Hooked Up

By slatedfan

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Sam ist dabei, die Hoffnung auf ihren Traummann aufzugeben, bis sie John trifft. Er scheint perfekt zu sein... More

Kapitel 1-Regenguss
Kapitel 2-Frühlingsgefühle
Kapitel 3-Verführung
Kapitel 4-Freundinnentag
Kapitel 5-Überraschung
Kapitel 6-Familienzuwachs
Kapitel 7-Erklärungen
Kapitel 8-Jugendfreunde
Kapitel 9-Nichtliebeskummer
Kapitel 10-Herzrasen
Kapitel 11-Verlangen
Kapitel 12-Ertränken
Kapitel 13-Familienzuwachs
Kapitel 14-Liebesglück
Kapitel 15-Hochzeitsplaner
Kapitel 16-Sicherheit
Kapitel 17-Ablenkung
Kapitel 18-Gefühl
Kapitel 19-Chaos
Kapitel 20-Schwerfälligkeit
Kapitel 21-Risiko
Kapitel 22-Schock
Kapitel 23-Schlussstrich
Kapitel 24-Geheimnisse
Kapitel 25-Hochzeitsgeschwafel
Kapitel 26-Geborgenheit
Kapitel 27-Junggesellinnenabschied
Kapitel 28-Endspurt
New Story-Diabolic Love

Kapitel 29-Aufgeflogen

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By slatedfan

„Ich glaube, ich muss dir auch was sagen." Ihre Augen wurden groß, als ich das sagte. Vielleicht hoffte sie darauf, dass ich etwas getan hatte, dass ihre Schande etwas milderte. Da konnte ich sogar ganz gut mithalten.

„Es war kurz vor den Sommerferien. Ich saß in einem Pub und hatte gewartet, dass der Regen endlich aufhört. Ich selber war schon völlig durchnässt. Dann kam ein Mann, er sah verdammt gut aus und hat sich neben mich gesetzt, weil alles voll war. Wir kamen ins Gespräch und irgendwie hatte es sich nach mehr angefühlt. Er hatte mich anschließend nach Hause gebracht. Nachdem er gegangen war, kam er wieder und hat mir mein Handy, das ich vergessen hatte, gegeben. Und irgendwie sind wir dann im Bett gelandet. Zu dem Zeitpunkt hatte ich absolut keine Ahnung, wer er war, wirklich. Als du uns dann aber deinen Verlobten vorgestellt hast, wäre ich am liebsten gestorben." Es war draußen, das lang gehütete Geheimnis, das mir so unendlich viele Sorgen bereitet hatte. Wegen dem ich mich selber gehasst hatte, meiner Schwester nicht in die Augen sehen konnte und nun, in Not hatte ich es ihr erzählt. Einerseits fühlte ich mich von einer riesigen Last befreit, andererseits hätte nichts mehr wehtun können, als der furchtbar verletzte Blick von Sophie.

„Blieb es nur bei diesem einen Mal?", fragte sie erstickt. Ich konnte ihr nicht länger ins Gesicht sehen, was ihr wohl Antwort genug war.

„Oh mein Gott. Nein, ich sollte wohl die letzte sein, die über euch urteilt. Ich war ja selber nicht besser." Ich spürte förmlich wie sie alle Gefühle zu unterdrücken versuchte.

„Das heißt aber nicht, dass du nicht wütend und enttäuscht sein darfst. Wir haben alle schreckliche Fehler gemacht und es tut mir so unendlich leid. Auch gegenüber Derek, den ich ebenfalls belogen habe."

„Gibt es eigentlich jemanden, den wir nicht schrecklich belogen und verletzt haben?", fragte Sophie und wir beide mussten im Moment der puren Verzweiflung lachen, einfach so und wir konnten nicht mehr aufhören, bis wir uns in den Armen lagen und beide heulten wie Schlosshunde.

„Jetzt fällt die Hochzeit endgültig ins Wasser.", meinte Sophie verbittert über unser verlaufenes Make-Up. Das war mir gerade total egal.

„Du solltest jetzt schleunigst mit John reden und ich denke, ich habe Derek auch etwas zu beichten. Wir bekommen das schon hin, wie immer, auch wenn sicherlich nicht alles wie gewünscht komm. Du überlebst das.", versuchte ich, sie zu stärken und ließ sie allein. Ich konnte nicht einschätzen, wie John reagieren würde. Er war kein Typ, der völlig ausrastet, aber auf die leichte Schulter hätte er es niemals genommen.

Während John bei Sophie war, stand ich mit Derek in meinem alten Zimmer, um mich mit ihm auszusprechen. Dieser Ort gab wenigstens etwas Sicherheit und Geborgenheit.

„Deinem Blick nach zu urteilen, kann es nichts Gutes sein.", durchbrach Derek die Stille. Ich nahm endlich all meinen Mut zusammen, um zu sagen, was ich zu sagen hatte.

„Derek, ich mag dich wirklich, sehr sogar. Aber ich hatte eine Affäre mit John, auch noch, als wir schon zusammen waren. Irgendwann habe ich es gestoppt, trotzdem habe ich dich betrogen und ich musste es dir einfach sagen." Vielleicht wurden diese Worte einfacher, je öfter ich es gestehen musste. Lange schwieg Derek, das machte es noch unerträglicher.

„Irgendwie hatte am Anfang das Gefühl, dass du nicht ganz so überzeugt von mir warst. Jetzt lief aber alles so gut und...Ich wäre niemals auf die Idee gekommen, dass du was mit meinem verlobten Bruder hast. Das ist echt..." Er war wütend, aber sowas von. Konnte ich es ihm verdenken? Natürlich nicht. Wer wurde schon gern betrogen und dann auch noch mit dem eigenen Bruder beziehungsweise mit der eigenen Schwester?

„Es tut mir leid." Etwas Besseres war mir einfach nicht eingefallen, dabei klang es für die Situation viel zu erbärmlich. Derek schüttelte nur fassungslos den Kopf und ging. Er ließ es sich dabei nicht nehmen, die Tür krachend zuzuknallen. Und was sollte ich tun? Als ich aufgewacht war, dachte ich, es hätte ein perfekter Tag werden können. Niemals hätte ich damit gerechnet, dass er so krass in die Hose gehen könnte. Ich hatte zwar das Gefühl, Sophie und ich wurden dadurch noch mehr zusammengeschweißt, da kam mir aber in den Sinn, dass ich gerade vermutlich die Beziehung zwischen John und Derek zerstört hatte. Am liebsten hätte ich wieder geheult, doch da kam Kate.

„Kannst du mir mal erklären, was hier los ist? Da draußen sitzt ein Haufen Leute die auf die Trauung warten und was geht hier ab? Derek wirkt unglaublich wütend und John ist vorhin einfach aus dem Haus gestürmt, deine Schwester heult und du siehst auch nicht gerade happy aus.", ratterte sie verwirrt runter.

„Sophie ist schwanger von Tom und Tom weiß, dass er der Vater ist. Ich habe Sophie die Affäre zwischen mir und Tom gebeichtet und jetzt hat sie ihm ihre Affäre gebeichtet und ich habe gerade Derek von mir und John erzählt.", klärte ich sie auf.

„Wow.", war das einzige, was sie sagen konnte. „Ich würde mal sagen, da steht noch ein Gespräch zwischen dir und John offen." Überrascht sah ich zu ihr auf. Ich war gar nicht auf die Idee gekommen, mit ihm zu reden und komischerweise hatte ich davor am meisten Angst. „Jetzt geh schon." drängte mich Kate.

„Okay.", stimmte ich nach kurzem Überlegen zu. „Kannst du dich um die Leute und meine Eltern da unten kümmern?" Ich nahm mein letztes bisschen Kraft zusammen und begann John zu suchen. Dabei kam ich nochmal an dem Schlafzimmer meiner Eltern vorbei und sah, wie Tom trotz allem Sophie in den Armen hielt. Egal wie es in ihr aussah, Tom liebte sie. Das erklärte auch all seine Reaktionen in den letzten Wochen.

Nach John musste ich eine ganze Weile suchen. Ich nahm nicht an, dass er sich unter die Leute gemischt hatte, die mehr als verwirrt da saßen und ich mied sie ebenfalls. Als ich ihn aber weder im noch am Haus fand, kam ich auf die Idee, er könnte in dem kleinen Wäldchen sein. Ich kämpfte mich zu dem kleinen See durch, zu dem Platz, wo ich auch immer hingerannt war. Und da hockte er tatsächlich am Ufer und sah gedankenverloren auf das Wasser. Er sprang erst auf, als ich direkt neben ihm stand. Er trug seinen Anzug und sah darin unverschämt gut aus, jedoch durfte ich mich nicht ablenken lassen. Da standen wir, beide völlig am Ende mit den Nerven und niemand wusste, wie er anfangen sollte.

„Nicht gerade das, was wir von dem Tag erwartet hatten.", kommentierte ich die Situation und hätte die Worte am liebsten wieder zurückgenommen. Wie bescheuert war das eigentlich? John sah mich nur weiterhin an, was mich noch unsicherer werden ließ. Was war überhaupt mein Plan gewesen, was hatte ich mir erhofft? Ich hatte einfach nur das Gefühl ihn finden zu müssen. Doch plötzlich küsste mich jemand. Nein, nicht jemand, sondern John und nicht gerade sanft. Sein Kuss war fordernd und voller...Verzweiflung. Er war verzweifelt, mehr nicht, also drückte ich ihn von mir weg.

„Was soll das?", herrschte ich ihn an.

„Tut mir leid. Ich brauchte das gerade einfach nur." Er kam wieder auf mich zu und blieb nur wenige Zentimeter vor mir stehen. „Ich brauche dich, Sam.", hauchte er mir ins Ohr. Ich ging wieder ein paar Schritte zurück.

„Du hast dich für sie entschieden. Du hast gemeint, du liebst sie."

„Du hast mich von dir weggestoßen.", entgegnete er.

„Was hätte ich denn sonst tun sollen? Du konntest Sophie nicht verlassen. Du hast dich schließlich schon vorher für sie entschieden gehabt. Und jetzt, wo du ihr Geheimnis erfahren hast und allein bist, bin ich die Ausweichmöglichkeit. Ich bin doch nur deine zweite Wahl." Meinte ich meine Worte ernst? Stimmte überhaupt, was ich sagte? Ich war überfordert, das alles war zu viel in diesem kurzen Zeitraum. Ich hätte ihn nicht mal suchen sollen.

„Du hast keine Ahnung. Ich liebe dich, Sam." In seinem Blick lagen so viel Schmerz und Zuneigung. Trotzdem konnte ich das nicht. Woher sollte ich wissen, ob er die Wahrheit sagte oder die Worte wie sein Kuss nur Ursprung seiner tiefen Verzweiflung waren? Er wollte nach meiner Hand greifen, doch ich entzog sie ihm schnell.

„Tut mir leid, aber ich kann das nicht." Damit rannte ich weg. Vor allem.

Es war mittlerweile Winter. Nach dem ganzen Drama hatte ich Abstand zu meiner Familie gebraucht, bis wir uns alle zusammengesetzt hatten. Die Hochzeit war natürlich ins Wasser gefallen und meine Eltern waren über alles, was wir ihnen erzählten, mehr als schockiert. Ich hatte nichts mehr seit dem vermeintlichen Hochzeitstag von Derek oder John gehört und mir ging es schrecklich. Ich hatte Derek so sehr verletzt und John einfach stehen gelassen, aber er hatte sich nicht nochmal dazu bewegen können, mich aufzusuchen und mit mir zu reden. Diese Erkenntnis traf mich schwer. Seit Wochen, nein es waren sogar schon Monate, fühlte ich mich innerlich leer und wie ein Wrack. Die ganze Sache machte mich weiterhin fertig. Ich brauchte John, ich hatte ihn immer gebraucht, aber es war versaut, vorbei. Wenigstens Sophie ging es besser. Wir telefonierten täglich und sahen uns fast jedes Wochenende. Ihr bauch war mittlerweile riesig und nicht mehr lange, dann konnte sie ihren kleinen Stern im Arm halten. Tom war für sie da, allerdings eher wie ein guter Freund. Ich fand es schade, dass sich zwischen ihnen nicht mehr entwickelt hatte, aber auch er hat in seinem Herzen Schaden genommen, der erst einmal verheilen musste. Ich hatte die Hoffnung für beide noch nicht aufgegeben. Wenigstens einer musste doch mal Glück haben.

Ich lief über einen Weihnachtsmarkt. Im Dunkeln leuchteten die Lichter wunderschön, es duftete nach Glühwein und Waffeln. Trotz der Kälte hinterließ die Weihnachtsstimmung ein warmes Gefühl in mir. Nur war ich allein und ich konnte die glücklichen Pärchen nur neidisch ansehen. Ich stellte mir jedes Mal vor, was hätte sein können. Wie ging es Derek wohl? Ich fragte mich ständig, was ich wirklich für ihn empfand. Anfangs war er nur ein Lückenfüller, so herzlos das klingen mag, doch es hatte sich eindeutig mehr entwickelt. Es konnte nur nie Sehnsucht nach John vollends übertreffen. Nun hatte ich beide verloren. Nein, ich durfte nicht in der Öffentlichkeit in Tränen ausbrechen. Ich sah wieder nach vorn, eine andere Möglichkeit gab es nicht. Da nahm ein Mann meine Aufmerksamkeit in Anspruch. Er lief einige Meter vor mir, es schien, als suchte er etwas oder irgendwen. Er kam mir sehr bekannt vor, dabei sah ich ihn nur von hinten. Dann drehte er sich um und mir wäre mein Glühwein beinahe aus der Hand gefallen. Er guckte sich weiter um, ich verblieb in meiner Schockstarre und folgte gebannt jeder seiner Bewegungen. Bis er mir direkt in die Augen sah, sich ein erleichtertes Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete. Erst zögerlich, dann immer zielstrebiger kam er auf mich zu. Ich konnte nichts anderes tun als ihn anzustarren, als sei er nur ein Tagtraum, selbst als er direkt vor mir stand.

„Deine Schwester sagte mir, dass ich dich hier finden würde." Er hatte Sophie gefragt, wo ich bin. Er hat nach mir gesucht, wollte mich wiedersehen. Ich glaubte, gleich zu sterben.

„Ich hätte dich schon viel früher gesucht, aber Sophie meinte immer wieder, dass ich dir erstmal Ruhe gönnen sollte." Darum war er erst in diesem Moment vor mir aufgekreuzt. Sophie war um mich besorgt und wollte mich nur beschützen. Das war vermutlich auch gut so.

„Ich habe dich so unendlich vermisst. Die Monate waren echt unerträglich.", sprach er weiter, als ich nichts erwiderte. Er wollte mich immer noch, trotz der Monate. War ich doch nicht nur die zweite Wahl, die Ausweichmöglichkeit? Ich weinte, doch diesmal vor Freude und Glück. Was hätte Besseres passieren können? John wirkte geschockt und schien meine Tränen falsch aufzufassen, also viel ich ihm um den Hals. Seit Monaten hatte sich nichts so gut angefühlt wie diese Umarmung. Wie ich das gebraucht hatte. Ihn gebraucht hatte. Scheiße, ich liebte ihn, fuhr es mir durch den Kopf. Aber wie.

„Ich habe dich auch vermisst.", gestand ich, als ich ihn ansah und er mir die Tränen aus dem Gesicht wischte. Und dann küssten wir uns. Diesmal richtig, ohne Verzweiflung oder Angst davor, erwischt zu werden. Wir konnten uns ganz normal küssen, wie ein ganz normales Paar. Ich war glücklich.

Das war es schon. Das ging einfach extrem schnell, dabei waren es ganz 29 Wochen, denen ein paar von euch diesem Buch von Anfang an gefolgt sind. Dieses Buch ist nicht gerade lang, trotzdem hoffe ich, dass es dem ein oder anderen gefallen hat. Eure anschließende Meinung würde mich an dieser Stelle herzlich freuen. Außerdem wäre es hilfreich, wenn ihr kommentieren würdet, ob ihr noch ein Zusatzkapitel wollt oder nicht. Ich bedanke mich für euer Feedback, für's Lesen und verabschiede mich hiermit aus dieser Geschichte. Vielleicht liest man sich bald wieder.

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