: Sirius Black
Ein Irrwicht im Schrank
Eine ungewΓΆhnliche Freundschaft
UnerwΓΌnschter Besuch
Schlechte Scherze
Eine bittere Niederlage
Der Fachmann gegen Dementoren
Die Karte des Rumtreibers
Die wahre Geschichte?
Das Urteil
Moony, Wurmschwanz, Tatze und Krone
FrΓΆhliche Weihnachten
Das Verschwinden der Ratte
Der Pate
Wie ein Albtraum
Eine Nacht im Wald
Das finale Spiel
Seidenschnabels Schicksal
Vorsicht, bissig!
Nur ein einziges Mal
Der Verrat eines Freundes
Nichts als die Wahrheit
Die letzten Zweifel
Vater und Tochter
π‘¬π’‘π’Šπ’π’π’ˆ
Fortsetzungen und weiterer Lesestoff!

Die Karte lΓΌgt niemals

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By Liily_112

• Serena Black •

„The surest way to keep a secret
is to make people believe
they already know the answer."

Hermine hatte es gut gemeint, das wusste Serena und dennoch war sie wütend auf sie. Ein paar Stunden lang hatte sie den besten Besen der Welt besessen und nun, bloß weil sie sich eingemischt hatte, würde sie ihn womöglich nie mehr wieder sehen. Sie war sich inzwischen sicher, dass mit dem Feuerblitz alles in Ordnung war, denn wie sollte ihr Vater einen Besen oder sonst etwas kaufen können? Immerhin wurde er von Zauberern und Muggeln im gesamten Land gesucht und jeder fürchtete sich vor ihm.

Was Serena in diesem Moment mehr Sorgen bereitete, war der Gedanke daran, wie der Besen aussehen mochte, wenn er erst einmal übergründlich auf alle möglichen bösen Zauber untersucht worden war.

Auch Harry und Ron waren wütend auf Hermine. Wenn es nach dem jüngsten Weasley-Sohn ginge, so war die Zerlegung eines brandneuen Feuerblitzes nichts anderes, als kriminelle Sachbeschädigung. Hermine blieb allerdings fest davon überzeugt, nur zu ihrem Wohl gehandelt zu haben, und erschien immer seltener im Gemeinschaftsraum. Sie vermuteten, dass sie in der Bibliothek Zuflucht gesucht hatte, und versuchten erst gar nicht, sie zurückzuholen.

Es war der vorletzte Abend der Weihnachtsferien, bevor der Unterricht wieder anfangen würde. Serena saß allein im Gemeinschaftsraum am Kamin und genoss die Ruhe, bevor die Schüler am nächsten Tag zurückkehren würden und der Gemeinschaftsraum wieder laut und vollgedrängt sein würde. Neben ihr lag das Buch über Quidditch, welches sie von Harry zu Weihnachten bekommen hatte. Sie hatte die erste Seite aufgeschlagen, konnte sich jedoch nicht auf das Geschriebene konzentrieren. In ihrem Kopf schwirrten einfach zu viele Gedanken herum und die Wärme der prasselnden Flammen, welche große Schatten an die Wände warfen, ließen sie ganz schläfrig werden.

Serena fühlte sich schlecht, dass sie Harry nichts von den Erinnerungen mit seinen Eltern und auch nicht von den Bildern erzählt hatte. Doch sie war sich sicher, dass es den Schwarzhaarigen nur noch wütender machen würde. Sie würde ihm davon erzählen, sobald sich die ganze Sache ein wenig beruhigt hatte. Sollte sie das je wieder tun.

Die Gryffindor streckte sich genüsslich auf dem Sofa aus und gähnte herzhaft. Womöglich sollte sie allmählich schlafen gehen, immerhin musste es schon lange nach Mitternacht sein, überlegte sie. In dem Moment, in dem sie sich allerdings erheben wollte, hörte sie Schritte die Treppe herunterkommen.

Neugierig drehte Serena sich zu der Quelle des Geräusches um und entdeckte Harry, der sich vorsichtig in den Gemeinschaftsraum schlich. Sein Blick war konzentriert auf die Karte des Rumtreibers gerichtet, ehe dieser sich aufrichtete und sie direkt ansah. Der abklingende Schreck in seinen grünen Augen verriet, dass er nicht damit gerechnet hatte, jemanden anzutreffen, „Serena, was machst du noch hier?"

„Konnte nicht schlafen und du?", fragte sie mit einer brüchigen Stimme, die bestätigte, wie müde sie tatsächlich war. Dennoch brachte sie es über sich, sich aus dem gemütlichen Sessel zu erheben.

Harrys Blick wanderte derweil wieder zurück zu der Karte, die er in seinen Händen hielt. Für einen Moment schien er mit sich zu hadern, doch schließlich rückte er mit der Sprache heraus: „Erinnerst du dich noch an Peter Pettigrew?"

Serena nickte langsam. „Du meinst den, von dem man nur einen Finger gefunden hat?"

„Ja, sieh dir das mal an." Er deutete auf die aufgeschlagene Karte. Mit wachsender Neugierde tapste Serena zu ihm herüber und sah stirnrunzelnd auf was ihr bebrillter Freund zeigte. Ein winziger Tintenpunkt bewegte sich über die Korridore, nicht weit vom Gryffindor Turm entfernt. In winziger Schrift neben dem Punkt stand schwungvoll geschrieben: Peter Pettigrew.

Stutzend und bloß langsam löste sie ihre Augen von dem Namen, als fürchtete sie, dass er bei dem nächsten Blick verschwunden sein könnte. „Was hat das zu bedeuten?"

„Ich weiß es nicht, aber wir werden es herausfinden", erwiderte er entschlossen und zog sie mit sich aus dem Porträtloch. Die Korridore waren wie ausgestorben und sie mussten mit ihren Zauberstäben die dunklen Gänge beleuchten, um etwas erkennen zu können. Es musste weit nach Beginn der Sperrstunde sein.

Vor Aufregung sprang Serenas Herz in ihrer Brust umher und ihr Atem ging flach, wie es üblich war, wenn sie etwas Verbotenes tat. Ihre Fingerspitzen kribbelten und das Adrenalin hätte ihre Beine noch weiter getrieben, hätten sie nicht längst ihr Ziel erreicht. Sie befanden sich nun in demselben Gang wie die Tintengestalt, die laut der Karte auf direktem Wege zu ihnen war. Gespannt hielten sie die Luft an und warteten.

Doch nichts geschah.

Verwundert sahen die beiden Gryffindors sich an, doch ein prüfender Blick bestätigte ihnen, dass der Punkt mit dem Namen Pettigrew sich nun hinter ihnen befand und seinen Weg unbeirrt fortführte. Es schien, als wäre er wie ein Geist direkt durch sie hindurchmarschiert.

Bevor sie allerdings beginnen konnten die wildesten Theorien aufzustellen, wie dies möglich sein sollte, deutete Harry auf eine weitere Tintengestalt, die ebenfalls direkt auf sie zukam. Diese würde allerdings ganz sicherlich nicht einfach an ihnen vorbeigehen; Severus Snape.

„Unheil angerichtet", flüsterte Serena eilig und löschte ihr Licht, ehe es sie verraten würde.
Doch es war zu spät. Sie konnte die Schritte ganz genau hören, die an Geschwindigkeit aufgenommen hatten, als hätten sie nun ein Ziel. Sie konnte kaum blinzeln, da wurde sie bereits von einem grellen Licht geblendet.

„Soso... Black und Potter." Unterdrückte Siegesgewissheit und das Licht seines Zauberstabes spiegelten sich in Snapes dunklen Augen wieder. „Mitkommen."

Schweigend und mit bedrückten Mienen folgten die beiden Gryffindors ihrem Zaubertranklehrer hinunter in die Kerker zu seinem Büro. „Setzen", befahl er blaffend, ehe sich seine schmalen Lippen zu einem fürchterlichen und unheilvollen Lächeln verformten. „Weswegen wandert ihr des Nachts durch die Gänge?"

„Ich bin Schlafwandler", antwortete Harry so schnell, als käme es aus der Pistole geschossen. Eilig nickte Serena und pflichtete ihm unschuldig bei: „Jaaa und ich habe versucht ihn aufzuhalten, Professor."

„Ihr seid euren Vätern außerordentlich ähnlich", schnarrte Snape jäh, ohne auf ihre erfundene Ausrede einzugehen und in seinen Augen glitzerte nun der blanke Hass. „Auch sie waren über die Maßen arrogant. Ein gewisses Talent auf dem Quidditch-Feld ließ sie glauben, sie stehen über uns anderen. Sind mit Freunden und Bewunderern herumstolziert ..."

„Mein Dad ist nicht herumstolziert", platzte es zornig aus Harry heraus, „und ich tue es auch nicht."

„Und dein Vater hat auch nicht viel von Regeln gehalten", fuhr er fort, sein schmales Gesicht voll Heimtücke und der Sieg schien ihm aufgrund seiner Machtposition als Lehrer gewiss. Angriffslustig bleckte er sich die Zähne, um einen erneuten Schlag auszuholen. „Regeln waren für die Normalsterblichen da, nicht für die Pokalsieger im Quidditch. Der Kopf war ihm so geschwollen..."

„Schweigen Sie!" Plötzlich war der Junge auf den Beinen und funkelte seinen Lehrer aus den grünen Augen, die nun so dunkel wie die Tiefen des verbotenen Waldes glitzerten, wütend an. Das Gesicht des Hauslehrers von Slytherin war wie versteinert, ganz im Gegensatz zu der Verachtung in seinem Blick. Serena ahnte Böses, denn auf diese Weise begann im Normalfall ein Unheil. Dieses abwenden wollend, zupfte sie an dem Saum des Umhangs von Harry. Doch dieser ließ sich nicht erweichen.

„Was haben Sie eben gesagt, Potter?"

„Sie sollen aufhören, über meinen Vater zu reden!", rief er aufgebracht und trat einen Schritt nach vorn. „Ich weiß die Wahrheit, okay? Er hat Ihnen das Leben gerettet. Dumbledore hat es mir gesagt! Sie wären nicht einmal hier ohne meinen Dad!"

Snapes fahle Haut hatte die Farbe saurer Milch angenommen und seine Miene verfinsterte sich. „Hat dir der Schulleiter auch von den Umständen berichtet, unter denen dein Vater mir das Leben gerettet hat?", zischte er mit einem schrecklichen Grinsen, welches sein Gesicht verzerrte. „Oder glaubte er, die Einzelheiten seien zu unerfreulich für die Ohren des geschätzten jungen Potter? Es wäre mir überhaupt nicht recht, wenn du mit einer falschen Vorstellung von deinem Vater herumläufst, Potter. Hast du dir vielleicht eine glorreiche Heldentat vorgestellt? Dann muss ich dich enttäuschen, dein ach so wunderbarer Vater und seine Freunde spielten mir einen höchst amüsanten Streich, der mich umgebracht hätte, wenn dein Vater nicht im letzten Augenblick kalte Füße bekommen hätte. Das hatte überhaupt nichts mit Mut zu tun. Er rettete sein Leben ebenso wie meines. Wenn ihr Scherz gelungen wäre, hätte man sie von der Schule geworfen."

Der Lehrer bleckte seine unregelmäßigen gelblichen Zähne und schien sich jäh daran zu erinnern, warum sie überhaupt in diese unangenehme Situation geraten waren. „Leer deine Taschen aus, Potter!", blaffte er.

Serena wurde heiß und kalt zugleich, denn sie wusste, dass sich in Harrys Tasche die Karte befand. Snape durfte sie nicht in seine glitschigen Hände bekommen. Mit klopfendem Herzen sprang die Gryffindor auf und leerte an der Stelle ihres Hausgenossen ihre eigenen Taschen. Heraus zog sie ihren Zauberstab und einige Haargummis. „Wir haben Ihnen doch erklärt, dass Harry bloß..."

„Schweig!", blaffte Snape sie an und fixierte erneut den Brillenträger mit einem verachtenden Blick. Doch erneut umspielte das triumphierende Schmunzeln seine Mundwinkel, als wüsste er ganz genau, dass etwas an der Geschichte faul war. „Leer die Taschen aus oder wir gehen sofort zum Schulleiter! Zieh sie raus, Potter!"

Mit angespanntem Kiefer tat Harry wie ihm geheißen und zog langsam eine Tüte mit Scherzartikeln von Zonko und schließlich auch die Karte des Rumtreibers hervor. Snape grabschte nach Zonkos Tüte und beäugte diese misstrauisch.

„Ron hat sie mir geschenkt", erklärte er schnell. „Er hat sie letztes Mal aus Hogsmeade mitgebracht"

„Ach ja? Und du trägst sie seither ständig mit dir herum? Wie ungemein rührend ... und was ist das hier?" Slytherins Hauslehrer hielt nun die Karte in seinen Händen und sah mit einem abwartenden Blick abwechselnd zu den beiden Schülern.

Serena schluckte den Kloß in ihrem Hals hinunter und versuchte mit all ihrer Kraft gleichmütig dreinzuschauen. „Ein Stück Pergament."

Snape drehte die Karte hin und her, ohne den Blick von ihnen zu wenden. Er wusste es, er wusste es, schoss es der Gryffindor panisch durch den Kopf. Sie biss sich so stark auf die Unterlippe, dass diese zu bluten begann. Der metallische Geschmack breitete sich auf ihrer Zunge aus, doch die Anspannung ließ sie ihre Kiefer nicht lockern. Der Meister der Tränke lächelte bösartig. „Ihr braucht doch sicher kein so altes Stück Pergament? Warum werfen wir es nicht einfach weg?"

Seine Hand näherte sich dem Feuer und Serena glaubte, dass ihr Herz stehen blieb. Die Zwillinge würden sie umbringen! Reflexartig ging sie ihre Möglichkeiten durch, doch Harry war schneller. „Nein!"

„Ach?" Snapes Nasenflügeln zitterten  siegessicher. „Noch ein wohl behütetes Geschenk von Mr Weasley? Oder ist es etwas ganz anderes? Ein Brief vielleicht, mit unsichtbarer Tinte? Oder die Anleitung, wie man nach Hogsmeade kommt, ohne an den Dementoren vorbeizumüssen?"

Serena biss die Zähne fester aufeinander und hoffte mit aller Macht, dass er es nicht schaffen würde die Karte zu öffnen... Ihr einziger Trost blieb wohl, dass die Wahrscheinlichkeit ziemlich gering war, dass er die richtigen Worte sprach. Doch er war ein Lehrer. Womöglich gab es auch einen anderen Weg die Karte einzusehen?

„Das werden wir gleich haben...", murmelte er, zückte seinen Zauberstab und breitete die Karte auf dem Schreibtisch aus. „Enthülle dein Geheimnis!", befahl er mit fester Stimme nachdrücklich und berührte das Pergament mit dem Zauberstab.

Nichts geschah.

Serena ballte die Hände zu Fäusten, um ihre zitternden Finger zu verbergen. Sie tauschte einen verzweifelten Blick mit Harry aus. Auch er schien bereits das Schlimmste zu erwarten.

„Zeige dich!", sagte der Lehrer mit zunehmender Wut in der Stimme und versetzte der Karte einen scharfen Hieb. Doch noch immer blieb sie leer. Serena atmete tief durch, um sich zu beruhigen. Sie durfte nicht die Fassung verlieren! Das Feuer im Kamin zischte heimtükisch, als würde es bloß darauf warten, dass Snape es aus Zorn doch noch mit dem Pergament fütterte.

„Professor Severus Snape, Oberlehrer an dieser Schule, befiehlt dir, das Wissen, das du verbirgst, preiszugeben!", beorderte er und schlug die Karte so fest mit seinem Zauberstab, dass sie beinahe von der Tischplatte gesegelt wäre. Wie von unsichtbarer Hand erschienen Wörter auf der glatten Oberfläche der Karte.
Serena versuchte ihren Kopf zu recken um zu erkennen, was sie bedeuteten. Schockiert klappte ihr Mund auf.

„Mr. Moony erweist Professor Snape die Ehre und bittet ihn, seine erstaunlich lange Nase aus den Angelegenheiten anderer Leute herauszuhalten."

Snape erstarrte. Auch Serenas Mund stand noch immer offen. Wie von der Acromantula gestochen, starrte sie auf die Worte und konnte es nicht glauben. Doch die Karte beließ es nicht dabei. Unter der ersten Mitteilung erschien ein weiterer Satz.

„Mr. Krone kann Mr. Moony nur beipflichten und möchte hinzufügen, dass Professor Snape ein hässlicher Schaumschläger ist."

Serena konnte nun kaum mehr ein Lachen unterdrücken, doch es kam noch schlimmer...

„Mr. Tatze wünscht sein Befremden kundzutun, dass ein solcher Dummkopf jemals Professor wurde."

Serena schloss die Augen vor Entsetzen. Als sie sie wieder öffnete, hatte die Karte schon ihr letztes Wort geschrieben.

„Mr. Wurmschwanz wünscht Professor Snape einen schönen Tag und rät dem Schleimbeutel, sich die Haare zu waschen."

Auf den großen Knall wartend, schlug sie sich beide Hände vor den Mund, um ein größeres Unheil zu verhindern. Doch ihre Schultern bebten bereits vor Lachkrämpfen.

„Schön...", murmelte Snape gedämpft, seine dunklen Augen hatten ein gefährliches Glitzern angenommen. „Wir werden der Sache auf den Grund gehen ..."

Erneut trat er zum Kamin, doch statt die Karte, die es gewagt hatte ihn zu beleidigen, in den Flammen zu ertränken, nahm er eine Faust voll glitzerndem Puder aus einem Fässchen auf dem Kaminsims und warf es in die Flammen. „Lupin! Ich muss Sie sprechen!"

Serena und Harry starrten verblüfft in das Feuer, in dem kurz darauf eine große Gestalt erschien und sich rasend schnell um sich selbst drehte. Sekunden später stieg Professor Lupin aus dem Kamin und klopfte sich Asche von seinem schäbigen Umhang. „Sie haben um diese späte Stunde gerufen, Snape?", sagte Lupin milde und sah etwas beunruhigt zu seinen beiden Schülern. Serena war nun das Lachen im Hals stecken geblieben, denn sie wusste nicht, was das nun sollte.

„Allerdings", erwiderte Snape mit zornverzerrtem Gesicht und ging zurück zu seinem Schreibtisch. Dort deutete er mit einem Finger auf das Pergament, auf dem immer noch die Worte der Herren Moony, Wurmschwanz, Tatze und Krone schimmerten. Lupins Gesicht wirkte bei ihrem Anblick plötzlich merkwürdig verschlossen. „Ich habe eben Potter aufgefordert, seine Taschen zu leeren und Black hat versucht ihn zu decken. Dies hatten sie bei sich."

Der neue Lehrer hatte seinen Blick noch immer nicht von dem beschriebenen Pergament genommen und Serena glaubte die Rädchen in seinem Kopf zu erkennen, die rasch nachdachten.

„Nun?", hakte Snape ungeduldig nach. „Dieses Pergament steckt offensichtlich voll schwarzer Magie. Das ist angeblich Ihr Fachgebiet, Lupin. Wo, glauben Sie, haben Potter und Black so etwas her?"

Der Angesprochene sah auf und warf Serena und Harry einen flüchtigen Blick zu. Mischt euch bloß nicht ein, schien er zu bedeuten. Überrascht schloss die Dunkelhaarige ihren noch immer offen stehenden Mund.

„Voll schwarzer Magie?", wiederholte Lupin ruhig. „Glauben Sie wirklich, Snape? Mir kommt es nur wie ein Stück Pergament vor, das jeden beleidigt, der es liest. Kindisch, aber doch nicht gefährlich? Ich denke, Harry und Serena haben es aus dem Scherzartikelladen."

„Tatsächlich?", spottete er. Sein Kiefer mahlte vor Zorn. „Sie glauben, ein Juxladen würde so etwas verkaufen? Halten Sie es nicht für wahrscheinlicher, dass sie es direkt von den Herstellern haben?"

Serena starrte Snape an. Hat er nach all den Jahren, mit denen er mit ihnen zur Schule gegangen war, von ihren Spitznamen Wind bekommen? Unmöglich war es nicht.

„Sie meinen, von Mr. Wurmschwanz oder einem der andern?", fragte Professor Lupin und wandte sich daraufhin den beiden stummen Gryffindors zu. „Kennt ihr einen von diesen Männern?"

„Nein", sagte Harry rasch, während auch Serena bloß den Kopf schüttelte, was nicht einmal eine Lüge war. Schließlich hatte sie nie einen von ihnen persönlich kennengelernt.

„Sehen Sie, Severus?", sagte er und wandte sich erneut Snape zu. „Mir kommt es vor wie etwas, das es bei Zonko zu kaufen gibt... Wie auch immer ich werde es dennoch über dunkle Eigenschaften prüfen, es ist wie sie ja schon anmerkten mein ganz persönliches Spezialgebiet."

Er faltete die Karte zusammen und steckte sie sich in den zerschlissenen Umhang. „Harry, Serena, kommt ihr bitte mal mit? Entschuldigen Sie uns bitte, Severus."

Stumm folgten die beiden ihrem Lehrer hinaus und Serena wagte es nicht, Snape einen weiteren Blick zu schenken. Schließlich hatte er ihnen noch keine Bestrafung für ihr nächtliches Umherwandern gegeben. In diesem Moment sah er eher danach aus, als würde es nicht bei einer einzigen bleiben. Eilig schloss sie die Kerkertür hinter sich und atmete erleichtert auf, als sie die Treppe hinaufstiegen. Ohne ein einziges Wort zu wechseln, gingen die Drei den ganzen Weg zurück zur Eingangshalle. Dann wandte sich Harry an Lupin. „Professor, ich..."

„Ich möchte jetzt keine Erklärungen hören", erwiderte er kurz angebunden. Er sah sich in der leeren Eingangshalle um und dämpfte die Stimme. „Zufällig weiß ich, dass Mr. Filch diese Karte vor vielen Jahren beschlagnahmt hat."

„Ja, ich weiß, dass es eine Karte ist", fuhr er fort, als die beiden Schüler erstaunt ihre Augen aufgerissen hatten. „Ich möchte nicht wissen, wie sie in euren Besitz gelangt ist. Allerdings bin ich erstaunt, dass ihr sie nicht abgegeben habt. Ist euch nicht in den Sinn gekommen, dass das in den Händen von Sirius Black zum Werkzeug wird euch zu finden?"

Serena und Harry sahen beschämt zu Boden und schüttelten mit dem Kopf. Mit ernster Stimme fuhr ihr Professor fort: „Ich möchte, dass ihr in euren Schlafsaal zurückkehrt und dort bleibt."

„Ja, Sir", gaben sie kleinlaut zurück und gerade als Serena seiner Aufforderung nachkommen wollte, räusperte sich Harry. „Warum glaubt Snape eigentlich, dass wir sie von den Herstellern haben?"

„Weil...", Lupin zögerte und wandte seinen Blick ab. „Weil die Hersteller der Karte euch beide sicher aus der Schule haben wollten. Das hätten sie höchst unterhaltsam gefunden."

„Sie kennen sie?", platzte es aus Serena heraus und ihr Herz begann schneller zu schlagen. Womöglich konnte er ihr Antworten auf ihre endlose Anzahl an Fragen geben?

„Oberflächlich", erwiderte er knapp und sah sie ernster an als je zuvor. Sie wollte ihn gerade mit weiteren Fragen löchern, als Harry ihr zuvorkam. „Professor, ich glaube nicht, dass die Karte immer richtig funktioniert."

„Wie kommst du darauf?"

„Die Karte hat vorhin jemanden angezeigt, von dem wir wissen, dass er tot ist."

„Und wer war das?", fragte Lupin sichtlich überrascht und runzelte seine Stirn. Das Licht der Fackeln erhellte sein müdes Gesicht, doch seine Augen wirkten wachsamer als je zuvor.

„Peter Pettigrew."

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